Das sehe ich anders.
Es gibt genügend Berichte über katastrophale Zustände in deutschen Kriegsgefangenenlagern, in denen die Gefangenen wie die Fliegen wegstarben.
Genfer Konvention hin oder her, "anständige" Behandlung hin oder her - zwischen Anspruch und Wirklichkeit besteht hier immer ein Unterschied.
Ich zitiere der Einfachheit halber einen
Text von meiner Webseite:
"Zwischen 1914 und 1918 starben im Griesheimer Lager 605 Kriegsgefangene. Sie wurden auf dem nahe gelegenen Darmstädter Waldfriedhof bestattet. Der hessische Großherzog, aber auch Mitglieder des zweikammrigen hessischen Landtags besuchten das Lager. Sie waren voll lobender Worte und sprachen sich anerkenned über die dort herrschende Ordnung, Reinlichkeit und Bequemlichkeit aus.
Nun ja, idyllische Zustände werden dort nicht geherrscht haben, aber Ordnung und Sauberkeit müssen natürlich bei einer Showveranstaltung sein, wenn hoher Besuch ansteht. Allerdings gibt es keine Hinweise darauf, daß die Zustände so elend wie im Kriegsgefangenenlager Kassel-Niederzwehren gewesen sind, wo von den 18.300 Kriegsgefangenen mehr als 7.000 infolge einer Fleckfieberepidemie erkrankt und fast 1.300 gestorben sein sollen. Französische Quellen sprachen von sogar über 3.000 Toten, während nach deutschen Angaben bis Ende 1915 „nur“ 1.280 Kriegsgefangene, darunter 721 Franzosen, an Fleckfieber gestorben waren. Hier kamen wahrscheinlich logistische Probleme und die Inkompetenz des Lagerleiters, Generalmajor Benno Kruska (1849–1933), zusammen. In einem voreingenommen geführten Verfahren vor dem Leipziger Reichsgericht wurde Kruska am 9. Juli 1921 freigesprochen. Dennoch lasse ich die Frage offen, ob 605 Tote unter Kriegsbedingungen so etwas wie den „Normalfall“ darstellen."