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 04 - Historisches Forum 

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Dies ist KEIN Museumsbahnforum! Bilder, Meldungen und Fragen zu aktuellen Sonderfahrten bitte in die entsprechenden Foren stellen.
Nach all' dem Zechenbahnbetrieb auf Anna muss ich nun erst einmal zur Abwechslung etwas Anderes zeigen. Zunächst hatte ich nur vor, die Vorbeifahrt einer 50er mit ihrer Übergabe in einen Beitrag zu gießen – das passiert auch hier weiter unten.
Aber – was herausgekommen ist, ist eigentlich mehr ein kleiner Bildbericht über "meine" Heimatdienststelle, in deren unmittelbarer Nähe ich aufgewachsen bin, und wo soviele meiner Dampflokfotos entstanden sind, wie sonst nirgendwo. Immerhin hörte ich zuhause die Dampfloks schon, wenn sie sich im Stahlwerk fertig meldeten, das Getute ist mir noch in guter Erinnerung. Dann reichte die Zeit noch, um den Fotoapparat zu schnappen und mit dem Fahrrad zum Bahnhof zu fahren, um die Dampflok aufzunehmen.

Ich spreche von der Haltestelle Krefeld-Stahlwerk, als erster Halt an der Strecke Krefeld – Willich – Neersen – Mönchengladbach-Neuwerk (- Mönchengladbach Hbf) gelegen. Es handelte sich um die ehemalige KBS 242c, später bis zu ihrer Stilllegung im Jahre 1976?? KBS 473 genannt. Die Haltestelle lag unmittelbar am BÜ der alten B57, dort, wo die B57 Krefeld in südwestlicher Richtung nach Mönchengladbach verlässt. Heute gibt’s das Ensemble mit Ortsschranke B57, Fernschranke Tackheide und den Weichen ins Thyssen-Edelstahlwerk nicht mehr; der BÜ wurde durch eine vierspurige Straßenbrücke ersetzt und die Fernschranke durch einen Unterflur-Personendurchlass. Lediglich ein Gleis ist als Anschlussgleis für das Edelstahlwerk geblieben...

Hier im Bild 1 sehen wir "meinen" Bahnhof, das Fahrdienstleiterstellwerk mit Glasrundumaussichtskanzel und angeschlossenem winzigen Empfangsgebäude:

http://www.eisenbahnhobby.de/stahlwerk/SW335-8A_Stahlwerk_20-5-73_S.jpg

Der Aufnahmezeitpunkt, 20.5.1973, war wohl ein warmer Maitag, weshalb die Tür zur Heiligkeit geöffnet ist. Vielleicht hatte ich sie aber nur offen stehen gelassen, um das Foto zu machen? Geheizt wurde im Winter mit Briketts, deren Reste nach dem Verbrennen im kleinen Kanonenofen später im vorne sichtbaren Mülleimer Platz fanden. Außerdem ist mein Fahrrad zu sehen ;-)
Rechts, gerade eben nicht mehr im Bild, ist der BÜ der B57 mit seinen 4 Schrankenbäumen zu erahnen.


Werfen wir nun einen Blick auf die Hebelbank. Ganz links im Bild, der kleine graue Kasten, beherbergt die Schrankenbedienung der B57, dann folgen die beiden Signalknöpfe (rot), von denen der linke Ausfahrt aus dem Edelstahlwerk signalisiert. Drehte man ihn nach rechts, konnte man die Einfahrt aus Willich "ziehen". Mit dem rechten Knopf wurde ähnlich verfahren: Drehen nach rechts - Durchfahrt nach Willich, Drehen nach links – Einfahrt ins Stahlwerk.

Daneben – die 4 blauen Knöpfe – bedienten die 4 Weichen Richtung Stahlwerk, der fünfte weitere muss etwas mit der Sperrung 1973 des Ortsgleises Willich – Krefeld zu tun haben. Noch weiter rechts befinden sich die Blockfelder (Aufnahme vom 19.11.1973):

(Bild 2)
http://www.eisenbahnhobby.de/stahlwerk/21-29_Hebelbank_Stahlwerk_19-11-73_S.jpg


Bild 3 zeigt das "Empfangsgebäude" von der Bahnsteigseite; statt Unter- oder Überführung gabs einen Bohlenübergang, was manchmal nicht ganz ungefährlich war, wenn ein Brammenzug das Stahlwerk verlies, die Reisenden Richtung Willich aber ihren Zug dorthin erwarteten (7.8.1973):

http://www.eisenbahnhobby.de/stahlwerk/SW401-6_Stahlwerk_7-8-73_S.jpg


Hier sehen wir den Bahnhof noch in einer Übersicht mit seinem BÜ der B57 und dem Ausfahrsignal Richtung Willich oder ins Edelstahlwerk. Links im Bild erkennen wir den Briketthaufen, der zum Schutz vor Feuchtigkeit mit einer Plane abgedeckt ist (Bild 4 vom 21.12.1973):

http://www.eisenbahnhobby.de/stahlwerk/SW450-38_Stahlwerk_21-12-73_S.jpg


Das Ausfahrsignal nach Willich hatte es mir angetan. Und da ich mit den Fahrdienstleitern bestens bekannt war, durfte ich auch schon mal den Signalkorb als Aussichtskanzel benutzen.
Am 24.7.1972 nutzte ich die Gelegenheit, die Osterfelder 051 617 mit dem Brammenzug aus Oberhausen West "aus der Luft" aufzunehmen. Diese Brammenzüge versorgten mehrmals täglich das Krefelder Edelstahlwerk mit glühenden Stahlbrammen. Bespannung war in der Regen eine 50er aus Osterfeld, seltener Wedau. Hin und wieder kam auch eine 44er aus Bismarck:

(Bild 5)
http://www.eisenbahnhobby.de/stahlwerk/99-56_051617_Stahlwerk_24-7-72_S.jpg

Im Hintergrund ist noch die bereits wieder geöffnete Fernschranke Tackheide zu sehen.


