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Zeitungsmeldung von 1937 (fast wie 2009)

geschrieben von: kabelschmidt

Datum: 29.12.09 09:06

Über die Weihnachtsfeiertage war ich bei meinem Vater und bin bei ihm auf einen Zeitungsausschnitt vom 23.10.1937 gestoßen. Einen Text mit vergleichbarer Aussage stand vor zwei Wochen in allen deutschen Zeitungen.

Die Formatierung entspricht der historischen Vorlage:

Ueberholung der Schnelltriebwagen
Die Reichsbahn hat ihre Schnelltriebwagen mit Ausnahme derer, die auf den Strecken Berlin-Frankfurt und Berlin-Breslau verkehren, v o r ü b e r g e h e n d aus dem Dienst gezogen und durch D a m p f z ü g e ersetzt, da diese Triebwagen einer allgemeinen Ueberholung unterzogen werden sollen. Auf den infolgedessen jetzt mit Dampfzügen befahrenen Strecken, also zum Beispiel auf der Strecke Berlin-München und Berlin-Hamburg, tritt eine gewisse Verlängerung der Fahrzeiten ein.


Gruß aus Berlin
kabelschmidt

Re: Zeitungsmeldung von 1937 (fast wie 2009)

geschrieben von: der koni

Datum: 29.12.09 09:21

Ist ja interessant!
Also hat sich auch durch Umwandlung in eine DB AG nichts geändert, gegenüber der Beamtenbahn von früher.
Naja, außer der Bespitzelung von Mitarbeitern vieleicht, da war man aus technischen Gründen vmtl. 1937 nicht so weit und kreativ wie jetzt.
Trotz allem
Guten Rutsch
Manfred (der koni)

Re: Zeitungsmeldung von 1937 (fast wie 2009)

geschrieben von: Eckhard Bohn

Datum: 29.12.09 09:49

... schade, das die Bahn heute keine D a m p f z ü g e als Ersatz für die ausgefallenen ICEs hat.

Gruß
Eckahrd Bohn

Was will uns das jetzt sagen?

geschrieben von: Nietenreko

Datum: 29.12.09 10:01

Hast du dir schon mal überlegt, daß das von der Reichsbahn seinerzeit so geplant gewesen sein könnte? Alle Schienenfahrzeuge haben Untersuchungsfristen, und daß diese bei der völlig neuen Technologie der SVT etwas kürzer terminiert werden als bei den anderen Fahrzeugen, sollte eigentlich selbsterklärend sein, es spricht jedenfalls eher für die DRB. Der Untersuchungszeitraum selber dürfte andereseits kaum so lang gewesen sein, daß man dafür eine komplette Fahrplanperiode auf dieses Angebot verzichtet hätte. Natürlich ist auch die DR nicht von Betriebsstörungen verschont geblieben, aber sie hatte immer genügend Reserven, um umgehend Ersatz zu stellen. Eine Parallele zu der wirtschaftlich begründeten Pannenserie der DBAG zu ziehen, zeugt nicht grade von Sachverstand.

Hinweis: Beitrag kann Spuren von Ironie enthalten.

Hallo,

jetzt muss ich aber mal zwei nette und wirklich passende Meldungen zu diesem Thema hier reinsetzen. Die Aussage stimmt nämlich nicht - zumindest nicht ganz ;-)

[www.kentonline.co.uk]

Die Bildunterschrift lautet frei übersetzt: Nur ein Zug fuhr heute pünktlich - aber es war nicht der Eurostar

"The steam-hauled Cathedrals Express even picked up some stranded passengers in London to take them home."

Der Link hier passt auch zu diesem Thema:

[www.a1steam.com]

Viele Grüße aus Berlin, Dieter

Re: Was will uns das jetzt sagen?

geschrieben von: 132487-0

Datum: 29.12.09 11:00

wenn etwas vorübergehend Außerbetrieb genommen wird, dann ist es nicht geplant, und das war auch schon zu Reichsbahnzeiten so.

