.
Grenzgänger am Bodensee - DB/SBB 1990 - Teil 2
Hier die Links auf die vorrangegangenen Teile dieser Reihe (in chronologischer Reihenfolge):
Grenzgänger am Bodensee - DB/SBB 1990 (Teil 1)
Jetzt fahr'n wir übern See, übern See, jetzt fahr'n wir übern ...
So ein Rheinfall – Schaffhausen: SBB und mehr
Grenzgänger am Bodensee - DB/SBB 1990 (Teil 2)
Grenzgänger am Bodensee - Vom Hochrhein "zur Chur" in die Schweiz
Nach den überwältigenden Eindrücken des Tages aus Kreuzlingen und Schaffhausen ließ ich den 20. Juli 1990 in Singen am Hohentwiel mit den folgenden Aufnahmen ausklingen.
Bild 01: 139 165 mit Bauzugwagen im Bf Singen/Hohentw.:
Bild 02: 150 158 hatte einen Güterzug nach Singen gebracht und fährt nun zu ihrem Abstellplatz,...
Bild 03: ...derweil das Dreibein 360 526 fleißig im Bahnhofsgelände rangiert:
Bild 04:
Die Nacht auf den 21. Juli 1990 verbrachte ich in der DJH Singen. Am nächsten Morgen fuhr ich nach Konstanz, wo ich zunächst die Lage peilte und mich beim dortigen ALDI Süd mit Proviant eindeckte. Ich hatte in dieser Zeit ausnahmslos gutes Fotowetter, aber es war in diesen Tagen auch ausgesprochen heiß, so dass reichlich Getränke mitgeführt werden mussten, was bei mir in der Regel O-Saft war bzw. immer noch ist.
Mein Ziel war an diesem Tag die Schwarzwaldbahn. Ich bestieg den IR 1774, Konstanz – Flensburg, den ich in Triberg wieder verließ. Eigentlich hatte ich von dort zu Fuß in Richtung Hornberg gewollt, nahm aber angesichts der Temperaturen davon Abstand. Mein Ziel war nun direkt Hornberg, wo ich einige Aufnahmen von der Burg aus machen wollte.
Bild 05: Da mein Zug, der E 3610, Konstanz – Offenburg, einige Minuten Verspätung hatte, gelang mir im Bf Triberg noch ein Foto des E 3611, Offen-
burg – Konstanz, der hinter der Mannheimer 139 555 einen französischen Halbgepäckwagen, sowie am Zugschluss einige Expressgutwagen mitführte:
In Hornberg, dem Schauplatz des bekannten „Hornberger Schiessens“, angekommen, machte ich mich gleich auf den Weg zur Burg. Es gibt mehrere Versionen, wie es zu der Redewendung „Das geht aus wie das Hornberger Schiessen“ gekommen sein soll. Die bekannteste, die auch alljährlich bei den Hornberger Freiluftspielen aufgeführt wird, ist folgende:
Zitat:
Im Jahre 1564 hatte sich Herzog Christoph von Württemberg in Hornberg angekündigt. Dieser sollte mit Salutschüssen in allen Ehren empfangen werden, weshalb sich die Hornberger versammelten und die Ankunft des Herzogs erwarteten. Als in der Ferne eine Staubwolke sichtbar wurde, donnerten unter lautstarkem Jubel die Kanonen und Gewehre, aber es war nur die Postkutsche. Es folgten ein Krämerkarren und eine Rinderherde und jedesmal lief das volle Programm ab. Als dann der Herzog endlich eintraf, war das Pulver bereits verschossen. Um sich nicht lächerlich zu machen ahmten die Hornberger den Kanonendonner und die Gewehrschüsse lautmalerisch („Piff-Paff“) nach.
Bild 06: Ich musste mich beeilen, denn schon näherte sich der 111-bespannte IR 1773, Göttingen – Konstanz“, dem Schwarzwaldstädtchen...
Bild 07: ...und kam im Bf Hornberg zum halten:
Danach suchte ich mir zunächst eine Sitzgelegenheit, von der aus ich das Gutachtal mit dem Eisenbahnviadukt gut überblicken konnte. Ich packte meinen Proviant aus, dazu etwas Literatur, die ich immer bei mir führte, und harrte den Dingen, die da kommen sollten. Da der 21. Juli 1990 ein Samstag war, waren fast ausschließlich Fernverkehr und einige wenige Eilzüge auf der Schwarzwaldbahn unterwegs.
Bild 08: Als nächstes kam der mit einer blauen 110.1 bespannte IR 1772, Konstanz – Göttingen, daher.
