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 04 - Historisches Forum 

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Hallo Zusammen,

im 3. Teil haben wir uns die Grand Confort Loks nach der Révision Générale (RG) angesehen: 3. Teil
Die Untersuchungen der Grand Confort Loks werden im AW Hellemmes (bei Lille) durchgeführt. Jetzt werden im 4. Teil die 37 Loks die die Farbgebung “Corail Plus” bekommen haben, präsentiert. Und so einheitlich wie die 17 Grand Confort-Loks nach den Untersuchungen aussehen, so unterschiedlich sind die 37 Corail Plus Loks.
Nach der Révision Générale der ersten 14 Loks der Reihe 15000, die wieder die Grand Confort-Farben tragen, wird die 15016 (Bild 01) mit vier Vertretern anderer Lokreihen Versuchsträger für ein neues Farbkonzept. Die anderen Loks sind die 22347, 26014 und die Dieselloks 72006 und 67373 . Der Grund für das Farbexperiment ist die Hauptuntersuchung der ersten Corail-Wagen die nach diesen Arbeiten ein silber/dunkelgraues Aussehen mit weissen Zierstreifen haben (siehe Bild 12). Das neue Farbschema der Wagen heisst “Corail Plus”. Bei den elektrischen Loks wird als Kontrastfarbe rot (Nase und Zierstreifen) angewendet, bei den Dieselloks eine hellblaue Farbe (Bild 13). Und das neue Logo Casquette (Mützenlogo) wird auf der Seitenwand angeklebt. In der endgültigen Corail Plus Farbgebung für Lokomotiven wird sich generell die rote Farbe durchsetzen auf Kosten der hellblaue Farbe.
Wenn später die Farbgebung auch bei anderen Lokbaureihen angewendet wird, z.B. bei Loks für Nahverkehr oder Güterzüge, wird der algemeine Begriff “Multiservice” statt “Corail Plus”verwendet.


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Bild 01. Im November 1995 wird die 15016 als erste Lok dieser Reihe nach der Révision Générale in den Corail Plus Farben abgeliefert. Die Harmonie zwischen den renovierten Corail Wagen und der renovierten Lok ist nicht zu übersehen. Hier fährt die 15016 mit dem Schnellzug 101 aus Paris am 2. September 1999 ihr Ziel Strasbourg bei Stephansfeld entgegen. Bemerkenswert ist, dass bei dieser Lok die Rundlogos auf den Nasen nicht entfernt worden sind, sondern nur abgedeckt. Das ist ein spezifisches Merkmal dieser Lok.


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Bild 02. Nachdem die 15016 in 1995 in den Corail Plus Farben abgeliefert wurde, werden zunächst noch drei weitere Loks der Reihe 15000 in Grand Confort Farben lackiert (15017, 15025, 15022). In 1996 erscheint als zweite Corail Plus Lok die 15019 auf den Schienen. Bei dieser Lok ist das Rundlogo auf der Nase entfernt worden und durch einen Logo Casquette Aufkleber ersetzt. Bei Stephansfeld passiert am 18. April 2003 eine 22200 mit der 15027 (in der Mitte) und 15019 (am Schluss) als Lz 350036 von Hausbergen nach Nancy.


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Bild 03. Als dritte Corail Plus Lok der Reihe 15000 wird die 15023 abgeliefert. Sie hat auch den Logo Casquette Aufkleber auf der Nase aber die Form des roten Zierstreifens an der Seitenwand hat sich geändert. Bei den Führerständen verlaufen sie nicht parallel zu den Führerstandsfenster (wie üblich bei den Grand Confort und béton Farben) sondern anders herum. Die 15023 passiert am 17. September 2004 mit dem EC 90 Vauban Hochfelden in Richtung Metz.


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Bild 04. Die 15027 ist die vierte 15000 in den Corail Plus Farben, und die erste Lok mit dem endgültigen Corail Plus Design. Als fünfte Lok folgt die 15026, ebenfalls nach dem endgültigen Corail Plus Design gestaltet. Am 2. September 1999 bringt sie den Schnellzug 108 von Strasbourg nach Paris und fährt über die Überführung (saut de mouton) bei Imling.


