Hallo,
die 22,4m-Probewagen sind schon ein spannendes Thema. Um 1950 herum wurden vier Schnellzug-Probewagen und vier Eilzug-Probewagen gebaut. Es wurden jeweils zwei gemischtklassige Wagen (damals BC) und jeweils zwei einklassige Wagen (damals C) gebaut. Beteiligt waren die beiden Waggonfabriken Uerdingen und Westwaggon, die von den vorgebenen Varianten je einen Wagen bauten.
Die Uerdinger Wagen wirkten mit ihren waagerechten Blechleisten und den eckigen Fenstern etwas traditioneller, die Westwaggon-Wagen mit den glatten Außenflächen und den Fenstern mit (meist) abgerundeten Ecken etwas fortschrittlicher.
Die vier Eilzugwagen hatten zurückgesetzte Einstiegstüren und bekamen sofort Gummiwulst-Übergänge; die Schnellzugwagen hatten mit der Außenwand bündige Außentüren und zunächst Faltenbalgübergänge (hier war zunächst die Kuppelbarkeit mit anderen Wagenbauarten gefordert, beim Eilzugverkehr konnte auf diese Anforderung verzichtet werden).
Nebenbei: auch die 26,4m Eilzugwagen erhielten ebenfalls ab 1951 sofort Gummiwülste (übrigens auch die Doppelstock-Probewagen), während die die 26,4m Vorserien-Schnellzugwagen zunächst noch Faltenbalgübergänge bekamen. Erst die 1953 auf der Münchner Verkehrsausstellung gezeigten 26,4m-Schnellzugwagen der Serienfertigung hatten Gummiwulst-Übergänge.
Der von Helmut fotographierte Wagen tanzt hier etwas aus der Reihe. Es ist der Eilzug-Probewagen 75201 (C4üpwe-50) von Westwaggon, der aus bislang unbekannten Gründen abweichend von der o.g. Regel eckige Fenster bekam. Er hat aber die für die Westwaggon-Probewagen typischen Regenleisten über den Fenstern.
Ein Bild des Wagens gibt es auch von Jörg Dell in seinem HiFo-Beitrag vom 22.01.2007 (in der zweiten Hälfte des Beitrages), er schreibt zu diesem Wagen:
"Der Bahnhofswagen 51006 (Anschrift „Meß4ügke 5010Mü“ war noch erkennbar) stand am 07.08.1982 in Hamburg Altona. Meiner Meinung nach müsste es sich um den Eilzug-Probewagen 75201 von Westwaggon (C4üpwe-50/1950) handeln. Merkwürdig nur die eckigen Fenster, denn typisch für die Westwaggon Wagen waren eigentlich die „runden Ecken“. Offensichtlich wurde hier mal kräftig herumgefeilt. Welcher Wagenspezialist kann das Rätsel lüften?"
Hier ist sein Beitrag: [
www.drehscheibe-foren.de]
Ein weiterer umfassender HiFo-Beitrag über diese acht Probewagen wurde von Ulrich Honervogt (KLB 334) unter dem Titel "Die 22,40-m-Prototypen der DB (mit 13 fremden Bildern) mit Ergänzungen" am 06.01.2008 geschrieben: [
www.drehscheibe-foren.de]
Viele Grüße aus Berlin, Dieter