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 04 - Historisches Forum 

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Moin,
vor einigen Tagen wurde hier im Forum die Frage gestellt, was denn in einem Dosiermittelkasten sei und wofür der Inhalt dient.
Hartmut Riedermann hat eine treffliche kurze Antwort geliefert, der ich mich in einem Punkt allerdings nicht 100%tig anschliessen wollte, denn unter der o.g Überschrift hat Friedrich Witte, Minden, einige kritische Anmerkungen zur Kesselwasserinnenaufbereitung zusammengefasst.

Der Artikel stammt aus dieser Zeitschrift:

http://img89.imageshack.us/img89/753/lt031962seite17ib.jpg


Ich bedanke mich an dieser Stelle bei der Redaktion des "Voraus" für die Erlaubnis, den Artikel hier einstellen zu dürfen. Da die Scans im Interesse der Lesbarkeit ca. 400k haben, habe ich mich auf die beiden ersten Seiten des insgesamt 7-seitigen Artikels beschränkt. Falls Interesse besteht, stelle ich die anderen Seiten gerne ein, allerdings sind es bis zu 900k pro Seite, da andernfalls die Zeichnungen und Fotos nicht mehr erkennbar sind.

Ein letzte Vorbemerkung: insbesondere den drittletzten Satz auf der zweiten Seite " Die Gefahren.." sollte man sich sich nicht nur inhaltlich, sondern auch wegen der Formulierung auf der Zunge zergehen lassen.

Viel Spass beim Lesen
Egon

http://img78.imageshack.us/img78/2998/lt051962witteseite10hm.jpg
http://img490.imageshack.us/img490/9554/lt041962witte6yg.jpg

sehr interessant,...

geschrieben von: Ossi

Datum: 29.01.06 13:00

...sollte sich jedes Dampflokpersonal immer wieder vergegenwärtigen.

Die äußere Speisewasseraufbereitung wäre demnach ja für die Harzbahnen tatsächlich eine Überlegung wert.
Umkehrenden sind dort absolutes Verschleißteil geworden...
...soll aber auch am Hersteller liegen...

Gruß
Helmut



Grüße aus Ostfriesland
Helmut

Interessant für Museumseisenbahner...

geschrieben von: Roststab

Datum: 29.01.06 13:00

Ist dieser Artikel, den ich schon lange kenne, allemal. Besonders interessant ist das von Witte angesprochene Problem der Haltbarkeit von Liederungen (Mitte des 3. Scans). Nur noch ein Bruchteil der bisher üblichen 60 000 km! Da sollten die Kollegen mal drüber nachdenken, wie schädlich Wasserreissen ist. Aber der Artikel geht noch weiter, fehlen Dir da die Seiten? Ich könnte nach einigem Suchen aushelfen.

Glückauf

Wow! Frage zu "Voraus": Gibt es die...

geschrieben von: bloem

Datum: 29.01.06 13:10

...alte GDL- Zeitschrift auch online?

Vielen Dank, höchst lehrreich!

Hendrik.



http://www.hendrikbloem.de/wp-content/uploads/2015/03/Hendri-Bloem_www.hendrikbloem.de_PS.jpg

Re: Interessant für Museumseisenbahner...

geschrieben von: Reko Heizer

Datum: 29.01.06 13:35

Bitte auch der rest von das Artikel..

Re: Wow! Frage zu "Voraus": Gibt es die...

geschrieben von: Egon Ehlberg

Datum: 29.01.06 14:38

Hallo Bloem,

die Frage kann ich Dir nicht beantworten, ich habe mal einen Stapel LT in der Vor-Ebay Zeit zusammen mit einigen anderen Unterlagen aus dem Sperrmuell (!!) geborgen. Setz dich einfach mal mit der Redaktion in Verbindung, die Dame hat auch auf mein Ansinnen sehr freundlich reagiert. Adresse und Tel. Nr. hier:

[www.gdl.de]

Gruss Egon
Witte erwähnt kurz vor Ende des gescannten Artikels, daß die Anzeige des Wasserstands durch die innere Aufbereitung verfälscht wird. Kann mir das jemand erklären?

Danke.