Die Lok fuhr nach der Zugleistung stets Lz ins Bw Krefeld, um Wasser zu fassen:
(Bilder 6 und 7)
http://www.eisenbahnhobby.de/stahlwerk/99-58_051617_Stahlwerk_24-7-72_S.jpg

http://www.eisenbahnhobby.de/stahlwerk/99-60_051617_Stahlwerk_24-7-72_S.jpg


Wenn die Lok ihre Wasservorräte im Bw Krefeld aufgefüllt hatte und wieder zurückkam, musste sie anhalten, um die Papiere der Rückleistung vom Fahrdienstleiter entgegen zu nehmen. Oft passierte es, dass der Lokführer dabei den "Hintern" der Lok abduschte (052 680, 24.4.1972):

(Bild 8)
http://www.eisenbahnhobby.de/stahlwerk/60-15_052680_Stahlwerk_24-4-72_S.jpg


Die Personenzugleistungen auf dieser Strecke wurden von ETAs des Bw Recklinghausen, später Wanne-Eickel erbracht. Dies war auch mein täglicher Schulweg bis zum Abi 1972 zum Krefelder Hbf. Noch im Sommerfahrplan 1974 wurden zwei Zugpaare täglich (morgens / abends) über Willich hinaus bis nach Mönchengladbach-Neuwerk gefahren, die übrigen Züge endeten bereits in Willich.

Die Bilder 9 und 10 zegen 515 618 mit Steuerwagen während der Reisendenaufnahme am 27.4.1970 am Bahnsteig Richtung Krefeld:

http://www.eisenbahnhobby.de/stahlwerk/SW006-72_515618_Stahlw_27-4-70_S.jpg

http://www.eisenbahnhobby.de/stahlwerk/SW006-74_515618_Stahlw_27-4-70_S.jpg

Wie man sieht, war der Zuspruch beträchtlich; oftmals musste man im Zug stehen, und das, obwohl ETA plus ESA unterwegs waren!


Kommen wir noch zu meinen wenigen Farbaufnahmen. Am 21.11.1973 (Bild 11) nähert sich die Osterfelder 051 442 mit ihrem Brammenzug dem Halt zeigenden Ausfahrsignal und muss erst noch die Papiere loswerden, ehe es ins Stahlwerk weitergeht:

http://www.eisenbahnhobby.de/stahlwerk/21-30_051442_Stahlwerk_21-11-73_S.jpg


Einen Monat später, am 21.12.1973, hat 051 235 (Osterfeld) gerade eben den Brammenzug ins Stahlwerk gebracht und dampft nun auf dem falschen Gleis Richtung Bw Krefeld, um ihre Wasservorräte aufzufüllen. Das zweite Gleis war wegen Bauarbeiten gesperrt (Bilder 12 und 13):

http://www.eisenbahnhobby.de/stahlwerk/22-33_051235_Stahlwerk_21-12-73_S.jpg

http://www.eisenbahnhobby.de/stahlwerk/22-34_051235_Stahlwerk_21-12-73_S.jpg


Am 19.11.1973 erzwang das Wetter längere Belichtungszeiten, so dass man die Geschwindigkeit des Brammenleerzuges mit der Osterfelder 051 006 erahnen kann (Bild 14):

http://www.eisenbahnhobby.de/stahlwerk/21-27_051006_Stahlwerk_19-11-73_S.jpg


Einige Tage später, am 7.12.1973, verirrte sich die Hammer 044 470 nach Krefeld-Stahlwerk, um einen außerplanmäßigen Brammenzug abzuholen (Bild 15):

http://www.eisenbahnhobby.de/stahlwerk/22-22_044470_stahlwerk_7-12-73_S.jpg


Dass in Willich das Royal Transportation Corps eine Dependance hatte, sollte ja eigentlich bekannt sein. Dass aber deren Lokomotiven auch schon mal auf Strecke gingen, war höchst selten, und so ist das folgende Bild auch nur der Tatsache geschuldet, dass ich sowieso "immer" vor Ort war.
Im Bild 16 sehen wir die dreiachsige Stangenlok 873, von Andrew Barclay 1966 unter der Fabriknummer 512 hergestellt, auf ihrer Reise nach Willich:

http://www.eisenbahnhobby.de/stahlwerk/SW002-13_Barclay873_Stahlw_21-9-70_S.jpg


Mittlerweile hatte auch einer meiner "Kollegen", der Fahrdienstleiter Gottfried P., sich einen Fotoapparat zugelegt, wurde von mir mit Filmen versorgt und schoss am 22.11.1973 für mich dieses Bild der heimkehrenden Lok 870 (Andrew Barclay 509/66):

(Bild 17)
http://www.eisenbahnhobby.de/stahlwerk/SW452-22A_Barclay870_Stahlw_22-22-73_S.jpg


Abgesehen vom Programmverkehr mit den Brammenzügen verkehrte nachmittags Lz 76370 (Hohenbudberg – Neersen; später nach Auflassung des Bw Hobu kam die Lok aus Neuss), um dort Rangierdienste und Anschlussbedienungen durchzuführen. Die Lok kam abends als Übergabe 18705 wieder zurück.
Im Bild 18 sehen wir 050 343 (Bw Hohenbudberg) als besagte Lz 76370 auf dem Weg nach Neersen bei Überquerung der B57 im Bahnhof Krefeld-Stahlwerk:

http://www.eisenbahnhobby.de/stahlwerk/SW84-31_050343_Stahlw_13-6-72_S.jpg


Am frühen Abend wollte ich die Rückleistung Üg 18705 während der Vorbeifahrt am Edelstahlwerk aufnehmen. Doch zunächst erwischte ich den Brammenzug mit der Osterfelder 050 489, der wieder eine Ladung Glühendes zum Stahlwerk brachte (Bild 19):

http://www.eisenbahnhobby.de/stahlwerk/SW84-33_050489_Stahlw_13-6-72_S.jpg

Der Brammenzug befährt soeben die Weichenverbindung ins Edelstahlwerk; im Hintergrund erkennt man noch den BÜ.


