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? historische Dienstpläne

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 09.11.11 10:48

Hallo,

Angeregt durch eine Diskussion über die Dienstzeiten von Fahrdienstleitern im allgemeinen Forum unter [www.drehscheibe-foren.de] möchte ich hier einmal die Frage nach Dienstplänen und Dienstzeiten bei der Eisenbahn stellen. Ich selbst habe in der Vergangenheit ja den in den fünfziger Jahren bei der DR eingeführten und später modifizierten Vierbrigadeplan erlebt. Anbei der Vierbrigadeplan, wie ich ihn jahrelang mitgemacht habe:
1. Mo Di 06.00 bis 14.00, Mi Do 14.00 bis 22.00, Fr 22.00 bis 06.00, Sa So 18.00 bis 06.00,
2. Mo Di Ruhe, Mi Do 06.00 bis 14.00, Fr 14.00 bis 22.00, Sa So Ruhe,
3. Mo Di 22.00 bis 06.00, Mi Do Ruhe, Fr 06.00 bis 14.00, Sa So 06.00 bis 18.00,
4. Mo Di 14.00 bis 22.00, Mi Do 22.00 bis 06.00, Fr Sa So Ruhe.
Und dann begann der Ablauf wieder von vorne.
Diesen Dienstplan gibt es ja leider nicht mehr, da hier einige überarbeitungsbedürftige gesetzliche Regelungen entgegen stehen.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2011:11:09:10:49:29.

Re: ? historische Dienstpläne

geschrieben von: landauer

Datum: 09.11.11 11:58

Hallo,
ich stelle mal den 4 Brigadeplan von 1990 für das örtliche Betriebsdienstpersonal der Deutschen Reichsbahn ein.

http://img444.imageshack.us/img444/4097/scannen0001e.jpg

Uploaded with ImageShack.us

Re: ? historische Dienstpläne

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 09.11.11 13:12

landauer schrieb:
-------------------------------------------------------
Hallo,

"ich stelle mal den 4 Brigadeplan von 1990 für das örtliche Betriebsdienstpersonal der Deutschen Reichsbahn ein."

http://img444.imageshack.us/img444/4097/scannen0001e.jpg

Das ist aber kein historischer Dienstplan, sondern auch nur der von mir schon angesprochene Vierbrigadeplan, der in den fünfziger Jahren eingeführt wurde.

Dienstplanung 1912

geschrieben von: Volker Blees

Datum: 09.11.11 14:45

Hallo,

gerdboehmer schrieb:
-------------------------------------------------------
> [...] möchte ich hier einmal die Frage
> nach Dienstplänen und Dienstzeiten bei der
> Eisenbahn stellen.

In Röll's Enzyklopädie des Eisenbahnwesens gibt es einen längeren Artikel dazu: [www.zeno.org]

Grüße
Volker

? historische Dienstpläne

geschrieben von: willem

Datum: 09.11.11 16:04

Dieser Plan ist ja für Schichtdienst(örtliches Personal).
Gab es sowas auch für den Wechseldienst(Lokführer)?


gruß
willem

http://www.smilies.4-user.de/include/Berufe/smilie_be_051.gif

Re: ? historische Dienstpläne

geschrieben von: 010522

Datum: 09.11.11 16:28

willem schrieb:
-------------------------------------------------------
> Dieser Plan ist ja für Schichtdienst(örtliches
> Personal).
> Gab es sowas auch für den
> Wechseldienst(Lokführer)?
>
>
> gruß
> willem


Der Vierbrigadeplan galt auch bei uns im Bahnhof Saalfeld für die Rangierloks
des Bw.s

VG Ralf
Ich habe mal einen Dienstplan des Bw Saßnitz Hafen für 8 Personale (Lf u. Heizer) und 4 Lokomotiven der Bauart Reihe 62 giltig vom 11.6. bis 4.o9.32 eingescannt. Wer
ihn haben möchte, bitte per E-Mail (nücht PN) melden. Best regards Klaus

Re: immer von Zeit;Ort und Dienstzweig abhängig

geschrieben von: SchrankenThomas

Datum: 09.11.11 17:17

Hallo,

die Gestaltung der Dienstpläne war immer von mehreren Faktoren abhängig:

-Dienstzweig (also zum B. Blockwärter oder Güterbodenarbeiter)
-Fahrplan (zum B. Nebenbahnen )
-Ort (Kleines Dorf oder Stadt)

und nicht zuletzt von der jeweiligen Epoche (Begin des 20.Jahrhunderts,Zeit zwischen den Kriegen usw.) abhängig.


