Beim letzten Mal (leider aus Zeitgründen bereits etwas länger her) besuchten wir Alsdorf am 18.11.1973. Es dauerte nur wenige Tage, und der Bazillus rief mich wieder nach Alsdorf. Doch zunächst wurden Aufnahmen in Stolberg gemacht.
Alsdorf-Teil 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 ,
Karte zu13 ,
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Vergleich mit heute.
Leider konnte an diesem Tag mein Bruder nicht teilnehmen, so dass ich heute keine Tonbandaufnahmen präsentieren kann.
Am 22.11.1973 besuchte ich vor der Fahrt nach Alsdorf das Bw Stolberg. Im Stolberger Hauptbahnhof traf ich zunächst auf die Kabinentender-053 031, die einen Güterzug aus Richtung Vennbahn am Haken hatte:
Bild 115:
Danach marschierte ich ins Bw und traf zunächst auf die ziemlich unfotogen aufgestellte 052 916:
Bild 116:
Dann erst konnte ich mich in der Lokleitung anmelden. Wie gewöhnlich gab es keinerlei Schwierigkeiten, das Bw betreten und dort frei umherlaufen zu dürfen.
Zwischen einigen abgestellten Wagen hindurch erspähte ich eine Lücke, durch die ich 050 622 mit einem E-Wagen-Zug aufnehmen konnte. Sie bewegte sich gerade in Richtung Stolberg Hbf, um von dort vermutlich weiter nach Siersdorf oder Alsdorf zu fahren. Der Vordergrund sieht so seltsam freigeräumt aus: War hier etwa kurz vorher ein Teil des Stolberger Rangierbahnhofs abgeräumt worden?
Bild 117:
Es dauerte nicht lange, und 053 031 rückte zum Restaurieren ins Bw ein:
Bild 118:
Bild 119:
Auf den Fersen war ihr 051 565, die wie 053 031 einen Scheibenradvorläufer besaß.
Da zurzeit am Ablaufberg kein Betrieb herrschte, stand das Form-Abdrücksignal in Grundstellung:
Bild 120:
Im nächsten Bild sehen wir 053 031 unter der Besandungsanlage. Gleich wird sie an den Wasserkran heranfahren. Im Hintergrund wartet bereits 051 565:
Bild 121:
Während der Restaurierung von 053 031 schaute ich kurz in den Lokschuppen und entdeckte 050 117 (eine 50er mit für Rangierzwecke umgebauter verkleinerter Rostfläche), bei der die zweite Kuppelachse ausgebaut war. Die entsprechenden Kuppelstangen liegen aufgearbeitet vor ihr auf den Holzböcken:
Bild 122:
Dann war 053 031 fertig und wurde auf der Drehscheibe gedreht:
Bilder 123 und 124:
Auch 051 565 fuhr auf die Drehscheibe, wurde gedreht und anschließend an der Scheibe abgestellt:
Bilder 125 bis 127:
Damit endete mein Besuch im Bw Stolberg. Ich marschierte wieder zurück zum Hauptbahnhof, um nach Alsdorf zu fahren. Im Hauptbahnhof traf ich auf einen belgischen Vierachser, Lok 6256. Für Fahrten nach Deutschland bekam sie extra ein drittes Spitzenlicht verpasst:
Bild 128:
Anschließend zeigte sich noch 050 806, die einen Kesselwagenzug – verkeht herum vorgespannt – in Richtung Aachen-West an mir vorbeizog:
Bilder 129 und 130:
Nachdem 795 240 eingelaufen war, der noch mit Oberlichtern und aufgesetzter Stirnlampe herumfuhr, konnte ich mich auch Richtung Alsdorf in Bewegung setzen:
Bild 131:
In Alsdorf angekommen fehlte die Beleuchtung. Auf dem Stellwerk wurde ich von meinem freundlichen Fahrdienstleiter wieder begrüßt, und so konnte ich 051 302 mit ihrem Kohlenzug aus Fc-Wagen trotz mäßigem Licht von oben ablichten:
Bilder 132 und 133:
Lok 3 (Henschel 25169/49) zug anschließend einen Kokszug am Stellwerk vorbei,
Bild 134:
um danach sich vor diesen schönen Güterwagen (ist das ein Oppeln?) zu setzen und ihn gemeinsam mit einem weiteren mit Kohle gefüllten offenen Wagen zu einer weiteren Wagenreihung am Stellwerk zu schieben:
Bilder 135 und 136:
Überrascht war ich, dass die schon aus Stolberg bekannte 051 565 auch in Alsdorf eingetroffen war, die diesen soeben zusammengestellten Zug dann an den Haken nahm. Der "Oppeln" war von Anna 3 jedoch woanders hin mitgenommen worden...:
Bild 137:
Zum Fotografieren war es nun eigentlich zu dunkel geworden.
Ich weiß heute nicht mehr genau, wie es möglich war, aber mein freundlicher Stellwerker organisierte für mich einen Kurztrip zum Alsdorfer Lokschuppen!
Ich freute mich unbändig, und auf dem Weg dorthin kamen mein Zechenbegleiter und ich an Anna 9 vorbei, die ich noch gar nicht kannte! Anna 9, von Hohenzollern unter der Fabriknummer 2227 im Jahr 1908 gebaut, war eine Lok des Typs Crefeld (was ich damals noch gar nicht wusste!). Sie war bereits stolze 65 Jahre alt und offensichtlich gerade mit der neuen Bezeichnung "Nr. 9" versehen worden. Ihr Kohlenaufsatz gefiel mir gar nicht, und auch das Schutzblech über der Lichtmaschine war recht ungewöhnlich:
Bilder 138 und 139:
Und dann aber kam die eigentliche Überraschung: Neue Loks für die Grube Anna!
Hier sehen wir zunächst die spätere Anna 12, noch als Westfalen 10 bezeichnet, kalt und ohne Lampen am Lokschuppen stehen. Mit ihren eingeworfenen Scheiben machte sie einen traurigen Eindruck, wurde jedoch wieder zum Leben erweckt. Es handelt sich fabriknummernmäßig um die vorletzte hergestellte Kruppsche Bergbau (Krupp 4248/61):
Bilder 140 und 141:
Hinter ihr stand – bereits in "Lok 11" umgezeichnet, die Kruppsche Hannibal (Krupp 3075/53), ehemals Lok 9 der Zeche Westfalen in Ahlen:
Bild 142:
Hinter dem Lokschuppen fand ich noch Anna 8 vor, die gerade eine Fahrwerksuntersuchung bekam und die ausgeachst behelfsmäßig auf einem Holzstapel stand:
Bild 143:
Und zum Schluss – man sieht es, das Licht war praktisch verschwunden – konnte ich noch eine Aufnahme meiner Lieblingslok, Anna 6, machen, die dampfend vor dem Lokschuppen stand (Verschlusszeit etwa 1/8 Sekunde...):
Bild 144:
Hier endet mein Besuch in Alsdorf am 22.11.1973. Und damit – nach 30 Bildern – endet auch mein heutiger HiFo-Beitrag.
Beim nächsten Mal gibt es wieder etwas für die Ohren; Ihr müsst Euch aber noch ein wenig gedulden.
Schönen Abend noch,
Martin W.
Edit: Uhrzeitangabe entfernt
Edit2: Links wieder gangbar gemacht
Edit3: Link zu Teil 5 berichtigt
Meine DSO-Beiträge: [
www.drehscheibe-foren.de]
5-mal bearbeitet. Zuletzt am 2020:07:28:10:02:46.