Ein ganz normaler Nachmittag auf diesem schon damals (oder besser noch?) sehr außergewöhnlichen Bahnhof:



Eine ETA-Garnitur (815 677 u. 515 527 vom Bww Kassel) pausiert im dreigleisigen Lokschuppen, der von beiden Seiten befahrbar ist. Am Gleis 4 erhält 795 319 (Bw Eschwege) soeben Ausfahrt nach Eichenberg als 3511. In Großalmerode Ost wird er Kopf machen müssen.




Wenig später legt N (oder P? Oder ohne Kennbuchstaben?) 2941 (Kassel - Eschwege) seinen Zwischenhalt am Hausbahnsteig, Gleis 1, ein. Der Kasseler 515 536 führt außer seinem Steuerwagen 815 867 den D2i 114 601 Ksl mit. Das ist planmäßig!




In den weitläufigen Güteranlagen hat derweil 260 747 (Bw Kassel) gut zu tun. Noch immer wird dabei auch der Eselsrücken benutzt.




Aus Richtung Großalmerode West / Epterode bringt 260 758 eine beträchtlich lange Fuhre heran.




Berufsverkehr: 052 907 vom Bw Kassel hat den 2959 (ebenfalls Kassel - Eschwege) zu befördern. Im Hintergrund noch schemenhaft zu erkennen ist das ETA-Gespann des Gegenzuges, mit dem hier gekreuzt wird.





Zeitsprung! Bahnhof Walburg, knapp 31 Jahre später, am 1. Juni 2003.
Mit Fahrzeugen, die man sich 1972 hier nicht im Traum hätte vorstellen können! Sogar eine 50 (3645) ist hier wieder anzutreffen...



Eintrag editiert (25.04.04 21:49)

Hallo Helmut,

tolle Bilder, danke! Walburg hatte wirklich was: Nebenbahnknoten, Lokbehandlungsanlagen, Eselsrücken, und das alles in einem (sorry) Kuhkaff.

H. Reike hat geschrieben:

> Ein ganz normaler Nachmittag auf diesem schon damals (oder
> besser noch?) sehr außergewöhnlichen Bahnhof:

Zur Strecken- und Betriebsgeschichte gibts einen interessanten und sehr fundierten Beitrag von Martin Balser: [www.rz.uni-frankfurt.de].

Gruß
Volker

Hallo Volker,

ich danke für den Link - aber er funktioniert leider nicht.

H.

Er funzt doch!

Hallo H. Reike,

Danke für Deinen schönen Beitrag! Gut zehn Jahre später habe ich den Bahnhof als Schrottlager für Vorkriegswagen erlebt...

Vielleicht klappen ja direkte Links auf Martins Seiten.

Bahnhof Hessisch Lichtenau

Strecken oestlich von Kassel

Grüße,

Joekner

Hallo Helmut,

> ich danke für den Link - aber er funktioniert leider nicht.

Na, dann bekommste eben 'nen Neuen: [home.arcor.de]. ;-)

Gruß
Volker

Ganz tolle Fotos. Gibt es evtl. noch mehr davon z.B. von der Gelstertalbahn.

Carsten

Gelegentlich...

H.

... von Uwe Bachmann ist einem langjährigen Hessen natürlich ein Begriff.

Trotzdem: vielen Dank! Denn dank der dort gezeigten Walburger Abfahrtstafel konnten soeben noch einige Bildunterschriften etwas ergänzt und korrigiert werden - die Zugnummern stimmten auch zwei Jahre später noch!
Darüberhinaus ruft die Tafel Erinnerungen an das Eilzugpaar E 1972 / E 1973 Kassel - Eschwege hervor... Das müsste ein ETA gewesen sein, oder weiß es jemand besser?

Zunächst einmal ganz herzlichen Dank für diesen Beitrag. Durch solche qualifizierten Beiträge lebt das Historische Forum!

Bei dem Betrachten der Fotos stellt sich mir die Frage: Ist die 260 758-8 mit ihrem Güterzug aus Epterode tatsächlich über den Ablaufberg (Eselsrücken wie H. Reike so schön geschrieben hat) in den Güterbahnhof eingefahren? Ist das nicht etwas ungewöhnlich?

Traurig stimmt das Bild aus dem Jahr 2003. Zumal dort in Walburg ja wohl so manch wertvolles Fahrzeug stehen soll (bespielsweise aus der aufgelösten Sammlung des ex AW Glückstadt???). Und wenn man dann mitbekommt, wie es dort um die Pflege und Unterhaltung der Fahrzeuge bestellt ist, dann macht einen das doch sehr nachdenklich. :-(

...hoffentlich...

Klasse Bilder, die mal wieder ein tiefes "seufz" bei mir hervorrufen...

Danke für's Zeigen hier.