Re: Was will uns das jetzt sagen?

geschrieben von: kabelschmidt

Datum: 29.12.09 11:12

Ich gebe Dir zu Deinem zweiten bis zum vorletzten Satz vollkommen Recht. Dein erster und Dein letzter Satz irritieren mich.

Hast du dir schon mal überlegt, daß das von der Reichsbahn seinerzeit so geplant gewesen sein könnte?
Genau das glaube ich nicht. Auch damals waren sicherlich die Werkstattkapazitäten für eine Splittergattung so bemessen, dass man die Fahrzeuge nacheinander wartet. Und nicht gleichzeitig. Eine geplante Aktion kann ich nicht erkennen.

Eine Parallele zu der wirtschaftlich begründeten Pannenserie der DBAG zu ziehen, zeugt nicht grade von Sachverstand.
Wenn Du keine Paralle entdeckst, dann laß doch die Finger von der Tastatur.

MfG
kabelschmidt

Re: Zeitungsmeldung von 1937 (fast wie 2009)

geschrieben von: Laenderbahner

Datum: 29.12.09 11:14

Hallo,

1.) 1937 war die Bespitzelung garantiert "besser"!

2.) um die tatsächliche Außerbertriebnahme der SVTs zu "würdigen", sollte man auch wissen wieviele Triebzüge damals in die Werkstatt mußten, bzw wieviele 1937 bereits in Dienst standen - das waren:

1 SVT 877 "Fliegender Hamburger"
13 SVT 137 "Hamburg"
4 SVT 137 "Leipzig"

die

14 SVT 137 "Köln" und
1 SVT 137 "Berlin"
wurden erst 1938 geliefert.
Insgesamt wurden damals also maximal 14 Triebzüge in die Werkstatt beordert (Berlin-Frankfurt und Berlin-Breslau wurde AFAIR mit den "Leipzig"-Garnituren gefahren) - wieviele ICEs waren nochmal betroffen?

3.) Es gibt ein schöne Geschichte von Karl-Ernst Maedel - "Lok 17 1179 fährt FDt-Ersatz", die genau diese Situation beschreibt.

mfg
Thomas



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2009:12:29:11:17:11.

Nein, es gibt keine Parallelen!

geschrieben von: Nietenreko

Datum: 29.12.09 12:50

Die Probleme der DBAG sind ausnahmslos hausgemacht und beruhen auf Entscheidungen ehrgeiziger, aber inkompetenter Führungskräfte. Ausgerechnet zur Hauptreisezeit Weihnachten die Hälfte aller ICE-Züge aus dem Verkehr zu nehmen, ist eine nicht zu toppende planerische Glanzleistung!
Wie der hist. Pressemitteilung zu entnehmen ist, sollten die Fahrzeuge einer allgemeinen Überholung zugeführt werden, also einer geplanten Maßnahme, noch dazu im Oktober / November, also vor Weihnachten, damit sie eben anschließend im Weihnachtsgeschäft voll einsatzfähig sind.
Übrigens, das Werk Wittenberge besteht auch heute noch und ist historisch bestens dokumentiert. Die Kapazitäten dort waren auch schon zu DRG-Zeiten so, daß man auf jeden Fall an mehr wie einem Fahrzeug gleichzeig arbeiten konnte!

Hinweis: Beitrag kann Spuren von Ironie enthalten.

Hört, hört...

geschrieben von: Roststab

Datum: 29.12.09 13:55

ich schreibe jetzt nichts zum Thema Parallen. Denn Ich kann weder das eine noch das andere beurteilen. Mich stört die Unsachlichkeit in dieser Diskussion. Zitat:

> Die Probleme der DBAG sind ausnahmslos hausgemacht und beruhen auf Entscheidungen ehrgeiziger,
> aber inkompetenter Führungskräfte.