Hinter der Lok lief noch ein oceanblau-beiger Bm 235 vermutlich als Verstärkungswagen im Zug mit:
Bild 09: Der E 3615, Offenburg – Konstanz, war mit einer unbekannten Lokomotive der BR 139 bespannt:
Bild 10: Es folgte der IR 1775, Hamburg-Altona – Konstanz, ebenfalls von einer unbekannten 111 gezogen:
Bild 11: Heimlicher Starzug auf der Schwarzwaldbahn war seinerzeit der 139 bespannte FD 1903 „Bodensee“, Münster – Konstanz,
der hier den Viadukt überquert. Der Zug führte neben zwei Avmz auch einen ARmz 211, die in Zugmitte eingestellt waren:
Der Zug hat soeben den unmittelbar vor dem Hornberger Viadukt gelegenen 53 Meter langen Rebbergtunnel verlassen. Es ist aus Richtung Offenburg kommend der erste der 39 Tunnel der Schwarzwaldbahn.
Bild 12: Mit dem IR 1674, Konstanz – Kassel, wird die unbekannte 111 vor der Kulisse des Rebberges in Kürze in den Tunnel einfahren:
Links ist die am nördlichen Brückenkopf befindliche Signalbrücke zu erkennen. Der dreigleisige Viadukt ist Teil der Ausfahrt aus dem Bf Hornberg und das hintere Gleis wird erst unmittelbar vor dem Rebbergtunnel in das Streckengleis übergeführt. Danach machte ich mich zurück auf den Weg zum Bahnhof, um die Reise nach Konstanz fortzusetzen.
Bild 13: Ich war gerade auf dem Bahnsteig angekommen, als 139 553 einen Güterzug durch den Bf Hornberg zog:
Bild 14: Der E 3618, Konstanz – Offenburg, war mit 139 556 bespannt. Zusätzlich zum Halbgepäck-
wagen BDms am Zugende führte der Zug auch einen Behelfspackwagen der Bauart MDyg 986 mit:
Bild 15: Mit dem IR 1671, Kassel – Konstanz, fuhr ich zurück nach Singen. Dort war gerade 218 407
mit einem Milchcontainerzug für Italien eingelaufen; neben ihr die Kornwestheimer 150 192:
Bild 16:
Bild 17: Nachdem die 218 vom Zug abgesetzt hatte, stand die 150 192 frei:
Bild 18: Die SBB Re 4/4 II 397 hatte gerade den D 485 „Schwabenland“, Stuttgart – Chiasso (CH), von einer Stuttgarter 110.1 übernommen:
Bild 19:
Bild 20: Die SBB Re 4/4 II 200 hatte einen Zug nach Singen gebracht und war jetzt ein wenig am rangieren:
Danach begab ich mich zunächst erst einmal in die DJH, um mich frisch zu machen. Da ich auch noch nichts richtiges zu Abend gegessen hatte, machte ich mich noch einmal auf den Weg in die Stadt, nicht ohne noch einmal auf dem Bahnhof vorbeizuschauen.
Bild 21: Als hätte ich es geahnt... Ein weiterer Milchcontainerzug für Italien war eingetroffen, diesmal sogar mit 215 102 und 215 103 bespannt. Am Bahnsteig 139 313:
Bild 22: Nach einiger Zeit hatte sich die SBB Re 4/4 II 200 vor den Zug gesetzt:
Da in Singen der schmalere SBB-Zick-Zack verlegt war, konnte die SBB Re 4/4 II 200 gleich den Stromabnehmer mit der SBB-Wippe anlegen. Sie war eine von wenigen SBB Re 4/4 II, die für den grenzüberschreitenden Verkehr zwei unterschiedlich breite Wippen (SBB und DB) besaßen.
Bild 23: Auf meine Bitte hin fand sich der Lokführer aber bereit, auch den DB-Panto einmal anzulegen. Ich hatte ihm nur „ver-
sprechen“ müssen ihn daran zu erinnern, diesen wieder vor der Abfahrt vom Draht zu nehmen, was ich natürlich gerne tat:
So endete der 21. Juli 1990. Da der folgende Tag ein Sonntag war, ließ ich es langsamer angehen. Nach einem etwas späteren Frühstück in der DJH war mein Ziel die Hochrheinstrecke von Singen nach Basel. Dass ich an jenem Sonntag noch eine Begegnung der (etwas) anderen Art haben sollte, wusste ich da noch nicht. Davon dann in Kürze mehr!
Bis neulich – natürlich im HiFo
Rolf Köstner
Dieser Beitrag erscheint auch im Alpenlandforum (Alpenland)
2-mal bearbeitet. Zuletzt am 2022:11:02:11:17:26.