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Eopche III Deutsche Reichsbahn / DDR / Güterwagen

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 11.04.09 15:30

Fuhren die Güterwagen( Epoche III ) der ehemaligen DDR / DR auch in der BRD? Nur im Grenzgebiet? Wer kann mir da weiterhelfen?

Mit freundlichen Grüßen
Ich weiß, man soll auf Fragen nicht mit einer Gegenfrage antworten.

Dennoch: warum sollten sie denn nicht ins Netz der DB gelangt sein?

Auch in der Epoche III gab es Warenverkehr - in beide Richtungen.
Es wurden dabei mit Sicherheit keine Güter umgeladen.

mit freundlichem Gruß

Walter

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Ja.

geschrieben von: HLeo

Datum: 11.04.09 17:26

Sie fuhren hier wie alle anderen Güterwagen anderer Bahnverwaltungen.

Wenn sie "RIV" fähig waren natürlich.

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 11.04.09 17:31

Gruß

Re: Eopche III Deutsche Reichsbahn / DDR / Güterwagen

geschrieben von: jjoker

Datum: 11.04.09 17:33

Hallo,
ohne jetzt zu politisch zu werden:

Der Warenaustausch zwischen BRD und DDR war relativ umfangreich. Ohne Konsumgüter aus der DDR wären z.B. Ikea und Quelle undenkbar gewesen. Mancher Schraubstock, Amboss, Hammer, Gabelhubwagen, Gabelstapler und manches Förderband kamen früher aus dem Ostblock (China wurde ja erst später "entdeckt"). Wenn der letzte Veredelungsschritt in Westdeutschland durchgeführt wurde (Endmontage + Typenschild anschrauben...) wurde daraus plötzlich "Made in Western Germany"
Es gingen als nicht wenige Wagenladungen aus der DDR raus. Dazu kamen Ganzzüge, z.B. mit Kali und Zement. Aber die DDR importierte natürlich auch Investitions- und Konsumgüter. Da die Devisen aber knapp waren, sollte möglichst viel Verkehr mit eigenen Verkehrsmitteln durchgeführt werden, ob auf Straße (Deutrans mit eigens dafür angeschafften Volvo-Lastzügen) oder Schiene. Westdeutsche Industriekonzerne unterhielten eigene Abteilungen, um Waren weiterzuverkaufen, die für Investitionsgüter in Zahlung genommen werden mussten. Mit unter liefen die Warenströme zwischen den beiden Blöcken auch über Österreich: Der österreichische LKW-Hersteller ÖAF, der meist zum MAN-Konzern gehörte bzw gehört, war lange Zeit gleichzeitig der österreichische Importeur von Lada-Automobilen.
Bilder finden sich in Büchern über die letzten Dampfloks im Regelbetrieb und in entsprechenden Streckenmonografien.

Viele Grüße aus München

kh
Hallo,
ein Teil der Kühlschränke von Quelle wurden in Sachsen hergestellt. Sie gingen von Schmiedeberg / Sachsen in G-Wagen hinter einer sächsischen IV K auf die Reise zum Klassenfeind in der BRD!! Auch "Ivar" und "Billy" von Ikea wurden lange in der DDR produziert. Natürlich kamen auch sie zu uns per Eisenbahn. Die DR Ost (Direktive aus dem Ministerium) war darauf bedacht, möglichst viel Güter auf der Bahn zu transportieren. Ich kann mich noch gut an DR-Güterwagen erinnern, die in den sechziger Jahren in Mülheim/Ruhr und Speldorf ausgeladen wurden.
Grüße Axel Hartmann
Nicht nur IKEA. Auch der Kaufhof, als er noch eine Möbelabteilung in seinen Kaufhäusern hatte (das war lange vor der "Kaufhof-Galeria" Epoche), vertrieb Möbel aus der DDR. Ich habe selbst noch in meinem Arbeitszimmer ein Überbleibsel aus meinem alten Jugendzimmer stehen, wo hinten noch der Zettel draufklebt. "Made in GDR". Diese Schrank-, Regalwandkombi aus den 1980er Jahren ist nicht kaputtzukriegen. Hat 5 Umzüge und einen kleinen Umbau meinerseits anstandslos überlebt. Die konnten schon recht robuste Teile bauen, wenn sie wollten und Devisen dafür bekamen.
In dem Zusammenhang habe ich mal einen Witz aus der DDR gehört, der auf dem Gerücht basiert, daß die guten Sachen in den Export kamen und der Ausschuß in der DDR verblieb:

Honi besucht einen Betrieb der Waren für den West-Export herstellt. Er frägt eine Werktätige wieviel Ausschuß denn produziert wird. Die will ihrem Betrieb natürlich keine Blöße geben und antwortet: "Nu joo, so 30 Prozent ?" Worauf Honi sagt: "Ja reicht das denn für unsere Republik ?"

