Die Führungen im AW Opladen gestalteten sich für die Fuzzis zeitlebends immer etwas schwieriger als in anderen AW. Planmäßige Besichtigungstermine gab es nie und wenn man Pech hatte, durfte man das eine oder andere Fahrzeug (oder auch alle) nicht fotografieren. Überall wurde man sowieso nicht freiwillig hingelassen. Am 22. und 23.03.83 gab es anscheinend an zwei Tagen hintereinander jeweils eine der begehrten Führungen. Am zweiten Tag, einem Mittwoch, waren Frank Glaubitz und ich auch dabei. Dafür hatte ich wohl extra einen Tag vom Bund freigenommen.
Anwesend waren folgende Loks (s. a.
DREHSCHEIBE 4, Seite 10;
kursiv = nur am 22.03.83,
fett = nur am 23.03.83 anwesend):
103 001, 103 116,
103 156, 103 160, 103 196 (Unfall), 103 226, 103 234, 103 238, 110 002 (Denkmalslok), 110 105, 110 202,
110 334, 110 361,
110 365 (schade schade), 110 384,
110 385, 110 418, 110 476, 112 488, 140 105,
140 341, 140 424, 140 450 (damals noch ohne Railion), 140 457,
140 651,
140 754, 140 789, 141 046, 141 306, 141 432, 151 057, 151 079, 151 085,
151 093, 151 098, 151 160 (Unfall), 181 001, 184 111, 184 112, 381 018 (Werklok).
Wenigstens das Fotografieren der rollfähigen Denkmalslok 110 002 wurde wohl immer als unkritisch angesehen. Beim Scannen ist mir jetzt erstmals der gelbe Dienst-Hecht im Hintergrund aufgefallen:
103 196 hatte wohl einen Unfall erlitten. Bei ihr war man mit Schweißarbeiten am Rahmen beschäftigt, wie die Rauchwolken zeigen. Die abgetrennten Führerstände liegen rechts daneben:
Bei 110 105 führte man gerade einen Lampentest durch. Wie zum Zeichen auf noch vorhandene Funktionstüchtigkeit ist auch das geteilte Seitenfenster geöffnet. Kurz zuvor waren noch beide Bügel "am Fahrdraht", da lief mir aber jemand durchs Bild. Ob sie zu dem Zeitpunkt am anderen Führerstand auch noch Einzellampen besaß, weiß ich nicht:
Dagegen war die am 24.09.81 ausgemusterte 184 111 keineswegs mehr funktionstüchtig. Kurz vor dem Verschrotten bediente man sich bei ihr noch einiger Ersatzteile für die drei verbliebenen Schwestern. Die Kreideaufschrift gab es in zwei Versionen, wobei die korrigierte Fassung "Zu zerkauen" wohl etwas weniger ernst als "Zu verkaufen" gemeint war. Zerkaut wurde die Lok aber dennoch:
Hier die Ansicht 180 ° versetzt:
140 105 durfte sich zumindest über einen neulackierten Führerstand freuen:
Eine komplette Neulackierung erhielt dagegen 181 001. Dabei verlor sie jedoch ihre Handumläufe, die sie bisher auch als Museumslok noch nicht zurückerhalten hat. Hier sind noch keine Anschriften aufgeklebt:
103 001 präsentierte sich noch im Vor-Museumslok-Zustand mit alten Scheibenwischern, aber bereits beigem Dach:
Bei 151 160 muss es ordentlich gerummst haben (weiß jemand Näheres zu dem Unfall?). Rund ein Viertel der Maschine wurde neu aufgebaut. Vermutlich hat die Aufarbeitung der Lok auch dazu verholfen, die letzte beige-türkise 151 zu werden:
Ebenfalls einem Lampentest wurde 140 424 unterzogen. Sie repräsentiert den Ursprungszustand in beige-türkise umlackierter Einheitselloks mit Handumläufen und Trittrosten an den Führerständen, allerdings Klattegittern und geschlossenem Seitenfenster. Links ist der Trittrost allerdings bereits entfernt, um den unvermeidlichen Stirnwandaufstieg nachzurüsten:
Auf einen Unfall lassen auch die Arbeiten an 110 202 schließen. Sorgfältig wurden die neuen Bleche mit Kreideaufschrift versehen, damit sie auch ja nicht aus Versehen an eine andere Lok geschweißt werden:
Ähnlich wie 140 424, vielleicht sogar noch ein bisschen "älter", sieht 141 306 aus. Der DB-Keks scheint mir etwas "fetter" ausgefallen zu sein:
Das nächste Bild ist leider ziemlich abgesoffen, zeigt aber 110 476 während einer Lackteilausbesserung im oberen Bereich. Dazu wurden die Führerstandsfenster, der Frontbesatz und die durchgehende Lüfterjalousie entfernt. Letztere wurde gegen Klatte-Gitter mit Klatte-Seitenfenster ausgetauscht, während die Regenrinne und das graue Dach komplett erhalten blieben, was der Lok ein sehr seltsames Aussehen bescherte. Bemerkenswert ist auch das tiefsitzende DB-Emblem, was sie offenbar nur an Führerstand 2 trug. Bekanntlich wurden ohne Regenrinne E 10 477-482 und 110 483-484 dergestalt ausgeliefert, aber bei 110 476 war mir das bis heute neu. Bekannt wurde die Lok neben 110 475 eher durch ihre Drehgestelle mit Flexicoil-Abstützung:
Der Hofhund des AW Opladen, 381 018 (ohne Nummer), bewegt sich hier mit 140 789 auf der
Schiebebühne durch die Haupthalle. Die 140 hat just nagelneue (oder zumindest saubere) Klatte-Gitter statt der ursprünglichen Klatte-Vorläufer verpasst bekommen. 381 018 ist bekanntlich immer noch AW-Lok, nach einer verkehrsroten Phase in den letzten Opladen-Jahren jetzt aber in blau und rot lackiert im AW Dessau:
In einer Ecke des Prüffeldes stand die im Dezember 1982 z-gestellte 184 112. Auch wenn 184 111 Ersatzteile hätte spenden können, sollte 184 112 nicht mehr in Betrieb gehen, sondern als Museumslok im BMVT in Berlin landen:
Das war's dann auch schon aus dem AW. Anschließend wurden noch ein paar Fotos im Bereich des Bahnhofs Opladen getätigt. Eine unbekannte 140 ist mit einem damals schon recht seltenen Ganzzug aus kurzen zweiachsigen G-Wagen unterwegs. Von der vor ein paar Jahren abgerissenen Fußgängerbrücke hatte man einen guten Überblick über das Geschehen auf Güter- und Personenzugstrecke. Dazwischen befanden sich die Gleise zur Signalmeisterei sowie zum Schlachthof Bender:
Das nächste Foto hatte ich schon mal in einem
anderen Zusammenhang gezeigt. 151 061 und 120 ziehen einen leeren Erzbomber Richtung Seehafen:
Im Bahnhof Opladen rangiert 212 275. Vermutlich wurde die Lok auf der Strecke nach Wermelskirchen - Remscheid-Lennep eingesetzt:
Mit dem E 2748, bespannt von 110 443, fuhren wir standesgemäß nach Köln-Deutz. Ich wusste gar nicht mehr, dass es nördlich des Bahnhofsgebäudes, westlich von Gleis 1 auch noch Abstellgleise gab. Heute ist dort ein P&R-Parkplatz. 110 443 fällt durch seitlichen Gusskeks, frontlichen inversen, tiefsitzenden Klebekeks, weiße Kunststofffrontfenstereinfassungen, Lüfterjalousie und darüber Regenrinne auf:
Im Bw Köln-Deutzerfeld trafen wir auf den in seine Bestandteile "zerlegten" Lufthansa-Airport-Express 403 003+404 102+002+403 004. Auf dem Stumpfgleis am Bw-Eingang stand 404 002:
In ungewöhnlicher Reihung warteten 404 102 und 403 003 vor der Haupthalle:
Währenddessen verließ 110 430 mit einem Zug über die Rampe (kennt jemand zufällig die angesichts des Anlaufes doch beachtliche Steigung?) das Bw Deutzerfeld in Richtung Köln Hbf. Sie besaß noch seitliche Schürzenfragmente:
Hier sehen wir nun auch den Grund für den Bw-Besuch des Mehlwurms, ein Aufenthalt auf der Unterflurdrehbank. 403 004 werden gerade die Radreifen geschält:
Für den Verschub des ungewöhnlichen Quartetts sorgte damals wie auch heute noch die Werklok 381 005, seit knapp einem Jahr in beige-türkisem Outfit:
Zum Schluss und als Ergänzung der
"Blauen Stunden" noch ein Standard-Portrait von 110 248:
3-mal bearbeitet. Zuletzt am 2013:01:04:01:52:18.