Manfred

Hochinteressant! Und ? an die Computerfreaks.

geschrieben von: 03 1008

Datum: 29.01.06 15:19

Vielen Dank für das Einstellen dieses interessanten Artikels! Der Dank geht natürlich auch an die "Voraus"-Verantwortlichen für die Erlaubnis. Über die folgenden Seiten würde ich mich sehr freuen.

Eine Frage an die Computer-Freaks: Lassen sich hier im Forum eigentlich auch pdf-Dateien einstellen? Damit ließe sich doch die technische Qualität derartiger Einstellungen verbessern und gleichzeitig die Größe der Dateien reduzieren. Falls das möglich sein sollte: Ist jemand in der Lage, pdf-Dateien (eventuell auch von guten Fotokopien) zu erstellen?



https://live.staticflickr.com/65535/51905195846_de7830b685_o.jpg

Re: Hochinteressant! Und ? an die Computerfreaks.

geschrieben von: WolfgangDA

Datum: 29.01.06 15:35

Das Erstellen von PDF-Dateien ist eigentlich kein Problem mehr, denn es gibt Druckerprogramme, die auch solche erstellen können, z. B. bei Data-Becker. Da kann man aus eigentlich allen druckbaren Formaten (Word-Dokumente, Excel-Dateien, JPEG-Bilder und ander Bilderformate etc) PDF's erstellen.

Bloss das Einstellen solchiger ist ein Problem, da musst Du Webspace haben um es zu machen, und hier im Forum verlinken, um sie abzurufen.

Gruß

Wolfgang Reiter
Hallo Egon,

vielen Dank für den Artikel, ich hoffe, die fehlenden Seiten kommen hier noch nach.
Prinzipiell wird ja meine Aussage im oben genannten thread damit ja nicht negiert.
Witte bringt hier sehr praxisnah zur Kenntnis, was in "Dampflokomitvkunde" eher mehr theoretisch erläutert wird.

Es ist imer so in der Technik. Da wird ein neues Verfahren in ein bestehendes System eingeführt, eine neue Technik angewendet, die einiges verbessert. Gleichfalls treten damit aber auch in anderen Bereichen wieder negative Dinge auf, die man erst lernen muss zu beherrschen.
Genauso hier, es war also erforderlich, dass sich Lok- und Werkstattpersonal erst auf die neuen Gegebenheiten einrichten und teilweise umlernen mussten.
Dann scheint es ja auch in den weiteren Jahren geklappt zu haben.

Durch diesen Artikel verstehe ich jetzt einiges mehr was möglicherweise mit 01 509 und evtl. 01 1066 passiert sein könnte. Aber damit möchte ich hier jetzt keine Diskussion darüber eröffnen (wer sich damit beschäftigen möchte, nehme diesen Artikel zur Hand, lese den EK-Artikel sachlich und versuche, sich die sachlichen Argumente aus dem EK-Forum herauszufiltern).

Noch einmal herzlichen Dank und
beste Grüße

Hartmut
Mit PDF käme man hier insofern nicht weiter, als dass sich die Qualität des Bildes dadurch nicht bessern würde.
Der richtige Weg wäre gewesen:
- Einscannen im Graustufenformat
- Bearbeiten mit der Tonwertkorrektur (Weißpunkt und Schwarzpunkt setzen)
- Unscharf maskieren mit kleinem Radius (3) und großer Stärke (180) ohne Schwellenwert
- Umwandeln in 1-Bit-Bild mit für den hiesigen Zweck bpsw. 600 ppi.

Zum direkten Anzeigen hier könnte man daraus dann ein zweifarbiges GIF machen (schwarz und weiß als Farbe).
Wenn man es besser erhalten möchte könnte man das ganze auch als TIF oder in einem PDF zum Download bereitstellen, Internet Browser können 1-Bit-Tifs leider nicht richtig darstellen und als JPG geht das nicht.

Allerdings, im Rahmen der Möglichkeiten ist es schon so in Ordnung wie es hier war!

