Guten Tach zusammen,
gewisse eisenbahnarchäologische Objekte erschliessen sich dem suchenden Trassen-Forscher nur in der blattlosen Jahreszeit.
So auch der Anschluss Gusstahlfabrik Friedrich Krupp, welcher sich einst östlich (in Fahrtrichtung Fandersbach - Rohdenhaus - Wülfrath) des Bahnhofes Hofermühle befand.
Hier zunächst eine Karte von 1911:
In der Karte habe ich markante Punkte mit Nummern besetzt, welche sich zur besseren Orientierung im nun folgenden Teil wiederfinden.
Am 31. Januar 2009 – also etwa nach ca. über 60 Stillegungsjahren (Kriegsende WK II ???) - sah das Gelände wie folgt aus:
Man sieht die drei dicht aufeinander, parallel verlaufenden Eisenbahnbrücken über die Anger; Brücke (Pfeil 8) rechts im Bild trägt die noch in Betrieb befindliche Angertalbahn.
Brücke (Pfeil 1) in der Bildmitte trug das Ausziehgleis der regelspurigen und ebenerdigen Ladestellengleises. Unmittelbar dahinter hat sich die Weiche (Pfeil 5) befunden.
Brücke (Pfeil 2) ganz links im Bild trug das vermutlich schmalspurige, erhöht liegende Anschlussgleis.
Im Hintergrund befindet sich die Strassenbrücke (Pfeil 4) der Bundesstrasse von Heiligenhaus nach Hofermühle.
Hier ein Bild gleicher Blickrichtung von dem aus groben Natursteinblöcken errichteten Bahndamm der schmalspurigen (?) Anschlussbahn unmittelbar vor Brücke (Pfeil 2) :
Ein zugerostetes Tor mit halbkreisförmig verlaufender Aussen-Zusatzsicherung gibt den Blick auf die extrem schmale Trasse frei (weniger als 1 Meter Breite). Wo aber lag das zweite Gleis (wie in der Karte von 1911 verzeichnet) ??
In westlicher Richtung endeten das/ die Schmalspurgleis(e) kurz vor der Autobrücke (Pfeil 4). Wohin aber führte die Trasse in der anderen Richtung zur Gusstahlfabrik bzw. wo genau lag diese ?
Hier das Ganze noch etwas näher:
Von unten bietet sich (Blickrichtung erneut gen Westen) dieser Anblick:
Aus der entgegengesetzten Blickrichtung (also gen Osten) sieht das Ganze vom Westkopf der normalspurigen Ausziehgleis-Brücke (Pfeil 2) so aus:
Ein paar Schritte weiter zurück und das Ganze sieht dann so aus, wobei ich jetzt auf dem (in der Karte vermerktem) ehemaligen, nicht vorhandenen 40 Meter langen Ausziehgleis stehe:
Der Blick von der Ausziehgleisbrücke (Pfeil 1) nordwärts zeigt die noch von der Angertalbahn (auch Kalkbahn genannten) Brücke (Pfeil 6):
Hier nun alle drei Brücken halbwegs sichtbar auf einem heute gemachten Betriebsbild mit den auf der alkten Karte von mir gekennzeichneten Brückennummern:
232 388-9 vor Vollzug in km 9,75 Fahrtrichtung Hofermühle – 31. Januar 2009
also BLICK-Richtung Flandersbach (nach Osten)
Ich stelle mir das Ganze so vor: Oben auf dem schmalspurigen (?) Damm standen kleine Kipploren, welche ihre Fracht (Schlacke ? Abfälle ?) auf die unten bereitstehenden O-Wagen entluden, wobei aufgrund des extrem kurzen, 40 Meter langen Ausziehgleises nach jeweils 4-5 Wagen umgesetzt werden musste.
Vielleicht habe ich mit diesem Beitrag ein wenig Interesse geweckt. Zugegebenermassen habe ich die Brückennummerirung etwas unglücklich gewählt, aber nochmals mit Windows-Paint rummachen ... nein danke -((
Gruss, Michael
Beste Grüße, Michael :-)
... und immer schön die Kurbel fest im Griff !
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2009:01:31:19:08:11.