Um es an einem Beispiel deutlich zu machen (mein Lieblingsthema Schrankenposten...:-)) )
Posten 190
Bis 1905 wurde der Dienst vom Bahnwärter und seiner Frau als 16 Stunden-Schicht wahrgenommen...mit dem steigenden Verkehrsaufkommen wurde ein eigener
Wärterposten errichtet und dann in zwei 12-Stunden-Schichten besetzt.
Ab 1922 wurden dann der 3-Schichtbetrieb a 8 Stunden eingeführt mit WE 12er-Schichten
Von 1940 bis 1945 waren dann 12er-Schichten die Regel.
Ab 1946 ging man wieder auf den Vorkriegs-Plan mit 3-Schichten zurück bis 1968.Da wurde auf der Strecke die Nachtruhe
(wieder)eingeführt und der Dienst ging von 05:10 Uhr bis 23:40 Uhr ,was in 3 Schichten abgedeckt wurde mittels eines 6-Wochen-Planes.


Auf einer reinen Blockstelle an dieser Strecke gab es dagegen von ihrer Inbetriebnahme 1895 bis zur Außerbetriebnahme 1950 immer nur
12-Stunden-Schichten.


Auch bei Stellwerken gab es höchst unterschiedliche Schichten.....war das Stellwerk im EG untergebracht und der Fdl auch noch mit verkehrlichen Aufgaben befasst,so gab es da zum B.überlappende Schichtpläne ( 4 Stunden Güterschalter / 6 Stunden Fdl/Fka) oder mit längeren Pausen wie zum B.5 Uhr bis 10:30 Uhr und 13:15 bis 18:40 Uhr .

Bei reinen Stellwerken hing es immer vom Verkehrsaufkommen ab.....bei geringem bis mäßigem Verkehr waren auch hier 12er-Schichten bis 1950
üblich bzw. zum Teil sogar "Langschichten" von 14 Stunden,wenn danach der Zugverkehr ruhte.
In allen anderen Fällen ging man aber ab den 1930er-Jahren auf 8-Stunden-Schichten über.
Erst ab Kriegsausbruch und dann auch noch lange nach dem Kriege musste man vielfach aus Personalmangel 12er fahren....

Re: ? historische Dienstpläne

geschrieben von: peter76

Datum: 09.11.11 18:33

gerdboehmer schrieb:
-------------------------------------------------------
> 1. Mo Di 06.00 bis 14.00, Mi Do 14.00 bis 22.00,
> Fr 22.00 bis 06.00, Sa So 18.00 bis 06.00,

Weia!
Die Woche des Grauens: 64 Stunden in 7 Tagen;
Montag morgens um 6 torkelte man mehr tot als lebendig aus dem Dienst.

Re: ? historische Dienstpläne

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 09.11.11 19:23

peter76 schrieb:
-------------------------------------------------------
Hallo,

Weia !
Die Woche des Grauens: 64 Stunden in 7 Tagen; Montag morgens um 6 torkelte man mehr tot als lebendig aus dem Dienst.


Ach so schlimm war die lange Woche, wie wir es nannten auch wieder nicht. In der zweiten langen Woche von Freitag 06.00 Uhr bis ebenfalls Freitag 06.00 Uhr waren es ja auch noch einmal 64 Stunden. Dafür hatten die beiden kurzen Wochen ja nur 24 bzw. 16 Stunden. Alles eine Sache der Gewöhnung ...

Re: ? historische Dienstpläne

geschrieben von: RobRobertson

Datum: 10.11.11 00:00

Hallo!

Ja, die "Woche des Grauens" hatte es in sich. Vor allem nach den zwei langen Nächten Sonnabend/Sonntag. Montag früh um sechs kam man raus und Mi früh um sechs musste wieder da sein. In den beiden Nächten den Wechsel von Nachtarbeit aufs früh halb fünf aufstehen hinzukriegen, war manchmal nicht einfach.

In der Fahrdienstleiterausbildung haben wir auch erfahren, dass der schnelle Wechsel nicht ohne Konsequenzen blieb: in der Frühschicht am Mittwoch passierten zwischen neun und zwölf die meisten Unfälle.

