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04 - Historisches Forum
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Dies ist KEIN Museumsbahnforum! Bilder, Meldungen und Fragen zu aktuellen Sonderfahrten bitte in die entsprechenden Foren stellen.
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Blühende Landschaften im Osten – Die Parkeisenbahn Cottbus (m7B)
geschrieben von: rolf koestner
Datum: 13.11.09 16:36
Wo wir gerade schon mal bei dem Thema sind...
Irgendwann im Frühjahr 1995 herum, kam im Fernsehen ein Bericht über die im Entstehen befindliche Bundesgartenschau 1995 in Cottbus. Mehr so nebenbei erwähnte meine Mutter, dass sie dort auch mal gerne hinmöchte. Und da ich ein guter Sohn bin, überlegte ich mir, wie das zu bewerkstelligen sein könnte.
So lud ich dann meine Eltern im September 1995 - als Geburtstagsgeschenk für beide - zu einem verlängerten Wochenende im Spreewald ein, auch, um nicht gleich die Katze aus dem Sack zu lassen. Meine Mutter wusste zwar, dass sowohl Spreewald, als auch Cottbus im fernen Osten (naher Osten = hinter der ehemaligen Grenze zur DDR, ferner Osten = vor der Grenze zu Polen) lagen, aber dass beides zueinander in unmittelbarer Nachbarschaft lag, war ihr so nicht bewusst. Und Vater hielt still.
Nach einer längeren Autofahrt von Bad Iburg über Paderborn – Höxter - durch den Solling, Harz (Braunlage – Blankenburg) - Quedlinburg – Bernburg – Dessau – bei Coswig mit der Fähre über die Elbe – Lutherst. Wittenberge – Jessen – Dahme – Lübbenau, erreichten wir am späten Nachmittag den Spreewald, wo ich in Byhlegure eine Übernachtung in einer Privatpension gebucht hatte. Nachdem wir am ersten Tag ab Anleger Alt-Zauche an einer achtstündigen Kahnfahrt durch den Spreewald (Lehde, Wotschofska) teilgenommen hatten, machten wir uns am nächsten Morgen auf „zu einer Rundfahrt durch die Niederlausitz“. Ganz nebenbei steuerte ich dann den Branitzer Park des Fürsten Pückler in Cottbus an. Von dort war es bis zur BuGa nur noch ein kurzer Spaziergang. Die Überraschung für die Mutter war gelungen.
Auch ich war überrascht, denn das erste was mir über den Weg lief war dieses:
Lok V 399-03 (Typ Ns2f - Lokfabrik Babelsberg 248448/1956, an Pioniereisenbahn Berlin 04 002, C-dm, noch im Jahre 1956 Umbau zu 1B-dm, seit 1972 Pionier-/Parkeisenbahn Cottbus, später Lok 03). Dass Cottbus eine Parkeisenbahn besaß, war mir bis dahin nicht bekannt gewesen.
Noch überraschter war ich, als wenig später diese Lokomotive 99 0001 (Linke–Hofmann, Breslau 1739/1918, Dn2t, HeeresFeldbahnen 2257, nach Kriegsende ausgeliefert an Demobilisierungslager, Verbleib nach 1918 unbekannt, ab 1948 Nr. 138 BKW „Frieden“, Halbendorf, 1952/53 Muskauer Waldbahn 1739, ab 1954 Aufarbeitung für Pioniereisenbahn Cottbus im RAW Cottbus, DR 99 0001, später Lok 01) auf dem BuGa-Gelände antraf:
Nun war ich ja nicht zum Eisenbahnfotografieren dort, so dass an diesem Tag keine weiteren Aufnahmen entstanden.
