Hallo zusammen,
jetzt, nach dem Serverumzug, macht es wieder Sinn, Beiträge einzustellen, insbesondere, wenn sie nicht so erstklassig sind wie dieser. Ich hoffe, Ihr erinnert Euch noch an meinen Bericht über die Anfänge meiner Knipstätigkeit. Wenn nicht – hier ist noch einmal der Link:
Vor 40 Jahren - mein Anfang der Eisenbahnknipserei (Teil 1, m. 2 B.). Hättet ihr damals nicht so begeistert auf diesen Beitrag und die Fortsetzungen reagiert, ich hätte Euch den heutigen Beitrag erspart. Also beschwert Euch nicht über die Bilder – Ihr seid selbst schuld! ;-)
Die Osterferien 1969 verbrachte ich bei meinem Freund Andreas in Würzburg (wir, d.h., meine Familie, war im Dezember 1968 aus Würzburg weggezogen, da war es wohl das erste Mal, dass wir uns wieder sahen. Die Eisenbahnbegeisterung wendete sich in diesem „Jahr 1“ des Fotografierens nur langsam von der Spurweite H0 weg zu 1435mm hin. Anders ist es nicht zu erklären, dass wir in dieser Woche nur an drei Tagen „zur Bahn“ gingen.
Am Nachmittag des 2. April 1969 trabten wir also nach Heidingsfeld-West, um ein paar Dampfloks zu sehen, den hier im Forum hinlänglich bekannte Ng 16877 (der damals allerdings vermutlich noch eine andere Zugnummer hatte) wollten wir sehen. Damals allerdings hatten wir (11 und 12jährig) noch herzlich wenig Kenntnis über Zugnummern von Güterzügen, es war einfach der Güterzug mit den zwei 50ern.
Zuerst fuhr allerdings 220 005 mit dem nachmittäglichen Eilzug durch. Von der Straßenbrücke am Bahnhof knipste ich runter, natürlich machte ich den typischen Anfängerfehler und löste zu früh aus und die Fahrleitung war auch im Weg. Deshalb ist das Bild schon mal ein Ausschnitt aus dem Original. Es war eine der 5 Vorserienloks.
Natürlich wurde das Bild wie alle folgenden mit der unsäglichen Kodak Instamatic gemacht, die einzigen Einstellmöglichkeiten waren „Sonne“ und „Halbschatten“, damit änderte man die Belichtungszeit (1/90stel bzw. 1/40stel - die Zeiten gab Kodak seinerzeit aber nicht bekannt!).
Der Personenzug aus Lauda war ohnehin wichtiger. 23 050 war die Zuglok und wurde bei der Anfahrt auf den Cassettenfilm gebannt. Wetterbedingt hatte ich der Einstellung „Halbschatten“ gewählt und war damit bei 1/40stel. Schärfe sucht man auf den Bildern vergebens...
Dann kündigten umschaltende Weichen und ein Poltern auf der nahen Mainbrücke den Ng an. Zwei Heilbronner 50er nahten, ich wollte wohl zweimal auslösen, die Zugbegegnung mit dem Eilzug Richtung Würzburg blieb aber das einzige Bild von vorne.
Der Nachschuß ist ebenso wenig gelungen, die Loknummern nicht überliefert.
Am folgenden Gründonnerstag, dem 3. April 1969, hatten wir entweder ein schlechtes Timing, oder der Ng war „früh“ dran, jedenfalls haben wir ihn wohl verpasst. Luxuriöserweise fotografierte ich in Farbe. Ziel war an diesem Tag Würzburg Süd. Beim Laufen über die parallel zur Bahn verlaufenden Straßenbrücke über den Main musste diese 220 mit dem Eilzug aus Richtung Lauda dran glauben. Es wäre genug Platz zwischen zwei Masten gewesen, natürlich ...
Der abendliche Personenzug nach Lauda fährt hier aus Würzburg Süd aus. (Die Bezeichnung Nahverkehrszug wurde m.W. erst 1970 eingeführt.) Wie man sieht, war die Brücke über die Bahn nagelneu. 23 021 wurde noch mit alter Nummer, aber bereits ohne Nummernschilder, erlegt.
Bei den folgenden Aufnahmen widersprechen sich meine Aufzeichnungen. Entweder war es der 10. April oder der 11. Jedenfalls verbrachten wir den Nachmittag auf dem Würzburger Hauptbahnhof. Einige Bilder davon hatte ich bereits
in diesem Beitrag schon einmal gezeigt. Wenn ich mich recht erinnere, war es genau dieser Beitrag, der den ‚Würzburger’ und mich nach vielen Jahren wieder in Kontakt brachten.
Bevor danach also der Farbfilm endgültig vollgeknipst war, lief 288 002-0 mit einem Güterzug in Würzburg ein. Es entstand mein allereinzigstes Bild der Lok:
Nach diesem ‚Ereignis’ schoß ich verweifelt einer 50er, vermutlich einer Schweinfurter, hinterher, die mit einem Personenzug eingelaufen war und sogleich vom Zug ging.
Dann kam der Höhepunkt des Tages: Aus den Tiefen des Würzburger Lokschuppens war die Schweinfurter 078 303-5 ans Licht gekommen, und bespannte die bereitstehende Wagengarnitur.
Meine erste Begenung mit einer pr T18! Es war klar, dass jetzt mit Film nicht gespart werden durfte. Da ich bereits wusste, dass die Instamatic nicht verwackelsicher war (was sich hier auch wieder zeigt), wurden sicherheitshalber mehrere Bilder gemacht.
Ein Versuch, Führerhaus und Triebwerk im Bild festzuhalten ...
Bis zur Abfahrtszeit sollte es allerdings noch etwas dauern. Die DB sorgte dafür, dass es nicht langweilig wurde; ein 601 stand inzwischen auf den Gütergleisen – hatte ich damals auch noch nicht fotografiert.
Es kam noch doller, aber fotografisch nur als Nachschuß umsetzbar: Eine 150 fuhr mit einem Schörling-Schienenschleifzug (2. Edit: nach den aufklärenden Hinweisen sollte die Bezeichnung jetzt stimmen) durch:
Das altertümliche hohe Gebäude hinter der Lok, das auch auf den Bildern der 078 schon zu sehen wir, gibt mir heute Rätsel auf.
Weiß jemand, was das einmal war? Edit: Nach den Hinweisen auf diesen Beitrag weiß ich, es handert sich um die Großbekohlungsanlage des Bw Würzburg.
Ja, es hätte ein brauchbares Foto werden können, aber fahrende Objekte waren damals für mich noch gaaanz schwer richtig ins Bild zu setzen. ;-)
194 080-8 war damals im Bw Augsburg beheimatet und kam aus Zell mit einem Güterzug in den Hbf eingelaufen. Wegen der bevorstehenden Ausfahrt der T18 hatte sie keine Durchfahrt. Das Prinzip (Provisorium?) der Anbringung der neuen EDV-Loknummern auf einem extra angefertigten großen Blechschild sah man damals öfter und fand sich auch an an mancher Dampflok.
Sodann folgte die Ausfahrt des Personenzugs nach Schweinfurt mit 078 303-5:
So, ich hoffe, ihr seid nicht erblindet beim Betrachten dieser frühen Versuche. Demnächst gibt’s wieder Besseres!
Gruß Rolf
Edit: Diverse Tippfehler, Schleifzug-Bezeichnung, tote Links und Bildlinks repariert
13-mal bearbeitet. Zuletzt am 2018:01:08:17:48:11.