StellwerkPsf schrieb:
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> Die hier vorgebrachten Argumente sind haltlos und tauchen irgendwie immer wieder auf.
Mag sein. Hast Du denn schon mal so ein Projekt durchgezogen, daß Du Dir ein Urteil erlauben kannst?
> Eine angeführte Geräuscheproblematilk ist in den meisten Fällen absolut hinfällig, was die unzähligen bewohnten Bahnwartswohnungen und Häuser in der Nähe von Hauptstrecken doch klar beweisen. Von daher kann ist dies kein Argument, sondern an den Haaren herbeigezogen.
Sicher ist das an den Haaren herbeigezogen. Du kennst aber bestimmt die ganzen Fälle, in denen sich Anwohner von Bahnstrecken ihre Umgebung zurechtklagen wollen?
Übrigens. Um eins klarzustellen, ich habe schon an stark befahrenen Bahnstrecken gewohnt, ich weiß also wie das ist. Mich stört es nicht, aber ich weiß nicht, ob es mich in sagen mwir mal 20 Jahren, wenn die Butze abbezahlt und fertig restauriert ist immer noch nicht stört.
> Ausserdem gibt es genug Stellwerke die als Ferienhaus oder sogar von der Gastronomie genutzt werden, auch wenn davor die ICE Züge vorbeifahren.
Das sind für mich Ausnahmen, die die Regel bestätigen.
> Es braucht eben nur ein paar clevere Ideen, die über das normale und überall verankerte kleinliche Denken hinausgehen.
Ich bin mir sicher, daß DU diese Ideen hast.
> In den meisten Fällen, wo das Stellwerk leer steht trägt nicht das Stellwerk die Schuld, sondern der Eigentümer!
Wie das der Konzern sieht, ist ja erstmal egal. Gehen wir mal von der anderen Seite ran.
Ich habe mich wirklich schon mehrfach ernsthaft mit dem Erwerb eines solchen Objektes (Stellwerk bzw. Bahnwärterhaus) auseinandergesetzt. Da ich in absehbarer Zeit keine Familie gründen möchte, würde eine nutzbare Wohnfläche von 50-60qm für mich allein hinreichen. Die Aufteilung mit Schlafen/Bad/Heizung unten und Wohnen/Küche oben würde ganz gut gehen, der Bedienraum hätte eine tolle Loftatmosphäre. Bahnwärterhäuser werden mit teilweise recht großen Grundstücken ab 35kEUR verrammscht (relativ zur Grundstücksgröße). Das Grundstück wäre für meine Gartenbahn optimal, nur die Größe der Hütte geht meist nicht über eine Gartenlaube hinaus, taugt also allenfalls als Ferienhaus. Hinzu kommt die Lage vollkommen in der Pampa und die meist schlechte Erschließung. Das ist bei Stellwerken (nicht ex Blockstellen) in Orten meist besser, aber ich bin nun mal ein Stadtmensch. Sagen wir mal, das wäre alles bis hier i.O. Dann kann der Erwerb stattfinden. Ist auch alles nicht so tragisch. Aber dann fängt der Spaß erst richtig an.
Solche Objekte sind im Regelfall stark sanierungsbedürftig, sprich außer den Grundmauern kann man alles vergessen. Die Fenster, Isolierung, Heizung, Elektrik, sanitäre Anlagen usw. entspricht meist nicht im geringsten heutigen Ansprüchen/Vorschriften. Verschlechtern will ich mich gegenüber meiner bisherigen Mietswohnung nicht. Nicht selten findet man Plumsklos, Ofenheizung usw. Je nach Objekt sind hier mindestens noch mal der Kaufpreis, meist mehr, als Investition erforderlich. Hinzukommt der Zeitaufwand für die Eigenleistung bzw. "Projektleitung". Da ich mit meiner Freizeit noch andere Dinge vorhabe und ich außerdem gegen jede Form von Wohnungseigentum (da Klotz am Bein) bin, habe ich alle diese Überlegungen zu den Akten gelegt.
Das ist natürlich nicht für alle gültig, aber zu so einem Projekt gehört schon weit mehr als nur eine clevere Idee zu haben. Das "der Konzern" gelegentlich auch solche "Ideen" kritisch betrachtet mag sein.
p.s. Ein Zuständiger, mit dem ich mal über die möglichen Objekte gesprochen und mir auch einige angesehen habe, sagte mir mal: "Tuen sie mir bitte einen Gefallen, kaufen sie auf gar keinen Fall eins der Objekte, sie machen sich keine Freude damit."
Schöne Grüße
Gruppentaste
"Vor meiner Black Mamba geht jeder Schaffner in die Knie."
Harald Schmidt in mobil 04/2009 über seine BahnCard100