Dann, so gegen 19 Uhr (es gab noch keine Sommerzeit), kam Üg 18705 mit 050 343 und einer schönen Wagenreihung wieder aus Neersen und Schiefbahn-Nord zurück (Bild 20). Hier fährt sie am noch heute stehenden markanten Wasserturm des Edelstahlwerks vorbei:

http://www.eisenbahnhobby.de/stahlwerk/SW84-35_050343_Stahlw_13-6-72_S.jpg


Noch ein Bild von besagter Lz 76370, bei Sauwetter, und mit der Hohenbudberger 052 604, am 19.11.1973 in Krefeld-Stahlwerk aufgenommen (Bild 21)):
http://www.eisenbahnhobby.de/stahlwerk/21-28_052604_Stahlwerk_19-11-73_S.jpg


Nur mit Fahrrad ausgerüstet, war es schwierig, die Rangiermanöver dieser Zugfahrt aufzunehmen. Einige wenige Male bin ich nach Schiefbahn-Nord gefahren, um "nach dem Rechten" zu schauen. Hier, am 14.6.1972, sehen wir die Hohenbudberger 052 447 als Lz im Bahnhof Schiefbahn-Nord (Bild 22)

http://www.eisenbahnhobby.de/stahlwerk/SW84-49_052447_Schiefbahn-Nord_14-6-72_S.jpg


Ein weiteres Mal fuhr ich am 22.8.1972 dorthin und traf 051 338 an, als sie gerade von Neersen nach Schiefbahn-Nord zurückgekehrt war und sich nun anschickt, im Anschluss Dellmann Wagen aufzunehmen. Im Hintergrund noch der Bahnhof Schiefbahn-Nord (Bilder 23 und 24):

http://www.eisenbahnhobby.de/stahlwerk/SW114-13_051338_Schiefbahn-Nord_22-8-72_S.jpg

http://www.eisenbahnhobby.de/stahlwerk/SW114-15_051338_Schiefbahn-Nord_22-8-72_S.jpg


Hier, im Bild 25, rangiert sie Wagen im Anschluss Dellmann:

http://www.eisenbahnhobby.de/stahlwerk/SW114-35_051338_Schiefbahn-Nord_22-8-72_S.jpg


Dann hieß es wieder: In die Pedale treten, um den späteren Übergabezug 18705 im Bahnhof Stahlwerk nochmals aufzunehmen.

(Bild 26)
http://www.eisenbahnhobby.de/stahlwerk/SW114-53_051338_Stahlwerk_22-8-72_S.jpg


Einige Tage später, am 5.9.1972, genoss ich das gleiche Spiel. Die Hohenbudberger 052 590 hatte ihre Wagen aus Neersen auf dem Streckengleis abgestellt und holt sich nun die weiteren Wagen aus dem Anschluss Dellmann, um sie mit in die Üg 18705 einzureihen (Bild 27):

http://www.eisenbahnhobby.de/stahlwerk/SW125-45_052590_Schiefbahn-Nord_5-9-72_S.jpg


Kurze Zeit später ließ ich die nun komplettierte Fuhre etwas nördlich Schiefbahn-Nord an mir vorüberziehen (Bilder 28 bis 30):

http://www.eisenbahnhobby.de/stahlwerk/SW125-51_052590_Schiefbahn-Nord_5-9-72_S.jpg

http://www.eisenbahnhobby.de/stahlwerk/SW125-53_052590_Schiefbahn-Nord_5-9-72_S.jpg

http://www.eisenbahnhobby.de/stahlwerk/SW125-59_052590_Schiefbahn-Nord_5-9-72_S.jpg


Offensichtlich wurde auch in Willich nochmals rangiert, und ich konnte noch die Bilder 31 und 32 hinter Willich auf der Fahrt nach Krefeld-Stahlwerk aufnehmen:

http://www.eisenbahnhobby.de/stahlwerk/SW125-67_052590_Willich_5-9-72_S.jpg

(Bild 32)
http://www.eisenbahnhobby.de/stahlwerk/SW125-69_052590_Willich_5-9-72_S.jpg


Und jetzt kommen wir zum eigentlichen Anlass für diesen HiFo-Beitrag: Vom 22.5.1974 habe ich ein Tondokument der Übergabe 18705 zu bieten. An diesem Tage war 052 212 unterwegs (hier klicken) (0,8 MB); in den Bildern 33 und 34
kommt sie mit Schmackes am südlichen Bereich des Edelstahlwerkes, etwa in Höhe des BÜ Anrather Straße, der damals noch Anrather Weg hieß, an mir vorbeigerauscht:

http://www.eisenbahnhobby.de/stahlwerk/SW531-18_052212_Stahlwerk_22-5-74_S.jpg

http://www.eisenbahnhobby.de/stahlwerk/SW531-19_052212_Stahlwerk_22-5-74_S.jpg


Nun wird sich sicherlich Joachim fragen, welche Werksloks denn besagtes Edelstahlwerk hatte. Nun – die mir bekannten weil von mir fotografierten seien hier noch kurz vorgestellt.

Als erstes begegnen wir am 19.8.1976 der Lok 8 (Hen 30594/64), einer DH240B, und beobachten sie beim Benutzen des BÜ Anrather Straße (dort kann man auch heute noch Loks von Eisenbahn und Häfen fotografieren):

(Bild 35)
http://www.eisenbahnhobby.de/stahlwerk/SW889-15_TEW8_KR-AnratherStr_19-6-78.jpg

(Bild 36)
http://www.eisenbahnhobby.de/stahlwerk/SW889-13_TEW8_KR-AnratherStr_19-6-78_S.jpg

Nur die Schrankenanlage wurde mittlerweile überarbeitet.


