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 04 - Historisches Forum 

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Dies ist KEIN Museumsbahnforum! Bilder, Meldungen und Fragen zu aktuellen Sonderfahrten bitte in die entsprechenden Foren stellen.
Hallo HiFo-Freunde,

das heutige Foto aus meiner Sammlung zeigt den Schauplatz eines Eisenbahn-Unglücks in Regensburg. Der Unfallgegner „Lastzug“ ist
im Bild zu sehen. Der zweite Unfallgegner „Diesellok“ ist auf dem Bild jedoch nicht auszumachen.

Wer kann bitte ein Foto von der Diesellok und deren technische Angaben beitragen ?

Gibt es weitere Informationen zum Unfall, zu diesem unfallträchtigen schienengleichen Bahnübergang, zur Schmalspurbahn allgemein und
zum abgebildeten Lastzug ?

Vorab vielen Dank !


Wochenendgrüße von

Klaus aus Bonn

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Lastzug gegen Schmalspur-Personenzug der „Walhallabahn“


Am Stadtrand von Regensburg stieß am 6. Dezember 1956 ein Lastzug mit dem Schmalspur-Personenzug Regensburg - Wörth zusammen,
warf die Diesellok aus den Schienen und beschädigte die Waggons. Zum Glück war der Zug nur schwach besetzt, sodass nur die beiden Insassen
des Lastzuges und ein Fahrgast der Bahn leicht verletzt wurden. Dieser schienengleiche Bahnübergang war schon einige Male Schauplatz schwerer
Unfälle.

Das Foto zeigt die mit den Trümmern des Lastzuges und der Waggons übersäte Unglücksstätte am 06.12.56 in Regensburg

http://img301.imageshack.us/img301/294/sf04007yya1ed.jpg



Re: Unfall: Lastzug gegen Schmalspurbahn 1956; Foto u. Angaben zur Lok gesucht (

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 07.08.05 11:37

Hallo Klaus,

bei der Diesellok muß es sich um V29 951 oder V29 953 gehandelt haben, die erst kurz zuvor vom eingestellten pfälzischen Meterspurnetz gekommen waren. Leider wurden beide Loks nach der Einstellung der Bahn 1968 verschrottet. Die dritte im Bunde, V29 952, blieb jedoch erhalten, denn sie war nicht an die Walhallabahn, sondern nach Nagold gegangen und dann an die MEG (später SWEG) verkauft worden, landete dann im DGEG-Schmalspur-Museum Viernheim und überlebte sogar das jahrelange Chaos nach Schließung des Museums. Inzwischen ist sie in Bruchhausen-Vilsen endlich wieder in guten Händen und betriebsfähig:

[www.museumseisenbahn.de]

Bei dem Lastzug würde ich sagen, es ist ein Büssing 8000 Fernlastzug, wie man ihn hier:


[lkw-infos.net]

beim Lkw-Oldtimertreffen im westfälischen Freilichtmuseum in Hagen im Jahre 2002 sehen konnte.

Schöne Grüße,

Harald



Eintrag editiert (07.08.05 11:40)

Nützt leider eh nix: Eisenbahnfreunde FÜR die Jagsttalbahn - [www.jagsttalbahner.de]

Wenn das hier schon das Leben ist, was machen dann die Toten?
Wer kennt sich hier aus, wer hilft mir hier raus - aus der Verschwörung der @#$%&??? (HRK)

[www.lokschuppen-online.de]
Hallo Harald,

hab herzlichen Dank für die vielen interessanten Informationen und Bilder. Ich bin doch angenehm überrascht, wie rasant die Aufbereitung der Unfallgeschehnisse beginnt :-)

Grüße aus Bonn

Klaus

technische Daten V 29 lt. "Obermeyer"-Taschenbuch

geschrieben von: Mikado-Freund

Datum: 07.08.05 13:31

Nichts zur Aufklärung des Unfalls, aber etwas zu Deiner Frage nach technischen Daten der Diesellok:
http://img111.imageshack.us/img111/4324/v298ik.jpg



mit freundlichem Gruß

Walter

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(Der Versuch einer Anleitung von Forennutzern für Forenutzer)

Zum LKW

geschrieben von: Hans-Joachim Krohberger

Datum: 07.08.05 22:25

Hallo Klaus,

wie immer ein sehr interessantes Bild mit einer kleinen Geschichte dahinter.

Bei dem LKW handelt es sich in der Tat um einen Büssing 8000.

[url=]http://img13.imageshack.us/img13/2582/bssing80009mq.jpg[/url]

1950 wird aus dem 7000 S durch Erhöhung der Nutzlast um eine Tonne der Typ 8000. Oben rollt einer als Motorwagen eines typischen Fernlastzuges der 50er Jahre über das ebenfals für diese Zeit noch typische Kopfsteinpflaster.

