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 04 - Historisches Forum 

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Wie zu erwarten war, erregte in meinem gestrigen Wiesbaden/Mainz-Artikel der Gelenkbus mit hinterer Zwillingsachse besonderes Aufsehen. Daß es solche Bauarten auch andernorts gab, zeigen diese Bilder aus den 50er Jahren:


http://img70.imageshack.us/img70/2127/img733vz1.jpg

http://img67.imageshack.us/img67/5853/img734vm9.jpg

Zunächst nochmals der Wiesbadener Büssing/Kässbohrer-Bus Nr. 73. Hiervon beschafften die Stadtwerke 1954/55 für den Überlandverkehr nach Mainz drei Stück mit 17,2 m Länge und 150 PS (Werkfotos Kässbohrer).


http://img233.imageshack.us/img233/8148/img735pn1.jpg

1956/57 fuhr in Wiesbaden probeweise ein Henschel/Kässbohrer-Gelenkomnibus mit 59 Sitz- und 83 Stehplätzen sowie 18,10 m Länge, hier auf der Linie 7 nach Dotzheim.


http://img161.imageshack.us/img161/5779/img748kg8.jpg

Zuvor war er in Frankfurt getestet worden, hier noch mit schwarzem Nummernschild am dortigen Hauptbahnhof (H. Christ).


http://img45.imageshack.us/img45/2228/img736ea0.jpg

http://img58.imageshack.us/img58/6886/img738qy6.jpg

http://img74.imageshack.us/img74/1066/img737el6.jpg

Auch Mainz legte sich solch große Busse zu, und zwar von Büssing. Oben ein Werkfoto, darunter zwei Stock-Fotos vom Wiesbadener Bahnhofsvorplatz (Mitte) und aus Mainz (unten). Unterschiede sind beim Motorvorbau und dem (nur bei einem dieser Busse vorhandenen) Liniennummernkasten erkennbar.


http://img58.imageshack.us/img58/6537/img739ko6.jpg

http://img54.imageshack.us/img54/5143/img740vr3.jpg

Dortmund beschaffte Mitte der 50er Jahre MAN/Kässbohrer-Gelenkbusse mit großem Motorvorbau sowie Platz für 120-135 Personen (Werkfotos Kässbohrer).


http://img292.imageshack.us/img292/2736/img742he6.jpg

http://img292.imageshack.us/img292/1957/img741ub0.jpg

http://img161.imageshack.us/img161/2144/img743iy3.jpg

Später gelangte auch eine Version ohne Motorvorbau nach Dortmund (Werkfotos Kässbohrer).


http://img59.imageshack.us/img59/319/img744nz8.jpg

Eine ähnliche Version gab es in Dortmund als Obus, allerdings mit nur einer Achse unter dem Nachläufer. Rechts das dreiachsige Diesel-Pendant.


[attachment 531276 GKBTrilogieb.jpg]




8-mal bearbeitet. Zuletzt am 2008:02:11:00:39:50.
Sehr schöne Bilder!

Auch ich wünsche eine weitere Exemplar zeigen, allerdings aus Ungarn:

http://villamosok.hu/troli/ik-60t/t400.jpg
Eine Ikarus IK-60T Obus umgebaut als vierachsige Gelenkobus. Es wurde in Eigenbau in Budapest in Jahre 1961 fertiggestellt.

Grüss: NZA
(aus Ungarn)

Neuss besaß die ersten Gelenkobusse in der BRD

geschrieben von: Eurorunner

Datum: 11.02.07 19:34

Hallo!

Neuss bekam 1955 die ersten Gelenkobusse von Deutschland.

Gebaut wurden die von Henschel/Kässbohrer/Kiepe 1955/56. Sie trugen die Nummer 106 und 107, waren 17,2m lang, zweiachsiger Nachläufer und gelangten, nach Einstellung des Obusses in Neuss 1959, 1960 nach Pforzheim wo sie die Nummern 21 und 22, später 251 und 252 bekamen.

Gruß vom Rhein

http://img689.imageshack.us/img689/5479/unbenannt3u.jpg

Ganz hervorragend...

geschrieben von: Walsum5

Datum: 11.02.07 22:58

... aufbereitete Kässbohrer Werksaufnahmen, von denen ich ebenfalls eine ganze Anzahl in meiner Sammlung habe.
Danke für das Einstellen!

Freundliche Grüße

Stefan

ein außergewöhnliches Fahrzeug!

geschrieben von: ludger K

Datum: 11.02.07 23:24

Herzlichen Dank für das Einstellen des Fotos. Wie lange liefen diese Wagen noch in Ungarn?
(die Seite von Kovács Ferenc http://www.freeweb.hu/buszok/ lädt etwas langsam, eigentlich sollte man sie komplett anschauen)

EDIT: Das ist ein Umbau aus einem Ikarus 620, um den Typ in der oben verlinkten umfangreichen Liste zu finden. Die Serie hatte nur eine Nachläuferachse.

http://www.freeweb.hu/buszok/620cs4.jpg

(Fotó: Kelecsényi Gábor)

http://www.freeweb.hu/buszok/620csr.jpg

offenbar Baujahr 1961.

