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'Schienenmonster' bei Rheinbraun (m2B)

geschrieben von: Joachim Biemann

Datum: 16.10.04 15:35

Hallo allerseits,

heute möchte ich Euch eine eher unbekannte Art von Eisenbahnfahrzeugen kurz vorstellen: die "Schienenmonster" bei den Rheinischen Braunkohlenwerken (RBW - Rheinbraun). Es gab sie nicht nur im Rheinland; vielleicht kann jemand noch weitere Infos/Fotos aus anderen Revieren ergänzen.

Es handelt sich bei den "Monstern" (so habe ich sie damals empfunden) um Gleisrücker und Pflugrücker. Diese Geräte hatten die Aufgabe, die Gleise im Tagebau entsprechend dem Abbau- beziehungsweise Verkippungs-Fortschritt zu verrücken. Dazu besaßen sie zwischen den Lauf- und Fahrwerken Rollen, die das Gleis einspannten, anhoben und seitlich verschoben. Pflugrücker wiesen seitliche Pflugscharen auf, mit denen sie die jeweilige Geländeoberfläche formten.

Es grüßt
Joachim Biemann

P. S.: Die folgenden Fotos habe ich während der Vorbereitung zu einem Artikel auf meiner eigenen Site gescannt. Mir scheinen diese "Monster" so sehenswert, dass ich sie Euch hier im HiFo vorab zeigen möchte.


RBW-Gleisrücker 873 (dahinter 874), Frimmersdorf am 13.07.1983:

[url]http://img94.exs.cx/img94/9637/rbw873b.jpg[/url]


RBW-Pflugrücker 780, Hürth-Knapsack (Sandkippen-Gleis beim Bunker Goldenbergwerk) am 30.08.1988:

[url]http://img94.exs.cx/img94/9554/rbw780b.jpg[/url]

In der Tat monströs, ...

geschrieben von: H. Reike

Datum: 16.10.04 16:01

... diese Rücker. Besonders bei der Variante im oberen Bild hinten braucht's nur einen Hauch Phantasie in die Welt der Ungeheuer...

"Großartig" reicht schon nicht mehr, um angemessen zu kommentieren, auch was die motivliche Umsetzung betrifft. Und ich wage mal die Prognose, dass dein Namensvetter aus D. unmittelbar nach dem Anklicken wieder verstärkt auf seine Oberbekleidung wird achten müssen!

Rheinbraun - auch so ein Zielgebiet, das mir schon seit Jahr(zehnt)en (bisher nur) im Hinterkopf herumgeistert...

Gibt's diese "Ökonyme" noch? Sehe sie zum allerersten Mal.

H.



Eintrag editiert (16.10.04 16:05)

Hallo Helmut,

geschrieben von: Joachim Leitsch

Datum: 16.10.04 18:04

...ganz so schlimm ist's sabbern nicht ;)) Fürwahr, interessante Bilder - passend zum seinerzeitigen Beitrag von domino [www.drehscheibe-online.de] .
Meines Wissens gibt es so etwas im aktiven Einsatz nicht mehr bei RBW. btw: wäre das nicht mal ein interessantes HiFo-Treff-Ziel? Eine Fahrt bei RBW?



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Re: 'Schienenmonster' bei Rheinbraun (m2B)

geschrieben von: pedro

Datum: 16.10.04 18:59

Hallo,

leider sind diese Bilder heute nicht mehr möglich. Eine HiFo-Sonderfahrt auf den Gleisen der RBW ( heute: RWE Power) müßte allerdings möglich sein.

MFG

pedro

Re: 'Schienenmonster' bei Rheinbraun (m2B)

geschrieben von: pedro

Datum: 16.10.04 19:01

Hallo Herrn Biemann,

Top Fotos - erstaunlich wie gut bei solchen Aufnahmen die s/w-Fotografie wirkt.

MFG

PZ

Re: 'Schienenmonster' bei Rheinbraun (m2B)

geschrieben von: K5000

Datum: 16.10.04 19:40

Spitzen Fotos Herr Biemann.
Danke !

Über weitere Rheinbraunfotos würden einige sich hier sehr freun.


Gruß
Paul

Gleisrückmaschinen

geschrieben von: JJE

Datum: 17.10.04 00:27

Moin!

Gleisrückmaschinen kommen im Bergbau dann zur Anwendung, wenn Grubengleise verrückt werden müssen.
Das betrifft dann nicht nur die eigentlichen Grubengleise, sondern wohl auch Großgeräte, welche aus Gleisfahrwerken laufen.

Für den Bereich Mitteldeutschland (MIBRAG) ist aktuell ein Einsatz wohl auszuschließen. Der Tagebau Schleenhain ist komplett auf Bandförderung umgestellt worden, der Tagebau Profen fördert die Kohle ebenfalls per Band aus dem Tagebau zum Kohlenmisch- und Stapelplatz.

