Nachdem wir im ersten Teil - [
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Die Aufnahmen stammen aus den Jahren 1981 bis 1984, wobei gerade die 81er-Aufnahmen wegen der laufenden N8-Auslieferungen aus einer gewissen, bereits beschriebenen Torschlusspanik heraus entstanden sind. Von den weiteren Einsatzintervallen in den Folgejahren konnte man damals wirklich nichts ahnen.
Gut beschirmt von einem alten Fahrleitungsmasten soll der Wagen 75 den heutigen Reigen eröffnen, als Taktverstärker an einem Augustabend 1981 einfahrend in die Ausweiche Feldchenstraße. Genau an dieser Stelle kreuzte vor vielen Jahren die Zechenbahn vom Bf. Aplerbeck zur Zeche Schürbank&Charlottenburg, deren Trasse man einschließlich einem kleinen Viadukt heute noch auf weiten Abschnitten durch den Ort verfolgen kann.
Eine Kreuzung in der Weiche Feldchenstraße, im 10-Minuten-Takt planmäßig. Wagen 27 unterstützt am 5. Juli 1983 die GT8 der letzten Bauserie, Wagen 2 wird den Rückweg bereits am Bh. Westfalendamm beenden, Fahrgäste zur Stadtmitte werden dort in die Linie 406 umsteigen müssen. Heute befinden sich hier zwei Hochbahnsteige, in der Linienführung angenähert an die Straße.
Am gleichen Abend nähert sich von der Endstelle der Wagen 11 auf dem Weg zum Hauptbahnhof und folgt dem alten Verlauf der Marsbruchstraße in die Ausweiche Feldchenstraße. Der Abriss eines Bauernhofs ermöglichte in den 60ern die Begradigung der Marsbruchstraße, die hier in einer engen Kurve verlief, dadurch konnte die Ausweiche auf der alten Straßentrasse angelegt werden.
Die alte Marsbruchstraße hat von den 30er Jahren bis etwa Mitte der 90er ihr Gesicht kaum verändert, an vielen Stellen ist auch die noch ältere dörfliche Bausubstanz erhalten geblieben, einige der hier zu sehenden Häuser sind heute (2007) ca. 100 Jahre alt. Das Teleobjektiv arbeitet hier an einem Februarmorgen 1983 den besonderen Charme der alten Zeit heraus. Heute fährt hier der B-Wagen zweigleisig im Straßenverkehr mit, weswegen einige der Häuser im Hintergrund den Ausbaumaßnahmen weichen mussten.
Davon war noch nichts zu ahnen, als der Wagen 5 gerade die Endstelle verlassen und sich auf dem Weg in die Stadt gemacht hat, nach „Dortmund“, wie viele alte Aplerbecker unter dem Eindruck einer schon weit zurückliegenden Eingemeindung damals noch sagten.
Etwa ein Jahr später, Ende März 1984, in den letzten Wochen vor der alles verändernden Stadtbahneröffnung in der Innenstadt, erleben wir gerade die zweite kurze Epoche des GT8-Betriebs auf der 407 nach den N8-Umstellungen 1981 und 1983, als die bereits auf einen Stromabnehmer zurückgebauten GT8 der Serie 82 bis 91 das Heft fest in der Hand hielten. Das gerade gesehene Motiv noch einmal aus der anderen Richtung, Wagen 88 erreicht gleich die Endstelle.
Wegen ihres einzelnen Stromabnehmers waren diese Wagen zur Aufnahmezeit nicht freizügig einsetzbar, da sie jetzt mit dem stromabnehmerlosen Fahrzeugteil die a l t e n Signaleinrichtungen einiger Streckenabschnitte nicht schalten konnten, ohne die Signale überfahren zu müssen. Dies war der ausschlaggebende Grund für den erneuten, allerletzten GT8-Einsatz auf der 407.
Der Wagen 82, den wir hier an der Endstelle Aplerbeck sehen, war mit dem 28 einer der beiden GT8, die bereits frühzeitig mit der induktiven Weichen- und Signalsteuerung ausgestattet waren, kurzzeitig verfügten sie sogar über eine Fahrsperre, konnten also beim Fahren gegen ein Signal zwangsgebremst werden. Aus diesem Grund tauchte er wie ein Phantom immer wieder mal zwischen den N8 auf der 407 auf, erfreulicherweise dann meist auf dem Kurs, den ich zu jener Zeit fast täglich benutzen musste.
Seit dem 1. April 1971 endet die früher nach Berghofen weiterführende „7“ an dieser Stelle, man hat einfach einen Prellbock auf die Gleise gestellt, später direkt auch noch den im Hintergrund hoch aufragenden Abspannmasten.
Das war’s vorläufig für den Dortmunder Süden: ich habe mich sehr über wohlwollende Kommentare, interessierte Fragen und ergänzende Anmerkungen gefreut und mir hat es Spaß gemacht, eine noch nicht zu lang zurückliegende, aber von heute betrachtet doch schon fast fremde Zeit noch einmal zu betrachten. Es waren kurzweilige Stunden vor dem Leuchtpult, mit den Scanner (weniger kurzweilig) und bei der Bildbearbeitung (ich sach nur: mancher Alter Meister wäre schneller restauriert gewesen!).
Grüße aus DO
Frank
3-mal bearbeitet. Zuletzt am 2015:11:06:19:54:34.