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Auch in Ulm fuhren mal Obusse (m34B)

geschrieben von: ludger K

Datum: 28.06.08 02:10

Bereits vor dem 1. Weltkrieg hatte man in Ulm nach Alternativen für den Kraftomnibus gesucht, der hinsichtlich Wirtschaftlichkeit nicht mit der Straßenbahn konkurrieren konnte. Man griff die Idee einer „Gleislosen Bahn“ auf, wie sie bereits in etlichen Städten erprobt wurde. Die Ulmer Straßenbahndirektion konnte sich aber letztlich nicht dafür erwärmen. Am 10.1.1934 schilderte das „Ulmer Tagblatt“ unter der Überschrift „Der Oberleitungsomnibus – Das künftige Verkehrsmittel für den Ulmer Stadt- und Vorortsverkehr?“ ausführlich die Vorteile des „Obbus“, wie z.B.: „Billigstes Verkehrsmittel, Zweirichtungsbetrieb auch an den engsten Stellen der Altstadt (Platzbedarf für zwei entgegenkommende Fahrzeuge nur 5 m), keine Haltestelleninseln und fahrbahnüberquerende Fußgänger mehr, Vorteile für den Individualverkehr“. Am 23.1.1934 schrieb die Zeitung erneut über den „Fahrdrahtbus“, wie er 1930 vom Verband deutscher Verkehrsverwaltungen“ eingeführt worden sei. Währenddessen offerierte die Industrie (wie z.B. die BBC im November 1935) mehrmals ihre Oberleitungsomnibusse.
Im Jahr 1939 konkretisierte sich das Obusprojekt. Direktor Vogt meinte: „Ulm ist seinerzeit unter den ersten deutschen Städten mit einer elektrischen Straßenbahn gewesen, weshalb soll es heute nicht auch bahnbrechend für den Obusbetrieb in Deutschland sein?“ Man plante eine Linie Münsterplatz – Langestraße – Hafenbad – Keplerstraße – Frauenstraße – Eythstraße – Friedhof mit 2,3 km Länge, neun Haltestellen, einem 6-Min.-Takt, einer Fahrzeit von 18 Minuten sowie einem Bedarf von drei Obussen zzgl. Reservewagen. Am 28.11.1941 debattierte der Stadtrat darüber, für die geplanten Straßenbahnlinien 5 und 6 einen Obusbetrieb vorzusehen und schrittweise auch die übrigen Linien auf Obus umzustellen, doch vorerst beschloß er eine Umstellung der Linie 4. Beim württembergischen Innenminister beantragte man die Zuteilung von zwölf Obussen und zehn Anhängern, doch der Reichsverkehrsminister schränkte am 26.9.1942 ein: „Die Umstellung der Ulmer Straßenbahn auf Obusbetrieb kann nach den während des Krieges für den Einsatz von Rohstoffen und Arbeitskräften zu beachtenden Gesichtspunkten nicht als vordringlich angesehen werden. Es ist jedoch nichts dagegen einzuwenden, daß das Bauvorhaben so vorbereitet wird, daß die Umstellung alsbald nach dem Kriege durchgeführt werden kann“. Da sich die Fahrgastzahlen verdoppelt hatten, trieben die Ulmer das Obusprojekt unverdrossen weiter voran. Am 31.3.1944 teilte der Verband Deutscher Kraftverkehrsgesellschaften (VDK) mit, daß dem Antrag auf Zuweisung von Obussen aus dem Kriegsbauprogramm entsprochen werde und die Planung der Fahrleitungs- und Gleichrichteranlagen beginnen könne. Der VDK wünschte, die Obusstrecke so auszulegen, daß die Firma Kässbohrer hier ihre neuen Obusse testen könne. Die Zerstörungen Ulms ließen jedoch alle Obuspläne vorerst ruhen.
1947 kam der Obus wieder ins Gespräch, aber unter anderen Vorzeichen. Während die Linie 4 rasch wieder als Straßenbahn in Gang kommen sollte, konnte man die Straßenbahn nach Neu-Ulm nicht reaktivieren, da die Behelfsbrücke über die Donau hierfür zu schwach gewesen wäre. Stattdessen kam eine Obuslinie 5 vom Zundeltor über Münchner Straße, Reuttier Straße und Gänstorbrücke zum Bahnhof Neu-Ulm zustande, die bereits am 15.5.1947 zum „50-Jährigen“ der Ulmer Straßenbahn eingeweiht und am 24. Mai in Betrieb genommen wurde. Die ersten beiden Henschel/Kässbohrer-Obusse der Kriegsbauweise mit 29 Sitz- und 50 Stehplätzen wurden bis September 1947 durch vier baugleiche Fahrzeuge ergänzt. Weitere drei Obusse dieses Typs kamen 1948/49 hinzu. Neu war der Fahrgastfluß mit hinterem Einstieg und festem Schaffnersitz. Alle Obusse (außer Nr. 109) besaßen 92-kW-Motoren von CGE (Mailand) sowie BBC-Zweihubfahrschalter. Der von Siemens ausgerüstete Obus 109 verfügte über einen 87-kW-Motor DE 602 und einen Fahrschalter ONW 6 F131. Die achtfach bereiften Henschel-Fahrgestelle II 6500 stammten teilweise aus dem Jahr 1944.
Am 20.11.1947 ging der Abschnitt vom Bahnhof Neu-Ulm über die Schillerbrücke zur Schillerstraße (Ehinger Tor) in Betrieb, womit beide Endpunkte der 3,5 km langen zweispurigen Strecke nun in Ulm lagen. Eine zunächst einspurige Strecke von 1,5 km Länge führte zum Straßenbahndepot. Anfangs nahmen die aus- und einrückenden Obusse zwischen Depot und Zundeltor eine schienengängige Leiter mit aufmontiertem Scherenstromabnehmer mit, worüber sie per Kabel ihren Strom bezogen. Am 10.7.1948 wurde die zweispurige Linie 5 mit der Inbetriebnahme des 6 km langen Stücks Schillerstraße (Ehinger Tor) – Hauptbahnhof – Neutorstraße – Kienlesberg – Friedhof komplettiert. Die Wünsche gingen aber noch weiter: Man dachte an Obuslinien in den Ulmer und Neu-Ulmer Industriegebieten, an eine Linie nach Pfuhl oder aber an eine Unterquerung der Bahnanlagen beim Ehinger Tor…
Für die am Eselsberg beschäftigten Bauarbeiter wurde am 23.7.1951 vom Hauptbahnhof zum Eselsberg die Omnibuslinie 6 eingerichtet, die ab 10.12.1951 auch dem öffentlichen Verkehr Münsterplatz – Hauptbahnhof – Neutorstraße – Kienlesberg – Unterer Eselsberg (Hindenburgkaserne) diente. Während der Erneuerung der Schillerbrücke war die Obuslinie 5 ab 2.1.1952 zwischen Marien- (Neu-Ulm) und Schillerstraße unterbrochen, doch ab 9.12.1952 führte sie auf einer neuen Route durch die Innenstadt, nämlich ab Marienstraße über Herdbrücke, Münsterplatz und Hirschstraße zum Hauptbahnhof und weiter zum Friedhof. Am 3.5.1952 konnte somit auch die Omnibuslinie 6 auf Obusse umgestellt werden, doch begann sie nun schon an der Marienstraße und nutzte zwischen Marienstraße und Neutorbrücke die Linie 5 mit. Am 17.10.1954 tauschte man die Endstellen Zundeltor und Marienstraße der Linien 5 bzw. 6, so daß die Linie 6 ab 17.12.1954 durch die Schützenstraße, über die neue Ringbrücke (heute „Adenauerbrücke“) und über Schillerstraße und Zinglerbrücke zum Hauptbahnhof gelangte. Die Linien 5 und 6 hatten somit nur noch zwischen Hauptbahnhof und Kienlesberg einen gemeinsamen Verlauf:
5: Friedhof – Hauptbahnhof – Rathaus – Neu-Ulm (Marienstraße) (3,3 km)
6: Eselsberg – Hauptbahnhof – Ringbrücke – Neu-Ulm – Zundeltor (Berliner Platz) (7,2 km)

http://img380.imageshack.us/img380/3656/ulm049ud1.jpg

1954/55 wurden weitere sechs Henschel/Kässbohrer-Obusse beschafft und 1958 kam noch ein baugleicher hinzu. Im Vergleich zu den Vorgängern sahen die neuen Fahrzeuge moderner aus und besaßen einen VW-Hilfsmotor, um Stromunterbrechungen zu überbrücken und Baustelle zu umfahren. Wie ihre Vorgänger waren auch sie für den Fahrgastfluß mit festem Schaffnersitz vorgerichtet - und wurden gleichfalls nach der Stillegung des Obusbetriebs ausnahmslos verschrottet.
Noch am 15.10.1956 ging am Eselsberg eine große Schleife mit Einrichtungsverkehr über den Weinbergweg ans Netz, so daß die Linie 6 um 700 m anwuchs. Mit der Zeit war es aufgrund von Straßenbauarbeiten, der Anlage neuer Straßenzüge oder der Errichtung neuer Donaubrücken mehrmals erforderlich, Fahrleitungen zu ändern oder Neubauabschnitte einzufügen. Im Januar 1960, als 16 Obusse vorhanden waren, umfaßte der Ulmer Obusbetrieb 9,5 km Strecken- und 13,0 km Linienlänge. Anhänger kamen hier nicht zum Einsatz, doch testeten und präsentierten die Fahrzeugwerke Kässbohrer hier oftmals ihre neuesten Obusse.
Die ständigen Störungen an Kreuzungspunkten von Obus und Straßenbahn ließen den Entschluß für eine Umstellung von Obus auf Omnibus reifen. Bereits am 31.10.1958 kam das Aus für die Obuslinie 5 zum Friedhof, die ab 1. November unter gleicher Nummer mit Omnibussen bedient wurde. Überraschenderweise verkehrte die Obuslinie 5 ab 1.12.1959 wieder auf ihrer Stammroute zwischen dem Bahnhof Neu-Ulm und dem Hauptbahnhof, wobei sie ab Hauptbahnhof gemeinsam mit der Obuslinie 6 den Eselsberg anfuhr. Der Friedhof wird seither von der Linie 7 erreicht. Die Renaissance des Obusses währte aber nur kurz, denn Anfang 1962 fiel eine Grundsatzentscheidung, die Straßenbahnlinie 4 mit Omnibussen zu bedienen, die Linie 1 nach Söflingen umzulegen und den gesamten Obusbetrieb nach mehr als 15 Betriebsjahren durch Dieselbusse zu ersetzen. Wegen umfangreicher Straßenbauarbeiten fuhr die Obuslinie 6 am 17.3.1963 zum letzten Mal. Am 23.10.1963 ging schließlich die Ulmer Obuszeit mit der Umstellung der Linie 5 auf fabrikneue Gelenkomnibusse zu Ende.

