Der dritte Teil des Jahresrückblick 1979 sielt in Baden-Württemberg – ein wahres Eisenbahnparadies vor allem mit den vielen Privatbahnen - und einem abschließenden Schlenker nach Hessen.
Heute geht es los mit der letzten DB-Schmalspurbahn auf dem Festland. 251 902 rangiert die aus Ochsenhausen mitgebrachten Wagen am 11. September in Warthausen an die Rollbockgrube, während im Vordergrund einige Rollböcke abgestellt sind.
Wenige Stunden später ist bei Amstetten die 193 014 mit dem 30257 nach Ulm auf der Geislinger Steige unterwegs.
Auf der WEG-Schmalspurbahn Amstetten – Laichingen gab es ein Sammelsurium an interessanten Schmalspur-VT zu sehen, die vor allem durch die hoch angesetzten Normalspurpuffer ein eigentümliches Aussehen hatten. Der 1956 von Fuchs gelieferte T 30 hatte mit 4*170 PS immerhin auch eine stattliche Leistung für die Beförderung von Güterzügen. Hier hat er sich am 11. September als Zug 326 in Nellingen an die Seite rangiert, damit der entgegenkommende T 34 passieren kann.
Mittlerweile hat der T 34, gebaut 1937 in Wismar, als Zug 327 den Endbahnhof Amstetten erreicht und wartet mit einigen angehängten Rollböcken auf die Rückfahrt.
194 039 war für den Schubdienst auf der Geislinger Steige mit einer Überwurfkupplung ausgerüstet, die hochgeklappt vor dem Nummernschild erkennbar ist. Die Lok fährt mit einem Leerzug am 12. September in den Bahnhof Geislingen ein.
Nur fünf Züge gab es von dem Vorläufer des 420. Am 12. September wird sich 427 405 von Geislingen gleich als 5227 nach Plochingen auf den Weg machen.
T 23 und T 24, die hier am 12. September in Neuffen aufgenomen wurden habe gerade erst ein gutes Jahrzehnt auf dem Buckel. Mit jeweils 2*210 PS brachten sie gemeinsam eine gewaltige Motorisierung auf die Schiene, die sie für den Güterverkehr prädestinierte. Nebenan lugt noch der T 02 der im Personenverkehr stillgelegten Strecke Reutingen – Gönningen hervor.
Mit 840 PS Leistung und seinem Baujahr 1928 war VT 11 der absolute Star der Strecke; begonnen hatte er seine Karriere als VT 863 bei der Reichsbahn mit mageren 180 PS Leistung, ehe er als VT 764 und DB VT 66 906 schließlich bei der WEG landete. In Frickenhausen ist er als Zug 23 nach Nürtingen unterwegs.
Zurück zur DB ging es im Stuttgarter Hbf. Immernoch am 12. September schnurren 425 420 und 425 110 in den Bahnhof, um anschließend als E 3423 nach Geislingen aufzubrechen.
Wie der Bahnhofsturm gehörten diese beiden Baureihen zu Stuttgart – damals! 118 003 befördert den E 3453 nach Nördlingen, 144 016 den 5743 nach Backnang.
Noch mal blau/beige und Altbau-E-Lok. Auch 194 178 wurde in den Farbtopf getaucht. Sie fährt mit einem Güterzug in Richtung Horb durch Böblingen.
Der 13. September führte mich nach Stuttgart-Degerloch, wo der Zacke-Triebwagen 103 als Linie 10 vom Marienplatz heraufkam. Seit 42 Jahren ist er hier schon unterwegs, drei Jahre später wird er durch moderne Nachfolger abgelöst.
So wie Neuffen für die WEG, war Weissach für die WNB Hauptwerkstätte. Daher waren dort viele Fahrzeuge versammelt. Am 13. September war links der von der KN stammende Credé VT 110 zu sehen. Hinter ihm stehen VB 204, 206, 202 und 203, im Lokschuppen der aus Uetersen stammende MAN VT 21 und rechts der MaK T 80 (ex Kiel-Schönberg).
Wie der Neuffener VT 11 ist auch T 04 ein Methusalem. Mit Baujahr 1926 ist der ehemalige VT 801 sogar noch älter als der oben gezeigte Vierachser. Neben seinem VS 208 ist er am 13. September in Enzweihingen zu sehen.
Mittlerweile sind wir in Baden und damit bei der SWEG angekommen. Der benefalls aus dem Norden stammende MaK VT 85 ist als Zug 78 aus Bruchsal im Endbahnhof Menzingen angekommen, die Fahrgäste verabschieden sich in den Feierabend. Nebenan steht das Unikat VB 226 – dieser Schein-Esslinger wurde von Hansa-Waggonbau Bremen für die AKN gebaut. Heute fahren hier AVG-Stadtbahnwagen...
In Wiesloch begegnen uns erneut zwei Oldtimer. Im Lokschuppen steht am 14. September der 2achsige VT 5. 1932 als VT 722 bei der Reichsbahn in Dients gestellt verdient er nun sein Gnadenbrot.
Wieder von 1926 ist der ehemalige VT 758 der Reichsbahn. Am 14. September wird er nachmittags als Zug 20 nach Wiesloch-Walldorf in Wiesloch Stadt bereitgestellt.
Während 798 635 mit 998 153 und 998 813 als 7930 nach Heidelberg am 14. September Meckesheim verlassen, wartet 795 551 mit 995 306 noch ein bisschen auf die Abfahrt als 7423 nach Aglasterhausen.
In Heidelberg waren auf den Gleisen der US-Army häufig 608 oder 633 anzutreffen. Am 15. September ist es der 633 803 in flotter blau/beiger Farbgebung. Fast könnte man ihn mit einem 515 verwechseln.
Stuttgarter 110 waren in großer Zahl noch im ursprünglichen Outfit zu sehen. In Heidelberg begegnet uns die 110 161 mit E 2659 noch Hof – ab Bamberg spannte noch sieben Jahre zuvor ein 01 vor...
118 051 und ein MD4i mit E 2657 nach Würzburg am 15. September in Neckargemünd. Weitere Worte muss man nicht verlieren...
Abstecher auf dem Heimweg. Am 16. September stehen 817 606 und 517 006 als 6917 nach Koblenz in Limburg. Morgens früh war es so kalt, dass die Autoscheiben freigekratzt werden mussten.
Das war die Zweiwochentour durch Süddeutschland mit reicher Fotoausbeute und vielen Erinnerungen!
Den ersten Teil des Jahresrückblicks findet ihr hier: [
www.drehscheibe-foren.de]
Und den zweiten (Hessen und Bayern) hier [
www.drehscheibe-foren.de]
Der vierte und letzte Teil findet im Norden der Republik mit Schwerpunkt bei den Privaten statt.
Viele Grüße
[
www.db-bahnarchiv.de] – Stationierungsverzeichnis aller DB-Triebfahrzeuge 1968 bis 1993.
Auf der Seite befinden sich auch die Links zu meinen HiFo-Beiträgen.
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