Bei Vattenfall müßten noch Gleisrückmaschinen im Einsatz stehen. Im Tagebau Cottbus Nord wird noch Kohle direkt am Flöz in die Züge verladen, so dass hier zwingend Rückmaschinen eingesetzt werden müssen.
Überhaupt ist Cottbus Nord der letzte Tagebau in Deutschland mit Zugbetrieb in der Grube. Selbst der komplette Abraumbetrieb in der Lausitz auf Bandförderung/Abraumförderbrücken umgestellt worden.

In den anderen Tagebauen der Lausitz werden wohl noch dort Rückmaschinen eingesetzt, wo spezielle Absetzer zum Verkippen von Aschen u.ä. vorhanden sind. Viele sind es auf jeden Fall nicht mehr.

Die in der ehemaligen DDR verwendeten Maschinen stammen größtenteiuls aus dem Lauchhammerwerk. Als Besonderheit besaßen etliche Geräte, wenn nicht sogar alle, Raupenfahrwerke, um bei Bedarf die Fahrzeuge quer zum Gleis ausgleisen zu können. Es gab Maschinen für 900 mm und 1435 mm Spurweite. Museal sind einige Gleisrückmaschinen erhalten geblieben.

Die Kombination vom Pflug und Gleisrückmaschine ist mir aus der ostdeutschen Kohle nicht bekannt, was aber nicht heißen soll, dass es die nicht gab. Dafür gab es sog. Birk-Pflüge. Davon müsste es noch ein paar geben. Auch bei einer Anschlußbahn ist mir die Verwendung eines solchen Pfluges bekannt. In Zwenkau lief übrigens eine EL3 mit fest angebauten Pflügen.

Zugtagebaue in Deutschland

geschrieben von: Jörg Militzer

Datum: 17.10.04 00:41

Hallo,
bei Rheinbraun (bzw. mittlerweile RWE Power) ist der Zugbetrieb im Tagebau schon seit rund 20 Jahren Geschichte.
Im Einsatz zu erleben sind Rückmaschinen noch in den Lausitzer Tagebauen, die alle mit Abraumförderbrücken ausgerüstet sind. Selbige laufen auf Gleisen und bedingen damit den Einsatz dieser Geräte. Mit Fernglas oder Tele lässt sich von den Aussichtspunkten der Betrieb in Welzow-Süd und Jänschwalde (hier müsst ihr bis zum zweiten Aussichtspunkt durchfahren, beim ersten nur Blick auf die Kippenseite) gut beobachten. Der Tagebau Cottbus-Nord hat darüber hinaus auch noch Zugförderung. Wie es in Nochten aussieht weiss ich nicht und der Tgb. Reichwalde ist derzeit gestundet. Auch der Werksbahnbetrieb außerhalb der Gruben ist mehr als sehenswert, zuweilen mit einer Zugfolge von wenigen Minuten.
Ansonsten eine Bitte an die Bergfremden: Haltet euch aus den Betriebsanlagen raus, das gilt auch in Nähe der Aussichtspunkte! (also nur die ausgeschilderten Wege benutzen). Und lasst euch nicht von idyllischen Restseen täuschen, wenn dort "Betreten verboten. Lebensgefahr" steht ist das auch so!!! Gefahr des Setzungsfließen, sprich Schwimmsand!!!
Glückauf
Jörg

Re: Zugtagebaue in Deutschland

geschrieben von: H. Reike

Datum: 17.10.04 12:52

Danke für den aktuellen Lagebericht!

Und für die mehr als berechtigten Warnungen ebenfalls - versteht sich zwar eigentlich von selbst, dass man nur mit ganz offizieller Anmeldung und Begleitung auf solches Terrain gelangen kann, aber ob das auch wirklich jedem klar ist, muss heute sicher etwas mehr als früher bezweifelt werden...

H.

Die Idee...

geschrieben von: H. Reike

Datum: 17.10.04 12:57

... hat was! Ob als HiFo-Fahrt oder als speziell für Werkbahn-Interessierte, müsste zu klären sein.

In jedem Falle: dranbleiben! Was meint Bernd dazu?

H.
(der bei d e m Ziel nun überhaupt nicht nein sagen könnte und würde)

Re: Gleisrückmaschinen

geschrieben von: Michael Brunsch

Datum: 17.10.04 14:48

Hallo,
in der Tat hatten viele Gleisrückmaschinen ein Raupenfahrewerk, aber nicht alle. Ich werde mal ein paar Bilder online stellen
http://home.arcor.de/vt18.16.10/klettw/kl7.jpg
Eine V22 bringt die Gleisrückmaschine 298 zum Stellwerk 101, wo sie verschrottet werden soll.
http://home.arcor.de/vt18.16.10/grm.jpg
G521 98 B (konnte nur auf 1435 mm eingesetzt werden) bei der MIBRAG in Profen, wo sie zur Erhaltung vorgesehen ist.

http://home.arcor.de/vt18.16.10/m/banner1.jpg

Re: Die Idee...

geschrieben von: Willi Ess

Datum: 17.10.04 18:54

Ich bin zwar nicht der Bernd

aber es ist sehr interessantes Thema, welches bei vielen nur am Rande
richtig wahrgenommen wurde.

Für mich pesönlich ein sehr interessanter Bereich der Eisenbahn.



Willi Ess - Der Lemgoer