Der Obuspark
101: Henschel/Kässbohrer/BBC, Fahrgestell von 1944, in Dienst von 24.4.1947 bis 1963
102: Henschel/Kässbohrer/BBC, Fahrgestell von 1944, in Dienst von 24.4.1947 bis 1963
103: Henschel/Kässbohrer/BBC, Fahrgestell von 1944, in Dienst von 1.8.1947 bis 1963
104: Henschel/Kässbohrer/BBC, Fahrgestell von 1944, in Dienst von 15.8.1947 bis 1963
105: Henschel/Kässbohrer/BBC, Fahrgestell von 1946, in Dienst von 19.9.1947 bis 1963
106: Henschel/Kässbohrer/BBC, Fahrgestell von 1946, in Dienst von 19.9.1947 bis 1963
107: Henschel/Kässbohrer/BBC, Fahrgestell von 1946, in Dienst von 12.9.1948 bis 1963
108: Henschel/Kässbohrer/BBC, Fahrgestell von 1946, in Dienst von 6.7.1948 bis 1963
109: Henschel/Kässbohrer/SSW, Fahrgestell von 1947, in Dienst von 10.2.1949 bis 1963
110: Henschel/Kässbohrer/BBC, Fahrgestell von 1944, in Dienst von 10.1.1954 bis 1963
111: Henschel/Kässbohrer/BBC, Fahrgestell von 1948, in Dienst von 24.2.1954 bis 1963
112: Henschel/Kässbohrer/BBC, Fahrgestell von 1948, in Dienst von 8.3.1954 bis 1963
113: Henschel/Kässbohrer/BBC, Fahrgestell von 1948, in Dienst von 28.10.1955 bis 1963
114: Henschel/Kässbohrer/BBC, Fahrgestell von 1948, in Dienst von 26.11.1955 bis 1963
115: Henschel/Kässbohrer/BBC, Fahrgestell von 1948, in Dienst von 15.12.1955 bis 1963
116: Henschel/Kässbohrer/BBC, Fahrgestell von 1957, in Dienst von Dez. 1957 bis 1963


http://img179.imageshack.us/img179/5429/ulm027pj0.jpg

Bild 1: So sah es bei Kässbohrer gegen Kriegsende aus. Auch einen Obus hatte es erwischt.


http://img525.imageshack.us/img525/1006/ulm014ef4.jpg

Bild 2: Doch schon 1947 lieferte Kässbohrer an den heimischen Straßenbahnbetrieb sechs Obusse mit Henschel-Fahrgestell, teilweise noch aus der Kriegszeit. Hier erwarten sie am 15.11.1947 die nur halbwegs feierliche Betriebseröffnung.


http://img299.imageshack.us/img299/8020/ulm026kr5.jpg

Bild 3: Anfangs hatten es die Obusse nicht immer leicht, sich zwischen Ruinen und Trümmern hindurch zu schlängeln. Wo ist das?


http://img124.imageshack.us/img124/4083/ulm018es0.jpg

Bild 4: Am Zundeltor sah es nicht viel anders aus (Mai 1949).


http://img124.imageshack.us/img124/3718/ulm012ds1.jpg

Bild 5: Über die Donau führten nur Holzbrücken. Hier die Gänstorbrücke mit dem Obus 106 auf der Fahrt nach Ulm (1949).


http://img124.imageshack.us/img124/5010/ulm011gd5.jpg

Bild 6: Blick über die Eisenbahn auf die Donau, die hölzerne Schillerbrücke und einen Obus nach Ulm/Schillerstraße (1949).


http://img371.imageshack.us/img371/1314/ulm019pt0.jpg

Bild 7: Was für eine Idylle! Der Obus 105 in der Friedhofsschleife am 28.5.1949.


http://img371.imageshack.us/img371/8568/ulm021ey3.jpg

Bild 8: Die „Untere Donaubrücke“ (ich vermute, der Fotograf meint die Gänstorbrücke) im Mai 1949.


http://img401.imageshack.us/img401/8471/ulm039gd3.jpg

Bild 9: Ruinen auch an der Neutorstraße (28.5.1949).


http://img174.imageshack.us/img174/7900/ulm033yd4.jpg

Bild 10: Der Obus 104 biegt an der Ecke Neutor- / Kienlesbergstraße zum Eselsberg ab, damals nur mit einspuriger Fahrleitung (1949).


http://img174.imageshack.us/img174/1578/ulm044su3.jpg

http://img124.imageshack.us/img124/7628/ulm048gn9.jpg

Bild 11-12: Es war nicht immer einfach, den Leuten so neumodische Dinge wie „Fahrgastfluß“ beizubiegen.


http://img377.imageshack.us/img377/9924/ulm050io1.jpg

Bild 13: Zum Aus- und Einrücken mußten die Obusse anfangs eine fahrbare Leiter mit Stromabnehmer mitführen, um über ein Kabel mit Strom versorgt zu werden.


http://img174.imageshack.us/img174/7132/ulm008ft2.jpg

Bild 14: Noch im Juni 1954 war der Eselsberg eine einzige Baustelle, hier der Obus 103 in der alten Schleife.


http://img238.imageshack.us/img238/6746/ulm032kv0.jpg

Bild 15: Der Obus 102 biegt aus der Herdbrucker- in die Donaustraße ein, um vorbei am Bahnhof Neu-Ulm zum Zundeltor zu gelangen. Man beachte den Pendelwinker, wie er damals für Schwerfahrzeuge vorgeschrieben war (1950).


http://img238.imageshack.us/img238/8548/ulm029ig3.jpg

Bild 16: Der Obus 105 in Neu-Ulm am Augsburger Tor auf der Fahrt nach Ulm (Oktober 1952).


http://img237.imageshack.us/img237/3903/ulm016jg5.jpg

Bild 17: Die neue Gänstorbrücke im Juni 1951.


http://img53.imageshack.us/img53/2061/ulm017nf9.jpg

Bild 18: Der Abzweig Kienlesberg im Juli 1952. Links biegt die Linie 6 zum Eselsberg ab, rechts führt die Linie 5 zum Friedhof, dazwischen ein Lichtsignal.


http://img237.imageshack.us/img237/1460/ulm028sv4.jpg

Bild 19: Die Linie 6 unterwegs zum Hauptbahnhof. Wo?


http://img174.imageshack.us/img174/5089/ulm034kl1.jpg

Bild 20: Der Obus 103 im Sommer 1955. Wo?


http://img53.imageshack.us/img53/7509/ulm037bf7.jpg

Bild 21: Bei einer HU gewährte der Obus 105 am 22.9.1955 tiefe Einblicke.


http://img212.imageshack.us/img212/4593/ulm009wt9.jpg

Bild 22: Baustellen, Baustellen, wohin man schaut! Der Obus 108 im Juni 1954 am Markt (wo genau?).


http://img212.imageshack.us/img212/6267/ulm023uv2.jpg

http://img80.imageshack.us/img80/2826/ulm025mo1.jpg

http://img80.imageshack.us/img80/430/ulm024do5.jpg

Bild 23-25: Kässbohrer-Werkfotos der neuen Generation von 1954 (in Ulm Nr. 110-116). Vorbei war es mit den Pendelwinkern, nun gab’s Blinker! Hinter der Klappe hinter dem Vorderrad verbirgt sich der Hilfsmotor. Trotz der schweren Dachausrüstung verfügten die Wagen über eine Dachrandverglasung! Recht gediegen präsentierte sich auch die Innenausstattung.


http://img517.imageshack.us/img517/7136/ulm007lw1.jpg

Bild 26: Eine neue Obusgeneration! Der Obus 110, der erste seiner Gattung, im Juni 1954 (wo?).


http://img158.imageshack.us/img158/9628/ulm001bh3.jpg

Bild 27: Und der Obus 111 am selben Tag am Zundeltor (Berliner Platz).


http://img57.imageshack.us/img57/548/ulm036or0.jpg

http://img522.imageshack.us/img522/2264/ulm035ya4.jpg

Bild 28-29: Feierliche Einweihung der neuen Ringbrücke am 17.12.1954. Für welche Bierstadt die Gelenkbusse bestimmt waren, muß ich den Lesern, die meine Beiträge über die vierachsigen Gelenkbusse gelesen haben, nicht mehr erklären.


http://img522.imageshack.us/img522/4930/ulm003hu6.jpg

Bild 30: Die Eselsberg-Schleife mit dem ersten Ulmer Obus im August 1956.


http://img57.imageshack.us/img57/791/ulm002nf9.jpg

Bild 31: Blick auf den Bahnhofsvorplatz im August 1956 …


http://img212.imageshack.us/img212/8464/ulm004ih4.jpg

Bild 32: … und im November 1960.


http://img57.imageshack.us/img57/7972/ulm043zq2.jpg

Bild 33: Fahrleitungsarbeiten mit dem Magirus-Turm-Lkw der Straßenbahn, dem Kennzeichen nach zu urteilen vor 1954.


http://img212.imageshack.us/img212/8349/ulm041eu0.jpg

Bild 34: Der Obus 105 fährt auf dem Weg zum Hauptbahnhof in die Haltestelle Kreissparkasse ein (22.5.1960).


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1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2008:06:28:13:00:51.
Hallo Ludger,

hier möchte ich ein großes Lob aussprechen über die Städte, die früher einen Obus-hatten.

Mit freundlichen Grüßen

Florian Schulze

Es gibt nichts bequemeres als, Byu 438/By439

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Re: Auch in Ulm fuhren mal Obusse (m34B)

geschrieben von: Die OderTram

Datum: 28.06.08 09:47

Dieser Beitrag verdient ein ganz ganz dickes "PLUS".
Sehr schön zusammengestellt und interessant gestaltet!
Das macht richtig Spaß hier zu stöbern und man könnte an jedem Bild eine halbe Ewigkeit "kleben" bleiben... :-)

Viele Grüße,
Ralf

Re: Auch in Ulm fuhren mal Obusse (m34B)

geschrieben von: Alex TU-TSV-RFHE

Datum: 28.06.08 10:15

...und schon wieder Ulm zu früher Stunde, und das ohne Frühstück.....!

Tolle Bilder, da hätten ein paar Bilder mehr in das Buch "100 Jahre Straßenbahn in Ulm" gehört ;-))

Zu den unbekannten Aufnahmeorten hier ein paar Vermutungen:

Bild 3:
Vermutung: vor Bhf. Neu-Ulm

Bild 10:
Müßte an der Kreuzung Olgastraße/Neutorstraße sein. Die Kionelesbergstraße ist schon jenseits der Bahngleise und wesentlich schmäler bzw. und nicht mehr so urban.

Bild 19:
Vermutung: Lehrer Tal, Blickrichtung Eselsberg

Bild 20:
Vermutung: Mähringer Weg, Blickrichtung Wendeschleife Kaserne

Bild 22:
Münsterplatz, Blickrichtung Norden ("Abt" ist am nördlichen Münsterplatz)

Bild 34:
Haltestelle Kreissparkasse?

Reste der Fahrdrahtaufgängungen sind heute noch im Zulauf zu der ehem. Schillerbrücke zu sehen. Vor allem an den Häusern in der Schillerstraße und auf Neu-Ulmer Seite im dortigen Wohngebiet.

Ach ja: Falls mal eine Büchlein über die O-Busse und Straßenbahnen in Ulm geplant sind, meine Vorbestellung ist hiermit abgeschickt ;-)

Gruß aus Ulm/Freiburg
Alex

Re: Auch in Ulm fuhren mal Obusse (m34B)

geschrieben von: tbk

Datum: 28.06.08 10:43

Toll, die hatten gelenkte vorderräder mit zwillingsbereifung? So etwas habe ich bisher noch nie gesehen .... Oder gab es das auch woanders?

Hinweise zu Bild 26 / 27 und 34.

geschrieben von: Schwellenleger

Datum: 28.06.08 11:30

Aber Hallo !!

Dss sind aber ganz tolle Bilder-Raritäten!! Da freuen sich sicher nicht nur die Ulmer Freunde von historischem Kraftverkehr und Straßenbahn..

Und so manche Stelle ist auch für Ulmer nicht so leicht auszumachen, da doch sehr viel von der Bausubstanz, die den Krieg überstanden hatte, in den Nachkriegsjahren großzügig platt gemacht wurde. Leider auch in Ulm.

Zur Reichspost meine ich auch, das es wohl der Bahnhof in Neu-Ulm sein muß. In Ulm sah das damals alles anders aus.

Bild 26 / 27 : Der Henschel/Käßbohrer ist in der Straße zum Zundeltor aufgenommen worden, er umfährt gerade von der Münchner Straße kommend den Gebäudekomplex der Stadtwerke. Am Haus lassen Schmuckornamente mit Blitzen und Flügelrädern noch daran erinnern, das zur Anfangszeit der Ulmer Straßenbahn hier das Depot und die Verwaltung war.
Das Bild 27 ist von der Reihenfolge her davor aufgenommen worden, da biegt der Obus gerade von der Münchner Straße ab.

Bild 34 : Haltestelle Kreissparkasse ???
Vom Aufnahmeort her bin ich mir ziemlich sicher, das im Hintergrund der alte AOK - Gebäudekomplex zu sehen ist. Dahinter sind die Gleise von der Donaubrücke linker Hand zum Hauptbahnhof rechter Hand zu erahnen.
Im Hintergrund des Fotografen befindet sich rechter Hand das alte Landratsamt ( war dann mal zeitweilig ein Ausweich-Quartier der Sparkasse Ulm ).
Von der Topografie und Straßenführung her bin ich mir hier sehr sicher. Und nachdem ich einmal hier in der Gefällestrecke auf dem Weg zur Schule von einer motorisierten Verkehrsstreife angehalten und ermahnt wurde, Fünzig Km/h gelten innerorts auch für Radfahrer, bleibt die Örtlichkeit noch lange in Erinnerung....