Im Bild 37 sehen wir Lok 9, am 21.3.1979 am selben Ort aufgenommen. Lok 9 war eine dreiachsige Lok von O&K (26557/66):

http://www.eisenbahnhobby.de/stahlwerk/114-49_TEW9_KR-AnratherStr_21-3-79_S.jpg


Bild 38 zeigt uns dieselbe Lok nochmals, diesmal am 11.7.1979 aufgenommen:

http://www.eisenbahnhobby.de/stahlwerk/128-8_TEW9_KR-AnratherStr_11-7-79_S.jpg


Letztes Bild und letzte Lok: Lok 10, eine DHG240B von Henschel, 1968 unter der Fabriknummer 31228 hergestellt, am 2.10.1978 an der Anrather Straße aufgenommen (Bild 39). Damals war sie gerade mal 10 Jahre alt:

http://www.eisenbahnhobby.de/stahlwerk/SW900-32_TEW10_KR-AnratherStr_2-10-78_S.jpg


Meine Güte, welch langer Beitrag ist das geworden! Hätte man ihn besser teilen sollen? Ich denke, die Bilder gehören alle zusammen, würde mich aber über eure Meinung freuen.

Schönen Abend noch,

Martin W.

Edit: Fipptehler
Edit2: Datum bei den Bildern 9 und 10 berichtigt



2-mal bearbeitet. Zuletzt am 01.01.23 17:02.

Re: was für ein Beitrag!!! (o.w.T)

geschrieben von: Ossi

Datum: 02.11.06 18:54

(Dieser Beitrag enthält keinen Text)
Grüße aus Ostfriesland
Helmut
Hallo Martin,

meine Meinung zum gezeigten Beitrag: KLASSE!

Da ist wirklich für jeden was dabei, sei es für den DB-Freund, sei es für den Werkbahn-Freund.

Mich begeistert einfach die Vielfalt dessen, was Du hier zusammengetragen hast.

Ich freue mich auf weitere Beiträge von Dir, denn sie sind immer sehenswert!

Beste Grüße

Guido

http://www.guidorademacher.de/Banner.jpg

ich wollte ja schon nölen, aber....

geschrieben von: Joachim Leitsch

Datum: 02.11.06 19:16

...dann so direkt angesprochen werden :) Da bleibt einem ja die Spucke weg, was für ein Beitrag! Und wenn das die Krefelder sehen, kann ich keine Garantie mehr für deren Gesundheitszustand übernehmen....

NB. Das hieß bei uns im Pott aus gutem Grund "Ascheneimer". Und so nenn ich die Dinger immer noch, wobei meine bessere Hälfte immer Zustände kriegt, wenn ich die Teile so apostrophiere ;)

Frage zu den Brammenzügen

geschrieben von: steamjoe

Datum: 02.11.06 19:33

Wunderbare Bilder, man gerät richtig ins Schwärmen...

Eine Frage habe ich aber zu den Brammenwagen. Heute kenne ich Brammenwagen, die Flachwagen sind, auf die dann die ofenfrischen (und meistens noch muggelig warmen) Stahlbrammen hintereinander gestapelt werden. So selbst gesehen im Mannesmann-Stahlwerk in Duisburg. Auf deinen Fotos sind auf den Flachwagen Behälter zu sehen, die mich (naja, nicht gerade Experte) mehr an Flüssigeisenbehälter oder ähnliches erinnern. Wozu wurden die Brammen in Behälter "verpackt"?

Ich meine Empfangsgebäude, Güter- und Lokschuppen usw.
Ein starker Beitrag. Glückwunsch.
Gruß HG

Antwort zu dem "Brammentransport" (Bild5)

geschrieben von: Fals Lullu

Datum: 02.11.06 19:49

Moin

Das was die Wagen transportierten waren keine Brammen sondern gühende Böcke und die
wurden stehend befördet.
Abgangsbahnhof zu 90% Anschluß Ruhrort "Ostbahnhof" früher Thyssen Ruhrort heute Mittal.

So am 1. September 2016 war es soweit nach 50,4 Jahre bei der Firma wurde ich Rentner (Die Loks und Stellwerke bediente ich früher mal die 38er nicht)
http://abload.de/img/ehdenkmala4bj17.jpg https://abload.de/img/arbeitsplatzpdrog.jpg https://abload.de/img/beecker-kopie0qpsw.jpg https://abload.de/img/kanal-kopie9er89.jpg https://abload.de/img/382267d_01vrqbv.jpg
[url=http://abload.de/image.php?img=lintorf20.09.057rqj4h.jpg]

Mensch Martin, ...

geschrieben von: ulrich budde

Datum: 02.11.06 20:02

da hast Du ja mal wieder ein paar hoch interessante Bilder ausgegraben und gekonnt zusammengestellt - alle Achtung, klasse Beitrag! Ich wußte bisher gar nicht, was da früher alles abgegangen ist. DIE Bilder hättest Du mir aber auch schon mal eher zeigen können ;-))

Gruß zur Nacht,
Ulrich

Antwort zu dem "Brammentransport" - No. 2

geschrieben von: martin welzel

Datum: 02.11.06 20:13

Fals Lulu hat Recht; es handelte sich um glühende, aufrecht stehende Stahlblöcke, die mit einer Thermo-Haube abgedeckelt wurden, um auf dem Transport Oberhausen-Hütte - Krefeld-Stahlwerk möglichst wenig an Temperatur zu verlieren. Ich selbst war einmal beim Ausladen dabei - meine Güte, wie heiß wurde es einem ums Herz, die Dinger waren noch rotglühend!

Nichtsdestotrotz liefen die Züge unter dem Namen "Brammenzüge" und trugen die Bezeichnung Gag, verbunden mit einer 8000er Nummer. Wenn ich mal wieder Zeit habe, kann ich auch noch mit einigen Tonmitschnitten dieser Brammenzüge dienen...

