Ein letzter Versuch dieses Konzept zu etablieren, war der 1971 erfolgte Umbau von fünf BRbu(ü)mh 282 bei Wegmann in Kassel zu sogenannten „Snack-Bar“ – Wagen der Bauart BRbu(ü)mz 285. Diese auch für den internationalen Verkehr bestimmten Wagen hatten - im Gegensatz zu ihren Vorgängern - einen äußerst geschmackvoll gestalteten und wesentlich moderneren Büfettraum mit 18 gepolsterten Drehsesseln an einer durchgehenden und am Ende gerundeten Theke erhalten, was aber zur Folge hatte, dass nur noch Platz für vier Sitzabteile übrig blieb. Eine elektrische Kühlanlage ersetzte die bisherige Stangeneiskühlung. Auch die Beleuchtung wurde verbessert. Alle fünf Wagen erhielten die 1971 gerade aktuelle Farbgebung in Pop-Farben rot-kieselgrau. Und eben einen dieser Wagen habe ich seinerzeit in Würzburg ingoriert – äh ignoriert:


Im Jahre 1975 ist der BRbuümz 285, 51 80 85-75 005-8, auf einer Ausstellung im BZA Minden zu sehen. Ein Eisenbahnfreund aus Lengerich/Westf. hat mir dieses Foto zur Verfügung gestellt:


Im Jahre 1977 sehen wir den BRbumz 285, 51 80 85-75 003-3, auf „seinem“ Platz im Würzburger Hbf:


Im Juli 1982 habe ich bei schlechtem Wetter im Münchener Hbf meinen einzigen selbst erlegten BRbumz 285, 51 80 85-75 003-3, mit dem Lauf Salzburg – Dortmund in einem unbekannten D-Zug in München, in schwarz-weiß aufgenommen:


In den Folgejahren standen die Wagen dann im AW Krefeld-Oppum abgestellt. Am 27. Juni 1984 harrt der BRbumz 285, 51 80 85-75 002-5, der Dinge die da auf ihn zukommen werden:


Und ebenso der 51 80 85-75 003-3:


Am 13. Febuar 1985 stand der BRbumz 285, 51 80 85-75 005-8, ebenfalls in dieser Reihe mit seinen vier Brüdern abgestellt:


Nach nur etwa 12 Jahren gab es für sie keine Verwendung mehr. Was ist eigentlich aus Ihnen geworden?

Das Selbstbedienungsprinzip wurde dann in den „Quick-Pick“-Wagen der Baureihen WRbumz 138 und 139 fortgeführt. Später kamen nach etwa demselben Schema, wenn auch ohne richtige Küche, die „Bistro-Café“ hinzu. Aber so richtig durchgesetzt haben sich diese Konzepte zumindest während der DB-Ära nicht. Nur knapp 25 Jahre (von 1961 bis 1985) gab es die Büffetwagen auf den Gleisen der DB. Ihre Hochzeit war noch viel kürzer (etwa 15 Jahre von1963 bis 1978). Der Kunde der DB wollte doch lieber einen „richtigen“ Speisewagen mit Bedienung und Komfort und ich denke, das ist auch heute noch so, auch wenn H.M. und Konsorten das nicht wahrhaben wollen.

Bis neulich - natürlich im HistFor

Rolf Köstner


Dieser Beitrag erscheint auch im Wagenforum

Hallo Rolf,

danke für die tollen Beiträge. Ich freue mich immer, weil ich stets neue Dinge dazulerne, von denen ich (und vermutlich auch einige andere hier) nichteinmal wussten, dass es sie gibt.

Wenn ich die ganzen Besonderheiten von damals mit heute vergleiche, so habe ich den Eindruck, dass es damals eine wesentlich großere Vielzahl an Personenwagentypen im Plandiesnt gegeben hat, als es heute der Fall ist. Das finde ich eigentlich schade, aber wenigstens hast du noch die schöne Zeit in Bildern für uns festgehalten!

Viele Grüße aus Lauf

Christian