Hallo alle miteinander!
Nach längerer Zeit komme ich endlich dazu, meine kleinbahnarchäologische Reihe fortzusetzen. Dieses Mal bewegen wir uns bahnarchäologisch entlang der Unterelbe und folgen der Spur der Kehdinger Kreisbahn von Stade nach Itzwörden. Die Strecke war meterspurig, rund 50 km lang und wurde 1899 eröffnet. Sie verband die meisten Orte des Kehdinger Landes zwischen Niederelbe und Oste miteinander. Da sich diese Orte im Wesentlichen an der Landstraße von Stade nach Freiburg/Elbe befinden und quasi ein 40 km langes Straßendorf darstellen, lag es nahe, diese Orte durch eine Trassierung auf eben dieser Landstraße an die große weite Eisenbahnwelt anzuschließen. Eine eigene Trasse abseits der Straße wäre in dem feuchten und sumpfigen Gelände sehr teuer geworden und so blieb nur die Möglichkeit eines Betriebs als de facto Dampfstraßenbahn: Außerhalb der Orte lagen die Gleise unmittelbar neben der Straße, innerhalb der Orte direkt auf ihr. Der Fuhrpark bestand folglich ursprünglich aus Kastenloks, die später ergänzt bzw. abgelöst wurden durch B1’-Maschinen aus Herford und Neubau (1’)C-Maschinen von O&K. Für den Personenverkehr gab es die klassischen zwei- und vierachsigen Weyerwagen und für den Güterverkehr überwiegend Zweiachser. Im Stadtgebiet von Stade gab einen Dreischienengleisabschnitt, ein weiteres kurzes Stück konnte noch mit Rollwagen bedient werden. Zwar experimentierte man Mitte der Zwanziger Jahre mit einem DWK-Spitzmaus- und einem Eigenbautriebwagen, doch leider wurden diese Versuche nicht konsequent genug durchgeführt, um wenigstens den Personenverkehr wirtschaftlich zu betreiben.
So musste bereits 1932 der Personenverkehr auf dem hinteren Teil von Freiburg nach Itzwörden, einem kleinen Fährort an der Oste, eingestellt werden: Dieser Teil blieb stets hinter den Erwartungen zurück, fehlte ihm doch die Ostebrücke und damit die Anbindung an die Niederelbebahn bei Neuhaus/Cadenberge. Ein Jahr später folgte der restliche Personenverkehr zwischen Stade und Freiburg, nur gelegentlich fuhren noch Sonderzüge. Hier konnte der Bus, der die Bahn ersetzte, ja auch zu fast 100% den gleichen Linienverlauf bieten wie die Bahn… Bis 1936 erfolgte die Einstellung des Güterverkehrs mitsamt Abbau der Gleise, lediglich der dreischienige Anschluss zum Gaswerk und zum Hafen in Stade wurde noch in Normalspur von der DB bis Anfang der 70er Jahre bedient. Nach dem Krieg entstand parallel zu den ersten 10 Kilometern der alten Kreisbahn etwa bis Bützfleth eine neue Anschlussbahn zur Industrie und zum Atomkraftwerk an der Elbe, doch sie ist nicht Bestandteil meiner Beschreibungen.
Da die Bahn in Straßenerweiterungen aufgegangen ist, ist von der Trasse fast nichts mehr zu finden, auch viele Bahnhofsgebäude sind verschwunden. Insofern mögen meine Beschreibung und die Bilder eine gewisse Monotonie aufkommen lassen. Auch Witterung und Lichtverhältnisse waren zum Zeitpunkt der Aufnahmen (7. April nachmittags/abends) nicht optimal, so dass ich die Bilder in der Helligkeit nachbearbeitet habe. Wen so etwas stört, der sei vorher gewarnt. Wen nicht, dem wünsche ich viel Spaß mit den Bildern. Als Literatur standen mir die Ausführungen des entsprechenden Wolff-Bandes sowie einige Internetquellen zur Verfügung. Die vergriffene Monografie über die Bahn stand mir nicht zur Verfügung, aber vielleicht bringt Herr K ja demnächst eine Neuauflage eines Büchleins über diese Bahn?