Bild 33 : Der Magirus-Turmwagen existiert übrigs heute immer noch. Nach der Ausmusterung gelangte er an einen Münchner Elektro-Betrieb, der damit auch Straßen- und Hallenbeleuchtungen montierte und gewartet hat. Nach einer Weile wurde er weitergereicht und fand über eine Verkaufsanzeige im "Markt für Historische Fahrzeuge" bei Bremen eine neue Heimat bei einem Sammler. Dort habe ich ihn vor rund zehn Jahren aufgesucht und im Fahrzeugbrief die Vorbesitzer-Eintragungen verglichen. Leider hatten damals die Stadtwerke Ulm keinen Platz zur Hinterstellung des alten Turmwagens, so daß ein Ankauf scheiterte. Meines Wissens befindet sich der Wagen noch heute dort.

Bild 19: Laut Bildunterzeile fährt der Obus zum Hauptbahnhof;
nach der Gebäudezeile im rechten Bildhintergrund liegt die schmale Straße im Gefälle.
Kann also eigentlich nur vom Esels- oder Michelsberg ( Friedhofslinie ) her sein. Bei letzterer müßte aber der abfallende Hang auf der rechten Seite sein. Gleichzeitig waren dort oben aber keine so großen Häußer gebaut...
Nein, hier wage ich keine Vermutung über den Aufnahmeort auszusprechen...

Wäre übrigens mal für die Ulmer Bevölkerung eine nette Idee, die nicht zuzuordnenden Bilder in der Ulmer Tageszeitung mit der Bitte um Mithilfe zu veröffentlichen. Da selbst die Südwestpresse mittlerweile mehr weiße als bedruckte Fläche auf ihren Zeitungsseiten aufweist, sind die sicherlich froh, einmal über so etwas berichten zu können. Ansprechpartner wäre zum Beispiel Hans-Uli Thierer.
Kontakt kann ich gerne vermitteln, habe dort auch über Jahre Beiträge geschrieben und weiß daher, das man in der Redaktion für solche Dinge ein offenes Ohr hat. In den letzten Jahren gab es immer wieder Beitragsreihen, wo z.Bsp. alte Bild-Postkarten gezeigt wurden und neben einem Vergleichsbild aus der heutigen Zeit etwas Hintergrund zu dem gezeigten Motiv berichtet wurde. Durch den guten Anklang bei der Leserschaft waren mehrere Serien veröffentlicht worden.


Mit freundlichen Grüßen

Schwellenleger



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2008:06:28:11:44:35.
Dieser Einheitsfahrzeugtyp wurde an viele deutsche Städte geliefert und wies in einigen Serien, wohl wegen seines hohen Gewichtes, auch vorne Zwillingsreifen auf - insofern ist das keine Ulmer Spezialität.

Selten hingegen dürften O-Busse mit Dachrandverglasung gewesen sein.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2008:06:28:14:28:22.

Montage-Turmwagen

geschrieben von: ferrocarril del Sur

Datum: 28.06.08 13:24

Hallo Ludger, hallo zusammen,

mal wieder ein klasse Fotobeitrag. Die alten Ansichten erfreuen auch den Städtebauer und Autoliebhaber. Der Magirus Montage-Turmwagen vom Typ S 3500 wurde bei den Stadtwerken als TW 6 geführt und 1951 beschafft. Normalerweise hatte der S 3500 eine einteilige Frontscheibe. Die Hersteller von Sonderaufbauten griffen jedoch die geteilte Scheibe schon vorweg. Schön auch, wie liebevoll und harmonisch der Aufbau des Turmwagens gestaltet wurde. Ein Jahr später bestellt, wäre er vermutlich als Rundhauber zur Welt gekommen. Das alte Eckhauben-Design wurde noch einige Zeit für Allradfahrzeuge weiterverwendet und dann neu gestylt.

Viele Grüße von Jan Olaf

Re: Auch in Ulm fuhren mal Obusse (m34B)

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 28.06.08 14:19

Einige Korrekturen und Anmerkungen zu deinen wunderbaren Bildern:
Bild 3: Die Reichspost befand sich an der Stelle der heutigen Postfiliale an der Kreuzung Gartenstr./ Hermann-Köhl-Str.

Bild 8: Ist die Gänstorbrücke, im Hintergrund der Gänsturm ohne Dach.

Bild 10: Wurde an der Kreuzung Olgastr./Neutorstr. aufgenommen, im Hintergrund steht heute das Gebäude der Handwerkskammer.

Bild 16: Am Augsburger Tor, das Gebäude links im Hintergrund war das Festungstor.

Bild 19: Der Bus fährt auf der Kienlesbergstrasse, vom Eselsberg kommend. Nach dem 1. Gebäude rechter Hand zweigt die Strasse
ins Lehrer Tal ab.

Bild 20: Aufgenommen am Mähringer Weg, heute befindet sich hier die Bushaltestelle.

Bild 22: Aufgenommen am Münsterplatz/ Neue Str.

Bild 23: Der schöne O-Bus wurde an der Schillerhöhe am Michelsberg fotografiert.

Bild 26: Aufgenommen am Zundeltor, im Hintergrund der Berliner Platz (heute Willy-Brandt-Platz).

Bild 31: Sehr beeindruckend: Die elektrische Fraktion unter sich: O-Busse und Strassenbahnen am HBF.

Mein Vater hat sich sehr gefreut über die wunderschönen Bilder, danke dafür!



3-mal bearbeitet. Zuletzt am 2008:06:28:14:43:53.

Wieder mal ein schöner Beitrag!

geschrieben von: S&B

Datum: 28.06.08 15:20

Anmerkung: Magirus >dem Kennzeichen nach zu urteilen vor 1954.<

Die noch heute verwendeten Kennzeichen wurden m.W. 1957 eingeführt- (ebenso, wie übrigens die Geschwindigkeitsbegrenzung von 50 km/h in geschlossenen Ortschaften.)

Grüße
S&B
Hallo,

gerade einem Beitrag in der aktuellen Oldtimer-MARKT - Ausgabe ( 7/2008, Seite 38 ) entnommen:
" Zeichen der Zeit
Am 1. Juli 1958 hatten wir es Schwarz auf Weiß: In Westdeutschland mußten Kraftfahrzeuge spätestens jetzt die neuen, weißen Nummernschilder mit schwarzer Schrift tragen. Die ALLIIERTENKENNZEICHEN gehörten damit endgültig der Vergangenheit an. "

Die neuen Kennzeichen nach der am 14. März 1956 im Bundesgesetzblatt veröffentlichten "Verordnung zur Änderung von Vorschriften des Verkehrsrechts" lösten die alten Kennzeichen mit einer Übergangsfrist von über zwei Jahren ab.
Der alte Oberleitungsmontagewagen kann das Kennzeichen mit dem weißen AW auf schwarzem Grund ( für: Amerikanische Zone Württemberg-Baden ) also noch mehrere Jahre länger als 1954 getragen haben.

Mit freundlichen Grüßen

Euer Schwellenleger

Edith mahnte einen Buchstabne-Dreher an..



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2008:06:29:11:24:13.

Zwillingsbereifung vorn..

geschrieben von: x10tefan

Datum: 30.06.08 14:43

Gab es damals schon Servolenkung? Ansonsten war der Fahrer sicher ein KRAFTfahrer im wahrsten Sienne des Wortes....



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2008:06:30:14:45:24.

Re: Zwillingsbereifung vorn..

geschrieben von: S&B

Datum: 30.06.08 17:06

Lenkhilfe bei Kraftomnibussen: StVZO §38 Abs.2 seit 1.Juli 1961
Gruß
S&B

Re: Auch in Ulm fuhren mal Obusse (m34B)

geschrieben von: Ulm Hbf

Datum: 09.07.08 08:48

Hallo Ludger,

komme gerade aus dem Urlaub zurück und mußte prompt den Notarzt rufen ... ohne Vorwarnung ist das hier echt lebensgefährlich.

Zu Bild 10: Kreuzung Olgastraße/Neutorstraße - der Obus kommt vom Hbf und biegt in die Neutorstraße ab. Die Linienführung war aber NICHT einspurig - man sieht die Gegenrichtung zum Hbf nicht, da die Umfahrung der Kreuzung nördlich durch die Notschleife vor sich ging - vergleiche auch

Bild 9:

Obus 108 fährt vom Kienlesberg kommend in die Umfahrung der Kreuzung Olgastraße/Neutorstraße Richtung Hbf ein.

Gruß und HERZLICHEN DANK für diese einmaligen Bilder!

Ulm Hbf



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2008:07:09:09:04:14.

Kleine aktuelle Episode hierzu

geschrieben von: Done

Datum: 09.07.08 14:39

Hab mir gestern mal die Bilder ausgedruckt und mich auf Spurensuche gemacht.
Fast alle Stellen hab ich anhand der Hinweise gefunden und konnte, soweit möglich, Vergleichsbilder machen. Die Tour sollte ich aufgrund der Vegetation aber besser im Winter nochmal machen. Es ist doch einiges recht zugewachsen.

An der Herdbruckerstr/Donaustr kam ich wegen meinem Motorrad zufällig mit einem älteren Herrn ins Gespräch. Der hat sich fast weggeschmissen als er die Bilder sah. Bei Bild 30 wars dann ganz rum: "Damals war ich Stukkateur und wir haben 1954 das Haus im Hintergrund verputzt. Als wir Weltmeister wurden bin ich vor Freude aus dem Fenster auf den Sandhaufen gesprungen. Der war dummerweise schon etwas härter und hab mir das Bein verletzt."
Ich hab ihm die Ausdrucke dann überlassen, da es zu regnen anfing und glückseelig ging er weiter.

Bei einigen Bildern such ich noch weitere Anhaltspunkte, so zu 2, 3, 9, 26, sowie zu der Parade 28 und 29. Ich mach mich nochmal auf die Suche.

Interessant sind tatsächlich die an vielen Häusern trotz Renovierungen noch vorhandenen Abspannvorrichtungen.

@Ludger: Darf ich die Bilder für eine Vergleichsdarstellung verwenden, oder soll ich dir meine schicken? Dann hast du die Arbeit ;-)

Gruß Done

Re: Alliierte Autokennzeichen bis 1958 gültig (weisse Schrift auf schwarzem Grund )

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 09.07.08 18:45

Moin,

die Ausgabe der neuen Kennzeichen erfolgte ab dem 1. Juli 1956; eine Änderung ergab sich ab dem 7. Novenber 1956, da wurde der Buchstabe I durch J ersetzt und zwar bei der Buchstabenkombination rechts vom Bindestrich.

Schürzenwagen.

Re: Kleine aktuelle Episode hierzu

geschrieben von: ludger K

Datum: 10.07.08 15:57

Hallo Anton!

Du darfst meine Bilder gerne für einen Gegenüberstellungsbeitrag verwenden.

Viele Grüße
Ludger

Re: Kleine aktuelle Episode hierzu

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 10.07.08 19:25

Hallo Done, einige deiner Fragen kann ich beantworten:

Bild 3: Mein Vater meint, die Reichspost stand in der Hermann-Köhl-Strasse in Neu-Ulm.

Bild 26: Wurde in der Strasse zwischen Zundeltor und Berliner Platz (Willy-Brandt-Platz) aufgenommen.

Bild 28: Aufgenommen vor der Adenauerbrücke, die Busse stehen in Fahrtrichtung Neu-Ulm. Im Hintergrund das Glacis (Ehinger
Anlagen).

Bild 29: Wurde auf der Adenauerbrücke aufgenommen, die Fahrzeuge stehen in Fahrtrichtung Ulm. Im Hintergrund über dem ersten Bus
sieht man den Wasserturm in Neu-Ulm.

Bild 28 und 29 wirst du heute nur noch vom Mittelstreifen der B10/B28 machen können! :-) Gefährliche Sache...

Gruß TW 48/I

*flacheHandandieStirnklatsch*

geschrieben von: Done

Datum: 11.07.08 00:49

ok, prima, ich komm langsam voran, aber momentan sind noch andere Sachen wichtiger als das Hobby.

Mein Vater, ehemals Elektriker in der Strabawerkstatt, gab mir auch ein paar wertvolle Tips, obwohl er leider erst nach der Einstellung des Obusbetriebs zur SWU kam.

Heut abend hab ich so Bild 9 wiedergefunden, das ist die Ecke Neutorstr/Zeitblomstr, also die damalige Notschleife hinter dem heutigen Theater. Der Bus würde heute genau den Elektronikladen an der Ecke verdecken.

