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 04 - Historisches Forum 

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Dieselhochburg Oldenburger Münsterland – Vechta-Dinklage-Lohne(-Hesepe)




Zunächst wie gewohnt der Hinweis auf den vorhergegangenen Beitrag:

BR Dieselhochburg Oldenburger Münsterland – Prolog (m16B)

BR Dieselhochburg Oldenburger Münsterland – Delmenhorst-Lutten (m21B)

BR Dieselhochburg Oldenburger Münsterland – Lutten-Vechta-Lohne (m19B)




Aus Kapazitätsgründen habe ich den Abschnitt Vechta – Lohne in zwei Themenbereiche geteilt. Haben wir vorhin die Reisezüge beobachtet, so werden wir uns heute ausschließlich der Übergabe am 09. August 1995 widmen.


Bild 01: Am 09. August 1995 rangiert 360 502 in der nördlichen Bahnhofseinfahrt von Vechta:

https://abload.de/img/360502vechtabf08-95a4ju4.jpg


Bild 02: Anschließend ist an der Ladestraße einiges zu bewegen:

https://abload.de/img/360502vechtabfiii08-95kj3b.jpg


Bild 03:

https://abload.de/img/360502vechtabfv08-951fjte.jpg


Bild 04:

https://abload.de/img/360502vechtabfviiii086cj55.jpg


Bild 05:

https://abload.de/img/360502vechtabfx08-9588k67.jpg


Bild 06: Auf Rangierfahrt am Stellwerk Vf (Vechta Fahrdienstleiter, Bauart Jüdel) vorbei:

https://abload.de/img/360502vechtabfii08-95m0kal.jpg


Bild 07: Blick aus dem Stellwerksraum:

https://abload.de/img/360502vechtabfviii08-rljn6.jpg


Bild 08: Abfahrbereit nach Lohne (Oldbg.):

https://abload.de/img/360502vechtabfxii08-9usjtm.jpg



Ich habe hierzu vor einigen Tagen mal ein "Original und Fälschung" à la HörZu gemacht:


Original und Fälschung (mit 2 Bildern)



Bild 09: Bei Krimpenforth auf dem Weg nach Lohne (Oldbg.):

https://abload.de/img/360502lohneoldbg.08-92vk0e.jpg



Nachdem die Bahnstrecke Delmenhorst–Osnabrück 1885 Lohne erreicht hatte, vermaß die G.O.E. eine Stichbahn von Lohne nach Dinklage, allerdings fiel die Rentabilitätsberechnung negativ aus. Ein zweiter Versuch im Jahre 1901 hatte zur Folge, dass die Staatsregierung 40 Prozent der Baukosten zusagte. Die Bahn wurde im Auftrag der Gemeinde von der G.O.E. gebaut und am 15. November 1904 eröffnet. Der Betrieb wurde von der jeweiligen Staatsbahn durchgeführt Zur Anfangsausstattung gehörten neben zwei Dampflokomotiven, zwei vierachsige Personenwagen, ein kombinierter Post-/Gepäckwagen und zwei gedeckte Güterwagen. Die Baukosten wurden mit knapp 450.000 Mark angegeben. Anfangs fuhren sechs Zugpaare täglich, später wurde über Lohne hinaus auch Vechta angefahren.

Am 22. Mai 1954 erfolgte die Einstellung des Personenverkehrs. Ab 1955 bis 1990 übernahm die Bedienung Dinklages die Kleinlok des Bf Lohne. Nach Abzug der Bahnhofs-Köf übernahm die Zuglok der Übergabe von Bramsche nach Vechta die Bedienung der Strecke, die bereits zum 31. Juli 1977 in ein Bahnhofsgleis des Bahnhofes Lohne umgewandelt worden war. Zum 01. Juni 1999 erfolgte die Einstellung des Güterverkehrs.


Bild 10: 360 502 hat an diesem Tag einen Leerwagen vom Landhandel in Dinklage abzuholen. Die Bedienung von Dinklage wurde immer auf der Rückfahrt von Vechta vorgenommen:

https://abload.de/img/360502dinklagebf08-95g6je2.jpg


Bild 11:

https://abload.de/img/360502dinklagebfii08-xmj5i.jpg


Bild 12: Anschließend geht es samt Schüttgutwagen bei Gingfeld zurück nach Lohne:

https://abload.de/img/360502lohne-dinklage0irjus.jpg


Bild 13:

https://abload.de/img/360502lohne-dinklagei4ljaz.jpg


Bild 14:

