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Die Züge des Ole Reuter - Teil 7 mit zwei Fragen

geschrieben von: Mengede

Datum: 20.10.22 18:41

Finale
Teil 6
Teil 5
Teil 4
Teil 3
Teil 2
Teil 1

Teil 7: Wieder auf dem Netz

Das Netzkartenjahr 1976 beendete Ole Reuter mit einem Besuch in Jerxheim. „Überall und Jerxheim“, ohne der imaginären Tochter des dortigen Bäckers begegnen zu wollen. Nicht nur die Bäckerstochter ist legendär, sondern auch der Eisenbahnunfall. „Um 18 Uhr 45 geht ein Zug nach Braunschweig. Von dort fährt der nächste Zug – nach Köln!“ (S. 94) Hier trügt die Erinnerung des Erzählers, denn diese Verbindung läßt sich in den Kursbüchern Winter 1975/76 und Sommer 1976 nicht finden, sondern in der Sommerausgabe 1980. Was wir uns für später merken wollen.

Jetzt sind wir im Jahr 1980, genauer gesagt „... Ende August, Nichtraucherabteil, Bahnhof Zoo. Vormittag“ (S. 101). „Diesmal geht es über Spandau.“ Ole Reuter ist wieder auf dem Netz, um ein neues Lebenskapitel aufzuschlagen. Die Jahre dazwischen waren durch den Beruf und die Beziehung zu Judith bestimmt; letztere ist nunmehr ein abgeschlossenes Lebens- und Liebeskapitel.

Auf der Rückseite des Kursbuchs ist eine Tasse Gulaschsuppe abgebildet. Ich gehe in den Speisewagen“ (S. 102). Ob er wirklich eine Gulaschsuppe erhält oder eher ein Ochsenschwanzsuppe, kann ich mangels Zugbildungsplan für den D1330 Berlin – Westerland, in dem er speist, nicht herausfinden. Daher die erste Frage oder Bitte an alle: Weiß jemand, ob der Speisewagen von der DSG oder der Mitropa betrieben wurde? [Die Wahrscheinlichkeit für Gulaschsuppe beträgt 85,7 Prozent. Vielen Dank nach Cottbus. 20.10.2022, 22.52]

In Büchen steige ich aus. Der nächstmögliche Zug geht nach Flensburg“ (S. 103). Um 13.46 fährt E2872, ein knappes Jahr im Bahnhof Malente-Gremsmühlen von Joachim Bügel auf eisenbahnstiftung.de festgehalten, über Lübeck und Kiel nach Flensburg. Zwei Stunden später macht er in Kiel einen Abstecher in die Uni-Bibliothek, um dann wieder zum Bahnhof zurückzukehren. Wahrscheinlich benutzt er die Straßenbahnlinie 4 bis Beseler Allee und geht dann zu Fuß durch die Olshausenstraße. Die Linie 2, von Studenten „Genietransporter“ genannt, ist bereits seit 1969 eingestellt (Jäkle G, Versenkt 1985, in: Straßenbahnmagazin 6/2013, S. 60). „Um 20.29 führt mich ein Triebwagen weiter fort“ (S. 109). E3190 nimmt den Weg über Eckernförde und Süderbrarup nach Flensburg (KBS 145). Axel hat ein Jahr später stimmungsvolle Fotos von den Eierköpfen auf der Strecke geschossen.

Nach ein paar Tagen in Flensburg geht es weiter. „Um 10.30 fährt der Zug“ (S. 110). D334, hier auf Bild 41 der dänische Zubringer vor dem Objektiv von Ulrich Budde, kommt von Fredericia, überquert den "Kaiser-Wilhelm-Kanal" (S. 112) - nochmals schöne Impressionen von Axel - und fährt nach Hamburg. „Zug nach Bremen um 14.50 Uhr. Er kommt aus Frederikshavn-Fredericia“ (S. 113). D332 (Bild 27 von Axel) „Nordpfeil“ fährt bis Köln. Ole Reuter bleibt eine Nacht in Bremen.

Ich will ins tiefe Land – Zug nach Uelzen 7.36 Uhr! (S. 114). E3195, der einen Namensvetter in NRW hat, eilt über Visselhövede und Soltau (KBS 165). Hier steigt Ole Reuter in den E3200 Richtung Bucholz, nochmals Dank an Axel. In Bucholz wechselt er auf die KBS 161 Richtung Lüneburg. Thomas hat den 4767, in dem Ole Reuter durch die Nordheide brummt, ein Jahr später auf der Strecke begleitet. Vielleicht ist ja auch Sten Nadolny mitgefahren; seine Streckenbeschreibung ist recht detailliert.

