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Ausbau des Radwanderwegs Aerzen – Grießem - Am Rande stumme Zeugen vergangener Tage


Sie verband einst die Städte Hameln und Bielefeld über den lippischen Ort Lage miteinander – die eingleisige Nebenbahnstrecke mit ihren fünf Haltepunkten im Bereich des Fleckens Aerzen. In naher Zukunft soll ein Teilstück zwischen Groß Berkel und Grießem wieder aufleben, als Bahntrassen-Rad- und Wanderweg.
Die typischen Bahnhofsgebäude in Groß Berkel und Aerzen, die sich mittlerweile in Privatbesitz befinden, legen heute Zeugnis ab von längst vergangener Verkehrsgeschichte. Der letzte Triebwagen von Lage nach Hameln befuhr die Strecke am 26. September 1980, der Güterverkehr rollte noch bis zum 2. Juni 1985. Danach wurden zwischen Aerzen und Groß Berkel Gleise, Brücken und Schrankenanlagen abgebaut und die Bahntrasse zu einem beliebten Radwanderweg ausgebaut.
Um auch den Abschnitt zwischen Aerzen und Grießem für Radler und Wanderer attraktiv zu gestalten, hat die Aerzener Gemeindeverwaltung entlang des ehemaligen Aerzener Bahnhofsgeländes eine Fläche angepachtet und ist nun in der Lage, das letzte Teilstück des bereits ausgebauten Radwanderweges Groß Berkel – Grießem fertigzustellen.
Mit dem Lückenschluss zwischen der Aerzener Ortsmitte und der Blankschmiede ist die ehemalige Bahnstrecke dann vom Ortsausgang Groß Berkel bis zum Ortseingang Grießem zu einem ausgeschilderten Radwanderweg ausgebaut.
Am Rand des künftigen Bahntrassen-Rad- und -wanderweges findet man liebevoll renovierte Bahnhöfe –stumme Zeugen der vor vielen Jahren stillgelegten Bahnstrecke. In Groß Berkel ist der alte Bahnhof privat zu einem wahren Schmuckstück ausgebaut worden. Bei Renovierungsarbeiten stieß man auf die Inschrift einer alten Fußbodenbohle, auf der sich der Zimmerergeselle August Momdelkow aus Stettin am 19. Juni 1897 verewigt hatte. Zwei typische Bahnhofsschilder und das Straßenschild konnten am Wohnhaus erhalten werden.
Auch in Aerzen fand sich bei den umfangreichen Sanierungs- und Umbaumaßnahmen des alten Bahnhofes kein Hinweis auf den eingestellten Reiseverkehr oder Güterumschlag. Gebäude und Gelände wurden 1984 von der Bahn gekauft, und der ehemalige Bahnhof wurde 1999 für eine Firma umgebaut. Moderne Büro- und Ausstellungsräume befinden sich heute dort, wo früher Reisende Fahrkarten kauften oder auf die Ankunft des Zuges warten konnten. Das angrenzende Bahnhofslager wurde zwar renoviert, ist aber im Originalzustand erhalten und dient auch heute als Lagerraum. Besonders markant am Aerzener Bahnhof ist der alte bunte Bahnhofswegweiser, der in frischen Farben auf die ehemalige Nutzung hinweist.
Auf den 1912 in Betrieb genommenen und 1961 zum unbesetzten Haltepunkt umgewandelten Selxener Bahnhof weist eine Hinweistafel an der einzigen Schutzhütte entlang der etwa zehn Kilometer langen ehemaligen Bahntrassen hin.
Vorbei am idyllischen Edenhall und Theresienthal führt der bereits fertiggestellte neue Radwanderweg von Aerzen nach Reher. Zwar kann der Ort nicht mit einem renovierten Bahnhof aufwarten, denn hier wurden die Fahrkarten in einem Waggon verkauft, aber neben der noch deutlich erkennbaren Bahnsteigkante hat Reher ein echtes Highlight der Strecke zu bieten. Hier fiel die ehemalige Bahnbrücke nicht einem Abrissbagger zum Opfer, und so dient sie heute als bequeme, sichere und interessante Überquerung der Landstraße. Mit hilfe einer neu angelegten Brücke wird die Grieße überquert, um auf einem Asphaltweg parallel zur Bahntrasse das Ziel Grießem zu erreichen. Oder man folgt der ausgebauten Bahntrasse an der ausgediente Hinweissteine der Bundesbahn bis nach Grießem zu finden sind
Innerhalb von Aerzen, Groß Berkel und Reher wird der Radwanderer parallel zur ehemaligen Bahnlinie durch ruhige Nebenstraßen oder über Rad- und Fußwege geleitet. Hinzu kommt die geringe Steigung auf der Strecke.