https://abload.de/img/360502lohne-dinklageik4jrn.jpg


Bild 15: In Lohne angekommen muss zunächst umgesetzt werden. Von der Bühne des Schüttgutwagens aus entstand diese Aufnahme der 360 502:

https://abload.de/img/360502lohneoldbg.bf08etjwj.jpg


Bild 16: Nun wird der Wagen an den Zug geschoben:

https://abload.de/img/360502lohneoldbg.bfiixdj4h.jpg


Bild 17: 360 502 steht mit der Übergabe abfahrbereit im Bf Lohne (Oldbg.). Zunächst muss jedoch noch die Überholung der
RB 8328, Delmenhorst – Osnabrück, abgewartet werden, bevor die Fuhre sich auf den Weg nach Bramsche machen kann:


https://abload.de/img/216059-360502lohneoldt1kjw.jpg



Eigentlich habe ich den Zug bis Bramsche verfolgt, aber durch einen technischen Defekt in der Entwicklungsanstalt wurden die letzten Aufnahmen des Filmes belichtet, so dass ich hier lediglich noch die Durchfahrt in Holdorf und den Zug zwischen Rieste und Hesepe, unweit des Alfsees zeigen kann. Aus diesem Grunde hier noch einmal ein Vorgriff auf die weiteren Streckenabschnitte:


Bild 18: 360 502 eilt mit wirbelnden Stangen durch den Bf Holdorf:

https://abload.de/img/360502holdorfbf08-95n1jmm.jpg


Bild 19:

https://abload.de/img/360502holdorfbfii08-9hrkbs.jpg


Bild 20: Dieses abschließende Dia wies schon einen Lichteinfall auf etwa einem Drittel der Fläche auf und wurde daher in mühevoller
Kleinarbeit restauriert: Die Übergabe befindet sich in voller Fahrt zwischen dem Bf Rieste und der Einmündung in die Südbahn bei Hesepe:


https://abload.de/img/360502rieste08-957wkfd.jpg




In der nächsten Folge begeben wir uns zurück zum Bahnhof Lohne (Oldbg.). Erstmalig war ich dort 1981 vor Ort. Was ich damals an interessanten Sachen vorfand, berichte ich euch in einigen Tagen.



Bis dahin – natürlich im HiFo

Rolf Köstner




Quellen:

Hülsmann, Lothar H. „125 Jahre Eisenbahn in Osnabrück“ EK Verlag, Freiburg 1982

Hülsmann, Lothar H. „Die Zeit der Deutschen Bundesbahn in und um Osnabrück 1949-1994“ Verlag A. Staperfeld, Osnabrück 2003

[www.laenderbahn.info]

Diverse Monatshefte

u.a.

Man hat nicht richtig gelebt, wenn man nie in einem ICE gesessen hat, der in Hamm geteilt worden ist.


Ich bin ein Boomer!




4-mal bearbeitet. Zuletzt am 2019:03:09:22:04:27.

Vielen Dank!

geschrieben von: Zauberer

Datum: 27.08.10 15:14

Erst einmal vielen Dank für Deine tolle Reportage! In den 90ern war auf der Strecke noch richtig etwas los, was auch an den Bemühungen der damaligen niedersächsischen Landesregierung lag. Es war ja gelungen, teilweise den Futtermittelverkehr von Brake (Unterweser) ins Oldenburger Münsterland wieder auf die Schiene zurück zu holen. Bedient wurde nicht nur der Anschluss in Rechterfeld, sondern auch die Anschlüsse in Dinklage und Langförden.

Allerdings wies die Strecke nach Dinklage damals schon erhebliche Oberbaumängel auf, die zu Entgleisungen führten. Mehdorns 'Mora C' haben dann dieser Strecke sowie der Strecke Vechta-Lanförden entgültig den Todesstoß versetzt. Für mich grenzt es immmer noch an ein Wunder, dass sich der Anschluss in Rechterfeld bis heute halten konnte.

Ansonsten: wenn man heute die Bahnlinie Delmemhorst Hesepe bereist, so ist es einerseits sehr erfreulich, dass sie langfristig gesichert ist und man es tatsächlich hinbekommen hat, sie rentabel zu betreiben. Die Züge der Nordwestbahn sind mehr als gut ausgelastet und fahren auch am Wochenende sowie spätabends. Dumm ist allerdings, dass letztenendes bei der Sanierung der Strecke diese so weit zurück gebaut wurde, dass sie eine weitere Verdichtung des Taktes praktisch unmöglich macht. Heute sind Kreuzungen nur noch in Wildeshausen, Vechta, Lohne und Neuenkirchen möglich, noch vor 15 Jahren konnte an fast jedem Bahnhof gekreuzt werden.