Soweit mal.
fg

Off Topic: Produkte aus der DDR in der BRD

geschrieben von: CASI

Datum: 11.04.09 21:48

Moin zusammen :)

Es gab unzählige Produkte aus der DDR, die in den Westen geliefert wurden.
Sehr wohl nahm man die Warenlieferungen aus DDR Produktion in Quelle / Neckermann Katalogen wahr. Manches war von excellenter Qualität! (Fernseher, Radios, Kühlschränke, etc.)
Vieles jedoch konnte man nur mit sehr gut geschulten Auge wahrnehmen.
Wer wusste bislang schon, das sehr viele Radio/Fernsehröhren (nicht Bildschirme) schon seit Ende der 60´er Jahre aus RFT Produktion stammten, obwohl auf den Röhren Grundig / Valvo / Philips draufstand?
Anfang der 80´er Jahre wurde in Zwickau (Trabant) ein neues Gelenkwellenwerk gebaut. Hauptabnehmer dieser Wellen war Citroen. Das der Trabant daraufhin Gleichlaufwellen bekam, war das Abfallprodukt davon.
Legendär war z.B. der Präsident Nadeldrucker aus den 80´ern: Das Dingen hatte ein Design wie ein Postpaket, das Ding machte Lärm wie ne Kalaschnikow, der Druckkopf war der Lader! ;-)
Nur: Das Ding verdaute normale, billige Schreibmaschinenbänder! - und wenn der Druckkopf mal verklebt war, konnte man den durch die rustikalen Ausmaße einfach zerlegen, säubern und dat Dingen funktionierte wieder!
Das ein solches Nadelgeschoss auch 8 Durchschläge schaffte, nur am Rande erwähnt, den letzten Präsident Drucker habe ich vor einem Jahr regeneriert! :-))

Viele Grüße vom Wartburg fahrenden Westfalen,
Carsten
Kurios wurde es, wenn die Tante Dir zur Hochzeit in den 80ern stolz einen Toaster schenkt, auf das wenigsten ein Haushaltsgerät aus dem Westen kam...

Jahre später habe ich ihr dann erzählt, dass das Ding aus dem Osten kam. Sie wollte es mir nicht glauben, schließlich stand sowohl auf dem Gerät als auch auf dem Karton PRIVILEG drauf, auch das Typenschild hat nichts verraten. Gemerkt haben wir es nur, weil uns beim Auspacken ein Qualitätskontrollzettel in die Hände fiel, die Abkürzung TKO gab es nur bei uns....

Na wenigstens hat das Ding immerhin ca. 15 Jahre gehalten. Sicher auch, weil für die einzige Reparatur die Ersatzteile des baugleichen AKA-elektric-Toasters verwenden konnte...

Amüsierte Grüße

Peter

Nicht zu vergessen die Chemie !

geschrieben von: Rübezahl

Datum: 12.04.09 03:45

Ich kann mich noch gut an Kesselwagenganzzüge mit der Anschrift DR "Chemiekombinat Walter Ulbricht" an der Bahnschranke am Bf Wesseling erinnern. Zwischen den beiden Braunkohlehydrierern (Braunkohle zu Benzin "verwandeln") Leuna und Union Rheinische Braunkohlen Kraftstoff AG (UK) (später DEA, heute Shell) gab es auch nach der NS-Zeit Verbindungen.

Die Leunaer Kesselwagen waren in Wesseling weniger gerne gesehen, weil mitunter korrodiert oder mit "Produktanhaftungen" versehen. Außerdem waren die Zweiachser nicht mehr ganz zeitgemäß.

Unterdessen liefen Wesselinger 2achs-Kesselwagen in die DDR: Degussa Werk Wesseling - Genthin.
Zur Spee-Fabrik an der Genthiner Kleinbahn. Weich- und/oder Weißmacher bezog die DDR aus Wesseling.

1973 habe ich aus einem Transitzug heraus in Genthin die Jerichower 64 (1)182 mit Wesselinger Wagen in Genthin filmen können. Leider eine nur sehr kurze Sequenz.

Wenn ich mich so erinnere, was zu Ottbergener Zeiten an Güterzügen über die innerdeutsche Grenze via Ellrich lief ... Also, im Weserbergland gehörten DR-, PKP- und Wagen anderer RGW-Staaten zum Alltagsbild.

Nach der "Einheit" hat Ellrich nur noch Nahgüterfunktion. Und eine Überlandstraßenbahn pendelt zwischen Nordhausen und Northeim hin- und her !

Gruß

Rübezahl

Apropos Wartburg:

geschrieben von: S&B

Datum: 12.04.09 09:25

Die kamen in den 80er Jahren per Bahn von Eisenach zu Pierreux nach Brüssel- Huizingen. Ca. 1000 Stück/Jahr.
Grüße
Ulrich (der Pierreux 353er von 1974 - 2002 fuhr)

DR Wagen waren bei Rangierern unbeliebt

geschrieben von: Ossi

Datum: 12.04.09 12:45

Moin!

Früher, als in Leer noch mit der V 60 Verschub stattfand, waren die DR Wagen recht unbeliebt.
Wenn der Lokführer am Abstossen war, stimmten bei den "Ost-" Wagen die Erfahrungswerte selten, weil "die so schwer laufen". Entweder musste man noch einmal zum Beidrücken, oder es knallte, weil sie manchmal doch gut liefen.
Was nach Leer in DR Wagen geliefert wurde, weiß ich nicht (mehr)...

Grüße aus Ostfriesland
Helmut