Nachdem ich gestern schon einige Gläser badischen Riesling getrunken hatte, konnte ich nicht mehr klar denken ;)
Nach reiflicher Überlegung und Prüfung der bekannten Loklisten komme ich zu dem Schluß, daß dieser alte Borsig-Hobel durchaus zur Erstausstattung der Zeche Sachsen gehört haben kann.
Schauen wir zunächst in die Historie dieser Schachtanlage:
1912 Teufbeginn der Schächte
1913 Erreichen des Steinkohlengebirges bei -755 m
1914 Förderbeginn
Und was haben wir an Lokomotiven? Eine fabrikneue Lokomotive aus München:
Maffei 3385/12 Ct n2
1940 i.E; später Einsatz in der Kokerei; + 19xx
Die war bestimmt schon für / während der Teufarbeiten im Einsatz.
Und dann noch eine Lok aus Kassel:
Henschel 18036/20 Ct n2
+ 08.09.1966 (24.07.1969 + vh)
Diese Kasselaner Lok kam aber erst 1920.
Aus Erfahrung weiß ich, daß bei den Teuf- und parallel erfolgenden Aufbauarbeiten der Tagesanlagen mindestens zwei Loks im Einsatz waren. Und deshalb macht diese altbrauchbare Lokomotive durchaus Sinn. Womöglich war sie auch die allererste Lok auf Sachsen - dies schließe ich aus dem frühen Abstelldatum bei der Wittenberge-Perleberger EB. Vermutlich kam die Maschine, die ja zum Abstelldatum gerade mal 21 Jahre auf dem Buckel hatte, zur Gewerkschaft Mansfeld, wo sie in einem der vielen Werke in Sachsen-Anhalt im Einsatz war. Als man nun im Westfälischen begann, das neue Werk zu entwickeln, schickte man vermutlich diese Lok auf die Zechenbaustelle, wo sie sich nochmals richtig nützlich machen konnte.
Falls die Datierung des Bildes stimmt, tippe ich mal , daß diese Lok (kurz) nach Ablieferung der Henschel-Lok abgestellt wurde.
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