Doch nun zu den Bildern: Rechts ist der DB-Bahnhof an der Niederelbebahn Harburg-Cuxhaven zu sehen (Gleise dahinter nach Harburg), in der Mitte die Bahnhofstraße und links, durch die Bäume der Wallanlagen leicht verdeckt, das Empfangsgebäude der Kreisbahn. Die Gleise lagen links des heute grün gestrichenen Gebäudes, eingezwängt zwischen dem Gebäude und dem Burggraben:
Das Empfangsgebäude entstand 1910, nachdem das erste Bahnhofsgebäude schon früh zu klein geworden war. Heute befindet sich hier ein Casino:
Die Ausfahrt hinter dem Gebäude ist z. T. mit einer Straßenbrücke und einem Parkhaus überbaut:
Das Ensemble von der Rück- bzw. Gleisseite aus (links nach Itzwörden) gesehen:
Hinter der Bahnhofsausfahrt bog die Bahn nach links ab (entsprechend dem Straßenverlauf), geradeaus ging es zu den Übergabegleisen des Güterbahnhofs:
Reste der normalspurigen Gütergleise:
Ein paar Meter weiter, gleich geht es über den Burggraben in Richtung Altstadt: Von rechts kam ein weiteres Verbindungsgleis vom Güterbahnhof mit Einmündung in Richtung Itzwörden. Dadurch ergab sich ein Gleisdreieck, mit dessen Hilfe später die ex Herforder B1’-Maschinen gewendet werden konnten, die als Einrichtungsmaschinen konzipiert waren. Ab hier waren die Gleise dreischienig:
Der Blick zurück zum Kreisbahnhof: Ob das Gebäude rechts seine angerundete Form noch aus Kleinbahnzeiten besitzt?
Nach der Kreuzung dieser Straße überquerte die Bahn den Burggraben und verlief am östlichen Rand der Stader Innenstadt durch die Wallanlagen:
Die Brücke über den Burggraben ist einer der wenigen „erhaltenen“ Kunstbauten der Bahn. Der Überbau wurde vor wenigen Jahren erneuert, und wie viel Originalsubstanz noch in den Widerlagern steckt, ist auch eher fraglich:
Weiter geht es durch die Wallanlagen, dass hier mal eine Eisenbahn fuhr, ist für Laien heute wohl unvorstellbar:
Der Blick zurück zur Brücke, rechts noch eine alte Stützmauer:
Die mächtigen Kirchtürme der beiden letzten noch erhaltenen Altstadtkirchen Stades, St. Wilhadi und St. Cosmae et Damiani, prägen heute noch das Stadtbild. Ein derartiger Blick bot rund 35 Jahre lang auch den Fahrgästen und dem Personal der Kreisbahn, freilich ohne die Spundwände des heutigen Altstadtrings:
Der Spazierweg endet hier auf diesem Parkplatz, die Trasse der Bahn stieg ab hier leicht an, um den hohen Damm der Salztorbrücke (links vom roten Haus im Hintergrund) zu überqueren, wo sich der Haltepunkt Stade Salztor befand. Das Fachwerk-Bahnhofsgebäude ist im Zuge des Straßenbaus abgerissen worden:
Ab der Kreuzung des Salztordamms ist die frühere Bahntrasse links im Altstadtring, der hier die Altstadt in Richtung Freiburg verlässt, aufgegangen. Der Hafen dient heute als Parkplatz und besaß einen z-förmigen Gleisanschluss:
Am Kai befinden sich noch der alte Hafenkran (Blick zurück zum Salztordamm):
…sowie das Museumsschiff Greundiek:
Einige rein normalspurige Gleisreste sind im Hafenpflaster noch zu finden:
Unmittelbar vor dem Abfluss des alten Hafens in der Innenstadt (hinter dem grünen „Deich“) endete das Spitzgleis der Hafenbahn. Die Kreisbahn kreuzte links, wo heute die Straße ist, selbigen auf einer Drehbrücke:
Heute gibt es hier keine Drehbrücke mehr, eine Durchfahrt für Schiffe in den Altstadthafen ist kaum mehr möglich. Dafür hat der Straßenverkehr jetzt freie Fahrt. Rechts (und bereits auf den vorherigen Bildern im Hintergrund zu erkennen) befinden sich noch die Reste des Gaswerks. Bis hierhin reichte das Dreischienengleis bzw. später reine Normalspurgleis bis in die 1960er/70er Jahre:
Der markante Gasometer ist noch erhalten:
Stadtauswärts verlief die Bahn weiter zum nächsten Halt, der Haltestelle Kehdinger Tor:
Einige hundert Meter weiter der Blick zurück in die Stadt. Auch hier ist die Bahntrasse zur Straße umgebaut worden:
An gleicher Stelle der Blick in die andere Richtung: An diesem Kreisel mündet von links eine weitere Ausfallstraße in Richtung Freiburg (nach hinten) ein, etwa hier befand sich der Halt Kehdinger Tor:
Ein paar Meter weiter noch mal der Blick zurück zum Kreisel (links in die Stadt), links daneben befand sich übrigens…
…diese große Lagerhalle, sie beherbergte bis ca. 2012 das kleine aber feine Technikmuseum Stade:
Als kleiner Exkurs bot sich bei meiner Recherche natürlich ein kleiner Besuch an. Leider sind die Bilder etwas verwaschen. Ein Überblick über das Sammelsurium historischer Objekte, die die Bereiche Verkehrs- und Transportwesen sowie typische Handwerksszenen mit regionalem Bezug darstellen sollten:
Beschränken wir uns aber auf den Bereich Eisenbahn, hier z. B. der Bereich Signalwesen:
Die Schienenfahrzeugsammlung umfasst neben einem Schleppgerät (orange, auf dem vorletzten Bild hinten an der Wand zu erkennen) drei historisch sehr interessante Kleinbahnfahrzeuge, nämlich die uralte Diesellok 223 der Buxtehude-Harsefelder Eisenbahn bzw. Niederweserbahn bzw. Butjadinger Eisenbahn (Bj. 1916), den Bahndienstgüterwagen 55 der Bremervörde-Osterholzer Eisenbahn und den Kasten des Güterwagens Nr. 17 der Kehdinger Kreisbahn:
Während ich die Bilder der Lok noch für meinen Bericht über die Butjadinger und die Niederweserbahn aufspare, zeige ich hier schon mal zwei Ansichten des BOE-O-Wagens 55:
Für diesen Beitrag von besonderem Interesse war freilich der Güterwagen(kasten) Nr. 17. Wahrscheinlich ist der Wagenkasten das einzige gewesen, was an Fahrzeugen von der guten alten Kreisbahn in der Region erhalten wurde. Nach der Schließung des Stader Technikmuseums und Verlagerung großer Teile der Sammlung in die Eilers-Hallen in Hannover befindet sich nun vor Ort kein Sachzeuge der alten Kreisbahn mehr. Bekannt sind mir außerhalb Kehdingens noch ein Weyer-Personenwagenkasten, der zeitweilig als Triebwagen gedient hat, zuletzt auf der Franzburger Kreisbahn lief und dort noch als Hühnerstall erhalten sein soll, sowie evtl. weitere Güterwagen in Pommern, die nach der Stilllegung der Bahn noch an Lenz-Kleinbahnen vermittelt werden konnten:
Markant ist das asymmetrisch angeordnete Bremserhaus:
Die „Rückseite“ des Wagens: Die vielen Fenster deuten auf eine Verwendung als Fakultativwagen oder Hilfsgepäckwagen hin:
„Reichsmarine Sperrdepot Grauerort“ deutet auf die Nutzung des Wagenkastens nach dem Ende der Kreisbahn hin - die Holzverbretterung ist also zumindest in diesem Bereich noch original:
Im Innern des Wagens befindet sich eine LGB-Anlage, auf der der Kreuzungsbahnhof Drochtersen nachgebildet ist. Mittels Münzeinwurf kann man die „gute alte Kreisbahn“ als Modell für einen kurzen Moment wieder zum Leben erwecken, links die Ausfahrt nach Freiburg/Itzwörden mit Lokschuppen, rechts das Bahnhofsgebäude mit Wasserturm:
…und nach rechts die Ausfahrt nach Stade mit dem Güterschuppen:
An der Zufahrt zum Museum (vorne) geht der Blick stadtauswärts in Richtung Freiburg, das noch über 30 km entfernt ist. Die Bahn verlief links entlang der Ausfallstraße L 140. Inwieweit der heutige Radweg mit der Bahntrasse gleichzusetzen ist, vermag ich nicht zu sagen. Vermutlich ist die eigentliche Trassenlage in der Straßenverbreiterung aufgegangen:
Eine Anmerkung zwischendurch: Ich habe die Straße/Trasse stets in Richtung Freiburg abgefahren und die „Strecken-“Aufnahmen immer vom Haltestandort meines Autos aus gemacht (also vom östlichen Straßenrand aus). Da die Kreisbahn außerhalb der größeren Orte quasi immer am westlichen Straßenrand verlief, lag der Trassenverlauf fast immer auf der dem Betrachter gegenüberliegenden (!) Straßenseite, es sei denn, es ist anders angegeben.
