Hallo zusammen,
mit diesem Beitrag endet meine kleine Lauda-Serie, auch wenn sich einige gewünscht haben, es möge nie aufhören. ;-)
Vorab noch einmal vielen Dank für die vielen Kommentare, auf einige Antworten zum Teil 4 werde ich am Schluß noch einmal eingehen.
Am Anfang natürlich die Links zu
Teil 1, zu
Teil 2, zu
Teil 3 und zu
Teil 4
Die Heilbronner 051 415-8 war jetzt auch von ihrem Schiebelok-Einsatz zurückgekehrt und steht hier an der Bekohlung. Ein Heizer, der auf die übliche Arbeitskleidung verzichtet hatte, bemühte sich knieend um die Speisepumpe. Etwa ein nicht ganz unbekannter Studentenheizer aus Frankfurt am Main?
Falsch geraten, es war Mick Jagger! Naja, viellleicht auch nicht, irgendwie sah eine ganze Generation damals so ähnlich aus ... *g*
064 136-5 wartete inzwischen hinter 023 048-2 aufs Wasserfassen. Ich habe mir erlaubt, zum Farbbild auch noch das sw-Bild zu zeigen. Zu beachten wäre auch der alte Opel Rekord Caravan am rechten bildrand.
Und das Lokportrait, bereits während des Wasserfassens.
Die gleiche Szene aus dem Schuppen betrachtet.
Nebenbei - dieses Bild hat mich zu einer Photoshop-Spielerei verleitet. Wie dieselbe Szene bei digital erzeugter Dämmerung aussieht, könnt Ihr bei Interesse nach dem Anklicken dieses Links ansehen: [
www.drehscheibe-foren.de]
023 048-2 war inzwischen durch den Schuppen gefahren worden und präsentiert sich in der Abendsonne. Da das Farbbild leider leicht verwackelt ist, zeige ich Euch auch die sw-Aufnahme - ich hoffe, es nervt nicht!
044 340-8 hatte sich jetzt zu 064 136-5 gestellt. Kaum zu glauben, daß diese Lok 11 Tage später, am 14. 5. 73, z-gestellt werden sollte. Irgendeine Frist wird wohl abgelaufen gewesen sein.
Es wurde Zeit, zum Bahnhof zurückzukehren, der N 3882 aus Osterburken nahte. Ich schaffte es wohl nur knapp, denn ein Foto von der stehenden 023 002-9 existiert nicht. Hier hat der Lokführer gerade den Regler zur Weiterfahrt nach Würzburg geöffnet. Die Wagengarnitur scheint die gleiche wie in Teil 1 auf Bild 4 zu sehen, nur daß noch ein Behelfs-Gepäckwagen dazugekommen ist. Diese Zugbildung habe ich so auch nie wieder gesehen.
Das HiFo hält immer wieder Überraschungen parat. Nachdem ich Teil 4 gezeigt hatte, meldete sich "Karabük" bei mir per E-Mail und schickte mir den Scan des Bremszettels von exakt diesem Zug, den er einen Tag später "in Heidelberg beim 2342 als damals 13-Jähriger abgestaubt" hatte. Den zeige ich natürlich nur zu gern zu diesem Bild. Zu allem Überfluß gibt er das Zuggewicht und die Achsenzahl nicht korrekt wieder - der Behelfsgepäckwagen wurde beim Schreiben wohl nicht berücksichtigt.
Vor dem Laudaer Lokschuppen standen inzwischen 064 136-5 und 064 289-8 einträchtig nebeneinander.
Ausgerechnet die Ankunft des Ng 16877 verpaßte ich beinahe, daher nur ein Notschuß. Noch nicht einmal die Loknummer kenne ich.
023 048-2 hatte inzwischen von einer Ulmer 215 die Wagengarnitur übernommen und der Heizer kochte Dampf. Da die Lok Tender voraus am Zug hängt, kann es sich eigentlich nur um den N 2733 nach Niederstetten handeln.
Kurz darauf rollte 053 097-2 mit dem zweiten US-Militärzug aus Würzburg in Lauda ein. Auch hier war ich wohl zu überrascht, um die Entfernung noch richtig einzustellen.
Sekunden später; welcher Dialog sich hier abgespielt hat, weiß ich nicht; die Gestik verrät aber so einiges. Auf jeden Fall muß der Lockenkopf jetzt einen kleinen Umweg machen. Die Pudelmütze als Kopfbedeckung für den Heizer wäre noch zu erwähnen - sie hatte wohl praktische Vorteile ... *g*
064 289-2 stand prächtig in der plötzlich wieder aufblitzenden Abendsonne. Ich vermute, daß ich meine Farb-Standaufnahmen mit 1/60stel oder so machte, weshalb es auch diesmal verwackelt ist. Daher wieder das sw-Bild dazu ...