EDIT: URL der Quelle eingesetzt

Gruß Thomas




2-mal bearbeitet. Zuletzt am 2007:02:12:10:47:06.
...durchblättern. Ganz tolle Fotos von den Dinosauriern unter den Gelenkzügen!

Werde hier in Kürze andere Dinosaurier präsentieren!


Danke und bis neulich


Rolf Köstner

Man hat nicht richtig gelebt, wenn man nie in einem ICE gesessen hat, der in Hamm geteilt worden ist.


Ich bin ein Boomer!
Hi,

interessanterweise greifen auch heutige Hersteller auf altbewährte Lösungen zurück. Wie der neue EVOBUS CapaCity, der knapp 20 Meter lang ist.

Hier mal drei Bilder vom Wagen, wo er zugast in Essen war.

http://img515.imageshack.us/img515/7088/ec8cq1.jpg

http://img291.imageshack.us/img291/5973/ec8ea5.jpg

http://img237.imageshack.us/img237/728/ec2io2.jpg

Zugeben, optisch kommen die alten Fahrzeuge natürlich besser rüber.

Grüße,
ML

Re: Vierachsige Gelenk-Obusse - ABSOLUT SENSATIONELL

geschrieben von: Tristan

Datum: 12.02.07 12:07

Herzlichen Dank für diese hochinteressanten Aufnahmen aus DE und HU!! Perfekte Scans, technisch brillant. Nun interessiere ich mich doch schon einige Jahrzehnte für Trolleybusse, aber so etwas habe ich tatsächlich zum ersten Mal gesehen!

Man beachte, dass beide Achsen des Nachläufers getrennt angelenkt werden. Und der Henschel-Obus (ich liebe dieses Design - vor allem der Frontpartie) hat sogar Flügeltüren, die nach außen aufgehen parallel zur Seitenwand (heute bei vielen Marken Standard)! Völlig seiner Zeit voraus! Total futuristisch zu seiner Zeit.

Was würde ich dafür geben, um das Fahrgefühl in diesen überdrüber Vehikeln erleben zu dürfen... Ich mag dieses Schwelgen in der ach so viel besseren Vergangenheit eigentlich nicht, dennoch: Was waren das für Zeiten, als man vernünftige technische Perspektiven hatte und den Mut, auch Experimente in Serie gehen zu lassen!?

Für mich eines der spektakulärsten Postings in sämtlichen ÖPNV-Foren seit Monaten!

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Bildbericht/Obus: Zehn Kilometer frisches Kupfer :-) in Bratislava | 1. Teil | 2. Teil
Wien/Tramfotos: Viertausendfünfhundert am Fünfer
Antike Blitz- und Donnerhütten, Gleismesswagen
Bunte Dampfrossparade beim Heizhausfest Bratislava 2006
Fotoreportage vom Eisenbahnmuseum Budapest | 1. Teil | 2. Teil




1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2007:02:12:12:19:24.
Hallo Ludger,
auch die Lübeck-Travemünder Verkehrsgesellschaft LVG besaß neben ihren bekannten Berliner "Doppeldeckern" in den 50ern zwei derartige Gelenkbusse (Büssing/Kässbohrer), die meiner Erinnerung nach auf der Linie Lübeck "Schrangen" (das ist eine platzähnliche Straße in der Lübecker Innenstadt, direkt neben Karstadt)nach Lübeck-Travemünde Strandbahnhof eingesetzt wurden. Sie waren echte "Saurier" und mussten -noch ziemlich neu- angeblich anlässlich der Änderung der StVO (1957?) ausgemustert werden, da sie nach den geänderten Bestimmungen wohl zu lang waren. Wenn sie nicht verschrottet worden wären, dürften sie vielleicht demnächst wieder fahren, wenn die Versuche mit den Überlang-LKWs in allen Bundesländern "erfolgreich" abgeschlossen werden. Man soll also nix vorschnell wegwerfen! ;-)
windbergbahn

Vielen Dank für die Ergänzung, man sieht, ...

geschrieben von: ludger K

Datum: 12.02.07 13:01

daß die Menschheit zwischenzeitlich zum Mond fliegt. Die Designer haben sich wohl einiges aus der Raumfahrt abgeguckt, nur an der alten Technik aus den 50er Jahren konnten sie wenig rütteln. Das Reiseerlebnis, wie es die alten Busse vermitteln, kommt in den sargartigen heutigen Raumkapseln mit ihren schwarzen Scheiben völlig abhanden. Von Reisekultur nicht die Spur!