Re: Mit dem Fahrrad auf der alten Bahntrasse (ex 213 Hameln-Lage)

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 03.09.08 16:14

Sehr interessant für mich als alten Hamelner, der die Strecke noch zu Dampfzeiten kannte. Nur schade, dass man mit den wahren Highlights der Strecke nicht so sorgsam umgegangen ist:

- Klüt-Tunnel: weitgehend zugeschüttet
- Empfangsgebäude Hameln-Klüt (einmalige Architektur): Beim Straßenausbau abgerissen
- Weserbrücke Hameln (diente noch nach Stilllegung der Strecke als Fußgängerbrücke): vor kurzem abgebrochen

Übrigens: noch mit Gleisen, Bahnsteigkante und Bahnhofswirtschaft präsentiert sich meines Wissens der Hp. Sonneborn!

Beste Grüße

Martin
Die Weserbrücke steht noch, es wurden nur die Teile über dem Radweg und auf dem Gelände der ehemaligen Holzhandlung entfernt.Vor Jahren wurden schon die Brücken über die B1 und der Ruthenstr. abgebaut, somit steht die Brücke nur noch über der Weser.

Re: Mit dem Fahrrad auf der alten Bahntrasse (ex 213 Hameln-Lage)

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 03.09.08 17:57

Danke für die Infos... Und da Du dich ja auskennst: Gibt es eigentlich die Fußgängerbrücke im Hafen noch, die die Hafenbahngleise überspannte? Um 1973 wollte mir - auf der Brücke stehend - mal ein Dampflokführer das Beschleunigungsvermögen seiner 050 540 demonstrieren, öffnete unter der Brücke voll den Regler, wodurch er vier oder fünf Holzbohlen der Brücke aus der Verankerung riß... Ein ganz besonderer Fall von Vandalismus!

Gruß

Martin
Nein, die Brücke wurde abgerissen, nachdem für den Weserradweg eine neue Brücke in Höhe der Jugendwerkstatt gebaut wurde.

Gruß

Jörg
Hallo Martin,
der Tunnel ist nicht zugeschüttet......Ts ts...
Nein er dient als Herberge von Fledermäusen. Das Tunnelportal in Richtung Lippe ist etwa 2 Drittel hoch zugemauert, damit es im Tunnel nicht zu sehr zieht.
Ich bin da mal 1985 durchgegangen, da zog es wie Hechtsuppe im Tunnel.
Zur Weserbrücke:
Soweit ich weiß kommen die Reste über der Weser auch noch weg.
Rally

Viele Grüße von Ralf aus

https://abload.de/img/lemgo.2dikuq.jpg
Den Artikel wollte ich heute auch schon fast aus der Zeitung zitiren, fand ihn dann aber doch zu Komunal. Und ein Radweg zwischen Reher und Grießem ist auf der Bahntrasse eigentich überflüssig weil dort schon einer neben dem Bahndamm her läuft, aber das ist ein anderes Thema.

