Im Jahr 1991 stand eine Auslandsreise nach Zaire (heute: Demokratische Volksrepublik Kongo) an. Dort wollten wir mit der Staatsbahn SNCZ (Société des Chemins de Fer Zairois) sprechen und unsere bereits für die Schifffahrtsgesellschaft ONATRA (Office Nationale des Transports) gebauten GE-Lizenzbaulokomotiven vorstellen.
Natürlich war mit diesem Besuch auch eine Besichtigung der Werkstätten in Lubumbashi, der zweitgrößten Stadt in Zaire, verbunden.
Lubumbashi mit seinen Eisenbahnwerkstätten kann hier auf Google-Mäpps betrachtet werden: [
maps.google.de]
Wir schreiben den
21.1.1991. Beginnen wir also unseren Rundgang durch die Werkstätten der SNCZ. Sogar eine Dampflok war noch vorhanden, wenn auch nur als Denkmal. Es handelte sich um die Lok 1 "Maramba" der ehemaligen CFK, der Chemin de Fer du Kongo. Maramba ist der Name eines Flusses, der kurz vor den Victoriafällen in den Zambezi fließt.
Lok 1 "Maramba" wurde 1905 von Manning Wardle unter der Fabriknummer 1656 hergestellt
(Bild 1):
Die Lok ist heute als Denkmal vor dem Empfangsgebäude in Lubumbashi aufgestellt. Hier gibt’s noch weitere Infos: [
www.geoffs-trains.com]
Lok 1410 war eine GE-Maschine mit der ungewöhnlichen Achsfolge (1'Co)(Co1'). Sie wurde 1960 unter der Fabriknummer 33764 hergestellt
(Bild 2):
Zwischen der zur Schiebebühne offenen Werkshallen hatte man diesen Einblick auf die Loks 1409 und 1412 (beide GE)
(Bild 3):
Die
Bilder 4 und 5 lassen einen Blick in die Drehgestell- und Radsatzwerkstatt zu. Im Bild 4 sehen wir hinter den beiden Radsätzen den gegossenen Drehgestellrahmen eines dieser (1'Co)-Drehgestelle; sehr schön kann man den Drehpunkt der Vorlaufachse erkennen. Rechts, im Bild 5, blicken wir auf diverse Radsätze, von denen der zweite bereits reprofiliert worden war:
Den vorderen Radsatz habe ich nochmals vergrößert, um zu zeigen, wie stark die Lauffläche abgenutzt war. Es hatte sich fast schon ein falscher Spurkranz gebildet
(Bild 6):
Wieder draußen, trafen wir auf einen Sechsachser aus Japan. Lok 1271 wurde 1969 von dem Firmenkonsortium Hitachi-Mitsubishi hergestellt
(Bild 7):
Hier haben wir einen Blick auf den Arbeitsvorrat des AW Lubumbashi. Wir sehen diverse GE- und Kisha-Seizo-Kaisha-Lokomotiven; gut zu erkennen Lok 1219 (Kisha-Seizo-Kaisha 3335/69)
(Bild 8):
Diese Lok habe ich nochmals genauer in Augenschein genommen
(Bild 9):
Lok 1342, eine GE U15C, war bereits in Arbeit; sie stand auf Hilfsdrehgestellen und ohne Dieselmotor im Gelände
(Bild 10):
Nach dem Mittagessen war die Sonne "herum" und ich konnte die Denkmalslok "Maramba" erneut aufnehmen. Nebenbei bemerkt: Auf der Südhalbkugel dreht sich die Sonne anders herum als bei uns – das musste ich in Lubumbashi auch wieder feststellen
(Bild 11):
Einzige Ellok im AW war Lok 2101, 1951 von ACEC/Nivelles aus Belgien geliefert. Vom elektrischen 25kV 50Hz - Betrieb habe ich ansonsten rein gar nichts mitbekommen
(Bild 12):
Eine weitere Hitachi-Lokomotive war "unter Dampf" und gab Rauchzeichen: Lok 1234 (Hitachi 13237/73) müsste mal wieder gesäubert werden
(Bild 13):
Interessanterweise hatte die ONATRA (Office National des Transports – Nationales Transportbüro), die Schifffahrtsgesellschaft für den Kongo, altbrauchbares Material aus Südafrika erworben. Hier sehen wir die ex SAR Lok 32-050, ebenfalls eine GE (1'Co)(Co1')-Maschine
(Bild 14):
SNCZ 1420, eine Lok gleichen Typs, hatte einen schweren Unfall hinter sich
(Bild 15):
Ein weiteres Gerät nach diesem Muster kann ich euch zeigen, Lok 1417
(Bild 16):
Hier sehen wir eine verdreckte GE-U15C (37738/71), wie wir sie von Krupp auch an die ONATRA geliefert hatten. Es ist SNCZ 1315
(Bild 17):
Eine weitere ONATRA-Lokomotive konnte ich aufnehmen, die ex SAR-Lok 32-004
(Bild 18):
Hier habe ich mal einen Ausschnitt mit dem 1'Co-Drehgestell vergrößert
(Bild 19):
Dann hörte ich es röhren und konnte gerade noch rechtzeitig am AW-Gleisanschluss an die Strecke treten, um einen "lebendigen" SNCZ-Zug aufzunehmen. Es führt Lok 1419 vor einer endlosen Reihe von Reisezugwagen
(Bilder 20 bis 22):
Hier sieht man auch die Streckenelektrifizierung. Übrigens: Wegen der Malachit-Transporte fand ich zwischen den Gleisen einige Brocken
Malachit, die ich als Erinnerung an diese denkwürdige Reise mitnahm.
Wieder im AW, konnte ich noch als letztes Bild die ONATRA (ex SAR) 32-058 aufnehmen, dann schloss unser Besuch im AW Lubumbashi
(Bild 23):
Auf dem Rückweg nach Deutschland schauen wir noch bei der ONATRA in Kinshasa vorbei!
Schöne Tage,
Martin
Meine HiFo-Beiträge
Edit: link wieder gangbar gemacht
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2011:11:11:10:44:42.