Auf den Mittelstreifen der B10/B28 stell ich mich mal noch nicht, mich irritierte bislang, aus welcher Richtung der Wasserturm aufgenommen, vermutete zunächst aus der Hermann-Köhl-str, aber da passte die Topografie einfach nicht dazu. Dein Tip scheint echt gut zu sein.

Die Reichspost in Neu-Ulm scheint auch zu stimmen, Blickrichtung Südsüdwest, dann müsste es bei der Hütte im Hintergrund zum inzwischen auch abgerissenen Stellwerk gegangen sein und geradeaus durch die Unterführung. Hier schauts ja inzwischen völlig anders aus. Da waren die Bombardierungen ja noch fast gnädig.

Das Zundeltorbild muss ich mir größer ausdrucken und nochmal ne Runde drehen um mir die Fassaden genauer anzuschauen, um rauszufinden, wie die Schleife damals lief.

Spannendes Hobby, macht irgendwie Spaß ;-)

Edit am Morgen: Man sollte echt öfter mit offenen Augen rumkurven
Das ehemalige Reichspostgebäude in Neu-Ulm steht noch, da ist die Musikschule drin. Die auf dem Bild sichtbare Eingangseite ist jedoch in der Häuserzeile aufgegangen. Dort wo die Hütte steht befindet sich derzeit die Post, dazwischen läuft die Gartenstraße.
Von der ehemaligen Schillerbrücke Richtung Schützenstraße, also in der Villenstraße sind kaum noch Spuren zu erkennen. Ein Anwohner wies mich aber auf einen alten Betonmasten hin, der aber seiner Meinung nach nur für die Straßenbeleuchtung diente. Ein weiterer Anwohner sei noch im Besitz alter Karten und Fotos. Ich glaub da gibts noch einige Schätze zu heben.



2-mal bearbeitet. Zuletzt am 2008:07:11:09:52:02.

Re: *flacheHandandieStirnklatsch*

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 11.07.08 21:23

Spannende Sache, gell?

Was mir immer noch Rätsel aufgibt, ist Bild 2 (fehlende Bebauung), und Bild 33 (Standort des Magirus-Turmwagens).

Wenn du mehr weisst, ich bin sehr neugierig!

Gruß TW 48/I

Re: *flacheHandandieStirnklatsch*

geschrieben von: Done

Datum: 11.07.08 22:48

Jepp, Bild 2 ist noch ein Problem, aber wir haben einige Fakten:
Breite Straße, zweispurige Oberleitung, jedoch keine Straßenbahngleise, ziemlich viel Schutt links, evtl von einer ausgebombten und inzwischen wiedererrichteten Häuserzeile, ein markantes verbliebenes Gebäude mit Dachneigung und Gaube zur Straße hin, vier fenster je Stockwerk, im Hintergrund eine Häuserzeile quer. Was sind das für senkrechte Stangen hinter dem ersten Fahrzeug? Baugerüste?

Bild 33 mit dem Turmwagen bietet eigentlich auch einiges was noch stehen dürfte.
größere Kreuzung mit recht markanter eingewachsener Stützmauer im Hintergrund, Betonmasten davor, also scheint unmittelbar hinter der Mauer kein Gebäude zu stehen, aber was wird hier gestützt? Kein Gefälle, Straßenbahngleise, aber ist das wirklich eine Obus-Leitung, an der gearbeitet wird? Ich komm nicht drauf.

Bild 34 mit der Kreissparkassenhaltestelle mach mich noch fuchsig. Wo muss ich mich heute hinstellen um die Perspektive zu haben? Wo war früher die Kreissparkasse? Was steht heute dort? Ist das in der Bahnhofstraße? Ich steh völlig auf dem Schlauch.

Re: *flacheHandandieStirnklatsch*

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 11.07.08 23:04

Bild 34: Wenn die Gebäude im Hintergrund die ehem. AOK ist, dann wurde das Bild aus der Neuen Strasse heraus aufgenommen, in Blickrichtung Westen. Dann müssten die Gleise im Vordergrund in die Neue Strasse führen. Der O-Bus fährt in Richtung HBF. Wäre meine Vermutung...

Bei Bild 33 hatte ich die Olgastrasse in Verdacht. Da steht noch heute eine Trauerweide auf Höhe Südwest-Presse. Aber die Kalksteinmauer im Hintergrund passt nicht...

Gruß TW 48/I



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2008:07:11:23:05:02.

Überlegungen zu Bild 34 & etwas allgemeines

geschrieben von: Didy

Datum: 13.07.08 02:27

Zunächst @Done: Du klaust mir meine Ideen, das Selbe hatte ich auch noch vor ;-)

Grundsätzlich find ich es beeindruckend, wie charakteristisch manche Dinge nach über 50 Jahren noch sind. Am Michelsberg, in Neu-Ulm etc. kenn ich mich zwar nicht so aus. Aber am restlichen - die Gebäude an der Eselsberg-Wendeschleife (Bild 14 & 30), die runde Dachgauben (Bild 18), die Dächer zwischen Lehrer-Tal-Weg und Mähringer Weg (Bild 19), die Häuser am Mähringer Weg (Bild 20), der Willy-Brandt-Platz (Bild 27), das Postgebäude (Bild 31) - Wahnsinn, alles eindeutig zu identifizieren. :-)
Etwas zu knabbern hatte ich an Bild 32, hab's dann aber doch rausbekommen - auch hier gibts diverse Charakteristische Gebäude.

@Ulm Hbf & Done: Danke bezüglich Bild 9, ich hab mir immer eingebildet das müsste die Kreuzung am heutigen Theater sein, so konnte ich natürlich nicht draufkommen wo genau das ist.


Zu Bild 34 - das bereitet mir auch noch am meisten Kopfzerbrechen, weil ich das Gefühl habe, ich muß den Bereich kennen, aber es trotzdem noch keine Ahnung habe. Leider weiß ich eben auch nicht wo die alte AOK ist, insofern hilft mir das bislang nicht weiter.
Kreissparkasse - soweit ich weiß, war dort wo heute das Xinedome steht mal ein Gebäude der Sparkasse - ist das gemeint?

Mit euren neuesten Hinweisen hab ich jetzt folgende Theorie - wobei ich mir aber noch nicht sicher bin, ob das zutrifft.
Wie ich der Skizze auf Alex's Seite Ulmereisenbahnen.de entnehmen kann, führte bis 1964 eine Straßenbahnlinie in die Neue Straße. Wäre es möglich, dass die sichtbaren Straßenbahngleise links von der Zinglerbrücke kommen und rechts vorne in die Neue Straße gehen? Der käme OBus käme gerade von der Zinglerbrücke und biegt in die rechts hinten abzweigende Friedrich-Ebert-Straße richtung Hauptbahnhof. Die Gebäude im Hintergrund (= alte AOK?) stehen somit in etwa da, wo es heute zur Unterführung Neue Straße unter der Bahn abwärts geht bzw. in der heutigen Grünfläche dahinter.
Könnte das sein???

Stutzig macht mich aber:
-Es geht nach links "runter", zur Zinglerbrücke sollte es doch eher hochgehen?
-Nach rechts zum Bahnhof hingegen geht's hoch - könnte aber grade noch sein, daß da ein klein wenig Steigung richtung Bahnhof ist.
-Und das Geländer dort am Gehweg sieht so nach Brückengeländer aus - doch nur abtrennung Fußweg-Straße?
-Es müssen auch vom Bahnhof her Straßenbahngleise kommen, wie auf Bilder 31 und 32 ersichtlich ist - nur nicht zu sehen auf diesem Bild? Auch an den Oberleitungen kann ich's nicht ausmachen ob das nur Obus ist oder auch Straßenbahn...

Kann meine Überlegung zutreffen oder bin ich auf dem Holzweg?

Gerade aufgefallen: Links neben dem OBus ist ein Straßennamenschild. Für Zinglerstraße und Neue Straße zu lang. Aber für Friedrich-Ebert-Straße scheint mir das erste Wort eher zu kurz. Was könnte das heißen?

Aufgrund des Anstiegs und des Geländers war auch eine meiner ersten Theorien, daß es rechts zur Zinglerbrücke geht, aber irgendwie bin ich da auch auf keinen grünen Zweig gekommen....


Und wenn ich Bild 34 weiß, muß ich mir bei Bild 22 nochmal Gedanken machen - aber das ist gerade sekundär.

Natürlich @Ludger: DANKE für die Bilder! Solche alte Fotos an Orten die man kennt find ich immer höchst interessant - weniger wegen den Fahrzeugen sondern einfach wegen den Örtlichkeiten! Dieses Frühjahr gabs ja schon Straßenbahnbilder aus Ulm, größtenteils allerdings 80er/90er, aber ebenso interessant ;)

Grüße
Didi

Re: Überlegungen zu Bild 34 & etwas allgemeines

geschrieben von: Done

Datum: 13.07.08 12:24

Servus zusammen

Hier mal eine kleine spontane Vorabvariante meiner bisherigen Suche:

[www.uni-ulm.de]
EDIT: Die kleine Galerie muss ich nochmal abschießen, da spielt mir der Server ein paar Streiche.

Bild 22 ist tatsächlich etwas schwierig, wenn man den Münsterplatz aus den "Vor-Maierklotz-Zeiten" nicht mehr kennt.
Bei Bild 34 hab ich exakt dieselben Gedankengänge.

Gruß mal soweit
Done

Edit: Link geändert auf die 2.Version



2-mal bearbeitet. Zuletzt am 2008:07:16:13:29:18.

Re: Überlegungen zu Bild 34 & etwas allgemeines

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 13.07.08 13:23

Hallo Done,
vielen Dank für die wirklich guten Vergleichsbilder, da haben sich einige meiner Vermutungen bestätigt.
Zu Bild 2: Meiner Vermutung nach wäre das in der Schillerstr. zwischen Zinglerstr. und Arsenalstr., aber das ist wirklich nur eine Vermutung...

Bild 33 + Bild 34

geschrieben von: Alex TU-TSV-RFHE

Datum: 13.07.08 21:19

Hallo,

so macht Gleis-/Oberleitungsarchäologie Spaß!

Zu Bild 33: (Fahrleitungsarbeiten mit Mauer im Hintergrund)
Die Mauer ist in der Tat sehr markant, heute kam aber diese Lösungsmöglichkeit in den Sinn:

http://www.ulmereisenbahnen.de/fotos/GT4-14_2003-07-12_EhingerTor_copyright.jpg

hier nochmals das Bild von Ludger:
http://img57.imageshack.us/img57/7972/ulm043zq2.jpg

Die Straßenbahn-Strecke auf dem heutigen Bismarckring war bis 1967 in Betrieb, erst dann fuhren die Tw zum Ehinger Tor. Quasi am hinten sichtbaren Radfahrer entlang. Wäre dies eine Lösungsmöglichkeit? Zumindet ist der Mast von der Lage heute noch vorhanden und die Türmchen waren damals gut eingewachsen.

Jedoch fuhren vor dem Ehinger Tor nach Ludgers Zeichnung keine O-Busse entlang. Könnte es eine Betriebsstrecke gewesen sein?

Zu Bild 34:
Ich habe hier einen Luftbildatlas von 1974/77. In ihm ist das Gebäude noch vorhanden und ähnelt diesem auch stark. Es müßte also tatsächlich neben dem Cinemax entstanden sein. Das Einzige was mir auch Kopfschmerzen bereitet sind die nicht sichtbaren Gleise Richtung Hbf bzw. die vorhandene O-Bus-Leitung, aber nicht vorhandene Straßenbahnleitung.

Gruß
Alex

@Didy: Noch "trocken" am Freitag heimgekommen?



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2008:07:13:21:21:40.

Re: Bild 34 zeigt die alte AOK !!

geschrieben von: Schwellenleger

Datum: 13.07.08 21:47

Hallo,

Bild 34 ist für mich eindeutig die alte AOK. Da bin ich jahrelang jeden Tag zweimal vorbeigeradelt oder mit der "Strambe" vorbeigerollt. Und auch beim Abriß der Gebäude stand der kleine Junge neugierig auf der anderen Straßenseite. In etwa in der Blickrichtung, wie der Fotograf sie im Bild eingefangen hat. Das Motiv hat sich mir eingeprägt.