So eine Behauptung kann letztlich nur jemand aufstellen, der auch in dieser genannten Ebene in eben diesem Unternehmen tätig ist. Leute, die in einem Unternehmen an führender Stelle tätig sind, erhalten immer nur gefilterte Informationen. Somit können sie nur Entscheidungen aufgrund der vorhandenen Informationen treffen. Wo für die getroffene Entscheidung die Ursache ist, kann das obige Zitat nicht aufklären, auch wenn es einen Personenkreis benennt.

Ein weiteres Zitat:

> Wenn Du keine Paralle entdeckst, dann laß doch die Finger von der Tastatur.

Ist ein solcher Satz überhaupt für eine Diskussion sinnvoll? Er trägt kein einziges Argument, sondern nur einen persönlichen Angriff, der nichts mit der Diskussion zu tun hat. So kann man nicht mit einander umgehen. Und es tut diesem Forum nicht gut.

Re: Zeitungsmeldung von 1937 (fast wie 2009)

geschrieben von: Käfermicha

Datum: 29.12.09 14:11

der koni schrieb:
-------------------------------------------------------
> Ist ja interessant!
> Also hat sich auch durch Umwandlung in eine DB AG
> nichts geändert, gegenüber der Beamtenbahn von
> früher.
> Naja, außer der Bespitzelung von Mitarbeitern
> vieleicht, da war man aus technischen Gründen
> vmtl. 1937 nicht so weit und kreativ wie jetzt.
> Trotz allem
> Guten Rutsch
> Manfred (der koni)


Also dieser Beitrag ist angesichts der Repressalien gegen jüdische Beamte, die damals aus dem Dienst entfernt wurden etc. einfach nur geschmacklos.

Re: Zeitungsmeldung von 1937 (fast wie 2009)

geschrieben von: ejoty

Datum: 29.12.09 15:06

Mir scheint in dieser Diskussion wird wie so häufig in diesem Forum mit dem "früher war alles besser" übertrieben. Zu den ach so großartigen Leistungen der damaligen Planer gehört auch der Transport diverser Heeresgruppen in diverse hinterher verwüstete Länder so wie die Einrichtung einer täglichen Direktverbindung Warschau - Treblinka. Der Reisekomfort hat dabei angeblich noch weit unter dem eines modernen Triebwagens mit bösartigen Plastiksitzen, enger Bestuhlung und nicht zu öffnenden Fenstern gelegen.

Alles schon mal da gewesen....

geschrieben von: HFy

Datum: 29.12.09 15:57

Ich erinnere mich dunkel, in der Railway Gazette aus diesem Jahr auch so etwas gelesen zu haben (nein, gelesen habe ich sie nicht 1937...) Es war, wenn ich mich da richtig erinnere, vom Austausch der Achsen die Rede. Allerdings ist mir weder von einem verlorenen Rad noch vom ersatzlosen Ausfall von Zügen etwas bekannt. Und noch etwas war damals anders: es gab 1937 erst seit wenigen Jahren Erfahrungen mit Schnelltriebwagen.
Da fällt mir noch eine Lesefrucht ein (E.S. Cox, Locomotive Panorama): Die Midland Railway hatte einige Schnellzuglokomotiven, bei denen die Radreifen mit dem Rad durch einen angeschraubten Ring verbunden waren. Das kam mir irgendwie bekannt vor. Allerdings endete die Fahrt nicht an einem Brückenpfeiler, vielmehr nahm eine der Loks den Bahnhof von Derby unter Schrapnellfeuer, woraufhin man zur bewährten Bauart zurückkehrte. Warum das Rad neu erfinden, wenn es einem dann um die Ohren fliegt?

Herbert

Re: tägliche Direktverbindung Warschau - Treblinka

geschrieben von: Frankfurter

Datum: 30.12.09 00:33

Wenn wir schon wieder mal so weit OT sind, daß wir bei "der Deutschen liebstem Thema" angekommen sind, möchte ich darauf hinweisen, daß es hier um das Jahr 1937 ging und da fuhr in Warschau die PKP rum und der Fahrkomfort war den deutschen Zügen vergleichbar.

