Hallöle, Hubert aus der Pfalz,
da hast Du ja herrliche Bilder ausgegraben und mich an meine zahlreichen Ferien bei der Lindauer Verwandtschaft erinnert. Danke!
Zum «Franzosenzug» muss ich aber noch was sagen: es ist schon richtig, dass es nach dem Krieg Dienstzüge für die französische Besatzungsmacht, nicht für die Öffentlichkeit zugelassen, gab. Vorarlberg und der Lindauer «Zipfel» Bayerns waren französische Besatzungszone; eine Zonengrenzabfertigung war auf der bayerischen Allgäubahn in Oberstaufen (US-Zone) und Harbatshofen bzw. Röthenbach (F-Zone) und auf der Südbahn in Dellmensingen (US-Zone) und Risstissen-Achstetten (F-Zone). Es verkehrte mindestens ab 18.03.1946 der TPerm (=Train de permission) 485 von Kufstein über Innsbruck – Arlberg – Bregenz – Lindau – Schwarzwaldbahn nach Strasbourg mit Gegenlauf.
Grund für diese etwas ungewohnte Verbindung (normal reiste man von Innsbruck über Buchs – Zürich – Basel nach Frankreich) war, dass Militärpersonen in Uniform nicht durch die Schweiz reisen durften.
Zum gleichen Zeitpunkt gab es aber schon einen öffentlichen D 151 Innsbruck – Strasbourg (Lindau Hbf ab 11:10 Uhr), mit 1., 2. und 3. Klasse, wobei für die Deutschen nur die 3. Klasse zugelassen war. Er lief 1953 und auch Jahre später als D 161 Lindau (So. 1953 ab 15:08) – Kehl, aber nach wie vor mit Kurswagen Innsbruck – Paris. Aus meiner Kindheit ist mir der exotische rostbraune Oberlicht-Postwagen der SNCF in Erinnerung geblieben. Irgendwann mal wurde der Strasbourger zum Eilzug degradiert, und im Sommer 1975 war Dein Zug der E 2060, Lindau Hbf ab 17:15 Uhr, der immer noch (einen?) Kurswagen Innsbruck – Paris und einen Liegewagen Lindau – Paris führte.
Und heute? In Anlehnung an eine (damalige?) Lindauer Szenekneipe könnte man sagen: «Oh, Du lieber Augustin, alles ist hin!»
Nochmals danke für Deine Arbeit!
Es grüsst allerseits
Hubert aus dem Schwabenland.