Links kommen die Strambe-Gleise aus der Zinglerstraße, nicht sichtbar das Eckgebäude Cafe Jehle, das den Übergang zur Neuen Straße markiert, die im Hintergrund des Fotografen verläuft, vom Fotografen weg in Richtung Rathaus.
Der Standort des Fotografens dürfte auf dem (heutigen) Deckel der Unterführung der Neuen Straße in Richtung Ehinger Tor liegen.
Rechts geht es in die Friedrich-Ebert-Straße, die zum Hauptbahnhof führt.

Hinter den Gebäuden verläuft die Eisenbahnbrücke über die Neue Straße, Rechts an den Gebäuden führt einer der Arme des Flüßchens Blau vorbei ( auch damals schon großteils überdeckelt.. ). Rechts im Hintergrund das alte Übernachtungshaus für das Bahnpersonal zu erahnen, das noch aus den Zeiten des Bayerischen Bahnhof-Teils in Ulm stammt.. Es wurde bald nach den AOK-Gebäuden abgerissen.
In der gedachten Blickrichtung würde man in der Verlängerung nach dem Übernachtungshaus das Zentralstellwerk des Ulmer HBF erahnen können.

Mit freundlichen Grüßen

an Done, Chris, und die anderen Ulmer

Euer Schwellenleger

Klasse

geschrieben von: Done

Datum: 13.07.08 23:00

Servus
Komme gerade von einer Familienfeier zurück, wo ich anlässlich der anwesenden Personen diesen Thread zum Thema machte. Die Honoratioren waren begeistert und lieferten klasse Infos.

Zum Bild 34 kann ich somit die Angaben von Schwellenleger absolut bestätigen. Der Bus kommt von der Zinglerbrücke und überquert die jetztige Unterführung Richtung Hauptbahnhof. Hinter dem Mäuerchen müsste ein Blauarm sein.

Zu Bild 33: Möööönsch Alex, du hast recht, das muss des Ehinger Tor sein.

Heut nachmittag wurde noch bei Kaffee und Kuchen spekuliert, ob es in der Ölgastraße sein könnte, entweder bei der jetzigen Südwestpressegalerie oder beim Abzweig Neutorstraße. Da steht ja auch so ein Mauerrest, sogar mit Gedenktafel. Beide Varianten wurden aber ausgeschlossen, da wegen dem Schattenwurf die Sonne im Norden hätte stehen müssen. Anwesende, derzeit in Australien wohnende Gäste bestätigten, dass dies bei ihnen völlig normal sei, aber die einheimische Bevölkerung war mehrheitlich dagegen ;-)

Hab grad noch telefoniert.
Die Gleise am Ehinger Tor lagen damals eine Zeit lang wirklich davor im Bismarckring, auch der überbordende Bewuchs wurde bestätigt. Es gab damals offenbar eine Planung die "Funkaschees" durch die beiden Torbogen fahren zu lassen. Da hätte aber die Trasse wegen der Fahrdrahthöhe tiefergelegt werden müssen, was aber wegen dem Tunnel nicht mehr möglich war.
EDIT: Ein Liniennetzplan von 1948 aus dem u.g. Buch bestätigt die Linienführung.

In Ulm gabs aber schon immer wilde Pläne, siehe Beispiel:
[www.ulm.de]

So, fehlt nur noch Bild 2, aber da hab ich meinen Vater drauf angesetzt.

Der hat mir übrigens ein Highlight überlassen, was der Haus-und-Hoffotograf offenbar verpennte: Ein Originalbild von der Übergabe des neuen Turmwagens 1976, auf dem beide Turmwagen (!) drauf sind. Der hier genannte, sowie der Nachfolger, ein Magirus Frontlenker, den ich kürzlich zufällig in Senden in einer Halle zu sehen geglaubt habe.
Jemand neugierig geworden?

EDIT: Nachtrag: Wir haben auch das Buch "100 Jahre Straßenbahnen" rausgezogen und ich hab einen eigenen Denkfehler gefunden. Ich dachte bislang aufgrund der vorliegenden Skizze, dass die Linie auf der Neu-Ulmer Seite von der Schillerbrücke geradeaus durch die eigentlich viel zu enge Villenstraße führte. Das stimmt nicht. Sie ging durch die Bootshausstraße, jedoch nicht zur Ringstraße, sondern durch die Schießhausallee weiter über die Schützenstraße. Muss mal weiter recherchieren.



2-mal bearbeitet. Zuletzt am 2008:07:13:23:29:48.

Re: Bild 33 + Bild 34

geschrieben von: Didy

Datum: 13.07.08 23:40

Hi,

> Zu Bild 33: (Fahrleitungsarbeiten mit Mauer im
> Hintergrund)
> Die Mauer ist in der Tat sehr markant, heute kam
> aber diese Lösungsmöglichkeit in den Sinn:
>
> [www.ulmereisenbahnen.de]
> 7-12_EhingerTor_copyright.jpg
>
> hier nochmals das Bild von Ludger:
> [img57.imageshack.us]
> g
>
> Die Straßenbahn-Strecke auf dem heutigen
> Bismarckring war bis 1967 in Betrieb, erst dann
> fuhren die Tw zum Ehinger Tor. Quasi am hinten
> sichtbaren Radfahrer entlang. Wäre dies eine
> Lösungsmöglichkeit? Zumindet ist der Mast von der
> Lage heute noch vorhanden und die Türmchen waren
> damals gut eingewachsen.
Einwandfrei, das dürfte hinhauen.... Der Turmanhänger verdeckt dann die seitliche Toreinfahrt? Oder ist die links davon?

> Jedoch fuhren vor dem Ehinger Tor nach Ludgers
> Zeichnung keine O-Busse entlang. Könnte es eine
> Betriebsstrecke gewesen sein?
Doch, die Strecke ist eingezeichnet.
Die Strecke nach Neu-Ulm gabelt sich an der Kreuzung Schillerstraße/Arsenalstraße, geht einmal über die nicht mehr vorhandene Schillerbrücke (man lernt nie aus, von deren vormaligen Existenz hab ich erst hier erfahren) und die Ringbrücke (wann wurde die in Adenauerbrücke umbenannt?). An der Kreuzung Zinglerstraße-Schillerstraße geht's aber auch über die Zinglerstraße weiter, Betriebsstrecke zum Depot. Die Strecke muß einwandfrei über die Wagnerstraße gehen. Der Knick ist somit die Kreuzung Zinglerstraße/Bismarckring, und die Linkskurve dann direkt vor dem Ehinger Tor - die zweipolige Obus-Oberleitung ganz links im Bild macht auch eine schöne Linkskurve!

Ich würde sagen: Volltreffer.


(Am Rande: Was heißt das "btf" bei den Brücken in der Planskizze?)

> Zu Bild 34:
> Ich habe hier einen Luftbildatlas von 1974/77. In
> ihm ist das Gebäude noch vorhanden und ähnelt
> diesem auch stark. Es müßte also tatsächlich neben
> dem Cinemax entstanden sein. Das Einzige was mir
> auch Kopfschmerzen bereitet sind die nicht
> sichtbaren Gleise Richtung Hbf
Dazu dürfte vielleicht einfach die Perspektive zu flach sein?

> bzw. die vorhandene O-Bus-Leitung, aber nicht vorhandene
> Straßenbahnleitung.
Das erkennst du??
Ich seh da zwar neben dem Kamin wohl eine zwei-Freileitungs-Trennstrecke, also wohl Obus - ist aber unbestritten, daß der da gefahren ist.
Ansonsten seh ich darunter noch drei Drähte, das aber genau zuzuordnen....?

Ist eh die Frage - haben sich Straßenbahn und OBus die Trasse geteilt (bzw. war das Fahrleitungstechnisch überhaupt möglich????) oder fuhr die Tram in der Mitte und der OBus links und rechts davon auf Individualverkehrs-Spuren?

Und mir stellt sich gerade die Frage: Wieviel Gleise verliefen dort? Auf Bild 31 seh ich nur eines, auf Bild 32 bin ich mir nicht sicher...

(Am Rande: In deiner Straßenbahn-Ehemalige-Strecken-Skizze das Teilstück 14 irritiert mich - laut deiner Seite bis 1944, beim 1956 datierten Foto 31 machen die Tramgleise aber einen Schlenker der irgendwie so ähnlich aussieht...)

> @Didy: Noch "trocken" am Freitag heimgekommen?
Klar, war ja unter Bahnsteigdächern - und es ging nicht lang, ausgestiegen bin ich trockenen Fußes :-) Ich vermute du hast mehr Wasser abbekommen? :)

Grüße
Didi

Re: Bild 34 zeigt die alte AOK !!

geschrieben von: Didy

Datum: 13.07.08 23:49

Hi,

> Bild 34 ist für mich eindeutig die alte AOK. Da
> bin ich jahrelang jeden Tag zweimal vorbeigeradelt
> oder mit der "Strambe" vorbeigerollt. Und auch
Was mir nicht viel hilft, da das vor meiner Zeit war ;)
Aber aufgrund deiner übrigen Beschreibungen fühl ich mich in meiner Einschätzung hier [drehscheibe-online.ist-im-web.de] bestätigt, bzw. korrigiere insofern: Das linke Gebäude steht in der heutigen Unterführungszufahrt.

> Links kommen die Strambe-Gleise aus der
> Zinglerstraße, nicht sichtbar das Eckgebäude Cafe
> Jehle, das den Übergang zur Neuen Straße markiert,
Ich nehme an dort, wo heute noch eine Bäckerei ist?

> Der Standort des Fotografens dürfte auf dem
> (heutigen) Deckel der Unterführung der Neuen
> Straße in Richtung Ehinger Tor liegen.
Okay, deckt sich mit meinen Vorstellungen.

> Hinter den Gebäuden verläuft die Eisenbahnbrücke
> über die Neue Straße, Rechts an den Gebäuden führt
Zu dem Zeitpunkt dürfte es aber noch keine Brücke gegeben haben, die Neue Straße endete ja hier an der Kreuzung, richtig?

> einer der Arme des Flüßchens Blau vorbei ( auch
> damals schon großteils überdeckelt.. ). Rechts im
EDIT: Könnte das die Erklärung für das vermeintliche Brückengeländer im Hintergrund sein? Wobei das irgendwie aussieht als sei der Fußgängerweg dahinter, also doch eher nicht.

> Hintergrund das alte Übernachtungshaus für das
> Bahnpersonal zu erahnen, das noch aus den Zeiten
> des Bayerischen Bahnhof-Teils in Ulm stammt.. Es
Interessant.....
Bayerischer Bahnhofsteil -> Also zu den Zeiten, als es keine durchgehende Strecke war? Gleise 25-29 heißen heute ja noch Bayerischer Bahnhof ;-)
Das Übernachtungsgebäude dürfte also direkt an den Gleisen gestanden haben, dort wo heute der Fußweg vom Busbahnhof zur Bahnunterführung geht, korrekt?

> wurde bald nach den AOK-Gebäuden abgerissen.
Wann wurden die Gebäude eigentlich abgerissen?

> In der gedachten Blickrichtung würde man in der
> Verlängerung nach dem Übernachtungshaus das
> Zentralstellwerk des Ulmer HBF erahnen können.
Zustimmung, deckt sich mit allen bisherigen Überlegungen :-)

> Mit freundlichen Grüßen
>
> an Done, Chris, und die anderen Ulmer
Grüße zurück :-)
Didi (Ulmer Student)



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2008:07:13:23:56:36.

Re: Klasse

geschrieben von: Didy

Datum: 14.07.08 00:08

Hey Done,

> Heut nachmittag wurde noch bei Kaffee und Kuchen
> spekuliert, ob es in der Ölgastraße sein könnte,
> entweder bei der jetzigen Südwestpressegalerie
> oder beim Abzweig Neutorstraße. Da steht ja auch
> so ein Mauerrest, sogar mit Gedenktafel. Beide
Beziehst du dich jetzt auf die Südwestpresse? Bei der Kreuzung Olgastraße/Neutorstraße wüßt ich jetzt spontan keine solche weiße Mauer - "altes Gemäuer" mit Gedenktafel hat's da zwar, aber das ist rot. Die SWP-Ecke hab ich nicht ausreichend Bildlich im Kopf, aber ich bilde mir ein da könnte was weißes stehen.
Gedanken zurück - was meinst du mit Südwestpressegalerie? Da wo das SWP-Stammhaus ist, war dem Plan zufolge gar keine OBus-Linie.