[url=]http://img13.imageshack.us/img13/7974/bssing8000s0nx.jpg[/url]

1952 erhält der 8000 einen Motor mit einer von 150 auf 180 PS erhöhten Leistung und heißt jetzt 8000 S. Diese Wagen sind an der Ausbuchtung auf der linken Seite der Motorhaube zu erkennen, unter der das vergrößerte Lenkgetriebe sitzt.

[url=]http://img13.imageshack.us/img13/1089/bssingwinter3zz.jpg[/url]

Und immer daran denken: der nächste Winter kommt bestimmt!

Viel Grüße

Hans-Joachim



Hallo!

Von den Eisenbahnfahrzeugen ist fast nichts zu sehen. Interessant ist der Kesselwagen rechts im Bild. Wahrscheinlich handelt es sich um einen feuerlosen Heizkesselwagen, mit dem die Personenzüge geheizt wurden, weil die Dieselloks selbst keinen Heizessel besaßen. Dieses umständliche Verfahren hatte man schon in der Pfalz angewendet, und man musste dafür im Winter immer eine Dampflok unter Dampf vorhalten, um den nötigen Dampf zu erzeugen. Der Kesselwagen ist wahrscheinlich zusammen mit den Loks aus der Pfalz gekommen. Ein besseres Bild eines derartigen Wagens (gab es davon mehrere?) findet sich in der DEV-Vereinszeitschrift DME 4/1999, S. 21.

Schöne Grüße,

Dennis.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2015:01:03:23:48:18.

Heilmann- Fahrer sind auch heute noch

geschrieben von: wr4üe

Datum: 08.08.05 17:08

auf den Autobahnen zu erleben...

Gruß
Will
Hallo,

ich habe etwas gestöbert und dabei noch weitere Infos zu diesem Unfall gefunden:

In den DGEG-Nachrichten wurde in den Heften 56 und 57 vom September bzw. November 1983 ein zweiteiliger Artikel mit dem Titel 'Die "Walhallabahn" 1983: Eine Bestandsaufnahme' veröffentlicht. Im zweiten Teil des Beitrags (Heft 57 auf S.10) waren auch drei Bilder dieses Unfalls enthalten. Allerdings sind die Aufnahmen sehr kleinformatig, sodaß Details wie die Fahrzeugnummern im Druckraster untergehen.

Dem Artikel ist zu entnehmen, daß der Unfallort an der Kreuzung der Nordgaustrasse und der Donaustaufer Strasse in Regensburg lag. Die etwa 500 Meter östlich des Bahnhofs Reinhausen der Walhallabahn gelegene Strassenkreuzung entstand im Jahr 1938 mit dem Bau der Zufahrt zur Niebelungenbrücke, die die Donau überquert. Dieser Verkehrsknoten erwies sich für die Bahn in den Nachkriegsjahren als extrem unfallträchtig, was schliesslich am 31.5.1959 zur Stillegung des betroffenen Streckenabschnitts führte.

Auf den Fotos des Beitrags ist auch die Lok zu sehen, es handelt sich wie in einer früheren Antwort bereits erwähnt, um eine der beiden Regensburger V29, mit denen die Strecke verdieselt wurde. Sie stünde auf dem im Hifo veröffentlichten Bild rechts neben dem Fotografen diagonal auf der gegenüberliegenden Strassenseite bzw. schon zur Hälfte in einem Hof. Nach ihrer Entgleisung hatte die Maschine noch den Baum passiert, bevor der nachschiebende Zug den ihr folgenden Kesselwagen seitlich gegen den Stamm gedrückt hat. Der Lastzug mit seinem im Bü-Bereich noch erkennbaren Anhänger war wohl von links gekommen und wurde dann durch den Aufprall so abgewiesen, daß er schliesslich parallel zum Gleis zum Stehen kam. Im Text des Artikels wurde auf den Unfallhergang nicht eingegangen.

Leider ist auf den Bildern die Loknummer nur schlecht erkennbar, besonders die letzte Ziffer, die eine einwandfreie Identifikation ermöglichen würde. Auch die Verwendung einer Lupe hat wegen des Druckrasters nicht zum Erfolg geführt. Die Nummer des Kesselwagen könnte "DB 7092 Regensburg" sein, wobei hier besonders die 3. Ziffer sehr schlecht lesbar ist und auch "8" oder "3" lauten könnte.

Der Zug bestand neben der Lok und dem Kesselwagen noch aus einem Post-Packwagen, danach folgten mindestens 4 Personenwagen mit offenen Plattformen, allesamt zweiachsig. Von einem weiteren Wagen ist am Bildrand nur noch die Stirnseite, aber nicht die Bauart zu erkennen. Ausser der Lok und dem Kesselwagen sind zumindest der zweite und dritte Personenwagen deutlich erkennbar entgleist, beim Packwagen und dem ersten Personenwagen ist dies auch anzunehmen, aber nicht eindeutig zu sehen.

Vielleicht kann nun noch jemand das "Nummernrätsel" zum Kesselwagen auflösen oder sogar weitere Bilder von diesem Unfall oder der "Walhallabahn" beitragen ?


Viele Grüsse
Thomas