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Hallo HiFo-Freunde,

die heutigen Fotos aus meiner Sammlung sind dem ersten „Huckepack-Verkehr“ von 1954 gewidmet.

Wer kann zu diesem Thema noch weitere Informationen beisteuern ?

Welche „Unterkunftswagen“ hatte man den Fahrern damals spendiert ?


Sonnige Grüße

Klaus aus Bonn

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Vorbereitung Huckepack-Verkehr

Im November 1954 hatte die Bundesbahn die Vorbereitungen für den so genannten Huckepack-Verkehr so weit abgeschlossen, dass er mit vier
Güterzügen auf den Strecken Mühlheim/Ruhr - Hamburg und Frankfurt - Hamburg Anfang Dezember 1954 versuchsweise eingeführt werden konnte.
Laut Planung sollten im Huckepack-Verkehr Kraftfahrzeuge, Anhänger und auch ganze Lastzüge des Werkverkehrs, des gewerblichen Güternah- und
-fernverkehrs sowie der Bundesbahn befördert werden. Für Größe und Gewicht der Fahrzeuge waren bestimmte Höchstwerte vorgeschrieben.


Das Foto zeigt einen der ersten Anhänger, die Anfang November 1954 probeweise im Huckepackverkehr befördert wurden

http://img284.echo.cx/img284/6376/sf0400160hifo5hn.jpg


Beginn des Huckepack-Verkehrs zum 1. Dezember 1954

Zur Entlastung des Straßenverkehrs begann am 1. 12. 1954 der erste regelmäßige Huckepack-Verkehr der Deutschen Bundesbahn zwischen Hamburg,
dem Ruhrgebiet und Frankfurt. Lastwagen und Anhänger mit Gütern des Autofernverkehrs wurden nun auf Güterwagen der Bundesbahn über Nacht ans
Ziel gerollt. Der Fuhrunternehmer brauchte dann mit eigener Kraft an Ort und Stelle den nur noch verhältnismäßig kurzen Weg zum Empfänger der Ladung
zurückzulegen. Für die Lastkraftwagenfahrer hatte die Bundesbahn besondere Unterkunftswagen zur Verfügung gestellt, in denen die Fahrer während der
Bahnfahrt schlafen, sich waschen und essen können. Fahrkarten waren für die Lkw-Fahrer nicht erforderlich.


Das Foto zeigt die Verladung eines Lastwagenanhängers auf einen Güterwagen in Hamburg am 2. 12. 1954
.
http://img284.echo.cx/img284/2079/sf0400159hifo4df.jpg

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Hochinterssante Bilder, danke! Es wird aber nicht überraschen, wenn ich jetzt die neugierige Frage nach dem "Unterkunftswagen" für die LKW-Fahrer stelle?

Gruß
Will

? zu Bild 1

geschrieben von: Stuffz

Datum: 29.05.05 11:52

Hallo Klaus !

Tolle Bilder !!!

Kann es sein, daß das erste Bild schon älter ist, als von 1954 ?
Der Wagen ist nämlich mit "DR brit. Zone" beschriftet. Gab es das nicht nur bis 1949 ?

Gruß, Stuffz
wr4üe hat geschrieben:

> Hochinterssante Bilder, danke! Es wird aber nicht überraschen,
> wenn ich jetzt die neugierige Frage nach dem "Unterkunftswagen"
> für die LKW-Fahrer stelle?

Mmh, ich hätte vielleicht in der Neugier den ganzen Text lesen sollen.

Gruß
Will

Re: ? zu Bild 1

geschrieben von: wr4üe

Datum: 29.05.05 12:36

Stuffz hat geschrieben:
> kann es sein, daß das erste Bild schon älter ist, als von 1954
> ?
> Der Wagen ist nämlich mit "DR brit. Zone" beschriftet. Gab es
> das nicht nur bis 1949 ?

Die Beschriftung wurde auch auf Wagen nach einer HU noch 1955 nachweislich aufgebracht. Die DDR liess damals keine mit "DB" beschrifteten Güterwagen ins Land.

Gruß
Will

Rmmso 33

geschrieben von: Hans-Joachim Krohberger

Datum: 29.05.05 13:54

Hallo Klaus,

der Wagen ist ein dauerhaft seiner Rungen beraubter Rmms 33 (ex Rmms "Ulm") - deshalb Rmmso 33. Er wurde ab 1942 in Kriegsbauart als Nachfolger des Rms "Stuttgart" (Rms 31) in gößerer Stückzahl gebaut.

Zeichnung:
[www.modellbahnfrokler.de]

Infos:
[www.fh-merseburg.de]

Modell:
[url=]http://philatelie.deutschepost.de/philatelie/art/shop/postcollection/006220_zoom.jpg[/url]

Auf die nächsten Bilder bin ich schon sehr gespannt.

MfG

hjk



Re: Dank und Freude

geschrieben von: Klaus Wedde

Datum: 29.05.05 20:56


Allen herzlichen Dank für das Interesse an meinem Beitrag.

Über die wichtigen Zusatzinformationen habe ich mich sehr gefreut.


Grüße aus Bonn

Klaus
Hallo Klaus!

Zu den Begleiterwagen zitiere ich mal aus dem Jahrbuch des Eisenbahnwesens 1955:

"Für die versuchsweise Einführung des Huckepack-Verkehrs zwischen Hamburg - Mülheim (Ruhr) und Hamburg - Frankfurt (Main) wurden 200 Rungenwagen zum Auffahren der Kraftfahrzeuge über Stirn oder von der Seite besonders eingerichtet. Die zur Einhaltung des Profils notwendige Absenkung des Wagenfußbodens wurde durch Änderung des Laufwerks und durch verkleinerte Raddurchmesser erreicht. Die zu diesen - in festen Zuggarnituren laufenden - Wagen gehörenden vier Begleiterwagen (MCL4y), die aus Mannschaftstransportwagen der Kriegsbauart hergeichtet wurden, bieten in je sieben Abteilen Liegeplätze für 42 Karftwagenbegleiter."

Soweit das Jahrbuch. Die Liegewagen dürften also den späteren Expressgutwagen MDyg ähnlich sehen. Ich schätze mal, dass in einer der damaligen Ausgaben der Zeitschrift "Die Bundesbahn" ein Fachartikel mit entsprechenden Bildern zu finden sein sollte, aber da klaffen noch Lücken in meiner Sammlung...



Schöne Grüße

Joachim
--
[www.deutsches-krokodil.de]

Hallo Joachim,

hab herzlichen Dank für Deinen Beitrag mit den konkreten Informationen zum Huckepack-Verkehr. Schön, dass man hier im HiFo so viel fachmännische Unterstützung bekommt.

Grüße aus dem fast sonnigen Bonn

Klaus