Tut aber eigentlich nix mehr zur Sache, ich denke die Frage ist geklärt, Alex's Vermutung klingt für mich auch plausibel.


> Es gab
> damals offenbar eine Planung die "Funkaschees"
> durch die beiden Torbogen fahren zu lassen. Da
> hätte aber die Trasse wegen der Fahrdrahthöhe
> tiefergelegt werden müssen, was aber wegen dem
> Tunnel nicht mehr möglich war.
Schade daß das nicht geklappt hat, das wär ja mal geil gewesen! :)
Von wann ist eigentlich der Tunnel?

> In Ulm gabs aber schon immer wilde Pläne, siehe
> Beispiel:
> [www.ulm.de]
Krass....

Turmwagen:
>>> den ich kürzlich zufällig in Senden in einer Halle zu sehen geglaubt habe. <<<
?!?!?!

> Jemand neugierig geworden?
Frag nicht so blöd, rück schon raus ;)

So, und als letztes muß ich jetzt noch deine Bilder anschauen :-) Bin ja mal gespannt...!

Grüße
Didi

Re: Überlegungen zu Bild 34 & etwas allgemeines

geschrieben von: Didy

Datum: 14.07.08 00:52

Hi,

> EDIT: Die kleine Galerie muss ich nochmal
> abschießen, da spielt mir der Server ein paar
> Streiche.
Ich sehe du warst während meiner besichtigung noch am werkeln ;) An der Hirschstra_ß_e hängt's noch...
Insgesamt: Schöne Bilder!
Bei der Neu-Ulmer Post irritiert mich das Gebäude - irgendwie sieht's schon so ähnlich aus, aber es müsste verkürzt (und die Fassade entsprechend angepasst) und aufgestockt worden sein. Zähl mal die Fenster...
Bei dem Bild beim Lehrer Tal: IMHO ist das Foto etwas weiter westlich entstanden, am Rand des Originalfotos müßte heute die Auffahrt zur B10-Bahn-Brücke abgehen. Im Prinzip müßte man sich da an die B10 stellen, das ist aber wiederum eher weniger empfehlenswert.... ;-)

> Bild 22 ist tatsächlich etwas schwierig, wenn man
> den Münsterplatz aus den "Vor-Maierklotz-Zeiten"
> nicht mehr kennt.
Ja, das war vor meiner ständig-in-Ulm-zeit.
Ist das alte Abt-Gebäude identische Position mit dem heutigen? Dann müsste man die Perspektive auch noch ein wenig verschieben.

Und am Willy-Brandt-Platz bin ich mir jetzt unsicher ob das wirklich die Perspektive ist die ich Gefühlsmäßig im Kopf hatte - das werd ich mal noch vor Ort nochmal anschauen müssen (wie gesagt, hab eh vor wenn ichs mal schaff die Tour selbst zu machen).

Kannst dich ja melden falls mal auf Tour gehst? ;)

Danke für die Bilder jedenfalls!

Grüße & gute Nacht
Didi

So, hier die Ulmer Turmwagen

geschrieben von: Done

Datum: 14.07.08 00:55

Derweil die Bildergalerie zum x-ten mal versucht wird fehlerfrei auf dem Apache zu laufen, hier schon mal ein Bild des damals wohl einzigen am Ort anwesenden Fotoapparatebesitzers:
http://www.uni-ulm.de/~afetzer/bahnbilder/ulm_turmwagen_uebergabe_1976.jpg
Sorry, für den copyrightvermerk

Gute N8 wünscht
Done

Nachtrag: Ja, Didy, ich bin/war am Basteln. Die blöden Sonderzeichen laufen lokal, aber nicht auf dem Server, Mist.
Das mit dem Neu-Ulmer Postgebäude irritiert mich auch noch, aber ich hab noch keine andere Lösung.
In dem o.g. Buch glaubte ich heut nachmittag auch noch ein anderes Bild von der Situation am Neu-Ulmer Bahnhof gesehen zu haben, bin mir aber jetzt nicht mehr sicher.

Hab heute ein passendes Zitat gehört:
"Nicht in dem wir zweifeln und irren besteht unser Problem, sondern da, wo wir fest glauben zu wissen, tatsächlich jedoch falsch liegen."

Nachtag am Morgen: Vorhin hab ich, Gleitzeit sei Dank, noch die Bilder 2, 33 und 34 abgeklappert.
Bild 3, die Reichspost in Neu-Ulm stimmt tatsächlich definitiv nicht, ich hab das Bild geändert. Wenn das der alte Bahnhof ist, dann steht da nichts mehr, "blühende Landschaften" also ;-)
Bild 34 ist nicht mehr machbar, so dass irgendwelche Anhaltspunkte vergleichbar wären.
Bild 33 am Ehinger Tor müsste passen, jedoch scheinen da im Rahmen der Entfestigung und der späteren Renovierung einige Details geändert worden sein. Vielleicht find ich noch was.

Bild 2 könnte Schillerstraße/Arsenalstraße sein, aber wo genau? Entweder in Südrichtung, dann ist im Hintergrund der Turm die Donaubastion, oder in Gegenrichtung, dann müsste das was Richtung heutiges Landratsamt sein. Da brächte man weitere Informationen übder die Kriegszerstörungen in der Ecke.



2-mal bearbeitet. Zuletzt am 2008:07:14:09:57:28.

Re: So, hier die Ulmer Turmwagen

geschrieben von: Didy

Datum: 14.07.08 14:37

Hi Done,

> Nachtrag: Ja, Didy, ich bin/war am Basteln. Die
> blöden Sonderzeichen laufen lokal, aber nicht auf
> dem Server, Mist.
Das ist immer so ne Zeichensatzgeschichte, gerade bei Windows <-> Unix. Ich schreib immer alles klein, ohne Leerzeichen und verwende außer - und _ keine Sonderzeichen, dann gibts garantiert keinen Ärger ;)

> Bild 34 ist nicht mehr machbar, so dass
> irgendwelche Anhaltspunkte vergleichbar wären.
Ich war heute vormittag auch vor Ort. Klar, mit Anhaltspunkten wird's schwierig. Aber aus ähnlicher Perspektive fotografiert um einen Vergleich zeigen zu können hab ich mal. Ich schau mir das Ergebnis heute abend mal in groß an und zeig es ggf., auf dem kleinen Kameradisplay bin ich mir noch nicht sicher ob's wirklich passt. Aber auf der Verkehrsinsel kann man recht gut rumlaufen zum fotografieren.

Grüße
Didi

Re: Bild 34

geschrieben von: Mistral

Datum: 14.07.08 16:41

Hallo,

Bild 34 zeigt die Stelle mit der alten AOK, die, als die Ehinger Unterführung gebaut wurde, für die Fussgänger "durchtunnelt" wurde, bevor man sie dann abriss. Die Straßenbahn fuhr damals am Ehinger Tor vorbei in die Zinglerstraße und hielt vor dem heutigen VW Held. Hier trafen sich die Linie 4 vom Kuhberg kommend und die Linie 1 aus Söflingen.

Nach der Haltestelle wurde es eingleisig über die Zinglerbrücke und und kurz vor dem Cafe Jehle wieder zweigleisig. Linie 4 fuhr zweigleisig Richtung Bahnhof und über den Berliner Platz zum Stadion, Linie 1 zweigte zweigleisig ab in die Neue Strasse zum Rathaus, ab dann wieder eingleisig durch die Frauenstraße zur Georgskirche, wo sie wieder auf die Gleise der Linie 4 traf, um am Berliner Platz Richtung Norden eingleisig in die König Wilhelmstrasse abzubiegen, dort am linken Straßenrand verlaufend zum Krankenhaus Safranberg fuhr, wo in einer Ausweiche der Beiwagen getauscht wurde um dann solo den Safranberg hinauf zu fahren bis zur Glockenhütte.

Die Obuslinie kam ebenfalls von der Zinglerstrasse herab und verlief weiter Richtung Bahnhof (war die Linie 6, die vom Berliner Platz, Zundeltor, Willy Brandt Platz oder wie der jetzt heisst zum Eselsberg ging). Über die Neue Strasse ist nie ein Obus gelaufen, der fuhr vom Rathaus kommend durch die Hirschstrasse (heute Fußgängerzone) und Bahnhofstrasse (heute ebenfalls Fußgängerzone) zum Bahnhof und weiter als Linie 5 zum Friedhof.

Gruß aus Istanbul Mistral, der die Obusse und Straßenbahnen in Ulm noch als Schüler erlebt hat

Re: Bild 33 + Bild 34

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 14.07.08 18:24

Hallo Alex, da hast du wohl die richtige Stelle gefunden...
Kleine Anmerkung von mir:
Ich kann mich erinnern daß die etwas höhere Mauer rechts am Ehinger Tor mit dem Rundbogendurchgang in den 80ern neugebaut wurde. Sie ist nicht original. Vorher war da nur die Mauer, die man auf dem älteren Bild sieht.

Dann passt nämlich auch die Oberleitung für den O-Bus ins Bild. Das war wohl die Betriebsstrecke von der Zinglerstr. zum Depot am Westplatz.

Gruß TW 48/I

Neckar-Donau-Bodensee-Kanal mit Hafen Ulm

geschrieben von: Alex TU-TSV-RFHE

Datum: 14.07.08 19:03

Done schrieb:
-------------------------------------------------------
>>
> In Ulm gabs aber schon immer wilde Pläne, siehe
> Beispiel:
> [www.ulm.de]

Aha! Ein Kenner des Fachs, sehr schön!

Ich habe mir mal vor ein paar Jahren ein Buch zu der ganzen Planung gekauft. Dort stehen Planungen drin, die sind schon bald Wahnwitz!

z.B. Fortsetzung des Neckars ab Plochingen als Kanal, Schiffshebewerke bei Ebersbach, Göppingen, Hangbrücke über Geislingen, dann Tunnel mit Ausweiche! bei Westerstetten (60m tief!), weiterer Tunnel bis ca. Böfingen, dort der Osthafen, Donaukanal donauabwärts, der Donau-Bodensee-Kanal dann um Neu-Ulm herum, zwischen Illerkirchberg und Wiblingen Schieffshebewerk über die Iller, hinter Unterweiler vorbei, auf der jetzigen Trasse der B30 gen Friedrichshafen.
Und von den Planungen des Kanals Richtung Sigmaringen, Tuttlingen, Basel und Richtung Mailand spreche ich jetzt mal nicht........ ;-)
Die Albquerung gab's auch als Planung entlang der Bahnstrecke mit Tunnels bei Amstetten, Urspring und Westerstetten. Der Kanal wäre dann quer durch Halzhausen trassiert worden.

Die Planungen gen Bodensee und im Filstal wurden planungsrechtlich erst in den 70er-Jahren zu den Akten gelegt! Irgendwo bei Esslingen gibt's auch 'ne Gedenktafel zu diesen Planungen.

Ein sehr interessantes Fachgebiet, die Anschlußstellen der Hafenbahnen in Ulm und die Planung an sich wollte ich schon längst auf meine Hp setzen, aber die Zeit.....

Gruß
Alex

Re: Bild 33 + Bild 34

geschrieben von: Alex TU-TSV-RFHE

Datum: 14.07.08 19:16

Didy schrieb:
-------------------------------------------------------
>> (Am Rande: In deiner
> Straßenbahn-Ehemalige-Strecken-Skizze das
> Teilstück 14 irritiert mich - laut deiner Seite
> bis 1944, beim 1956 datierten Foto 31 machen die
> Tramgleise aber einen Schlenker der irgendwie so
> ähnlich aussieht...)

Oha! Danke für den Hinweis! Die Begradigung wird wahrscheinlich das Resultat der Ehinger-Tor-Unterführung von 1967 gewesen sein! Was mich wundert ist die Kreuzung Bahnhofstraße-Friedrich-Ebertr-Str. Im Bild 31 mündet der Abzweig vom Münster Richtung Olgastraße ja schon bald jenseits des McDonalds erst auf den Bahnhofsvorplatz. Krass, wie das früher mal ausgesehen hat, richtig typisch ulmerisch!

>
> > @Didy: Noch "trocken" am Freitag heimgekommen?
> Klar, war ja unter Bahnsteigdächern - und es ging
> nicht lang, ausgestiegen bin ich trockenen Fußes
> :-) Ich vermute du hast mehr Wasser abbekommen?

Jein, 20m zum Auto, zuhause war's dann trocken.