Offensichtlich hat sich aber keiner der HiForisten an der Beitragslänge gestört, oder?

Schönen Abend noch,

Martin

Alte Heimat Krefeld

geschrieben von: koebes100

Datum: 02.11.06 20:42

tolle Bilder aus meiner alten Heimat. Ich war in den 70er/80er Jahren in Krefeld Uerdingen auf der Schule und konnte die Züge nur vom Fenster meines Klassenzimmers sehen. An Fotos habe ich damals leider nicht gedacht. Hast Du auch Aufnahmen aus Uerdingen ?
Also ich bin ja eher selten hier im HiFo aber solche Beiträge fesseln mich immer wieder und für meinen geschmack sind sie dann eher zu kurz als zu lang. Kompliment und Dank für diesen Beitrag.

Aufnahmen aus Uerdingen

geschrieben von: martin welzel

Datum: 02.11.06 20:52

habe ich auch, aber nicht von den Brammenzügen.

Einige habe ich hier schon einmal eingestellt. Die anderen müsste ich erst scannermäßig abarbeiten...

Viele Grüße,

Martin

Edit: Linkreparatur



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2015:12:08:16:34:45.

Stillegung und heutiger Zustand

geschrieben von: Philosoph

Datum: 02.11.06 20:58

Hallo Martin,

mal wieder ein bärenstarker Beitrag von dir.

Die Strecke wurde erst 1980 oder 1981 entgültig stillgelegt. Bis zuletzt verkehrte wohl noch ein Alibizugpaar nach Neuwerk.

Heute sind nur noch Reste des ehemaligen Hausbahnsteigs zu erkennen. Leider stammen die Fotos noch aus meiner analogen Zeit und zum Scannen fehlt mit momentan die Zeit.

Danke und Gruß

Carsten

Re: Stillegung und heutiger Zustand

geschrieben von: stefan p.

Datum: 02.11.06 21:36

Hallo Carsten,

die Stilllegung war am 21.05.82. Anbei ein Bild des Abschiedszuges, allerdings zwischen Kempen und Kaldenkirchen aufgenommen (in KR-Stahlwerk habe ich kein Bild gemacht).

http://img127.imageshack.us/img127/4520/912081575721051982ahr6.jpg

Es grüßt
Stefan P.

Spur 0 - was sonst?

Meine Beiträge im HiFo: [www.drehscheibe-foren.de]
Eine große Bitte an alle Leute die die oben gezeigte Situation fotografiert haben : Das ganze gefällt mir richtig gut und ich denke über einen Modellnachbau nach. Daher suche ich noch alle möglichen Bilder vom Gebäude innen und außen.

VG, Holger

http://img301.imageshack.us/img301/1500/banner12xk.jpg

Da ist dir wieder ein Beitrag gelungen

geschrieben von: Gerd Tierbach

Datum: 02.11.06 23:48

Lieber Martin,

du hast dich richtig ins Zeug gelegt, um deine Heimatempfindungen zu präsentieren. Vermutlich kannst du noch nachlegen. Ich freu mich drauf!

Beste Grüße

Gerd
Lieber Martin,
diesmal hast Du für MICH den Vogel abgeschossen - denn es wurden viele Erinnerungen an meine Kindheit wieder wach, wie schön, daß Du auch das Stellwerk und den BÜ mit aufgenommen hast, wo ich ja auch ab und an mit Herrn N. die Nachmittage verbrachte und unter Aufsicht die Schranke schließen durfte. Wie stolz ich Knirps darüber war! Ich erinnere mich noch an die kalten Wintertage, an denen man am Bahnsteig stehend die Wärme der ganz nah langsam vorbeirollenden 50`er spüren konnte. Auch schön die Werksloks zu sehen, die mir im späteren Berufsleben täglich begegneten und ich einmal bei einer Gleiswaageneichung das Glück hatte, mit dem Schienenunimog, der die Gewichte rangierte, mitfahren zu dürfen.
Vielen Dank, viele Grüße und bis Sonntag, wo die Übergabe der von Dir redlich verdienten "Härtstropfen" stattfinden kann - ich hoffe, ich habe sie bis dahin noch nicht benötigt.
Ulli
der Beitrag läßt auf viele weitere in gewohnter Qualität von Dir schließen und hoffen.

Irgendwie kommt bei dem kleinen Bahnhofsgebäude der Wunsch hoch,
selbiges in ein dreidimensionales Erinnerungsstück kleineren Maßstabes zu verwandeln;-)
Wenn man dann noch Platz und Zeit hätte die 50 Kab davor mit einer entsprechenden Wagenschlange . . .

Auf alle Fälle weitermachen!!!

Herzlichen Dank un Grüße aus dem Bergischen

[www.vauhundert.de]
Preiswerte Dienstleistungen im Bereich spurgebundener Flurfördermittel aller Art und feinster Güte.
"Jetzt sind die guten alten Zeiten, nach denen wir uns in zehn Jahren zurücksehnen werden."(Peter Ustinov)____ P.S.: Ich kann ihm trotzdem nicht glauben;-)
Ogottogott, jetzt brauche ich mal Herztropfen.

Wenn ich daran denke, wie das heute aussieht und wie oft ich schon über diese Brücke am Stahlwerk gefahren bin, von der aus man die Bahn nicht mal erahnen kann (vielleicht besser so, sonst müßte man das Elend ja sehen...).

Für 'ne 50er würde ich gerne mal 'ne Viertelstunde am BÜ stehen bleiben.

Danke für diesen tollen Beitrag!
Und wann gibt es mal wieder ne Diaschau? ;-)

Gruß
TJ
Hallo Michael,

dann mal los! Die 50er Kab stelle ich zur Verfügung, baust Du das Modul????? Damit dürfte der Maßstab dann auch klar sein ;-)

Fragt sich
Stefan P.

Spur 0 - was sonst?