Wir hatten es immer geahnt: Man braucht zwei 215er, um eine 023 zu ersetzen. :-)))
Es ist N 2737 nach Crailsheim, der hier mit 215 071 und einer Schwesterlok abfahrbereit am Bahnsteig steht (Abfahrtszeit 17.33 h).
Und dann klackerte es wieder an der südlichen Bahnhofseinfahrt, eine Dampflok näherte sich - ja, ich wollte auch erst nicht so recht glauben, was die Augen an das Gehirn sendeten. Da rollte 24 009 in Gleis 2!
Und alles paßte: Die Sonne strahlt, der Lokführer hält punktgenau zwischen zwei langen Gebäudeschatten am Bahnsteig, und vom Farbfilm ist auch noch genug übrig. Den Koffer-Kuli hätte ich vielleicht noch wegräumen sollen.
Woher, wohin? Ich konnte es damals nicht mehr klären, um 18.04 h sollte der Eilzug nach Frankfurt abfahren, mit dem mußte ich mit. Noch ein paar gute Fotos waren wichtiger. Aber die Vermutung drängt sich auf, daß am Vortag, dem 1. Mai, irgendwo im Süden eine Sonderfahrt absolviert worden war, und die Lok jetzt auf der Rücküberführung war. (Wo hatte sie damals eigentlich Unterschlupf gefunden, wars nicht in Erndtebrück?) Jedenfalls - sie entschwand nicht sofort wieder, hier zieht sie nur vor zum Umsetzen. Der Speisewagen konnte auch begeistern - gibts den eigentlich noch?
East meets West - oder so. Was für eine Begegnung!
Die 064 verräumte sich als alsbald, derweil man mit dem starren württembergischen Wasserkran und der mittig angeordneten Wassereinlauf kämpfte - das war nicht so recht füreinander gemacht. Und die Laudaer guckten alle -
die Lok hatte auch noch keiner gesehen. Und die Messingschilder! Ich hätte es mal fotografieren sollen, anstatt zu warten, bis die meisten, wie hier, dann doch aus dem Bild waren.
Noch ein Lokportrait zum Abschied.
Wenn ich so darüber nachdenke, dann waren doch eigentlich die EK-Mannen mit ihrer 24 die ersten, die als privates EVU (wie man heute sagen würde) mit einer eigenen Lok auf dem großen weiten Netz der DB fuhren, also nicht, wie Privatbahnen seinerzeit, auf eigenem Gleisnetz. Oder nicht? Dann wären sie sozusagen der Zeit weit voraus gewesen ... ;-)
Die Tagesbilanz: Innerhalb von 8 Stunden 20 verschiedene Dampfloks - 10 23er, 7 50er, 2 64er, eine 44 und dazu (als 21.)eine 24er - unwiederholbar ...
Zum Schluß noch ein paar Antworten zu den Antworten auf Teil 4:
@Reinhard: Danke wieder einmal für die umfassende Beantwortung aller meiner offenen Fragen!
@Stefan Motz: Ohne Deine Kursbuch-Scans wäre so manche Frage offen geblieben. Danke auch Dir!
@Karl-Friedrich Seitz: Ein tolles Bild der 44 340 auf meiner heutigen Hausstrecke!
@Stefan Carstens: Das Thema "Wasserkästen bei den 64er" ist eine ähnliche "never ending story" wie die Bauartunterschiede einer bekannten 1'E h2-Baureihe oder die Wannentender-Bauarten oder ...
Die von Dir erwähnte 064 305 hatte zum Beispiel zum Schluß links einen geschweißten Wasserkasten mit Ausrundung und rechts einen ehemals genieteten und zuletzt mehr oder weniger geschweißten eckigen. Es gab aber auch geschweißte Nachbauten ohne Ausrundung, 064 106 hate z.B. rechts so einen, erkennbar an einem kleinen Radius zwischen äußerer Seitenwand und Boden und anders ausgeführten Rändern der eingeschweißten Trittstufen im Wasserkasten. Die Anzahl der Loks, die bereits mit vollständig geschweißten Wasserkästen ausgeliefert wurden, schätze ich auf höchstens 50 - 60.
@Helmut: Und es war doch kein Tag wie jeder andere - ich hoffe, dieser letzte Teil hat Dich überzeugt! ;-)
Grüße
Rolf
Edit: Tippfehler.
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2009:07:12:09:57:13.