Zum Thema: Der Unterschied liegt für mich darin, daß damals und auch später noch bis zur Beamtenbahn ERSATZZÜGE fuhren!


Noch en Gude,
Manfred

http://www.manfred-sandtner.de/Ffm201_25_100_avatar.jpg "Genießt das Leben in vollen Zügen !"

Re: tägliche Direktverbindung Warschau - Treblinka

geschrieben von: Käfermicha

Datum: 30.12.09 09:34

Frankfurter schrieb:
-------------------------------------------------------
> Wenn wir schon wieder mal so weit OT sind, daß wir
> bei "der Deutschen liebstem Thema" angekommen
> sind, möchte ich darauf hinweisen, daß es hier um
> das Jahr 1937 ging und da fuhr in Warschau die PKP
> rum und der Fahrkomfort war den deutschen Zügen
> vergleichbar.

Und dass seit 1933 klitzekleine Veränderungen in Deutschland stattgefunden hatten, insbesondere das unsägliche Nürnberger Rassegesetz von 1936, das alle jüdischen Bahnbeamten aus dem Dienst entfernte, ist dann egal?

Um das ganz klar zu sagen, ich bin durchaus der Meinung dass die Reichsbahn in den 30er Jahren ordentlich gearbeitet hat, mich stört es aber massiv, wenn ich einen, zugegebenermaßen unangemessenen, Spitzelskandal der Bahn von 2009 mit einem "früher war alles besser" Kontext im Bezug auf 30er Jahre lese. Da war nämlich wahrlich nicht alles besser, und dass die Reichsbahn zu diesen Zeiten massiv zu Kriegszwecken aufgerüstet wurde, ist bekanntermaßen auch historische Tatsache.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2009:12:30:09:39:18.

Re: tägliche Direktverbindung Warschau - Treblinka

geschrieben von: KBS 634

Datum: 30.12.09 13:01

Käfermicha schrieb:
-------------------------------------------------------
> Frankfurter schrieb:
> --------------------------------------------------
> -----
> > Wenn wir schon wieder mal so weit OT sind, daß
> wir
> > bei "der Deutschen liebstem Thema" angekommen
> > sind, möchte ich darauf hinweisen, daß es hier
> um
> > das Jahr 1937 ging und da fuhr in Warschau die
> PKP
> > rum und der Fahrkomfort war den deutschen Zügen
> > vergleichbar.
>
> Und dass seit 1933 klitzekleine Veränderungen in
> Deutschland stattgefunden hatten, insbesondere das
> unsägliche Nürnberger Rassegesetz von 1936, das
> alle jüdischen Bahnbeamten aus dem Dienst
> entfernte, ist dann egal?
>
> Um das ganz klar zu sagen, ich bin durchaus der
> Meinung dass die Reichsbahn in den 30er Jahren
> ordentlich gearbeitet hat, mich stört es aber
> massiv, wenn ich einen, zugegebenermaßen
> unangemessenen, Spitzelskandal der Bahn von 2009
> mit einem "früher war alles besser" Kontext im
> Bezug auf 30er Jahre lese. Da war nämlich wahrlich
> nicht alles besser, und dass die Reichsbahn zu
> diesen Zeiten massiv zu Kriegszwecken aufgerüstet
> wurde, ist bekanntermaßen auch historische
> Tatsache.


Na und? Haben wohl andere Länder auch gemacht oder warum wurden russische und polnische Panzerzüge erbeutet! Im Übrigen stimmt das mit "massiven Aufrüstung" nicht so ganz wenn man Eugen Kreidler glauben schenken darf. Herr H. aus Ö bevorzugte zunächst erst einmal Fahrzeuge mit 4 Pneus, bis er recht spät merkte, 41/42, das man damit unbedingt nicht sehr weit kommt!

Grüße Andreas