Meine Beiträge im HiFo: [www.drehscheibe-foren.de]
Endlich Dampf-Bilder vom Bw Neuß! Schließlich ist 052 604 noch kurz vor Toreschluß zu "meinem" Gremberg gewandert.

Deine "Heimatdienststelle" ...

geschrieben von: H.R.

Datum: 03.11.06 17:46

... kannte ich bis eben überhaupt noch nicht. Und das, obwohl ich Bahn und industriellen Vorder- oder Hintergrund nicht gerade uninteressant finde...

Besten Dank - hier gibt es viel zu sehen und zu erfahren aus dem rheinischen Teil des I.-Gebiets.

Nur weil du selbst drauf anspielst:

Störende Länge? Eher nicht! Aber auch mit einem geringeren Anteil an Bildern würde dieser Beitrag wohl kaum in irgendeiner Weise leiden...

H.

Stahlwerksrätsel: Krefeld-Stahlwerk, Bf oder Hst?

geschrieben von: Galibo

Datum: 05.11.06 16:14

Hallo Martin,
mit diesen Bilder machst Du mein Sonntagsmorgen-Kaffe&Croisant zu einem besonderen Erlebnis ... nein, weniger die vielen komischen schwarzen Loks (als "spätgeborener" lasse ich den Assoziationen freien Lauf und sehe diese Szenerie mit wummernden 216 oder der pfeifenden 215-Vorserie in Fahrstufe 15 vor mir), vielmehr hat es - neben dem umfangreichen Betrieb mit dem Gemischtwarenladen - dem "Signalabhängigen" die Stellwerksanlage angetan: Wir sehen ein elektromechanisches Stellwerk mit Glühlampenüberwachung und Lichtsignalen in der Außenanlage, bei dem die Signale weiterhin über die Fahrstraßensignalhebel und nicht über Taster gestellt werden. Also eigentlich nix besondereres, aber trotzdem schön :-))

Eine kleine Anmerkung sei erlaubt: Die "Knöpfe" sind auch bei einem elektromechanischen Stellwerk "Hebel" ... die roten Fahrstraßensignalhebel und die blauen Weichenhebel ...
Die Fahrstraßensignalhebel wirken bis 45° als Fahrstraßenhebel und zwischen 45 und 90° als Signalhebel.

Leider kann man die Beschriftungen nicht alle lesen, hast Du noch vielleicht noch weitere Fotos/Vergrößerungen/Ausschnitte davon, auch von dem BÜ-Bedienpult und dem Blockgerüst?

Weiche 1 dürfte die im Streckengleis Krefeld-Willich liegende Weiche gewesen sein, Weiche 2 die daran anschließende im Streckengleis Willich-Krefeld, die beide die Gleisverbindung zwischen den beiden Streckengleisen herstellen. Beide sind nach Bezeichnungsschild mit Zungenprüfer "Pr" ausgestattet, da spitz von Reisezügen befahren. Weiche 3 hingegen wird nur stumpf befahren, auf den Zungenprüfer wurde daher wohl verzichtet.
Weiche 4 dürfte als Schutzweiche hinter Signal C gelegen haben, und in dieser Eigenschaft ebenfalls mit Zungenprüfer ausgestattet gewesen sein.

Wir sehen auf dem Foto die Hebel der Weichen 1 bis 4 in Minus. Die weißen Lampen zeigen die Ordnungsstellung an: Die Weichen liegen tatsächlich entsprechend der Hebelstellung in Endlage. Damit konnten, wie Martin schildert, der Fahrstraßensignalhebel um 90° nach links umgelegt werden, so daß (wenn alle anderen Bedingungen auch erüllt sind) die Fahrstraße c festgelegt wurde und das Signal C auf Fahrt kommen sollte. Oben links auf dem Aufbau kann man den leuchtenden Signalfahrtmelder für Signal C erahnen, der die Fahrtstellung des Signals bestätigt.

War nun die Betriebstelle ein Bahnhof oder eine Haltestelle? Die signaltechische Ausrüstung erinnert eher an eine Abzweigstelle verbunden mit Haltepunkt, also eine Haltestelle:
"Ein Haltepunkt kann mit einer Abzweigstelle oder einer Anschlußstelle örtlich verbunden sein. Dient die Gesamtanlage dem öffentlichen Verkehr, wird sie als Haltestelle bezeichnet" (DV408, 1960)

Dies läßt sich vielleicht aus dem Bertiebsverfahren zum Stahlwerksbahnhof ableiten. War dies eine eigene Betriebsstelle mit separatem ESig, wurden die Züge zum Stahlwerk somit angeboten und angenommen? Oder wurde bei der Einfahrt eine Zustimmung des "Stahlwerkers" angefordert (Dies ließe sich bei einer Vergrößerung des Hebelwerksaufbaus durch entsprechende Tasten und Meldelampen erkennen)

Neugierige Grüße,
Marc

Laut Buchfahrplan: Krefeld Stahlwerk Hst (o.w.T)

geschrieben von: Olaf Ott

Datum: 05.11.06 18:08

(Dieser Beitrag enthält keinen Text)
Hallo Marc,

es freut mich außerordentlich, dass Du solch ein Interesse an meinem kleinen Stellwerksbildchen hast!

Du hast die Situation völlig richtig beschrieben. Weichen 1 und 2 stellen die Verbindung der beiden Streckengleise her, Weiche 3 ist die Weiche vom Streckengleis Willich-Krefeld ins Stahlwerk und Weiche 4 der Gegenpart im Stahlwerk selbst. Weiche 4 war übrigens eine DKW, deren Zungen c und d vom Weichenhebel ;-) gestellt wurden. Das mit dem Zungenprüfer hast Du auch richtig erkannt. Weiche 3, die keinen hatte, wurde nur von Güterzügen ins Stahlwerk spitz befahren, daher wird sie wohl auch keinen benötigt haben.

