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Re: Jünkerather BR 39 u. 86 im Jahre 1965 sowie das ? für Freunde alter Autos (m19B)

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 03.03.09 13:14

Das waren schon verbaute Lokomotiven, diese alten P10. Die Feuerbüchse mit der merkwürdigen Rostform: trapezoidal nannte sich das, hinten breit, vorn schmal. Das hatte zur Folge, daß die Seitenstehbolzen der geknickten Wände oft in die Brüche gingen. Außerdem hatten die Loks trotz ihrer schweren Bauart ständig Dampfhalteprobleme! Die Feueranfachung war schlecht, die Verbrennung mangelhaft, in die Kiste kam einfach keine Luft! Das Feuer verschlackte. Erst fiel der Dampfdruck, dann der Wasserstand, mit Hampelmann im Glas und 12er Druck ging's dann geradenoch so über die Steigung. Folglich mußte versucht werden, das in der Ebene mit schneller fahren wieder einzuholen, wenn überhaupt möglich. So war das oft ein Knüppeln einer leistungsunwilligen Lok. Zugkraft hatten sie ja, aber sobald es über 70 - 90 km/h ging, da wollte kaum mehr was kommen. Die P10 auf 110 oder im Notfall auf 120 km/h zu zwingen war eine Schinderei für Lokführer und Heizer! Waren sie frisch von der Ausbesserung dann ging das alles noch geradeso, der Lauf war ruhig aber mit den Kilometern verschlechterte sich alles doch sehr rasch. Bei der DR waren die vorhandenen P10 vom Kriegseinsatz her schon stark verbraucht, alles klapperte und krachte, vieles war geflickschustert wie es eben ging! Die Loks wurden dann in 22er umgebaut. Dabei wurden sie nochmal gründlich aufgebaut. Da war das ein ganz anderes Fahren. Mit einmal ging's! Mancher Kollege erzählte im kleinen Kreis von 130 und 135 km/h. Inwiefern das stimmte vermag ich nicht zu sagen, jedenfalls wäre es verboten gewesen, die höchste zugelassene Geschwindigkeit war 120 km/h auf manchen Strecken bei der Reichsbahn. Leider machten sich dann die anderen Bauartfehler der P10 bemerkbar: die abgeleitete Steuerung machte Ärger, die Steuerung verstellte sich überhaupt übermäßig. Das führte dann zu hartem Lauf und beanspruchte das ganze Triebwerk, auch die Leistung ließ nach, wenn die Kolben stark ungleiche Leistung hatten und kaum noch Voreilung aber dafür zuviel Kompression bekamen mit der verstellten Steuerung. Die Treibachslager verschlissen, die Treibachse fing an zu rütteln. Folge: Heißläufer, sogar Treibstangenbrüche! Weil außerdem der Einachsantrieb wie bei der G12 unterhaltungsaufwendiger war als die Einheitsloks mit zwei Zylindern wurden die 58.30 durch 52.80 und 50.35 ersetzt sobald die frei wurden und die 22er durch 41er oder Diesel. Die guten Kessel wurden dann noch zum Teil auf 03 gesetzt um sie nicht verschrotten zu müssen. Das war aber schon in den Jahren 1969 - 1975 und galt nicht mehr als regelgerechte Rekonstruktion weil alles schon auf das Ende des Planbetriebes mit Dampflok hinaus lief.
Meiner Meinung nach hätte die 19er vollständig rekonstruiert gehört, die hätten in Dresden noch gut eingesetzt werden können, es gab ja genug sehr schwere Züge nach Berlin, mit denen die 01 doch ihre liebe Not hatte. Die Dresdner Kollegen haben die Umläufe mit beachtlichem Einsatz geleistet, aber leicht war das nicht!
T.F.
(ex DR-232)

Re: Jünkerather BR 39 u. 86 im Jahre 1965 sowie das ? für Freunde alter Autos (m19B)

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 03.03.09 13:16

Die Reichsbahn doch! Gerade hab ich darüber etwas geschrieben, steht in meiner anderen Äußerung zum Thema.
T.F.
(ex DR-232)

meine Meinung

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 03.03.09 13:28

Bitte um Entschuldigung, aber das ist doch ein hausgemachter Blödsinn.
Was schont es denn das Triebwerk, wenn die Feuerkiste Luftmangel hat?
Wenn ich deshalb auf dem Anstieg soviel Zeit verloren habe daß ich als Lokführer gezwungen bin mit Regler am Anschlag und 12 % Füllung (mehr gab der erschöpfte Kessel nicht mehr her) das folgende Gefälle hinunter zu rasen?
Was schont es denn die Treibachslager, wenn die Kiste humpelt mit stolperndem Auspufftakt?
Was schont es die ganze Lok, wenn die Lokmannschaft das Äußerste aus dem lahmen Gaul herauspressen muß um nur geradeso den Plan zu halten?
Ist natürlich so, daß manche das alles sehr von außen sehen. Aber wem die Informationen über die betriebstechnischen Zusammenhänge fehlen, der sollte doch mit Behauptungen vorsichtiger sein.
Nur meine Meinung als jahrzehntelang auf Dampflok gefahrenem Ex-Betriebsmann.

T.F.
(ex DR-232)



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2009:03:03:13:29:21.
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