Gruß
Alex

herrlich, dieser Bildvergleich, vielen Dank!

geschrieben von: ludger K

Datum: 15.07.08 01:34

Vom 2. Bild habe ich auch eine Version mit Straßenbahn, also müssen dort mal Schienen gelegen haben.

Re: herrlich, dieser Bildvergleich, vielen Dank!

geschrieben von: Done

Datum: 15.07.08 06:56

Also entfällt die Schillerstraße als möglicher Aufnahmeort.
Olgastr, Wagnerstr, was ist sonst noch denkbar? Es bleibt spannend

Re: herrlich, dieser Bildvergleich, vielen Dank!

geschrieben von: Mistral

Datum: 15.07.08 09:36

Hallo Lutger,

wenn auf Bild 2 mal ein Strabagleis lag, fällt mir folgendes ein:

Bis zum Bau der Neuen Strasse, genauer gesagt dem Brückenbau über die Blau, verkehrte die Straßenbahn noch via Steinerne Brücke und Hirschstrasse zum Rathaus. Nach dem Bau der Brücke verschwand das Gleis aus der Hirschstrasse. Die Hirschstrasse wiederum wurde nach dem Krieg bis zur Kreuzung Steinerne Brücke bzw. Beginn Bahnhofsstrasse nahezu komplett neu aufgebaut.

Gruß Mistral

Re: herrlich, dieser Bildvergleich, vielen Dank!

geschrieben von: Done

Datum: 15.07.08 11:54

Servus

Ich versuch grad allerlei Bilddokumente über die Kriegszerstörungen in Ulm in die Finger zu bekommen, aber das ist bislang noch nicht so ergiebig. außer das hier:
[www.landesdenkmalamt-bw.de]

Zumindest ein Stadtplan aus der fraglichen Zeit ist online:
[www.ulm.de]

Bild 2: Wo könnte man damals 1947 sinnvoll für eine Fahrzeugparade Aufstellung nehmen?

Bild 33: Zum Ehinger Tor hab ich noch was gefunden, die Mauern wurden später offenbar noch mehrfach umgebaut:
[www.ulm.de]

Bild 3: Didy hatte recht: Das ist in Neu-Ulm definitiv NICHT an der Ecke Köhlstr/Gartenstr
Das Reichspostgebäude muss direkt neben dem alten Bahnhof gestanden haben, also östlich davon Richtung Reuttierstr.
Im Buch 100 Jahre Eisenbahnen ist auf Seite 38 eine alte Strampe drin, auf der Bahnhofstr stehend, dahinter Gleiskurve links Richtung Ludwigstr. und rechter Hand der Bahnhofsvorplatz, dahinter das o.g. Reichspostgebäude. Die Stelle muss also die jeztige Brachfläche gegenüber der Bibliothek sein.

Re: hier nun das besagte Foto incl. Rückseite

geschrieben von: Mistral

Datum: 15.07.08 15:03

Hallo,

ja, das ist eindeutig der Berliner Platz bzw. Zundeltor, im Vordergrund rechts ist der ehemalige Bürotrakt der Wielandwerke zu sehen, dahinter rechts geht es in die König Wilhelm Strasse und links in die Olgastrasse. Die Strassenbahnen kommen bzw. fahren vom/zum Stadion. Linker Hand - nicht im Bild zu sehen - war die Endstation der Obuslinie 5 bzw. später 6, vgl. dazu Bild 4. Was mich irritiert zu Bild 2 ist, dass genau dort, wo die Strabse fahren, nie eine Obusoberleitung verlegt war (die Strabse verkehren dort heute noch als Linie 1 mit Combinos!), Bild 2 also unmöglich hier aufgenommen sein kann.

Gruß Mistral



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2008:07:15:15:08:21.

Re: hier nun das besagte Foto incl. Rückseite

geschrieben von: Done

Datum: 15.07.08 15:19

Klasse Bild, das ist genau die gleiche Stelle wie auf Bild 4, wo in der Bombenlücke im Hintergrund jetzt die Zundeltorapotheke ist.
Somit stimmt Mistrals Einwand, dass Bild 2 nicht am Zundeltor sein kann. Die Obuslinie machte links davon eine Schleife ohne die Straßenbahn zu kreuzen. Ich glaube auch nicht, dass Bild 2 überhaupt dort in der Nähe aufgenommen wurde.
Die Münchnerstr macht dort einen Buckel und eine Kurve, die Bebauung deckt sich nicht mit dem Verlauf was auf Bild 17 im Hintergrund zu sehen ist. War die Reuttierstr zweispurig? Wie waren die Zerstörungen dort? Aber weshalb sollten die sich die Fahrzeuge dort aufstellen? Ich glaube nicht daran. Meine Tendenz ist weiterhin eher Richtung Wagnerstr, Schillerstr,

Edit Nachtrag:
Wagnerstraße kann aber auch nicht sein, denn wenn ich aber den Ursprungsthread hernehme steht dort, das Bild 2 sei am 15.11.47 aufgenommen worden. Weiterhin steht geschrieben: "Am 20.11.1947 ging der Abschnitt vom Bahnhof Neu-Ulm über die Schillerbrücke zur Schillerstraße (Ehinger Tor) in Betrieb, womit beide Endpunkte der 3,5 km langen zweispurigen Strecke nun in Ulm lagen."
Wen hier die Eröffnung der Schillerbrücke gefeiert wurde, dann würde ich die Fahrzeuge auch dort in der Nähe postieren, also entweder Schillerstraße oder auf der Neu-Ulmer Seite in der Schützenstraße.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2008:07:15:15:33:54.

Re: hier nun das besagte Foto incl. Rückseite

geschrieben von: Mistral

Datum: 15.07.08 15:51

Hallo Done,

Schillerstrasse könnte stimmen, wenn die Obusse aufgereiht in Fahrtrichtung "Donau" stehen. Die Schillerstrasse verlief damals und heute "runter zur Donau" und musste die Bahnlinie nach Friedrichshafen unterqueren. Das Haus auf der linken Seite dürfte dann jenes sein, das noch heute an der Ecke steht gegenüber dem neuen Hauptzollamt, also hinter dem Werksgelände von Held&Ströhle. Dort war/ist eine Kneipe drin, die von einem Türken bewirtschaftet ist/wurde. Im Hintergrund sieht man dann die Häuser der Zinglerstrasse und rechts - im Bild nicht zu sehen, das Werksgelände von Magirus Deutz, das vor Jahren wohnwirtschaftlich zweckentfremdet wurde. Ja, das könte passen.

Gruß Mistral

Schillergarten

geschrieben von: Done

Datum: 15.07.08 22:07

Servus Mistral

Die Schillerstraße kenn ich recht gut, da komm ich oft mit dem Radl zur Arbeit durch und hab letzte Woche schon einige Vergleichsaufnahmen gemacht. Die Kneipe, die du meinst ist der Schillergarten, nennt sich "bei Fehmi" und bietet türkische und deutsche Küche.
Aus der Anzahl und Position der Fenster, sowie der Kamine gehe ich aber davon aus, dass auf dem historischen Bild das Haus dahinter, also Richtung VW-Händler zu sehen ist. Die Dachneigung passt bei beiden Häusern nicht, die Gaube folglich auch nicht. Bei der Kneipe wäre sogar noch der Dachstuhl um ca 1m höher gesetzt. Desweiteren kann ich auf dem alten Bild nicht erkennen, ob die Eingangstür und die Fenster darüber übers Eck angeordnet sind. Also meine These: Schillerstraße Richtung Norden fotografiert und wir sehen das Haus neben der Kneipe.

Also wären wir durch, oder? Fotos noch zusammenstellen und wir haben einen vollständigen Zeitvergleich.

Gruß Done

PS: Hab heut tatsächlich den Turmwagen life gesehen, der hier auf dem Bild ist:
[www.mm-trains.de]

Re: Schillergarten

geschrieben von: Alex TU-TSV-RFHE

Datum: 15.07.08 22:36

Interessant,

in der Schillerstraße sind die vmtl. einzigen Reste der O-Bus-Anlage heute noch sichtbar: Am Eckhaus (Südost) Arsenalstraße/Schillerstraße sind die Befestigungspunkte der Oberleitung noch vorhanden.
Dann wäre ja jetzt der Kreis in das Jahr 2008 geschlossen.
Das hinten links sichtbare Gebäude müßte dann heute in der "Verkehrsinsel" an der Furttenbach-Str stehen. Das Hans-Sophie-Scholl-Gymnasium hat verspieltere Giebel.

Was ist eigentlich aus den Bussen geworden? Kann es sein, daß in Schwendi noch ein Wagenkasten steht? Habe da mal sowas gehört....ohne Gerüchte zu streuen! ;-)

Noch was zu Bild 26:
Das Kopfsteinpflaster, das der Bus dort gerade "zurecht drückt" war in Teilen bis Mitte der 90er Jahre dort noch vorhanden.

Und dann noch eine Frage zur Ringbrücke:
Die Fortsetzung der B10/B2828, (eigentlich als Autobahn ausgeschildert: Eine weitere Besonderheit Ulms!) kam ja erst viel später. Wie endete die Ringbrücke auf Neu-Ulmer Seite? Mit breiter Rampe oder gab es eine Bauvorleistung für den projektierten Weiterbau? Dieselbe Frage stellt sich auch für den "Graben" Richtung Anschlußstelle Neu-Ulm...

Gruß
Alex

Befestigungspunkte der Oberleitung

geschrieben von: Done

Datum: 15.07.08 23:05

Hallo Alex
zur Ringbrücke kann ich (noch) nichts sagen.
Deine Bemerkung mit den Befestigungspunkten der Oberleitung ist ein weiteres Indiz, dass wir im Bild 2 nicht die Eckkneipe sondern das Haus dahinter sehen. Am Eckhaus sind keine Befestigingspunkte, am zweiten jedoch schon. Somit schließe ich daraus, dass die Trasse bereits fertig war, bevor das Eckhaus (wieder) errichtet wurde.

Zur B28 fällt mit ein, dass das Stück bis Senden erst kurz vor der Stadterhebung 1975 fertiggestellt war. Die Anbindung nach Hittistetten dauerte noch deutlich länger. Vielleicht hilft das mal den Zeitrahmen einzugrenzen.

Re: Ringbrücke

geschrieben von: Mistral

Datum: 16.07.08 07:11

Hallo,

auf der NU Seite war eine Rampe. Die Brücke selbst hatte vor ihrer "Umwidmung" auf beiden Seiten recht breite Fußgänger- und Fahradwege, die durch "Betonklötze" von der Fahrbahn getrennt waren. Im Zuge der Umwidmung verschwanden dann Fußgänger- und Fahrradwege und wurden durch sechs Fahrspuren ersetzt. Vorher hatte die Ringbrücke m. W. n. nur zwei Fahrspuren. Die Idee, eine vierspurige Strasse durch damals Neu-Ulms berühmtestes Villenviertel zu planen (Schießhausalle, wir nannten sie immer anders, indem wir i und e vertauschten) hatte damals zu viel, viel Aufschrei geführt und ich meine auch zu erheblichen Bauverzögerungen und, zum ersten Mal in Ulm/Neu-Ulm, wurde über Lärmschutzmassnahmen diskutiert und das Mitte der sechziger Jahre.

Gruß Mistral

Ganz neuer Aspekt zu Bild 2

geschrieben von: Done

Datum: 16.07.08 10:45

Mir hat das Bild 2 keine Ruhe gelassen und ich hab gestern mal die gesamte Strecke der damaligen Linie 5 abgefahren und alles mögliche fotografiert.

Beim genauen Betrachten der Bilder fiel es mir wie Schuppen aus den Haaren:
Die Buskolonne befindet sich in der Neu-Ulmer Bahnhofstr in Fahrtrichtung Hermann-Köhl-Str und das freistehende Gebäude ist die jetzige Bäckerei Dreihäupl!
Der Fotograf stand vor dem jetzigen "Parkhaus am Bahnhof" Die Südseite der Straße, u.a. mit dem Reichspostgebäude (Bild 3) ist nicht zu erkennen, aber die Gebäude im Hintergrund sind bereits jene an der Nordostecke Bahnhofstr/Reuttierstr.

Was mich noch etwas stört ist die Tatsache, dass auf dem Postbild 3 von 1949 mehr Trümmer auf der Straße liegen als auf Bild 2 von 1947.