Weil der Dienstplan aber einen Tag mehr vorsah, als die reguläre Arbeitszeit, konnte der innerhalb der vier Wochen als freier Tag beliebig eingesetzt werden. So sollte - zumindest im Amtsbezirk Wittenberge - die Frühschicht am Mittwoch planmäßig vom Urlaubs- und Krankheitsvertreter übernommen werden. Wenn es den nicht gab, hatte man eben Pech.

Schlimmer noch, wenn das Stellwerk nur mit drei, statt vier Leuten besetzt war. Da fiel nicht nur die Mittwochsschicht an, sondern auch ein paar freie Tage weg. Auf diese Weise bin ich paarmal auf 220 Stunden und mehr im Monat gekommen. Weil jeder Stellwerker trotzdem ab und an einen Tag frei brauchte, musste der Dienstvorsteher mit ran und ab und an sogar der Betriebskontrolleur.

Die Politniks ließen sich allerdings nicht blicken. Bei den Überstunden sollte "die Mitwirkung der Partei" wohl nicht so deutlich herausgestellt werden.

Beste Grüße von Rob

Re: ? historische Dienstpläne

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 10.11.11 10:08

Hier ein Schichtplan von 1980, für den Güterboden, Expressgut- und Reisegepäckdienst in einem mittleren Bahnhof. Im Winter gab es als „ Nachtisch“ bei solchen Diensten Kälte und Schneeschippen. Der Plan wiederholte sich alle 6 Wochen, dies für Mitarbeitende, die fix eingeteilt waren. Jungspunde waren dies nicht, diese waren "Springer". Diese konnten wenn möglich bei jedem Wochenbeginn einen Dienst haben, der 15.30 Uhr begann. Bis Ende der Woche war der Dienstbeginn um 03.45 Uhr. "Schön", zweimal arbeiten von 15.30 bis 23.30, einmal arbeiten von 12.00 bis 19.00, eine "Nachtruhe" von 9 Stunden, da klingelte der Wecker, wenn endlich geschlafen werden konnte. Schliesslich war da der Körper noch auf Spätdienst eingestellt und man war nervös, sich zu verschlafen, was einen Eintrag ins "Sündenregister" gab. Nachher Dienst von 4.00-12.30. So war es auch ein 24-Stunden Tag :(

Mo-SO 15.30-23.30
Mo 12.40-17.10/18.40-23.00
Di 12.00-19.00
Mi Ruhe
Do+Fr 12.00-19.00
Sa 09.00-11.00/13.00-18.20
So 08.40-12.20/13.40-18.20
Mo-Mi 04.00-12.30
Do-Sa 03.45-12.05
So Ruhe
Mo Ruhe
Di-Fr 12.40-17.10/18.40-23.00
Sa 12.00-17.00/18.00-21.00
So 12.20-17.00/18.00-21.20
Mo 12.00-19.00
Di Ruhe
Mi 12.00-19.00
Do-Fr 04.00-12.30
Sa 04.30-12.30
So 06.00-13.30
Mo-Mi 03.45-12.05
Do-So Ruhe

Man sieht, nur jeden 3. Sonntag ein Ruhetag. Diese Dienste wurden auch durch 18-jährige Jungspunde geleistet. Heute wohl nur widerwillig, ist doch Freizeit- und Spassgesellschaft angesagt.



3-mal bearbeitet. Zuletzt am 2011:11:10:16:07:37.

Dienstplan 1968...

geschrieben von: Sachsenstolz

Datum: 10.11.11 18:08

... von welchem in hoffe, er ist schon historisch.
Es handelt sich um eine (Hand-)Abschrift des Sommerdienstplanes des Dsp 03, Bw Zwickau (E 42 085, 088, 089). Den Dienstausteiler (welcher der 12 Lokführer, an welchem Tag, welchen Dienst hatte) habe ich leider nicht dazu. Außerdem bitte ich die "nichteisenbahngerechten" Städteabkürzungen zu entschuldigen ;-).
Sollte er nicht historisch genug sein, kein Problem - dann entferne ich ihn wieder - Hinweis genügt.

http://img252.imageshack.us/img252/3681/sommerplan1968.jpg


Uwe

Re: Dienstplan 1968...

geschrieben von: 1985

Datum: 12.11.11 13:36

Hat zufällig jemand auch einen Dienstplan für Strassenbahnfahrer aus der vergangenheit?