Eine schöne Idee....
Mich hat das Fieber bereits im Kleinstkindalter gepackt, das Virus hatte mein Großvater gesetzt, und der starb leider schon 1974, als ich 2 1/2 war.
Fast immer ging es mit der Straßenbahn vom elterlichen Betrieb am östlichen Stadtrand zum Kölner Hbf, um für ein paar Groschen die Modellbahn kreisen zu lassen. Irgendwann hat er mir dann auch eine Etage höher die "ausgewachsenen" Exemplare gezeigt. Im Kölner Zoo waren natürlich die Tiere nur das zweitinteressanteste, einige Bilder von mir auf dem Umlauf der 89 7462 sind Belege für die frühe Prägung....Und einmal sind wir dann mit so einer seltsamen Eisenbahn gefahren, die war rot und brummte so komisch, und ich kann mich noch an so eine komische kleine Kupplung und einen Spruch von Opa Willi erinnern "Der stinkt aber nach Öl!". Mit ziemlicher Sicherheit waren wir mit einem Dieringhausener 795 gefahren. Dann sind wir irgendwo ausgestiegen, und nach einem strammen Fußweg auch wieder zu Hause rausgekommen. Danach war es das erst mal mit Eisenbahn.
Als ich Fahrradfahren gelernt hatte, begann ich, in immer größer werdenden Radien meinen Wohnort zu erkunden - irgendwo mußte doch dieser Bahnhof sein. Bei einer Fahrt erblickte ich plötzlich ein offenes Fabriktor, dahinter stand eine kleine rote Diesellok mit einem Wagen, ich hatte die Werklok von "Emceka Gompper" entdeckt. Und wo ein Wagen ist, müssen ja auch Schienen hin führen. Bald darauf war es so weit, durch eine winzige "Allee", die rechtwinklig von der nahen Wikingerstraße abzweigte, sah man die straßenseitige, überdachte Laderampe, und eine rote V100 mit ein paar Güterwagen rauschte dahinter in diesem Moment vorbei. Das sind diese Kurzfilmchen, die sich für immer und ewig im Kopf eingebrannt haben, kennt Ihr die auch?
Sofort ließ ich mich auf der Rampe nieder, und verfolgte das interessante Treiben aus 211, 212 und 215 und dem zeitgenössischen Wagenmaterial, las interessante Ziele auf den Zuglaufschildern, und versuchte, mir vorzustellen, wie es da wohl aussähe....Dieringhausen, Brügge, Marienheide, Overath.....das muß so um 1977 herum gewesen sein.
Bald kannte ich die meisten Fdl mit Namen, und sie mich auch. Es gab natürlich aufgeschlossene, und auch weniger offene, aber nie unfreundliche Beamte - so blieben mir immer die Herren Schorn und Schubert, aber auch der Herr Heer in Erinnerung. Am Tag der Einstellung des PV (Haltauflassung) im Jahr 1991 blieb ich bis zum Betriebsschluß dort, und stempelte am Entwerter noch einmal eine Fahrkarte ab, mit diesem Foto hatte ich es sogar in die Kölnische Rundschau geschafft. Montags sprach mich mein Vater an, ein Bild von mir sei in der Zeitung....am letzten Abend erfuhr ich, daß "KPH" auch einen Keller hat, dort wurde ich tatsächlich fündig....ein 1977er Kursbuch samt zugehöriger Buchfahrpläne wartete dort in einem ausgemusterten Schrank, um von mir entdeckt zu werden. Wie viele hundert Stunden habe ich dort verbracht, beim Fdl oder im kleinen Durchgang mit der Tür zur Gaststätte und dem winzigen Fahrkartenschalter.....
Leider habe ich nie wirklich repräsentative Aufnahmen des EG angefertigt....so bleibt mir nur, auf
wikipedia zu verweisen, um dieses Kleinod zu zeigen.
Bald zog ich meinen Eltern nach, raus aufs Land, fortan war die Siegstrecke und der Bahnhof Eitorf mein "Heimatbf". Die orangefarbenen n-Wagen nahm ich zu diesem Zeitpunkt mit.... :-)
"Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher." [Albert Einstein]
"Ich bin, wie ich bin. Die einen kennen mich, die anderen können mich...!" [Konrad Adenauer]
Meine letzten sogenannten Fernverkehrsreisen waren mehr improvisiertes Zurücklegen einzelner Teilabschnitte unter Miteinbeziehung ungewöhnlicher Routen.