Einige hundert Meter weiter noch mal der Blick zurück nach Stade:
Der erste Halt außerhalb Stades war nach ca. 4 km der Bahnhof Hörne-Brunshausen. Das Bahnhofsgebäude mit Walmdach stand etwa dort, wo links die Bäume stehen. Hier bog die Bahn scharf nach links ab (erkennbar an der Trennlinie zwischen Bäumen und Feld) und folgte ab hier der heutigen L 111 nach Freiburg. Geradeaus über die Kreuzung führte ein etwa 1 km langes Anschlussgleis zu einem der wichtigsten Kunden der Kreisbahn, einer Glasfabrik (heute nicht mehr erkennbar). Bis hierhin war Rollwagenverkehr möglich:
Nach knapp 6 km war der kleine Haltepunkt Götzdorf erreicht, der sich etwa hier befunden haben muss. Blick zurück nach Stade:
Blick an gleicher Stelle Richtung Itzwörden:
Da mir leider nur wenige Bilder aus alten Kleinbahntagen vorliegen, kann ich nicht immer genau sagen, bei welchen Gebäuden es sich um die früheren Empfangsgebäude bzw. Agenturen handelt. Das das Haus rechts der Bahnhof von Bützfleth war, kann ich daher nur vermuten, aber auf jeden Fall befanden sich Bahnhofsgleise dieses nächsten Halts etwa an dieser Stelle (Blick nach Stade):
Während die Landstraße eine relativ scharfe S-Kurve durch den Ort macht, umging die Kleinbahn diese zum Teil, indem sie auf einer eigenen Trasse hinter den Häusern von Bützfleth entlang nach links abbog. Dieses kurze Trassenstück ist heute noch als Spazierweg erkennbar (links, Blick nach Itzwörden). Vielleicht war das Gebäude in Keillage ja der frühere Bahnhof?
Nach wenigen hundert Metern trifft die Trasse wieder auf die Straße und folgt ihr wieder, Blick zurück nach Stade:
…und nach Itzwörden:
Nach knapp 10 km war der Halt in Abbenfleth erreicht, Blick zurück nach Stade (war das beige-farbene Haus die Agentur?):
Der Blick in Richtung Itzwörden: Nach rechts (wo die Bäume stehen) zweigt ein Betonplattenfahrweg zum früheren Militärfort Grauerort ab. Das Fort (wo auch der Wagenkasten im Technikmuseum überlebt hatte) besaß einen knapp 1 km langen Gleisanschluss an die Kreisbahn, vermutlich auf der Trasse des heutigen Betonplattenfahrwegs:
Diese kleine Feldwegbrücke besteht z. T. aus kleinprofiligen Schienen – ob sie noch von der Kreisbahn stammen, oder vielleicht von einer der unzähligen Ziegeleifeldbahnen, die ihre Waren der Kreisbahn zuführten?
Widmen wir uns dem interessanten und seinerzeit nur unter besonderen Sicherheitsbedingungen bedienten Anschluss des Forts, hier noch mal der Betonplattenfahrweg auf der mutmaßlichen alten Trasse, Blick zurück zur Hauptstrecke:
…und der Blick zum Fort, das sich hinter den Bäumen versteckt:
Der Blick auf das gesperrte und als Museum genutzte Fortgelände. In Erinnerung an die Kreisbahn und den depoteigenen Feldbahnbetrieb wurde eine Besucherfeldbahn eingerichtet:
Das Fort liegt direkt hinter dem Elbdeich, von dem aus die folgende Aufnahme gemacht ist. Die Feldbahn führt einmal um das Depot herum:
…und anschließend auf einen Damm den Deich hinauf. Diese Auffahrt nutzte auch das Meterspur-Anschlussgleis der Kreisbahn:
Auf einer Betonbrücke wurde der Deichweg überquert:
…und anschließend war die imposante Verladebrücke des Forts erreicht:
Die Verladebrücke wurde erst Ende der 1920er Jahre gebaut und diente nur militärischen Zwecken. Die Kleinbahn hatte so also kaum (noch) Nutzen von ihr, sondern musste jetzt eher die Konkurrenz durch eine Versorgung des Forts per Schiff befürchten:
Kehren wir wieder zurück zur „Hauptstrecke“: Nächster Halt hinter Abbenfleth war 1 km weiter in Barnkrug, Blick zurück durch die Ortsdurchfahrt nach Stade:
Blick in Richtung Itzwörden: Etwa hier befand sich der Haltepunkt, von dem ein 500 m langes Anschlussgleis nach rechts über die Straße abzweigte:
…hin zur früheren Bleifabrik Barnkrug mit ihrem charakteristischen Fallturm:
Die Bleifabrik war der letzte größere Gleisanschluss der Bahn auf dem Weg nach Itzwörden. Ob er der Bahn hohe Frachtraten beschert hat?