Bedauerlich finde ich es auch, dass es zumindest in den Tagesrandlagen morgens und abends keinen Fernzug auf der Strecke gibt, mit dem die Kreisstädte Wildeshausen und Vechta ans deutsche Fernverkehrsnetz angebunden werden. Ein morgendlicher IC auf der Relation Bremen-Wildeshausen-Vechta-Ruhrgebiet und ein abendlicher Gegenzug würden dieser Strecke mehr als gut zu Gesicht stehen und die Bahnhöfe in Wildeshausen und ganz besonders in Vechta als Universitätsstadt aufwerten.

Herrlich

geschrieben von: Stefan Meyer

Datum: 27.08.10 22:23

Rolf,

manachmal geben wir Fototagen Schulnoten. Das muss eine 1+ gewesen sein.

Gruß

Stefan

Re: BR Dieselhochburg Oldenburger Münsterland – Vechta-Dinklage-Lohne(-Hesepe) (m20B)

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 28.08.10 15:50

Wieder sehr schöne Bilder, vielen Dank!

Leider ist die Stichstrecke nach Dinklage einige Jahre später Geschichte geworden.

Heute hätte man die Bahn sicherlich nicht stillgelgt, weil auch auf solch kleinen Strecken Güterverkehr rentabel betrieben werden kann.
Bröring würde seine regelmäßigen Wagenlieferungen erhalten und in Zukunft auch die neue Verbindung zum C-Port in Friesoythe nutzen können.

Vielleicht reaktiviert man die Strecke ja irgendwann (vor dem Hintergrund steigender Spritpreise und erhöhter Mautgebühren); dann könnten auch die vielen anderen anliegenden Unternehmen in Gütertransporte per Bahn einbezogen werden.

Das darf doch nicht wahr sein!

geschrieben von: Vau60

Datum: 28.08.10 16:43

Da bringt Rolf einen Beitrag nur und ausschließlich für mich und was mache ich, ich bleibe anscheinend an Michaels Beitrag (etwas weiter oben) mit der V20 und der V60 hängen, tsähh


Hallo Rolf,

dabei hatte ich mich nach Deinem Suchrätsel schon gefragt, wann denn die restlichen Aufnahmen erscheinen würden. Schön dass "meine" Kleine wieder errötet war, steht ihr doch deutlich besser als diese ungeliebten Brechfarben


Hab' vielen Dank dafür, Gruß Michael

Bröring hatte sogar damals angeboten, das Gleis...

geschrieben von: Nietenreko

Datum: 28.08.10 21:50

...in Eigenregie zu betreiben, die Stadt häte lediglich die Sicherung der BÜ auf Lohner Gebiet übernehmen müssen, was allerdings im Gemeinderat sehr kontrovers diskutiert wurde. Letztendlich brachten jedoch die utopischen Forderungen der DBAG bezügl. der Anschlußweiche in Lohne einerseits und die Maßgabe des Landes Niedersachsen, keinen Güterverkehr auf der Hasenbahn durchzuführen, da dieser nur durch zusätzlichen Bau- und Sicherungsaufwand den geplanten Taktverkehr nicht beeinträchtigen würde, das Aus für diese Strecke.

Hinweis: Beitrag kann Spuren von Ironie enthalten.

Na wenigstens etwas Güterverkehr in Vechta!

geschrieben von: Nietenreko

Datum: 28.08.10 21:57

Wenn auch kein Culemeyer-Betrieb, so doch schöne Rangieraufnahmen! Vielen Dank!
Ob es das Postengebäude an der Falkenrottter Str. heute noch gibt, weiß ich nicht, vor zwei Jahren stand es noch, allerdings in arg lädiertem Zustand, alle Scheiben eingeschlagen, der Boden übersäht mit Unrat und bahnamtlichen Unterlagen...

Hinweis: Beitrag kann Spuren von Ironie enthalten.

...und die normative Kraft des Faktischen. Unter Schröder-Freund Mehdorn, der ja mit der Bahn ganz groß an den internationalen Finanzmärkten spielen wollte, wurden ja viele Bahnanschlüsse gegen den Willen der Anschließer gekappt. Dazu kam dann auch noch, dass in der Kommunal- und Landespolitik Verkehrspolitik ein hochgradig ideologisch verseuchtes Terrain ist. Pragmatiker sitzen da ganz schnell zwischen allen Stühlen.