Hallo Pallaswiese,
wo hast Du das denn schon wieder ausgegraben? Ich bin begeistert!
Nur kurz zu den Fragen:
> 1. In der Einleitung zur Fplo wird neben der
> Sperrung einzelner Streckenabschnitte für den
> Gegenverkehr auch die Zugbegegnung auf den
> Kreuzungsbahnhöfen geregelt. So heißt es hier
> u.a.: “Auf allen Bahnhöfen müssen die
> Nachbargleise vom Grenzzeichen ab auf weitere 2
> Wagenlängen frei sein.” Was habe ich mir hierunter
> vorzustellen?
Grenzzeichen geben ja den Punkt hinter einer Weiche an, ab dem Wagen abgestellt werden dürfen, ohne ins Profil des Nahcbargleises zu ragen (vgl.[
de.wikipedia.org]. Da die Panzer überbreit sind und das Regelprofil überschreiten, müssen Wagen auf Nachbargleisen eben noch weiter von der Weiche weg und damit auch in größerem Abstand zum Nachbargleis aufgestellt werden.
> 2. Als Zuglok wird “44/50" angegeben. Heißt das,
> es gab zwei Zugloks, oder war die Zuglok zwischen
> zwei Baureihen freigestellt oder wechselten sich
> zwei Zugloks an einem Zwischenbahnhof ab?
In Bfpl ist - gerade bei Bedarfszügen - in der Regel nur die Baureihe angegeben, für die der Fahrplan unter Berücksichtigun der zul. Last berechnet wurde. Über den tatsächlichen Lokeinsatz wird dann tagesaktuell entschieden. "Luft" für Lokwechsel wäre dem Fahrplan zufolge in Aschaffenburg, Kranichstein und Worms.
> 3. In der Spalte 6 gibt es zwischen Dieburg und
> Kranichstein sowie zwischen Abzweig Bergschneise
> und Griesheim eine Wellenlinie. Die Bedeutung ist
> mir unklar und geht auch nicht aus der Fplo
> hervor.
Die Sägelinie wird ab einer bestimmten maßgebenden Steigung eingetragen und ist betrieblich im Falle des Liegenbleibens eines Zuges relevant. Leider finde ich gerade nicht die Steigungswerte (es gibt auch zwei Sägelinien). Dass auf den genannten Abschnitten Sägelinien eingetragen sind, wundert mich allerdings etwas. Vielleicht war Dieburg - Darmstadt früher steiler und man hat nach den mit 100 km/h entlaufenen Bauzugwagen Dieburg und Messel einfach tiefergelegt :-)
> 4. Der Haltepunkt Wolfskehlen (nicht zu
> verwechseln mit der Station Leeheim-Wolfskehlen
> auf der Strecke nach Frankfurt) wird mit “Ag”,
> wohl für Bahnagentur, ergänzt. Das heißt dann
> wohl, daß es 1955 nur noch zwei durchgehende
> Gleise ohne Gütergleis gab. 1902 war nämlich in
> Wolfskehlen ein extra Überholgleis eingebaut
> worden, allerdings kann sich in diesem einem
> halben Jahrhundert auch hier sehr viel verändert
> haben. Wie aber sah eine Bahnagentur 1955 im
> hessischen Ried aus?
'Hp' sagt ganz klar: keine Weiche, kein Signal, nur Bahnsteig. Meines Wissens hatten Bahnagenten nur verkehrliche, aber keine betrieblichen Aufgaben. Ich habe mich schon häufiger gefragt, warum sie dennoch in betrieblichen Unterlagen wie dem Bfpl auftauchen.
Grüße
Volker