Der Halt in Wethe 1,5 km hinter Barnkrug war ohne große Bedeutung, Blick zurück nach Stade:
…und der Blick nach Itzwörden, im Hintergrund ist schon die Turmspitze der Asseler Kirche, dem nächsten Halt der Kleinbahn, zu sehen:
Nach Bützfleth war Assel der zweite größere Ort an der Kreisbahnstrecke, auch hier bereitete die bereits damals dichte Ortsbebauung beim Bau der Bahn Schwierigkeiten. Diesmal wurden die Schienen einfach direkt auf die kurvige Dorfstraße verlegt und an dieser Stelle dann auch ein Haltepunkt eingerichtet (rechts, wo das Geschäftshaus heute steht, stand der Güterschuppen, Blick in Richtung Itzwörden, Standort ausnahmsweise einmal auf der „Gleisseite“ der Landstraße):
Blick an gleicher Stelle zurück nach Stade (die Gleise lagen bis hier rechts):
Die frühere Agenturgaststätte von Assel (?), gegenüber dem Geschäftshaus bzw. Güterschuppen:
Kurz hinter dem Bahnhof wurde der Asseler Fleet überquert, durch die Straßenbrückenverbreiterung ist von der Kleinbahnbrücke nichts mehr zu sehen (Blick zurück nach Stade, Standort „Gleisseite“):
…und der Blick aus Assel hinaus nach Itzwörden (die Gleise lagen ab hier wieder links der Straße). Das Gebäude rechts hat trotz auffällig typischer Architektur keinen Bahnbezug:
1,5 km hinter Assel besaß das Örtchen mit dem bezeichnenden Namen Ritsch einen Haltepunkt. Vielleicht befand er sich etwa dort, wo heute die Bushaltestellenbucht liegt, an der ich kurz halten und die Fotos machen konnte (die Gleise lagen hier wieder „normal“ auf der anderen Straßenseite, Blick zurück nach Stade)?
...und der Blick nach Itzörden:
...kurz darauf war Grauensiek erreicht, auch hier ist mir die genaue Lage des früheren Halts unbekannt, vielleicht hier (Blick zurück nach Stade)?
…der Blick an gleicher Stelle in Richtung Itzwörden:
Mit Drochtersen war nach rund 17 km der wichtigste Ort zwischen Stade und Freiburg erreicht. Er liegt genau in der Mitte und eignete sich somit bahnbetrieblich gut als Kreuzungspunkt bei Zweizugbetrieb (vgl. LGB-Modellbahn im Güterwagenkasten oben in diesem Beitrag). Doch vor Erreichen des Kreuzungsbahnhofs war erst einmal der Ort selbst zu durchfahren. Hierfür wechselte die Bahn ausnahmsweise mal die Straßenseite bzw. führte direkt auf der Straße entlang. Mitten im Ortskern lag etwa hier der Haltepunkt Drochtersen Kirche (Blick zurück nach Stade, vom (süd-)westlichen Straßenrand aus betrachtet, die Gleise lagen hier also gegenüber):
Blick nach Itzwörden an gleicher Stelle, links die Kirche von Drochtersen. Die Bahn musste der engen Straßenkurve nach rechts folgen, die Gleise lagen aufgrund der Enge der Bebauung direkt in der Straße:
Am früheren Hotel musste angeblich eine Ecke „abgesägt“ werden, damit die Züge störungsfrei um die Kurve kamen:
Die Bahn verlief nach dem Engpass an der Drochtersener Kirche vorerst weiter auf der (nord-)östlichen Straßenseite in Richtung Itzwörden. Am Ortsausgang befand sich genau hier der einst wichtige Drochtersener Kreuzungsbahnhof. Das Bahnhofsgebäude mit Wasserturm sowie die Nebenbauten sind dem Hotelneubau (links) gewichen, nichtsdestotrotz lässt sich noch die Lage der früheren Gleisfeldes im Vordergrund erahnen (Blick zurück nach Stade):
Die „Bahnhofsausfahrt“ von Drochtersen in Richtung Itzwörden: Kurz hinter dem Bahnhof wechselten die Gleise die Straßenseite von rechts nach links:
…und wie es dann über Freiburg/Elbe nach Itzwörden weiterging, kommt im nächsten Teil!
Bis dann, schöne Grüße,
Dennis.
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