Torben

Hier die weiteren Seiten (5 Scans, 4,1 MB!)

geschrieben von: Egon Ehlberg

Datum: 29.01.06 16:02

Hallo,

nachstehend die weiteren 5 Seiten des Artikels. @ Hartmut: wie Witte so schoen schreibt: "Wo Licht ist.... "

Mit Gruss

Egon

http://img52.imageshack.us/img52/6961/lt031962witteseite693si.jpg
http://img54.imageshack.us/img54/3283/lt031962witteseite707ns.jpg
http://img95.imageshack.us/img95/3615/lt031962witteseite713sv.jpg
http://img95.imageshack.us/img95/1925/lt031962witteseite722qf.jpg
http://img529.imageshack.us/img529/4559/lt031962witteseite735wp.jpg



Eintrag editiert (31.01.06 18:01)

Danke!..

geschrieben von: bloem

Datum: 29.01.06 16:23

Gruß
Hendrik.



http://www.hendrikbloem.de/wp-content/uploads/2015/03/Hendri-Bloem_www.hendrikbloem.de_PS.jpg

Witte bezieht sich auf ...

geschrieben von: Roststab

Datum: 29.01.06 17:43

die Tatsache, dass alkalische Lösungen zu Siedeverzügen neigen und deshalb wesentlich größere Dampfblasen entstehen. Diese könne den scheinbaren Wasserstand tatsächlich so stark verfälschen. Als Naturschauspiel nennt man so etwas Geisyr. Noch Fragen?

Glückauf

PDFs erstellen und ein Angebot

geschrieben von: der pasinger

Datum: 30.01.06 01:23

Servus,

PDFs müssen nix kosten, wer gerne am PC bastelt, findet auf http://www.rumborak.de/bilddaten/rumbobannerklein.gif eine Anleitung, um unter Windows aus Freeware einen Druckertreiber zu bauen, der PDFs schreibt.

Achso,
Da ich erst in 5-10 Jahren "Stoff" für dieses Forum bieten kann, hätte mein Webspace gewisse Kapazitäten für solche Dinge übrig - Mail genügt :-)



mfg
Nils

Re: Witte bezieht sich auf ...

geschrieben von: Kurt

Datum: 30.01.06 14:48

Das hast Du aber nett ausgedrückt, mit Gysir! Wer jetzt noch nicht in Deckung geht, alle Achtung!
Ich hab aber noch eine andere Frage dazu. Angenommen, das mancherorts nun mal nicht besser verfügbare Wasser wäre stationär vorbehandelt worden, bestimmt wäre doch auch Chemie mit ins Spiel gekommen. Klar, Schlamm hätte vorher schon in erheblichem Anteil sich absetzen können, aber alkalisch wäre das Wasser doch vermutlich trotzdem noch gewesen, oder? Das Problem bliebe, wenn auch vielleicht etwas in vermindertem Umfang.

Gruß,



Kurt

Re: Hier die weiteren Seiten (5 Scans, 4,1 MB!)

geschrieben von: 41_360

Datum: 30.01.06 17:00

Hallo,

interressant das Ganze, aber bei mir kommt die Letzte Seite des Artikels nicht zur Anzeige.

Kannst du mir das Bild direkt zumailen (E-Mail ist eingetragen)?

Danke im voraus



Noch keine

Die Methode macht's...

geschrieben von: Roststab

Datum: 30.01.06 19:30

Es gibt unterschiedliche Methoden der stationären Wasseraufbereitung. Die grundsätzlich beste Methode ist der Ionenaustausch. Hört sich kompliziert an, ist es aber nicht. Ich unterstelle mal generell, dass das Wasser von Schwebstoffen und Mirkoorganismen bereits gereinigt wurde. Beim Ionenaustausch werden an einem organischen Harz die gelösten Kationen wie Natrium, Kalium, Calcium, Magnesium, Ammonium usw. gegen ebenfalls positiv geladene H+Ionen ausgetauscht. Bei diesem sogenannten Teilaustausch sind die Härtebildner weg. Aber leider hat das Wasser jetzt einen Überschuß an H+Ionen und ist somit eine schwache Säure. Der Vorteil ist, dass sich in dieser "Brühe" keine aggresiven Gase wie Sauerstoff und Kohlendioxid lösen. Man kann jetzt mit einer geringen Menge einer Base (z.B.Natronlauge) neutralisieren. Dann lösen sich aber wieder die Gase begierig. Einfacher ist dagegen der Vollaustausch. Man schickt das saure Wasser noch über einen Anionenaustauscher der ersetzt Sulfat-, Chlorid-, Nitrat- und sonstige negativ geladenen Ionen gegen OH-Ionen. Diese "reagieren" mit den H+Ionen zu Wasser. Es entsteht neutrales Wasser. Das Beste was einem passieren kann. Nachteil s.o. Die Austauschverfahren sind billig, da die Harze regenerierbar sind. Aber sie sind relativ langwierig. Da kann man nicht mal schnell 30 m³ zaubern. Man wird auf Vorrat arbeiten müssen.