Die vier Weichenhebel liegen richtig für eine Fahrt aus dem Stahlwerk nach Krefeld (der "Balken" auf dem Weichenhebel liegt waagerecht), das Signal ist gezogen. Es folgt die Ausfahrt eines Brammenzuges, einer wasser-fassen-wollenden Lz oder einer Übergabe (die damals von mit V60 gefahren wurden). Wegen der Streckensperrung des Richtungsgleises nach Krefeld mussten alle 4 Weichen umgelegt werden. Der fünfte blaue Hebel diente der Bedienung einer Gleissperre für das gesperrte Gleis.

Zur Einfahrt der Züge ins Stahlwerk wurde beim Stahlwerker eine Zustimmung in Form eines elektrischen Kontaktes erbeten; dies wurde durch eine weiß leuchtende Meldelampe angezeigt.
Zweifelsohne war Krefeld-Stahlwerk eine Haltestelle. Ich weiß nicht, wie oft ich den Stempel "Hst Krefeld-Stahlwerk" in der Hand hielt. Einen weiteren Stempel gab es aber auch noch: "Bf Krefeld-Stahlwerk Hst".

Schönen Abend noch und bis morgen in alter Frische,

Martin
Interessant,
was war der Grund für die Sperrung des Richtungsgleises zum Hbf, daß man sich die Mühe gemacht hat, die Abhängigkeiten im Stw. dieserart umzubauen? War dies schon die dauerhafte Umstellung auf eingleisigen Betrieb?

In der Hoffnung, vielleicht noch ein wenig mehr von dem Stellwerk sehen zu können:
bis denne
Marc
Zunächst einmal großes Lob für den gelungenen Beitrag.
Den Begriff "Heimatdienststelle" finde ich wirklich sehr passend.

(...) Noch im Sommerfahrplan 1974 wurden zwei Zugpaare täglich (morgens / abends) über Willich hinaus bis nach Mönchengladbach-Neuwerk gefahren, die übrigen Züge endeten bereits in Willich. (...) Wie man sieht, war der Zuspruch beträchtlich; oftmals musste man im Zug stehen, und das, obwohl ETA plus ESA unterwegs waren! (...)

Ich habe gerade mal den meinen Kursbuch-Nachdruck vom Sommer 1959 geblättert und dort die Tabelle 245d "M.Gladbach - Neersen - Krefeld" gefunden. Dort sind neben zahlreichen Bus-Verbindungen nur zwei Zugpaare verzeichnet: Ein morgendliches Zugpaar Krefeld - Neersen und retour sowie ein mittägliches Zugpaar Krefeld - Willich und retour. Ebenso ist der Hinweis "Inkrafttreten des Fahrplans erst auf besondere Anordnung" zu finden.
Stand die Strecke damals schon vor der Stillegung, zumindest im Personenverkehr? Und wie kommt es, dass es später dann doch wieder mehr Zugverkehr - zumindest zwischen Krefeld und Willich - gegeben hat?

Der Personenverkehr zwischen Krefeld und MG Neuwerk wurde im übrigen am 22.05.1982 eingestellt. Zuletzt gab es nur noch das bekannte "Alibi-Zugpaar".

Gequält und traurig schaut der werte Fahrgast drein,
ein Lint-Triebwagen muss es nun wirklich nicht sein!

@ Krause

geschrieben von: martin welzel

Datum: 08.11.06 06:56

Hallo Jens,

die Strecke verlief ursprünglich tatsächlich so, wie Du es beschrieben hast. Sie führte von Krefeld über Willich, Neersen und Mönchengladbach-Neuwerk nach Mönchengladbach Hbf. Zwischen Neuwerk und MG-Hbf wurde die Strecke Viersen-MG mittels einer Brücke überquert, die im Krieg zerstört und nach dem Krieg nicht wieder aufgebaut wurde. Daher endete die Strecke dann in Neuwerk.

Dem Personenverkehr kam besondere Bedeutung zwischen KR-Stahlwerk und KR-Hbf sowie KR-Stahlwerk und Willich zu, da viele Arbeiter des Edelstahlwerks mit der Bahn zu ihrem Arbeitsplatz fuhren. Auch der Schülerverkehr zwischen Willich, KR-Stahlwerk und KR-Hbf spielte eine nicht unwesentliche Rolle, lagen doch alle erreichbaren Gymnasien in Krefeld (so auch meins). Nachmittags, beim Schichtwechsel im Stahlwerk, so gegen 15 Uhr, gab es im Abstand von ca. 15 Minuten sogar zwei Fahrmöglichkeiten nach Krefeld!

Und heute? Noch nicht einmal der große Parkplatz, der vom Edelstahlwerk südwestlich der Bahn gebaut wurde, ist heute noch gefragt. Er wurde daher schlicht verschlossen; die wenigen Autos, die dort nun parken, stehen unter der errichteten Brücke der B57.

Schönen Tag noch,

Martin

Ich hätte nicht davon zu träumen gewagt, ...

geschrieben von: PWP

Datum: 08.11.06 07:50

... hier jemals Bilder von meiner "Heimatstrecke" zusehen!

Toll, Martin!

Als seit der Geburt in Wilich Lebender bin ich - natürlich - als Junge immer wieder an der Bahnstrecke "entlanggestrichen". Viel Verkehr habe ich dabei aber südlich des Stahlwerkes nicht mehr miterlebt. Jetzt Aufnahmen von der Bedienung des Anschlusses Deilmann zu sehen, ist schon der Hammer! Auch überrascht mich die Länge der Übergaben.

Dazu noch Werkloks von TEW und die der Engländer - einfach nur klasse!

Beste Grüße

PWP


http://www.lok-datenbank.de/imgs/mini_banner.gif http://www.inselbahn.de/mini3.jpg http://www.inselbahn.de/mini2.jpg http://www.inselbahn.de/mini4.jpg http://www.inselbahn.de/mini1.jpg

@PWP

geschrieben von: martin welzel

Datum: 08.11.06 08:58

Lieber Patrick,

siehst Du, so klein ist die Welt!

