Heute vor 25 Jahren stattete ich der
Brohltalbahn einen zweigeteilten Besuch ab. "Angestiftet" dazu hatte mich der damalige Schriftleiter und heutige Feldbahnredakteur der
DREHSCHEIBE. Er hatte wohl für eine Fahrt von Brohl nach Engeln und zurück Fahrkarten erhalten. Die zweite Fahrt sollten wir dann als Autoverfolger begleiten.
Wenn man so will, wurde die erste Fahrt zur Generalprobe für die zweite
DREHSCHEIBE-Sonderfahrt auf eben dieser Brohltalbahn 14 Monate später. Wie man allgemein weiß, bekam 1985 allerdings die
Hersfelder Eisenbahn noch den Vorzug für die Premiere.
Ausgangspunkt war die Lokhalle im Bw Brohl der BEG. Hier schiebt gerade die Einsatzlok
D 4 (MaK 401029/58) den
VB 50 (DWK 86/26) aus der Halle. Links steht die
D 2 (O&K 26529/65), die wie auch die baugleiche
D 3 (O&K 26623/66) heute nicht im Einsatz waren:
Edit: Nun habe ich die
D 4 doch noch bei [
www.loks-aus-kiel.de] gefunden. Hatte mich schon gewundert, dass diese bekannte Lok dort nicht gelistet sein soll! Aber dort hat sie die Fabriknummer 40
0029. Jahrzehntelang habe ich mit 40
1029 gelebt; wie kann so eine Diskrepanz zustande kommen? Außerdem habe ich Baujahr 1958 vernommen (Quelle u. a. "Privatbahnatlas BRD" von 1986), dk nennt 1959?!
Vor der Halle finden die letzten Vorbereitungen zur Bereitstellung der Garnitur im Schmalspurbahnhof Brohl und zum Aufnehmen der Fahrgäste statt:
Erster Unterwegs-Fotohalt war nahe "Haus Netz" (so habe ich es mir aufgeschrieben):
Am Tunnel bei Burgbrohl wurde ebenfalls ein Halt eingelegt:
Der aufgeschüttete Bahnsteig in Niederzissen bietet so eben Platz für die Länge des VB 50:
Blick vom Gegenhang auf Niederzissen, wo sich in der Nähe der zeitweilige Formel 1-Rennstall "Zakspeed" angesiedelt hat:
Dann gab es wohl keine Halte mehr bis zum Endbahnhof Engeln:
Die D 4 beim Umsetzen. Der Schaffner betätigt sich hier auch gleich als Weichenwärter:
Bis 1974 verlief die Strecke noch bis zum Erholungsort Kempenich in der Vulkaneifel:
Der heutige Endbahnhof liegt weitab jeglicher Zivilisation (sofern sie sich bis dort überhaupt vorgewagt hat - duck und weg) zwischen "Engeln und Weibern":
Auf der Rückfahrt wurde ein planmäßiger Halt im Bahnhof Burgbrohl eingelegt:
Nochmal Burgbrohl mit der D 4, die heute bei der Rhätischen Bahn im Einsatz ist:
Schließlich spuckte der Zug die Fahrgäste der ersten Fahrt im Ausgangsbahnhof Brohl BEG aus:
Die D 4 beim Umsetzen für die nächste Fahrt nach Engeln. Rechts stehen Wagen für
Phonolith aus dem Steinbruch Brenk:
Bei der zweiten Fahrt, die von einer anderen Gruppe gechartert worden war, konnten wir dann Fotostandpunkte auswählen, an denen man keinen Fotohalt einlegen kann, so wie hier an einer Brohlbrücke bei Waldesruh:
Eine der bekanntesten Stellen ist der große Viadukt bei Bad Tönisstein, wo man das gleichnamige Sprudelwasser schlürfen kann:
Der steilste Streckenabschnitt - bis 1934 im Zahnstangenbetrieb - befindet sich zwischen Oberzissen und Engeln:
In der Nähe des Phonolith-Steinbruchs Brenk wurde die Fuhre ein weiteres Mal abgepasst. Die ebenfalls von Fotos bekannte Einfahrt der Verladung haben wir wohl nicht gefunden bzw. ist auch mit dem Auto nicht erreichbar, zeige ich aber nächstes Jahr:
Für Fotos von diesem Damm kurz vor Engeln braucht man nicht unbedingt schönes Wetter (wegen Gegenlicht), muss sich aber ein bisschen den Gegenhang hinaufhangeln:
Von Engeln hatten wir ja bereits Fotos im Sack, und so eilten wir nochmal zu dem relativ geraden Steilstreckenstück kurz vor Oberzissen:
Dort soll sich aufgrund der Steigung (bzw. des Gefälles) im VB 50 auf ganzer Länge ein Höhenunterschied von rund einem Meter ergeben, so wurde uns erzählt:
Das letzte Foto konnte gerade noch mit Zug gemacht werden, ohne dass wir noch Zeit für eine bessere Standortauswahl gehabt hätten. Es zeigt den Zug kurz vor dem Bahnhof Oberzissen auf dem markanten Ortsviadukt:
Auch dieser Beitrag kommt mal wieder nicht ohne Bonusbilder aus. Mit dem Werkbahn- und dem Museumsbahnredakteur der
DREHSCHEIBE trafen wir uns noch am selben Tag im Rheinpark in Köln. Dort konnte der gesamte Fuhrpark der
Rheinparkbahn (600 mm Spurweite) auf einem Bild festgehalten werden. Leider zeigt sich bei diesen drei Fotos besonders deutlich, dass eine Ablösung meiner damaligen Sucherkamera durch eine Spiegelreflex-Kamera unausweichlich wurde (was dann auch kurz vor der nächsten Brohltalbahn-Sonderfahrt 1986 umgesetzt wurde), da bei miesem Wetter fast überhaupt keine Schärfentiefe mehr erreicht wurde.
Zu sehen sind jedenfalls in der Halle die "Westernlok"
Schöma 3590/73, rechts die Jung 9449/40 vom
Bender und links die Diema 1827/55, die ich an dieser Stelle bereits bei der
Abladung gezeigt habe:
Ein Gefühl für das Wetter des heutigen Tages bekommen wir durch dieses Foto. Es zeigt Jung 9449/49 mit ihrem Besitzer und dem Schriftleiter-Schirmträger; im Hintergrund die Zoobrücke mit der (noch) leeren
Seilbahn vom Rheinpark zum Zoo:
Diese Fotostelle war nur Insidern bekannt. Was für eine Bedeutung der Stein mit dem Loch hat, weiß ich nicht. Jedenfalls passte Jung 9449/40 optisch ganz gut hinein:
Auch wenn reiner Museumszugbetrieb nicht unbedingt ins HiFo gehört, so hoffe ich doch, dass der Beitrag ausreichend historischen Betrieb zeigt. Denn die Brohltalbahn ist - mittlerweile EVU - auch nicht mehr das, was sie vor 25 Jahren war.
2-mal bearbeitet. Zuletzt am 2013:01:02:17:43:30.