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Bild 05. Wer nun glaubt dass alle weitere Loks der Reihe 15000 in das Standard Corail Plus Design das AW Hellemmes verlassen werden, der unterschätzt die Kreativität der SNCF. Nach der 15026 bekommen die 15028 und 15020 eine Untersuchung und werden an den Fronten der Nasen ganz in Rot gespritzt (ohne dunkelgraue Streifen). Die Nase bei der Führerstand 1 behält das Rundlogo und bekommt die Loknummer in kleinen Ziffern. Das Bild zeigt die 15028 in Strasbourg am 29. September 2001.


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Bild 06. Die 15020 mit der auffälligen roten Front der Nase von der Führerstand 2 bei einem Zwischenhalt in Saverne am 5. September 2004.


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Bild 07. Die 15041 ist die achte Corail Plus Lok und hat nur eine kleine Änderung im Vergleich zu den Standardloks 15027 und 15026: die Loknummer an der Seitenwand ist nicht blau sondern grau (was die Sichtbarkeit nicht gerade verbessert). Die 15041 fährt am 31. Mai 2002 mit dem EC 90 Vauban von Milano nach Brüssel bei Lutzelbourg vorbei. Bemerkenswert ist auch der dritte Wagen im Zug, ein UIC-X “Giubileo” in XMPR-Farbgebung.


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Bild 08. Auch die letzte Lok die in 1996 nach eine RG abgeliefert wird, zeigt eine kleine Änderung. Die 15021 hat die Loknummer an der Frontseite mit kleinen Ziffern angeschrieben an der Frontseite. Am 2. September 1999 bringt die 15021 den EC 90 Vauban von Basel nach Luxembourg, aufgenommen bei Lutzelbourg.

Eine Zwischenbilanz Stand Ende 1996 zeigt, dass es jetzt neun Loks der Reihe 15000 in den Corail Plus Farben gibt, von denen erst zwei alle Kriterien der Standardausführung entsprechen (15026 und 15027, Bild 04).
In 1997 werden acht weitere Loks renoviert und in den Corail Plus Farben abgeliefert. Alle Loks entsprechen diesmal die Kriterien der Standardausführung, allerdings fehlt bei den ehemaligen béton Loks 15034 und 15040 das Nummernschild auf der Nase (was in der béton Ausführung bereits entfernt worden war, siehe 15000 2. Teil). Zu den acht in 1997 renovierten Loks gehört auch die 15007, die bereits in 1974 ein Dasein als Probelok BB 7003 und später als BB 10003 angefangen hatte. Die 15007 wird wieder in Strasbourg beheimatet, wo die Zahl der beheimateten Loks der Reihe 15000 auf 62 ansteigt.
In 1998 bekommen noch sieben Loks eine RG und sechs davon fahren dann wieder in der Standardausführung. Eine Lok, die 15047, hat eine graue Loknummer an der Seitenwand (wie auch die 15041 bereits hat, Bild 07).
In 1999 werden die Lokomotiven der SNCF verteilt über die Geschäftsbereiche Grande Ligne (Fernverkehr), FRET (Güterverkehr), TER (Regionalverkehr), Transilien (Paris) und Infra. Die Loks der Reihe BB 15000 werden dem Bereich Grande Lignes zugeteilt. Diese Loks sind daran zu erkennen dass sie die “1” zum Loknummer bekommen, zB. die Loknummer 15050 wird 115050.

Ab 1999 werden die Untersuchungen nicht mehr von dem AW Hellemmes durchgeführt, sondern von dem AW Oullins (bei Lyon), das auch für den Unterhalt der Reihen BB 7200 und BB 22200 zuständig ist. Und Oullins wird weitere Varianten auf das Corail Plus Design bringen. In 1999 werden nach eine RG die Loks 15043 und 15029 abgeliefert und beide Loks haben Nasen bekommen aus dem Reservebestand der BB 7200 oder BB 22200. Das erkennt man daran dass auf der Frontseite der Nase ein rechteckiges SNCF Emblem plaziert ist, das allerdings zugemacht worden ist. Die 15043 und 15029 gehören zum dritten Baulos der Reihe 15000 und hatten bis zur Untersuchung in Oullins das SNCF Rundlogo und niemals ein rechteckiges Logo.