Der Anschluss hieß übrigens "Dellmann", und nicht "Deilmann"; ich habe das letztens noch nachgeprüft, indem ich einfach nach Schiefbahn-Nord gefahren bin. Den ehemaligen Anschluss habe ich so leidlich gefunden, wo der BÜ mal war, konnte man auch noch erahnen, und das Areal der Firma Dellmann, von der heute nur noch ein Gussschild am Eingangstor existiert, wird von jemand Anderem benutzt. Immerhin habe ich die "Holzverschlagbude" auf meinen Bildern noch aus der Ferne wahrnehmen können; zumindest deren Dach.

Viele Grüße,

Martin

Re: @ Krause

geschrieben von: Krause

Datum: 08.11.06 18:00

Moin, Moin Martin,

ergänzen könnte man vielleicht noch, dass es auch einmal eine Verbindung von MG-Neuwerk zur Güterumgehungsbahn MG gab. Diese Trasse war im Vorbeifahren noch gut zu erkennen, als ich dort neulich bei der DGEG-Schienenbus-Fahrt im dortigen Bereich vorbei kam.

Ich will ja nicht nerven, aber mich würde doch wirklich mal interessieren, warum im Sommer 1959 das Reisezug-Angebot (auch) zwischen Krefeld Hbf und Willich mit den zwei erwähnten Zugpaaren so mickrig war.

Ebenso gab es ja bis Anfang 196x auch eine Straßenbahn von Krefeld nach Willich (bis 195x auch noch weiter in Richtung Mönchengladbach).

Gequält und traurig schaut der werte Fahrgast drein,
ein Lint-Triebwagen muss es nun wirklich nicht sein!

Nochmal @ Krause

geschrieben von: martin welzel

Datum: 09.11.06 07:11

Hallo Jens,

also, warum im Sommer 1959 das Reisezugangebot so dünn war, kann ich Dir nicht sagen. Ich war damals schlicht erst knapp sechs Jahre alt und hatte vor den vorbeibrausenden schwarzen Ungetümen immer einen Heidenrespekt, wie meine Eltern mir später erzählten.

Dass es früher mal eine Straßenbahn von Krefeld nach Willich gab, wusste ich auch. Dass sie noch früher bis nach MG ging, war mir nicht bekannt.

Mehr kann ich leider nicht dazu beitragen.

Schönen Tag noch,

Martin

Straßenbahn KR - Willich - Schiefbahn - Mönchengladbach

geschrieben von: PWP

Datum: 09.11.06 19:12

Die Linie auf der Oberschlesienstraße führte über Willich nach Schiefbahn. Bis 1954 konnte man am Gladbacher Flughafen vorbei nach Mönchengladbach fahren. Dabei wurde die Eisenbahnstrecke Kaarst - Schiefbahn - Neersen zwischen Schiefbahn und Neersen gekreuzt. Die Straßenbahn hatte vor dem BÜ zu halten und per Fernsprecher die Freigabe zur Querung der Bahn anzufordern.

Bis ca. 1962 wurde noch nach Schiefbahn gefahren. Ca. 1966 wurde dann auch die Linie nach Willich eingestellt.

Beste Grüße

PWP


http://www.lok-datenbank.de/imgs/mini_banner.gif http://www.inselbahn.de/mini3.jpg http://www.inselbahn.de/mini2.jpg http://www.inselbahn.de/mini4.jpg http://www.inselbahn.de/mini1.jpg
Ein super Bildbericht, Martin !

Da lohnt es sich, dies auch 4 Jahre nach Deinem Posting hier zu erwähnen (Danke für die Verlinkung - ich kannte diesen Bericht noch nicht) und Altbewährtes aus den Tiefen des HiFo mal wieder zu "Re-aktivieren" !

Gruss, Michael

Beste Grüße, Michael :-) https://abload.de/img/mk201402sr40g127satt1guj69.jpg ... und immer schön die Kurbel fest im Griff !
Danke für diesen tollen Beitrag.

Ich war gestern beruflich in Krefeld & kannte die Situation dort überhaupt nicht.
Da ich etwas zu früh war, bin ich erstmal über die stillgelegte Straßenbahnstrecke gestolpert.

Dann habe ich jedoch die ehemalige DB-Strecke entdeckt & dort die ehemalige Bahnsteigkante ausfindig gemacht.
Ebenso ist ja klar zu erkennen, dass die Strecke mal zweispurig war.

Im gleichen Augenblick kam eine 232 als Lz vorbei, leider war ich ohne Kamera ausgestiegen :-(

Mit dieser Neugier & ein wenig googlen bin ich nun über diesen Beitrag gestolpert.
Schade, was aus diesem Bahnhof/Hp geworden ist...

Daher nochmals danke für diese tollen Bilder des Beitrages.

bitte löschen

geschrieben von: cargofuzzy

Datum: 01.05.20 19:40

bitte löschen



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2020:05:01:19:46:16.

? Frage zu Güterwagen

geschrieben von: cargofuzzy

Datum: 01.05.20 19:45

Hallo!

Vielen Dank für den Beitrag! Eine Frage zum letzten Bild: Was ist das für ein Güterwagen, und was wird darin transportiert? Gibt es diese Bauart heute noch?

Gruß
Paul

Re: ? Frage zu Güterwagen

geschrieben von: martin welzel

Datum: 01.05.20 23:41

Moin Paul,

wenn ich das richtig sehe, meinst Du dieses Bild:

http://www.eisenbahnhobby.de/stahlwerk/SW900-32_TEW10_KR-AnratherStr_2-10-78_S.jpg


Der Wagen ist ein Schwenkdachwagen, ähnlich wie dieser hier: [dybas.de]
Was damals allerdings darin transportiert wurde, entzieht sich meiner Kenntnis.

VG,
Martin