Apropos: Neu-Ulms Villenviertel hat erfolgreich sämtliche Obusspuren entfernt. Da findste nix mehr. Kein Haken, kein Mast, nix. Erst wieder in der Schützenstr, u.a. sind in der Bahnunterführung tatsächlich noch einige wenige der charakteristischen Aufhängungen zu sehen.

Ich hab meine Galerie erneuert, zwar sind noch keine Kommentare drin, aber ich denke, lohnt sich trotzdem:
[www.uni-ulm.de]



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2008:07:16:14:11:37.

ich bin geplättet!

geschrieben von: ludger K

Datum: 16.07.08 23:42

Ich bin hin und weg wegen der langanhaltenden Diskussionen um das eine oder andere Foto. Sobald ich Zeit finde, werde ich mal die Fotos der Straßenbahn (das sind wesentlich mehr) und Omnibusse einscannen. Das wird spannend! Kann aber noch etwas dauern.

Re: ich bin geplättet!

geschrieben von: Didy

Datum: 16.07.08 23:56

ludger K schrieb:
-------------------------------------------------------
> Ich bin hin und weg wegen der langanhaltenden
> Diskussionen um das eine oder andere Foto. Sobald
> ich Zeit finde, werde ich mal die Fotos der
> Straßenbahn (das sind wesentlich mehr) und
> Omnibusse einscannen. Das wird spannend! Kann aber
> noch etwas dauern.

Sehr gerne! (Kann ja auch auf mehrere Male sein)

Bin aber nicht böse wenns noch etwas dauert. Denke in ein paar Wochen hab ich etwas mehr Zeit selbst auf die Recherche zu gehen (abseits vom Bildschirm), das dürfte noch spannender sein als es nur anhand Karten und Luftbilder zu recherchieren und dann doch die Lösung mehr oder weniger von anderen serviert zu bekommen :-)

Eins wäre nett: Poste den Link dann hierzu in diesen Thread, dann bekomm ich ne Mail und verpenn es sicher nicht :-)

Grüße
Didi

Noch was zu Bild 3 EDIT: und zu 2

geschrieben von: Done

Datum: 17.07.08 16:49

Ludger mach nur zu, ich kanns kaum erwarten. Wir machen hier kostenlose Recherche für ein neues Buch, wir müssen uns mal über zwei Freiexemplare unterhalten, mein Vater will auch eins ;-)

Heut morgen blieb mir fast die Pumpe stehen: In Neu-Ulm an der Stelle des ehemaligen Bahnhofs steht tatsächlich eine Infotafel mit einem Bild, welches sowohl die Reichspost, als auch den Bahnhof zeigt. Wenns jetzt nicht so Sauwetter wäre, ... Mist.

Da beneid ich den Turmwagen, der schön trocken steht:
http://www.uni-ulm.de/~afetzer/bahnbilder/Ulm_Obusspuren/thumbs/ulm_050_turmwagen_2008_07_15.jpg

Gruß Done

EDIT: Ich war vorhin wegen was anderem unterwegs und hab mir auf dem Rückweg bei grenzwertigstem Licht mal die Infotafel angeschaut und fotografiert. Als ich dann etwas weiter Richtung NU21 zurückging um einmal den ehemaligen Bahnhofsplatz (jetzt: Heiner-Metzger-Platz) zu fotografieren schwenkte ich auch nach rechts. Wieder fielen mir Schuppen aus den Haaren:

Ich muss meine Vermutungen zu Bild 2 erneut revidieren. Das freistehende Gebäude ist nicht die Bäckerei, sondern die Bahnhofstr 14. Da ist links davon die Häuserzeile erweitert worden und eine Zufahrt zum Hinterhof entstanden. Über der Zufahrt ragt der Neubauteil etwas weiter in die Straße rein, so dass das Haus nicht zu identifizieren ist, wenn man zu nahe an der Straße steht. Dann passt auch endlich die Perspektive zu den Häusern der Reuttier Str im Hintergrund.

Nochn Edit:
Hier das Bild von der Infotafel:
http://www.uni-ulm.de/~afetzer/bahnbilder/Ulm_Obusspuren/infostele_nu_1.jpg

Die Tafel ist genial. Ich wusste bislang noch nicht, dass Neu-Ulm 1909 einen Eisenbahntunnel durch die Stadtbefestigungsanlagen hatte mit drei (!) Portalen.
Es gibt noch mehr davon:
[www.ulm-news.de]



3-mal bearbeitet. Zuletzt am 2008:07:18:10:20:33.

Re: hier nun das besagte Foto incl. Rückseite

geschrieben von: Schwellenleger

Datum: 24.07.08 20:34

Hallo ,

mit Strambe ist das Bild leichter zu bestimmen und bestätigt meine Vermutung: Oststadt, König Wilhelm Straße, heutiges Cafe Omar.

Hinter den Straßenbahnen verläuft quer im Bild die König Wilhelm Straße, hinten die heute noch stehene Häuserzeile mit den imposanten Stadthäusern.
Hinter dem Tw 25 sichtbar das (heutige) Eckhaus zur Friedensstraße, in dem seit langem das Cafe Omar heimisch ist . Das zerbombte Haus links daneben wurde nicht mehr aufgebaut.

Das früher die Strambe hier vorbei fuhr, habe ich bisher auch noch nicht gewußt..

Nebenbei bemerkt sind in Ulm noch an vielen Gebäuden, vor allem in der Weststadt, der Schillerstraße und in der Oststadt, die Befestigungen der Oberleitungen zu erkennen. Oftmals haben sie auch Fassadenrenovierungen überstanden.

Mit freundlichen Grüßen

Schwellenleger
Nachdem sich hier eine kleine Rätselrunde über die Straßenbahnen der Stadt Ulm herauskristallisiert hat, die sich wohl auch für die Randthemen zu interessieren scheint, eine kleine Begebenheit zur Straßenbahn, die in den Achtzigern geschehen ist.

Unabhängig von der Strambe bemühten sich seit Anfang der Achtziger Jahre ein paar Eisenbahnfreunde um die Erhaltung der Schmalspurbahn Warthausen - Ochsenhausen und gründeten in der Folge auch einmal einen Verein... .... dessen satzungsgemäßes Ziel auch die Erhaltung von originalen Fahrzeugen wurde. Davon gab es aber kaum noch komplette Fahrzeuge, dafür aber viele teils gut erhaltene Wagenkästen als Pferde-, Hühner- oder Hasenstall etc. .
Also machten sich vier Freunde schon 1982 daran, solche Wagenkästen zu bergen oder auszuschlachten. Es wurden Fahrzeugzeichnungen sowie die entsprechenden Fehlteile gesucht und gefunden.
Für die Fahrwerke waren z. Bsp. Räder erforderlich, die bei der O E G in den sehr seltenen, passenden Abmessungen vorhanden waren. Und die Federn in den ebenso sehr seltenen Abmessungen? Überall Fehlanzeige! Diese Abmessung schien nirgends vorhanden zu sein. Und eine Nachfertigung von nur 4 Stück als Kleinserie: Teuer und ewig lange Lieferzeit. :-(
Bei der Verschrottung eines der ersten schaffnerlosen Beiwagen der Ulmer Strambe wurde die Mittagspause zum Fotografieren geopfert. Und dabei auch die (sonst nicht gut sichtbaren) Tragfedern gesehen. Und hoppla: Abmessung, Lagenzahl und Länge sowie Vorbiegung waren identisch, der Zustand sehr gut. Also wurde schnell gehandelt, der sehr nette und immer hilfsbereite Werkstattleiter ( liebe Grüße an Herrn Gerhard Späth ! ) war einverstanden, bat um Vorsprache bei der Betriebsleitung, dort sas ein Technik-Fan, den das vorgestellte Wagenwiederaufbau-Projekt natürlich reizte, zudem stellte man fest, das man früher im gleichen Jugendclub aktiv war. Kurzum, die Federn durften übernommen werden. So konnten in der vielzitierten schwäbisch-sparsamen Manier gut erhaltene Alt-Teile einer Weiterverwendung zugeführt werden.
Es konnten von mehreren Wagen die Federnsätze übernommen werden, am Ende sogar noch der Satz ungebrauchter Ersatzfedern! ("Kommet se bitte schön heut´ no vorbei und nehmet´ ses mit, Sie müsset´s blos glei mitnehma, weil m´r dä Lagerraum heut no leer macha müssa!" ) Nachträglich nochmals vielen Dank!

Und heute? Heute fährt der Personenwagen KBi 0 166 Stg von 1899 nach seiner vollständigen Aufarbeitung durch die "AG Württemberger" wieder in den Zügen der heutigen Öchsle Museums-Schmalspurbahn. ( [www.oechsle-bahn.de] ) Und mit ihm irgendwie ein Stück Ulmer Straßenbahn, wenn man so will.

Euer Schwellenleger

Re: hier nun das besagte Foto incl. Rückseite

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 24.07.08 21:16

Hallo Schwellenleger, mit dem Cafe Omar liegst du leider falsch. Das Haus befindet sich auf diesem Bild nicht, sondern ca. 50m weiter rechts "um die Ecke" in Richtung Ostplatz.
Die Trümmerlücke hinter TW 25 ist heute die Apotheke Zundeltor am Berliner Platz (W.-Brandt-Platz).
Rechts von TW 25 ist das Verwaltungsgebäude von Wieland zu sehen, heute das Sozialamt.

Gruß TW 48/I

Re: Bild 34

geschrieben von: Alex TU-TSV-RFHE

Datum: 27.07.08 22:20

Hallo zusammen,

Mistral schrieb:
-------------------------------------------------------
> Hallo,
>
> Bild 34 zeigt die Stelle mit der alten AOK, die,
> als die Ehinger Unterführung gebaut wurde, für die
> Fussgänger "durchtunnelt" wurde, bevor man sie
> dann abriss.

Hier ein Bildausschnitt aus einer Filmsequenz von Anno 1972.
Es wurde vmtl. vom Universumcenter aufgenommen:

http://img179.imageshack.us/img179/8446/kreissparkassezo0.jpg
Ganz deutlich ist der untertunnelte Teil der AOK über dem Triebkopf des VT12.5 zu sehen. Die Erweiterung müßte aber heute noch sichtbar sein.
Ich kann mich noch erinnern, daß das Gebäude erst in den späten 70ern abgerissen wurde.

Das Bild entstammt folgender DVD:
[jungingen.ulm.de]
Ein wahrer Geheimtipp, inbesondere für diesen Thread und für Berichte über alte Straßenbahnen in Ulm.... ;-)

Gruß
Alex

Re: Überlegungen zu Bild 34 & etwas allgemeines

geschrieben von: X_FISH

Datum: 07.12.12 01:58

Didy schrieb:
-------------------------------------------------------

> Ja, das war vor meiner ständig-in-Ulm-zeit.
> Ist das alte Abt-Gebäude identische Position mit
> dem heutigen? Dann müsste man die Perspektive auch
> noch ein wenig verschieben.

Bild 22 zeigt defintiv den Münsterplatz. Das Haus mit dem WMF-Schild existiert nicht mehr. Hinten kann man noch die Arkaden des ehemaligen Abt-Gebäudes erkennen. Zum Vergleich:

Abt 1930 (Gebäude intakt):

https://www.abtshop.de/images/Ueber-abt/Ueber-uns/Firmengeschichte/abt_1930.jpg?wk_id=1go051pv0evhvsgb3na4bvtoa4

Abt nach 1944 (nur noch die Arkaden stehen):

https://www.abtshop.de/images/Ueber-abt/Ueber-uns/Firmengeschichte/abt_1950.jpg?wk_id=1go051pv0evhvsgb3na4bvtoa4

Quelle der beiden Bilder: [www.abtshop.de]

Der markante »Turm« im hinter den Arkaden liegenden Gebäude (Rebengasse) ist heute noch vorhanden und in der Luftaufnahme von Google Maps gut zu erkennen:

[maps.google.de]

Grüße, Martin

Re: Überlegungen zu Bild 34 & etwas allgemeines

geschrieben von: Schwellenleger

Datum: 07.12.12 12:48

Hallo "gaskutscher",
hallo Martin,

richtig, das ist der Aufzugsturm des hinteren (Neubau-)Gebäudekomplexes des Abt-Areals.

Das Areal besteht ja aus "Vereinigten Hüttenwerken" sprich mehreren Gebäuden.

Danke für deinen Beitrag.


Grüße aus Ulm
vom Schwellenleger