Immerhin konnte ich am nächsten Morgen nochmals einen Abstecher nach Cottbus machen. Allerdings nicht mehr aufs BuGa-Gelände. Daher fuhr ich zum Bf Sandower Dreieck, wo sich der Betriebsmittelpunkt der Bahn befindet. Leider konnte sich die Sonne an diesem 16. September 1995 noch nicht vollständig durch den morgendlichen Nebel kämpfen. Zunächst machte sich Lok 99 0001 (1739) bereit:
Kurz darauf kam Lok 99 3301 (Krauss, Linz 3311/1895, C-n2(t), für Arnimsche Kleinbahn, Bad Muskau „Graf Arnim“, nach 1933 mit Zusatztender (O&K 1919) ausgestattet, ab 1951 DR 99 3301 Muskauer Waldbahn, Betriebsteil Weißwasser, seit 1969 Pionier-/Parkeisenbahn Cottbus, 1986 bis 1995 wegen Kesselschadens abgestellt, Aufarbeitung zur BuGa 1995, Lok 04) mit dem Zug vom Bf Friedenseiche zurück und setzte vom Zug ab. Lok 99 0001 (1739) hat sich vor den Zug gesetzt, während die 99 3301 noch auf dem Nebengleis steht:
Die 99 3301 hat zunächst ihre Schuldigkeit getan und macht sich auf den Weg ins Bw:
Ich meine sogar mich zu Erinnern, dass sie schadhaft geworden war und deshalb durch eine Diesellok ersetzt werden musste. Bin mir aber nicht mehr ganz sicher. 1996 erhielt sie einen schwarz-grün-roten Anstrich, der der Ursprungslackierung nahe kommt. Seit 2008 ist sie wegen Abzehrungen an den Stehbolzen der Feuerbüchse abgestellt. Eine Aufarbeitung ist vorgesehen, muss aber wirtschaftlich abgesichert werden.
Ich hoffe, dass diese kleine Randepisode auch hier im Forum Interesse gefunden hat, sind die Loks doch recht interessant.
Bis neulich – natürlich im HiFo
Rolf Köstner
Dieser Beitrag erscheint auch im Museumsbahnforum
2-mal bearbeitet. Zuletzt am 2023:05:01:00:11:50.
Irgendwann im Frühjahr 1995 herum, kam im Fernsehen ein Bericht über die im Entstehen befindliche Bundesgartenschau 1995 in Cottbus. Mehr so nebenbei erwähnte meine Mutter, dass sie dort auch mal gerne hinmöchte. Und da ich ein guter Sohn bin, überlegte ich mir, wie das zu bewerkstelligen sein könnte.
So lud ich dann meine Eltern im September 1995 - als Geburtstagsgeschenk für beide - zu einem verlängerten Wochenende im Spreewald ein, auch, um nicht gleich die Katze aus dem Sack zu lassen. Meine Mutter wusste zwar, dass sowohl Spreewald, als auch Cottbus im fernen Osten (naher Osten = hinter der ehemaligen Grenze zur DDR, ferner Osten = vor der Grenze zu Polen) lagen, aber dass beides zueinander in unmittelbarer Nachbarschaft lag, war ihr so nicht bewusst. Und Vater hielt still.
Nach einer längeren Autofahrt von Bad Iburg über Paderborn – Höxter - durch den Solling, Harz (Braunlage – Blankenburg) - Quedlinburg – Bernburg – Dessau – bei Coswig mit der Fähre über die Elbe – Lutherst. Wittenberge – Jessen – Dahme – Lübbenau, erreichten wir am späten Nachmittag den Spreewald, wo ich in Byhlegure eine Übernachtung in einer Privatpension gebucht hatte. Nachdem wir am ersten Tag ab Anleger Alt-Zauche an einer achtstündigen Kahnfahrt durch den Spreewald (Lehde, Wotschofska) teilgenommen hatten, machten wir uns am nächsten Morgen auf „zu einer Rundfahrt durch die Niederlausitz“. Ganz nebenbei steuerte ich dann den Branitzer Park des Fürsten Pückler in Cottbus an. Von dort war es bis zur BuGa nur noch ein kurzer Spaziergang. Die Überraschung für die Mutter war gelungen.
Auch ich war überrascht, denn das erste was mir über den Weg lief war dieses:
Lok V 399-03 (Typ Ns2f - Lokfabrik Babelsberg 248448/1956, an Pioniereisenbahn Berlin 04 002, C-dm, noch im Jahre 1956 Umbau zu 1B-dm, seit 1972 Pionier-/Parkeisenbahn Cottbus, später Lok 03). Dass Cottbus eine Parkeisenbahn besaß, war mir bis dahin nicht bekannt gewesen.