VG, Uwe

Tolle Raritäten - und dann noch in so guter Qualität. Die Bitte "mehr davon" liest man hier häufig, aber ich kann sie leider in diesem Falle auch nicht unterdrücken ... :-) !

Zum Eilzugpaar : Ich weiß es auch nicht genau, glaube aber, daß in einer Richtung lokbespannt gefahren wurde.

Danke für die tollen Bilder - das spornt nochmal an, den Bahnhof wenigstens im Modell zu verewigen...

Volker Blees hat schon recht: Walburg ist ein echtes Kuhdorf, ohne den Bahnhof würde man das nur wegen der beiden "SoDa"-Autobahntunnel kennen! Aber der Bahnhof ist ein echtes Highlight, mit der Lokeinsatzstelle und Durchfahrtschuppen, dem Ablaufberg und - zumindest in den fünfziger Jahren - einem Mordsbetrieb mit einer irren Fahrzeugvielfalt!!

b.t.w. Wann wurde eigentlich das ursprünglich vorhandene mechanische Abdrücksignal des Ablaufbergs durch das auch auf dem Bild abgebildete elektrische Signal ersetzt?

Grüsse aus Osthessen
Jan Bruns

Ja, zumindest im Winterfahrplan 1969/70 war es einmal lokbespannt und ETA.
Siehe Bildfahrplan auf [www.rz.uni-frankfurt.de]

En 1972 W[Sa] Eschwege - Kassel Hbf mit 050
Etn 1973 W[Sa] Kassel Hbf - Eschwege mit 515+815

Ich habe noch einen Zugbildungsplan aus der Zeit, da werde ich mal nachsehen, welche Wagen im 1972 liefen. Es waren, wenn ich mich recht erinnere, nicht die sonst üblichen B3yg.

Martin Balser.

Hallo,

wie versprochen die Wagenreihung der beiden Eilzüge nach dem Zp B R II der BD Ksl, gültig vom 27. September. 1970 an.

E 1972 W[Sa] 1. 2. 100t
BDn 111, ABn 112 Eschwege - Kassel
aus Zug 2967 in Zug 3176 Umlauf 05200

E 1973 W[Sa] 1. 2.
ABD ETA 515 Kassel - Eschwege
Umlauf 05410

2967 tgl. 1. 2. 150t, Fr/Sa und Sa/So als Pt
Mo/Di - Do/Fr ABn 112, DBn 111 Kassel - Eschwege
aus Zug 3177 in Zug 1972 Umlauf 05200
Fr/Sa, Sa/So ABD ETA 515 Kassel - Eschwege
Umlauf 05409/05410
Fr/Sa, Sa/So B ESA 815 Kassel - Walburg
Umlauf 05409

3176 und 3177 waren Züge zwischen Kassel bzw. Wabern und Bad Wildungen, die noch weitere Umläufe außer 05200 führten.

Martin Balser.

Hallo,

es wurde gefragt: Ist die 260 758-8 >mit ihrem Güterzug aus Epterode tatsächlich über den Ablaufberg in den Güterbahnhof eingefahren? Ist das nicht etwas ungewöhnlich?

Ungewöhnlich ist so etwas für einen Nebenbahnknoten in der Tat. Ablaufberge auf Nebenbahnen sind an sich selten, und dann noch direkte Einfahrt? Aber dieser Betriebsvorgang läßt sich anhand mir vorliegender Gleispläne einwandfrei belegen. Vom Einfahrsignal G aus Richtung Velmeden führte die Fahrstraße g6 in das Ablaufgleis. Die H-Tafel zur Begrenzung des Einfahrweges stand in Höhe des Berggipfels rechts vom Gleis, etwa dort, wo Ablaufsignal und Bergmeisterbude waren. Die in den Fahrweg einmündenden Nebengleise vom Lokschuppen usw. hatten Sperrsignale bzw. Gleissperren als Flankenschutzeinrichtungen.

Mit dieser Ausstattung konnte Walburg arbeiten wie ein "richtiger" Rangierbahnhof mit einer eingleisigen Einfahrgruppe :-) Die Züge aus Richtung Velmeden fuhren also auf den Berg ein, die Lok umlief und zerlegte ihren Zug. Züge aus Richtung Kassel mußten erst nach Gleis 12, welche von Eschwege nach Gleis 11 einfahren, das sind die langen Gleise, sie dem Ablaufberg zu Füßen um die Kurve nach Kassel führen. Von dort wurden sie gegen den Berg hochgezogen.

Martin Balser.

Hallo Martin,
wäre es zuviel verlangt, wenn Du den Gleisplan des Bf. Walburg hier einstellst?

Der Bf. hat was! Er ist so interessant, dass man gerne mehr wissen möchte.

Gruß Andreas.