Hier mal ein paar Fotos von dem schönen Wanderweg:

http://img-a3.pe.imagevz.net/photo4/83/6d/772511b27c1057a6d6dda6320e26/1-91200363a77853505cff838ddd07c527.jpg
Die Schutzhütte am Hp. Selxen (erst vor ca. 3 Jahren errichtet)

http://img-a3.pe.imagevz.net/photo4/83/6d/772511b27c1057a6d6dda6320e26/1-f3aa1b1ca33a68207808800c700d3762.jpg
In Selxen lassen sich übrigens noch stumme Zeitzeugen unter den Büschen entdecken! (von der Bahnmeisterei 1985 beim Streckenabbau einfach auf den Bahnsteig geschmissen)

http://img-a3.pe.imagevz.net/photo4/83/6d/772511b27c1057a6d6dda6320e26/1-c49bda466cc98cf67752fde2cdbd2bcf.jpg
Die Brücke in Reher (übrigens erst ende der 70ger erbaut)

http://img-a3.pe.imagevz.net/photo4/83/6d/772511b27c1057a6d6dda6320e26/1-95fd6039aeb04f6e7c1ec3232a35c595.jpg
Und -liebe DWZ- diese "ausgedienten Hinweissteine der Bundesbahn" nennt man Kilometerstein..

Um noch mal nach Hameln zu Schwenken:

http://img-a1.pe.imagevz.net/photo8/2b/3e/379ac3b68610c1c15cbf9c03ab30/1-fcc8ec4d79f80e452127632b608d9fd5.jpg
Die Weserbrücke endet jetzt am Ufer bzw direckt am Fahrradweg, das Foto ist noch von Abriss (Ich hab vom Abriss auch mal zwei Fotobeiträge hier veröffentlicht.. bei Interesse hilft die Suchmaschiene da sicher weiter ;)

http://img-a3.pe.imagevz.net/photo4/83/6d/772511b27c1057a6d6dda6320e26/1-9890a6375489ba32395e72a98980f6ae.jpg
Dies hier war übrigens mal ein schöner Fotostandpunkt auf den Hp und die Weserbrücke.

http://img-a3.pe.imagevz.net/photo4/83/6d/772511b27c1057a6d6dda6320e26/1-ab7cba13185f4ca37c1ec3232a35c595.jpg
Als zugeschüttet würde ich nur die Bahntrasse vor dem Südportal des Klüttunnels bezeichnen (Deswegen die erhöhte Position des Fotostandpunkts). Der Tunnel selbst müßte frei sein.

@ Martin:

Die Brücke im Hafen wurde mittlerweile erneuert. Aber das der Klüttunnel zugeschüttet ist? Wieso sollte man das machen? ist doch sinnlose Arbeit.

Und in Sonneborn sieht es heute noch so aus:

http://img-a3.pe.imagevz.net/photo4/83/6d/772511b27c1057a6d6dda6320e26/1-15c57328607c8b19e094a153d4af2fc6.jpg



Im Abschnitt Barntrup-Dörentrup-Lemgo kommt übrigens langsam wieder leben auf die Gleise und das nicht nur in musealer Form! In der Poitik ist man sich ziemlich einig und möchte den Abschnitt reaktiviert haben! Allerdings fehlt es mal wieder an Finanziellenmitteln..





4-mal bearbeitet. Zuletzt am 2008:09:03:21:29:57.

An die Hameln-Barntrup-Fraktion...

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 03.09.08 22:48

Liebe Mitstreiter,

nur so eine Idee, aber vielleicht läßt es sich ja einrichten: Wenn ich an einem Herbst-Wochenende mal wieder nach Hameln fahre um meine Eltern zu besuchen, könnten wir uns ja mal irgendwo treffen - ich bringe Projektor(en) mit, und wir können uns Schmalfilmaufnahmen und Dias von Hameln - Barntrup "bis zum Abwinken" anschauen...

Interesse?

Beste Grüße aus Bayern

Martin

Re: An die Hameln-Barntrup-Fraktion...

geschrieben von: Elok07

Datum: 04.09.08 10:01

Na klar, da bin ich dabei.

Gruß
Jörg



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2008:09:04:10:03:57.

Re: An die Hameln-Barntrup-Fraktion...

geschrieben von: benno_van_wurst

Datum: 04.09.08 11:00

Ich bin auch dabei :)

Es müßte nur ein passender Ort gefunden werden. Bei Projektoren braucht man doch etwas mehr Platz..