Hallo Stefan,
Danke für das Thema Bockkrane,
diese Krane des ehem. Tübinger MA-Bezirks betreute ich als Betriebsschlosser bis 1989. Neben Horb und Freudenstadt waren dies Bad Teinach (fahrbar, Handbetrieb) Nürtingen, Bempflingen (Handbetrieb), Metzingen, Urach, Reutlingen - hier bis etwa 1980 auch ein Containerkran (35t), Kirchentellinsfurt (Handbetrieb), Tübingen, Tuttlingen, Balingen, Ebingen, Herrenberg. Dazu noch eine ganze Anzahl von Wanddrehkranen an den Rampen der Güterschuppen. Alle mussten jährlich mit dem Kranbelastungswagen geprüft werden. Für die Wanddreh- und Schuppenkrane hatten wir zur Belastungsprobe (Dampflok-) Radsterne zu 250 und 500kg-Paketen verschraubt.
Beim Horber Kran ist mir noch erinnerlich dass ich das Krandach gestrichen habe, angebunden an den Zughaken eines festgebremsten Wagens bürstete ich es mit einem Stahlbesen notdürftig ab und strich es dann mit Bitumenfarbe silbrig an. Deine Bilder zeigen dass es nicht viel Wert hatte. Auch die grüne Farbe hab ich schon in den Jahren davor aufgespritzt. Dieses grün war Ende der 70er ein ziemliches Thema denn damals war eisengrau das Normale und ich wollte eine etwas freundlicheres Erscheinungsbild erreichen, hatte ursprünglich blau oder smaragdgrün vorgeschlagen. Nach einigem hin und her wurde das smaragdgrün mit eisengrau "gedämpft" und damit dann alle Krane und Drehscheiben, die noch eine Neulackierung bekamen, gespritzt.
Die Krane in Bempflingen und K-furt waren Konstruktionen der K.W.St.E. aus Schienenprofilen, handbetrieben. Eine (Müll-) Containerfirma in K-furt hatte dann einen E-Zug angehängt um einfacher verladen zu können. Das ging natürlich nicht und nach einigem hin und her wurde der E-Zug in DB-Eigentum übernommen und ich elektrifizierte dafür dann den Katzantrieb mit vorhandenen Teilen so dass niemand mehr auf den Kran steigen musste.
Wir hatten für diese Instandhaltungsarbeiten einen Bauzug, bestehend aus einen Wohn- und Schlafwagen sowie einem Werkstattwagen. Zunächst waren das beides ehem. MCi, dann ein 3yg als Wohn- und Schlafwagen sowie ein zweiachsiger Packwagen als Werkstattwagen. Im MCi war sogar noch ein Schmiedefeuer das wir aber nur zum heizen nutzten, denn der Kohleofen war in kalten Wintern zu klein. Damit reisten wir von Februar bis Dezember in unserem Bereich von Kran zu Kran bzw. zu den Drehscheiben. Im Januar prüften wir dann die Hebezeuge unseres Heimat-Bw Tübingen.
Leider hab ich aus diesen Zeiten nur sehr wenige Analog-Bilder.
Gruß aus
Michael
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2023:04:12:11:45:09.