Nach einer Stadterkundung in Lüneburg läuft er Hannover an. Wahrscheinlich mit E3217 um 12.22 (KBS 150), später würde er IC626 Walhalla um 14.53 Richtung Ruhrgebiet nicht mehr erreichen. Im IC überlegt er, in Dortmund auf den IC616 Hölderlin zu wechseln, "... denn „Hölderlin hat Telefon“ (S. 119). Er könnte Judith anrufen, unterlässt es aber. Der verpasste Umstieg bringt ihn nach Essen und von dort mit E2137, 3361 oder IC1612 Kormoran nach Wanne-Eickel (KBS 320). Warum nicht Castrop-Rauxel? Hier hätte er ein weiteres „x“ in seine Sammlung aufnehmen können.

Egal. In Wanne will er seine Gedanken niederschreiben, was jedoch mangels Licht in seinem Hotelzimmer ohne Erfolg bleibt. Nicht der Mond von Wanne-Eickel bescheint sein Papier, sondern ein hell erleuchteter Zug spendet um 4.35 kurz Licht. „Aus dem Kursbuch geht hervor: es [sic] ist der Fernzug Paris – Kopenhagen“ (S. 122), genauer gesagt D235, hier 1981 bei Rümpel (Bad Oldesloe) gestellt von Joachim Bügel auf eisenbahnstiftung.de.

Und hier die zweite Frage: In dem verlinkten Video sind bei 0:36 ein Bahnübergang, bei 1:36 eine Zechenlok(?) im Hintergrund und bei 1:46 die Aufnahme einer Bahnhofshalle zu sehen. Ob letztere wirklich zu Wanne-Eickel gehört? Wer kann etwas zu den Fotos beisteuern? Über eure Antworten freue ich mich sehr.

Fehlende Quellen werden noch nachgetragen. [erledigt 21.10.2022, 00.03]

Finale folgt

Gruß und Dank

Ekki

I often dream of trains when I'm alone
I ride on them into another zone
I dream of them constantly
Heading for paradise
Or Basingstoke
Or Reading.
(Robyn Hitchcock, englischer Songwriter)




5-mal bearbeitet. Zuletzt am 2022:10:31:16:34:49.

Re: Die Züge des Ole Reuter - Teil 7 mit zwei Fragen

geschrieben von: Mengede

Datum: 20.10.22 18:51

D1332-D1330.jpg


Gulaschsuppe.jpg


KBS 145.jpg


https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/4/4c/Holtenauer_Stra%C3%9Fe%2C_Ecke_Beselerallee_%28Kiel_65.325%29.jpg/512px-Holtenauer_Stra%C3%9Fe%2C_Ecke_Beselerallee_%28Kiel_65.325%29.jpg
Holtenauer Straße, Ecke Beselerallee (Kiel 65.325)
Stadtarchiv Kiel
, CC BY-SA 3.0 DE , via Wikimedia Commons


KBS 145-2.jpg


D1332-D1330.jpg



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2022:10:20:19:16:52.
Hallo!

Der Speisewagen im D 1330 wurde nur am Samstag von der Mitropa gestellt. Dies ist an dem Kürzel "Mt" ablesbar.

Kai-Uwe, der "Cottbuser"

Mit freundlichen Grüßen

Der Cottbuser

6:1 für Gulaschsuppe

geschrieben von: Mengede

Datum: 20.10.22 22:57

Vielen Dank, Kai-Uwe, für den Hinweis.

Ekki



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2022:10:20:22:58:19.

Der Bahnübergang im Video "Der Mond von Wanne-Eickel"

geschrieben von: Mengede

Datum: 31.10.22 15:00

Das Foto des Bahnübergangs habe ich auf Wanne-Eickel.de gefunden. Das linke Gleis führt zur Zeche Königsgrube, das rechte zur Zeche Hannover. "Dieses Bild zeigt eine Ansicht von der heutigen Edmund-Weber-Straße mit dem Bahnübergang nahe der Ottostraße", lautet die genaue Ortsbeschreibung des Webseitenbetreibers.
Das rechte Gleis führte nicht wirklich zur Zeche Hannover. Es ist die ehemalige Strecke zwischen Gelsenkirchen-Wattenscheid und Wanne-Eickel.
Daran war über den Sammelbahnhof Günnigfeld auch die Zeche Hannover angeschlossen.
Besten Dank, Punker1, für die Klärung.
Das Vorsignal machte mich zwar stutzig, doch der Lageplan auf ruhrzechenaus hat mich auf das Irrgleis geführt.

Ekki



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2022:11:13:12:46:12.
Hallo Ekki,

ja der Plan da ist nicht ganz korrekt. Aber so ist das eben bei Zeichnungen mit der Maus.
Lustigerweise konnte man zwar nicht über diese Strecke direkt nach Hannover fahren,
aber dafür über die parallel verlaufende Salzstrecke. Diese hatte einen direkten Anschluß.

VG Jens (der vorhin seine Höflichkeit vergssen hat)