(Keine Sorge: Es ist noch nicht Donnerstag! ;-))
Im 15 Kilometer westlich von Zagreb gelegenen Zaprešić befand sich viele Jahre lang ein großer Lokfriedhof der JŽ. Am 06.08.1967, einem Sonntag, konnten wir dort ungestört fotografieren. - Selbst die relativ moderne 05-038 (Schwartzkopff 9644/1930, ex SHS 389-338) hatte schon ausgedient:
Interessanterweise hat man den Speisedom sorgfältig aus dem Langkessel herausgebrannt. Da die Kessel der drei Einheitsreihen 05, 06 und 30 untereinander tauschbar waren, dürfte der Speisedom wohl bei einer 06 Verwendung gefunden haben.
Etliche Jahre mehr hatte die 125-022 (StEG 2112/1890, ex HDŽ/JDŽ 125-022, ex MAV 326.216, ex 2466, ex 916) auf dem Buckel:
Jüngste vorgefundene Lok war die 37-056 (ALCO 73418/1945, ex USA-TC 4426), die Mag. pharm A. Luft im August 1959 noch in Knin fotografiert hatte (Bratè, S. 115, BiB 104, S. 72):
Ansonsten überwogen aber Loks ungarischen, österreichischen und preußischen Ursprungs wie die Zweizylinder-Verbundlok 120-006 (Budapest 1785/1905, ex HDŽ/JDŽ 120-006, ex MAV 370.060, ex 7160):
Die 126-043 (Budapest 1911/1907, ex HDŽ/JDŽ 126-043, ex MAV 325.235, ex 3375) entstand gleichfalls als ungarischer Dreikuppler mit Zweizylinder-Verbundtriebwerk:
Auch in der österreichischen Reichshälfte der kuk Monarchie hielt man damals noch am Zweizylinder-Verbundtriebwerk fest, wenn auch der Kolbenschieber verrät, dass es sich bei der 106-007 (Floridsdorf 2007/1911, ex DR 35 317, ex BBÖ/kkStB 429.135) bereits um eine Heißdampflok handelte:
(Leider ließ sich damals der Ordnungsnummer der Lok nicht mit letzter Sicherheit feststellen, sodass die Detailangaben mit Vorsicht zu genießen sind.)
Auf dem Photo der 50-028 (Budapest 2573/1910, ex HDŽ/JDŽ 50-028, ex MAV 376.133, ex 7733) ist der voluminöse Niederdruckzylinder dieser 1’C1’-n2vt zu erkennen:
Hier führen die Kolbenschieber wahrscheinlich in die Irre, denn die Nassdampf-Verbundausführung der MAV-Reihe 376 war m. W. von Anfang an damit ausgerüstet.
Nach dem Zweiten Weltkrieg waren sieben P 8 in Jugoslawien verblieben. Sie waren bei Kriegsende laut Wenzel (S. 455) im Bahnhof Hart/Vintgar an der Wocheiner-Bahn abgestellt und gehörten zum Bw Aßling/Jesenice. Die 09-003 (Schwartzkoff 6458/1918, ex 38 2200, ex Kbg 2494), die Harald Navé † 1959 noch in Slavonski Brod aufgenommen hatte (Bratè, S. 90), war u. a. mit Leitblechen am Schornstein und einer Schutzwand am Tender ausgerüstet worden:
Auch bei der 09-007 (Karlsruhe 2234/1922, ex 38 3828, ex bad 1188) fällt diese Schutzwand auf:
Natürlich bewältigten wir den Besuch auf dem Lokfriedhof im „Schnelldurchgang“. Da das Wetter sich nicht besserte, mussten wir uns bei Betriebsaufnahmen in die Nähe von Bahnhöfen und Haltepunkten begeben. Die 11-024 (Budapest 5583/1947) mit dem Zug 14 Novska – Zagreb (an 12:56 Uhr) erwischten wir in Širinec:
Literatur:
CJ Halliwell: The Locomotives of Jugoslavia, Malmö (Stenvalls Förlag) 1973
Tadej Bratè: Die Dampflokomotiven Jugoslawiens, Wien (Slezak) 1971
Bahn im Bild 104 – Normalspurdampf in Jugoslawien, Wien (Pospischil) 1981
Hansjürgen Wenzel: Die preußische P 8, Freiburg (EK) 1994
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