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Bild 09. Die 15043 ist die erste renovierte Lok die in 1999 im AW Oullins bearbeitet wird. Sie hat die Nasen von den Schwesterloks BB 7200 oder BB 22200 bekommen, zu erkennen an das rechteckige Emblem auf der Nase. Am 31. Mai 2002 fährt die 15043 mit dem Schnellzug 1606 nach Paris Est bei Lutzelbourg in Richtung Nancy.

In 2000 werden fünf Loks von Oullins nach einer RG abgeliefert. Die erste Lok, die 15039, hat nur bei der Führerstand 1 das rechteckige Emblem auf der Nase und bei der Führerstand 2 ist nur das Rundlogo entfernt worden. Die folgenden drei Loks (15030, 15049 und 15045) sehen der 15043 ähnlich, dass heist das sie ein rechteckiges Emblem auf beiden Nasen haben. Für die letzte Lok, die 15050, hat Oullins eine neue Variante bereitet, denn Oullins hat die dunkelgraue Farbe durch eine hellgraue Farbe ersetzt. Der Grund dafür ist dass das AW weniger verschiedene Farben auf Lager haben möchte. Allerdings ist damit der Kontrast zwischen die silbernen und hellgrauen Farben stark reduziert. Die leichtgraue Farbe wird dann bei den noch zu renovierenden Lokomotiven die dunkelgraue Farbe definitiv ersetzten.


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Bild 10. Die 115050 passiert am 18. April 2003 mit dem EC 90 Vauban nach Brüssel bei Lutzelbourg. Diese ist die einzige Lok des dritten Bauloses in den Corail Plus Farben mit der hellgraue Farbe.

Fortsetzung folgt gleich.
In 2001 werden vier weitere Loks renoviert: die 15054, 15052, 15059 und 15051, die alle wie die 15050 lackiert sind (mit der hellgraue Farbe). Die hellgraue Farbe wird ab diesem Zeitpunt als Standard für alle Corail Plus Loks angewendet. Bei den 15059 und 15051 fehlt allerdings dann auch das Logo Casquette auf der Seitenwand und die Loknummern sind grau aufgeklebt.


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Bild 11. Die 115059 fährt am 19. September 2003 mit dem Schnellzug 1001 aus Paris bei Steinbourg in Richtung Strasbourg. Die hellgraue Farbe zeigt deutlich weniger Kontrast auf der Lok und die Harmonie zwischen der Lok und den Corail Plus Wagen ist weniger stimmig.

In 2002 liefert das AW Oullins dann noch die 15060 und 15061 in den Corail Plus Farben ab. Die beiden Loks sind wieder so gestaltet wie die 15059 und 15051 (Bild 11). Damit fahren insgesamt 37 Loks der Reihe BB 15000 in den Corail Plus Farben (mit vielen Varianten) durch Nord-Ost Frankreich.


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Bild 12. Die Name Corail Plus für das Farbkonzept der Loks stammt von den generalüberholten Corail Plus Wagen. Als Beispiel ein Bild des Wagens B11u (50 87 21-82 111-6) in Strasbourg, 12. April 1996. Bei den Wagen der 2. Klasse sind die Türen (teilweise) mintgrün, bei 1. Klasse Wagen sind sie rot.


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Bild 13. Zum Schluss noch ein Bild der 67373 (Bw Tours St.Pierre), welche als Versuchsträger für die Corail Plus Farben verwendet wurde (wie auch die 72006). Die Lok wurde im Oktober 1995 umlackiert und zeigt sich hier am 31. August 2002 in Caen. Die blaue Farbe konnte sich nicht durchsetzen.


Fortsetzung folgt (En Voyage),

Es grüsst,

Henk


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Danke,

Bild 4 ist mein Favorit. Eine Aufnahme von dem Überwerfungsbauwerk bei Imling fehlt mir immer noch.


Gruß


Axel



https://www.eisenbahnfotograf.de/ausland/sncf/i6002084.jpg



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 09.06.25 08:32.
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