Bei den Methoden die härtebildenden Salze durch Chemikalien stationär abzutrennen, ist der Phosphatzusatz die ideale Lösung. Man gibt nach einer Wasseranalyse einen entsprechenden Anteil Natriumphosphat oder Phosphorsäure dazu. Man darf auch zuviel Phosphorsäure nehmen. Der Überschuß ist sogar zu empfehlen. Es bildet sich zuerst unlösliches Calcium- bzw. Magnesiumphosphat. Dieser Schlamm setzt sich am Boden ab, oder die ganze "Plempe" wird filtriert. Kann man halten wie ein Dachdecker. Beides ist teuer. Einmal braucht man eine teure Filtration, im anderen Fall wird der Behälter durch das feste Phosphat immer kleiner und man braucht irgendwann einen neuen. Der Vorteil eines Säureüberschusses besteht darin, dass sich um die Eisenrohre eine hauchünne Schutzschicht von Eisenphospathydraten bildet. Das Zeugs hemmt keinen Wärmeübergang und ist auch nicht kaputt zu kriegen. Nur sind die Phosphatmethoden sehr teuer.

Bleiben noch Methoden mit Kalkmilch und/oder Soda. Hier wird wie bei der inneren Speisewasseraufbrereitung vorgegangen. Man setzt die Mittel zu und es scheiden sich die Härtebilner als fließfähiger Schlamm ab. Das Wasser wird hierbei immer alkalisch und der Effekt des höheren scheinbaren Wasserstandes tritt auf.

So, jetzt kann jeder zusehen, wie er zu Potte kommt.

Glückauf

Re: Die Methode macht's...

geschrieben von: Kurt

Datum: 31.01.06 08:09

Ich danke Dir für Deine Aufklärung. Da war ich also doch ziemlich auf dem Holzweg. Der Ionenaustausch war mir nicht in den Sinn gekommen. Irgendwie hatte ich den Aufwand für zu groß eingestuft. Und gerade die Mengen, die man benötigen würde. Ein ganz nettes Wasserwerk ist dann ja erforderlich. Gegenspülen muß man auch regelmäßig, ein ganz netter Aufwand.

Gruß,



Kurt

Re: Ionenaustausch

geschrieben von: Roststab

Datum: 31.01.06 14:04

Der Ionenaustausch ist im stationären Kesselbetrieb Standard. Dort gibt es trotz hoher Verdampfungsleistung der Kessel (> 15 t Dampf/h) allerdings keine riesigen Austauscheranlagen, da mit Kondensatrückgewinnung gearbeitet wird. Das Regenerieren (Gegenspülen) ist eine unangenehme Arbeit, da mit Salzsäure und Natronlauge gearbeitet wird. Beim Teilaustausch gibt es noch eine weitere Möglichkeit. Man kann auch die sogenannte Erdalkali-Elemente (Ca, Mg) gegen Alkali-Elemente (Na, Li) tauschen. Allerdings ist das Verfahren sehr empfindlich und daher nicht ganz einfach in der Handhabung. Da kann dann mit Kochsalz regeneriert werden. Die Betreiber einer Museumslokomotive könnten durchaus eine kleine Austauscheranlage (Tagesdurchsatz 1- 2 m³)aufstellen und das entsalzte Wasser in einem Tank für den Einsatz zwischenlagern. Wenn dann noch ein kleiner Phospatzusatz genommen wird, halten die Rohre ewig. Man muß nur Investitions- und Betriebskosten für die Austauscheranlage plus Phospatdosierung gegen einen neuen Rohrsatz rechnen.

Stehbolzenbrüche kann man nicht verhindern. Sie haben mit der Wasseraufbereitung nichts zu tun, da sie mechanischen Ursprungs sind. Der letzte Satz ist nur, weil ich öfter von jungen Heizern danach gefragt wurde.
Seiten: 1 2 All Angemeldet: -