Guten Morgen allerseits,
nachdem die mit viel Beifall bedachten Berichte über den Bahnhof Mariagrube hier
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ihren Anfang nahmen und dort
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zum Höhepunkt gelangten, möchte ich hiermit einen nicht weit davon entfernten weiteren "Turmbahnhof" in Erinnerung rufen: Baal. Im Vergleich zu Mariagrube hatte dieser Bahnhof allerdings den Nachteil, daß nicht alles schön gedrängt beieinander lag, sondern ziemlich weit auseinandergezogen war. Der laut Kursbuchtabelle dazugehörende Haltepunkt Baal Nord lag immerhin 700 m (Umsteigen per pedes!) entfernt, ebenso Baal Gbf und die Verbindungskurve zur Zeche Hückelhoven und weiter nach Dalheim. Dort bin ich jedoch nie gewesen, das schicke ich gleich voraus.
Der Bahnhof Baal präsentiert sich also mangels sichtbaren "Zubehörs" relativ unscheinbar, aber immerhin zweistöckig. Oben verläuft die elektrifizierte Hauptstrecke Aachen - Mönchengladbach, unten die einst durchgehende Verbindung Dalheim - Linnich - Jülich.
Auf dem ersten Foto sehen wir am 29. Mai 1980 den soeben als N 8866 aus Mönchengladbach über Dalheim angekommenen 515 518 vom Bw Düren. Früher wäre er mindestens bis Jülich durchgefahren, aber, wie gesagt, das war einmal; stattdessen wird er nach fast zwei Stunden Standzeit als N 8869 wieder nach Mönchengladbach zurückkehren:
Hier ist auch noch der Steuerwagen 815 738 erkennbar - alte und neue Farben bunt gemischt:
Etwa eine Stunde später erscheint als N 8870 aus Mönchengladbach die Kombination 815 735 + 515 629 vom Bw Düren, hier mit drei Minuten Verspätung bei der Einfahrt abgelichtet:
Der Anschlußzug wurde trotzdem von jedem erreicht, denn selbst ich hatte Zeit genug, die Treppen hinabzustiefeln und mich für das folgende Foto in Position zu begeben:
140 674 vom Bw Oberhausen-Osterfeld Süd vor N 5429 Aachen - Düsseldorf - Hagen. Eine grüne 140, ganz ohne Regenrinnen an der Front (war wohl eine Besonderheit dieser Serie), plus ein MDyg986 sind auch sehenswert. Ob die Bespannung dieses Zuges so planmäßig war, weiß ich bis heute nicht! Das vermeintlich nach Linnich weiterführende Gleis im Vordergrund verlief buchstäblich "im Sande".
Dann stehen 515 629 + 815 735 als N 8873 zur Rückfahrt nach Mönchengladbach bereit:
Die eineinhalb Stunden Standzeit habe ich allerdings nicht abgewartet, dazu war es dort zu ungemütlich. Auf dem Weg nach Hause kam ich in der Nähe des Haltepunkts Immerath an der Nebenbahn (Mönchengladbach - ) Hochneukirch - Jülich vorbei, und da in der Ferne ein Zug sich näherte, habe ich in aller Eile mein Auto geparkt, den Schlüssel steckenlassen, von rechts die Kamera herausgenommen, die linke Tür von innen verriegelt und die rechte verriegelt zufallen lassen - arrrrrgh! Mist! Na egal, erstmal das Foto machen:
Wieder eine bunte Mischung: 515 571 + ein unbekannter 815 vom Bw Düren als N 8390 (Mönchengladbach - Jülich) in Immerath. Daß hier zwei Tage später der Personenverkehr stillgelegt werden würde, war mir, glaube ich, noch gar nicht so richtig bewußt!
Tja, und dann wieder zum Auto - das war übrigens jener schon mal geschilderte orangefarbene VW 411 LE! Auf einem nebenan gelegenen Schrottplatz habe ich mir einen Schraubenzieher geliehen, nicht ohne mir einen Spruch von wegen "die Kess kannse och jlisch dolosse" anzuhören; damit wollte ich dann mein eigenes Auto aufbrechen.... na ja. Schließlich kam mir der nette Mensch vom Schrottplatz zu Hilfe und hat mir vorgeführt, wie man ohne Kratzer das kleine Seitenfenster aushebelt, mit langem Arm die hintere Tür aufmacht und dann mit Hilfe eines Bindfadens das Fenster wieder einsetzt, als wenn nichts gewesen wäre!
Nicht jedes meiner Fotos hat einen solchen markanten Erinnerungswert.
Alle "Jumbomanen" mögen mir verzeihen, aber ich fand es an der Zeit für ein bißchen mehr Abwechslung im HiFo!
Lothar Behlau, Köln
3-mal bearbeitet. Zuletzt am 2022:01:03:17:54:01.