Na, ihr kennt das ja schon. Nach
Holland kommt wieder Belgien dran, wenngleich die Bilder diesmal aus Aachen sind!
Nur zwei Tage nach meiner Maastrichtreise, am
14.8.1979, schaute ich mich wieder einmal in "meinem" Hauptbahnhof um. Aachen Hbf – da war immer etwas los!
Einer der interessantesten Züge dabei war der D 224, der immer mit illustrem und zusammengewürfeltem Wagenmaterial fuhr und stets eine beachtliche Länge aufwies. Heute, am 14.8.79, hat ihn Lok 2316 in Aachen Hbf übernommen, und wir beobachten ihn von der Fußgängerbrücke herab bei der Ausfahrt aus dem Hauptbahnhof. Im Hintergrund erkennen wir noch den Kleiderbügel, die Burtscheider Brücke.
Erster Wagen der Reihung scheint ein grüner Bm zu sein, gefolgt von drei Schlafwagen und einigen orangenen Sitzwagen der SNCB
(Bild 1):
Weil der Zug sehr lang und schwer war, musste er wegen der steilen Rampe nach Aachen Süd (26,5 Promille) nachgeschoben werden. Statt einer Vau60 machte dies an diesem Tage die Dürener 215 123. Die soeben noch zu erkennenden Wagen hinter der Diesellok sind ein belgischer alter Sitzwagen, gefolgt von einem nicht erkennbaren 26,4m-Wagen und einem weiteren alten Belgier
(Bild 2):
Zurück im Bahnhof war gerade die Düsseldorfer 111 124 mit dem Leerpark für den N 5517 aus der Wagenabstellgruppe angekommen und wird den Zug nun in Kürze nach Hagen bringen; der Rangierer ist noch "zugestiegen". Bis zur Betriebsaufnahme im S-Bahn-Betrieb Rhein-Ruhr wurden die als S-Bahn-Loks getarnten Schnellzugloks im Regionalverkehr rund um den Kirchturm eingesetzt
(Bild 3):
Am Nachbarbahnsteig hatte 110 365 gerade den E 2632 Richtung Mönchengladbach bereitgestellt. Die Lok mit dem Warndreieck präsentierte sich fast noch im Ursprungszustand; lediglich die fehlenden Schürzen und Pufferverkleidungen stören den Gesamteindruck
(Bild 4):
Das Bild kennt ihr sicher schon von Ulrichs
Galerie über die Bauartunterschiede der 110, Bild 14 (Bild 14).
Nach dem Ende der TEE-Ära war der Parsifal Paris Nord – Köln zum Schnellzug D 435 degradiert worden. Während er noch als TEE 33/32 im Regelbetrieb von 184 bespannt wurde, zählte er nun zu den Starleistungen der alten belgischen Elloks. An diesem Tag hatte 2332 den Zug am Haken, der aus französischen Corailwagen bestand
(Bild 5):
Mittlerweile war die Abfahrtszeit für 111 124 gekommen und sie setzte sich mit dem N 5517 nach Hagen in Bewegung. Und weil ich mich für die rückkehrende 2332 positioniert hatte, blieb nur dieser Schuss über die Bahnsteige
(Bild 6):
Nun hatte 2332 umgesetzt und schickt sich an, die Rampe nach Belgien zurückzufahren
(Bild 7):
Grüne Elloks allerorten. Zunächst setzt die noch praktisch im Urzustand befindliche 140 596 am Bahnsteig um
(Bild 8):
… dann kam 140 848 mit dem Leerpark des N 8814 Aachen-Köln aus der Abstellgruppe herangefahren
(Bild 9):
Auch 140 848 war noch im Ablieferzustand zu sehen, hatte jedoch bereits als "Zurüstteile" neben den UIC-Steckdosen zusätzlich die UIC-Griffe verpasst bekommen.
Schließlich zeigt uns 140 709, wofür die E40 eigentlich gebaut worden waren. Sie hatte einen Kesselwagenzug am Haken
(Bild 10):
140 709 war – nach Entfernung der Regenrinne – zu einer der Glatzköpfigen geworden, bis man daran ging, wenigstens eine Gummileiste über den Stirnscheiben zu montieren. Immerhin konnte sie noch die Handläufe vorne und das Schiebefenster an der Seite vorweisen.