Noch überraschter war ich, als wenig später diese Lokomotive 99 0001 (Linke–Hofmann, Breslau 1739/1918, Dn2t, HeeresFeldbahnen 2257, nach Kriegsende ausgeliefert an Demobilisierungslager, Verbleib nach 1918 unbekannt, ab 1948 Nr. 138 BKW „Frieden“, Halbendorf, 1952/53 Muskauer Waldbahn 1739, ab 1954 Aufarbeitung für Pioniereisenbahn Cottbus im RAW Cottbus, DR 99 0001, später Lok 01) auf dem BuGa-Gelände antraf:
Nun war ich ja nicht zum Eisenbahnfotografieren dort, so dass an diesem Tag keine weiteren Aufnahmen entstanden.
Immerhin konnte ich am nächsten Morgen nochmals einen Abstecher nach Cottbus machen. Allerdings nicht mehr aufs BuGa-Gelände. Daher fuhr ich zum Bf Sandower Dreieck, wo sich der Betriebsmittelpunkt der Bahn befindet. Leider konnte sich die Sonne an diesem 16. September 1995 noch nicht vollständig durch den morgendlichen Nebel kämpfen. Zunächst machte sich Lok 99 0001 (1739) bereit:
Kurz darauf kam Lok 99 3301 (Krauss, Linz 3311/1895, C-n2(t), für Arnimsche Kleinbahn, Bad Muskau „Graf Arnim“, nach 1933 mit Zusatztender (O&K 1919) ausgestattet, ab 1951 DR 99 3301 Muskauer Waldbahn, Betriebsteil Weißwasser, seit 1969 Pionier-/Parkeisenbahn Cottbus, 1986 bis 1995 wegen Kesselschadens abgestellt, Aufarbeitung zur BuGa 1995, Lok 04) mit dem Zug vom Bf Friedenseiche zurück und setzte vom Zug ab. Lok 99 0001 (1739) hat sich vor den Zug gesetzt, während die 99 3301 noch auf dem Nebengleis steht:
Die 99 3301 hat zunächst ihre Schuldigkeit getan und macht sich auf den Weg ins Bw:
Ich meine sogar mich zu Erinnern, dass sie schadhaft geworden war und deshalb durch eine Diesellok ersetzt werden musste. Bin mir aber nicht mehr ganz sicher. 1996 erhielt sie einen schwarz-grün-roten Anstrich, der der Ursprungslackierung nahe kommt. Seit 2008 ist sie wegen Abzehrungen an den Stehbolzen der Feuerbüchse abgestellt. Eine Aufarbeitung ist vorgesehen, muss aber wirtschaftlich abgesichert werden.
Ich hoffe, dass diese kleine Randepisode auch hier im Forum Interesse gefunden hat, sind die Loks doch recht interessant.
Bis neulich – natürlich im HiFo
Rolf Köstner
Dieser Beitrag erscheint auch im Museumsbahnforum
2-mal bearbeitet. Zuletzt am 2023:05:01:00:11:50.
Re: Blühende Landschaften im Osten – Die Parkeisenbahn Cottbus (m7B)
geschrieben von: V 100 01
Datum: 13.11.09 18:02
Hallo Rolf!
Auch eine "kleine" Bahn ist doch was feines. Vor allem, wenn man sie zufällig findet.
Schöne Bilder, mit tollem Text.
Freue mich auf weitere Berichte.
Gruss,
V 100 01
Auch eine "kleine" Bahn ist doch was feines. Vor allem, wenn man sie zufällig findet.
Schöne Bilder, mit tollem Text.
Freue mich auf weitere Berichte.
Gruss,
V 100 01
Re: Blühende Landschaften im Osten – Die Parkeisenbahn Cottbus (m7B)
geschrieben von: 01 1066
Datum: 14.11.09 09:52
Nee, Rolf, das meinst Du jetzt aber nicht wirklich? 15.09.1995 BuGa in Cottbus? Wieso sind wir uns da nicht begegnet? Ich war am selben Tage mit Familie dort (und habe wegen "Menschenmassen" auf das Ablichten der Parkeisenbahn verzichtet). Gut, daß Du da nicht so kleinlich warst...