Edit: Nach weiterer Recherche muss 140 709 wohl bereits ohne Regenrinne ausgeliefert worden sein. Damit befindet sie sich noch im Lieferzustand.
Der IC 128 hatte Einfahrt. In Köln hatte er die belgische Viersystemlok 1603 zur Bespannung eingeteilt bekommen
(Bild 11):
Die Lok war gerade mit ihrem Zug an den Bahnsteig gerollt und wurde noch mit 15 kV – Wechselspannung gespeist.
Erst beim Scannen habe ich im Hintergrund diese eigenartigen Sattelauflieger der Deutschen Bundesbahn entdeckt – weiß jemand, was es damit auf sich hat?
(Bild 12):
Währen die 1603 den Stromabnehmer und das Spannungssystem wechselte, kam 8442 mit der mittäglichen Übergabe aus Welkenraedt hereingefahren und brachte – wie üblich – einen gedeckten Güterwagen mit
(Bild 13):
Nun war die Fahrstraße frei für 1603 mit ihrem IC 128. Die Lok fuhr nun im 3 kV-Gleichspannungssystem der SNCB und hatte dazu den Stromabnehmer gewechselt. Der "Kranz" leuchtet und IC 128 kann abfahren
(Bild 14):
Vermutlich aus Stolberg kommend rollte 140 263 durch den Bahnhof und schickt sich an, nach Aachen-West weiterzufahren. Die neuen Klatte-Lüftergitter trägt sie bereits, aber Handläufe und Schiebefenster waren noch nicht entfernt worden. Und nach dem Abbau der Regenrinne war hier auch gleich die Gummileiste über den Stirnscheiben montiert worden
(Bild 15):
Die Rangierlok hatte ihren G-Wagen abgestellt und übernahm den Schiebewandwagen für die Rückleistung. Interessanterweise war diese Leistung keine Leistung einer Montzener Lok, sondern 8442 kam aus Hasselt, erkennbar am Kürzel "FHS" unter der Betriebsnummer am Führerstand
(Bild 16):
Während 8442 ihren Schiebewandwagen zum Umsetzen aus der Bahnhofshalle schob, rollte eine weitere Lz Richtung Abstellanlage. Die noch blaue 110 154 hatte bereits ihre Regenrinne und die Handläufe eingebüßt; als Ersatz kamen Gummileiste und UIC-Handgriffe. Auch hatte ein Festfester das seitliche Schiebefenster ersetzt. Noch war die Zeit der Frontkekse nicht angebrochen, und auch ihre alten Einfachlampen mit integriertem Rotlicht hatte sie behalten; bekam jedoch im Austausch statt der Schweiger-Lüftergitter die Doppeldüsengitter eingebaut. So stellt sie in vielerlei Hinsicht eine Mischmaschlok dar
(Bild 17):
Darauf war ich nicht gefasst: Die 8442 benutzte das falsche Gleis, um wieder nach Welkenraedt zu gelangen. Da blieb mir nur dieser Notschuss übrig
(Bild 18):
Der Schatten verrät es: Auch diesmal wird nur ein Wagen mitgenommen.
Es war Zeit für den D 321 Ostende – Köln. Heute war die sechsachsige Monomoteurlok 1801 als Zuglok eingeteilt
(Bild 19):
Und noch eine blaue Kasten-Zehner ließ sich blicken. Bis auf die erneuerte dritte Spitzenlampe und die nachträglich angebrachten UIC-Steckdosen entsprach sie noch dem Lieferzustand – 22 Jahre nach ihrer Indienststellung!
(Bild 20):
Im Gegensatz zur oben gezeigten 110 365 war 110 382 noch nicht verunstaltet worden und trug immer noch ihre Schürzen, Pufferverkleidungen, Handläufe und ihre Regenrinne. So muss eine Bügelfalte aussehen!
Am Haken hatte sie den E 2833, der auch einen Packwagen mitführte (konnte der nicht noch grün sein?)
(Bild 21):
Und das nächste Mal? Na klar, da ist wieder Holland an der Reihe!
Bis dahin verabschiede ich mich in den Urlaub. Mal schauen, wie viele Tage ich danach zur Aufarbeitung der Forumsbeiträge brauche …
Schönen Tag noch,
Martin
Edit: 140 709 Kommentar ergänzt
Edit2: Link bei 110 365 erneuert
Edit3: Auch nach 10 Jahren noch Schreibfehler entdeckt
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