Liebe HiFo-Gemeinde,
besten Dank für die Rückmeldungen zum vorangegangenen Beitrag über die Fahrt der 41 018 nach Meiningen [
www.drehscheibe-online.de].
Es ergaben sich einige Fragen:
Was die Reichweite einer Lz fahrenden 41er angeht, so kann man sagen, dass die Lok mit einer Tenderfüllung Wasser etwa 200 km weit kommt. Das ist ein ungefährer Wert, weil verschiedene Faktoren hineinspielen (Aufenthalte, Streckenneigung, Geschwindigkeit usw.). Bei unserer Fahrt vom 26.08.2007 haben wir nach meiner Erinnerung in Treuchtlingen und Schweinfurt Wasser genommen.
Dass Du, lieber Walter, die 41 018 bei den Dampftagen 2007 in Meiningen nicht gesehen hast, kann ich mir nicht recht erklären. Sie hat teilgenommen und erhielt anschließend im AW eine Bedarfsausbesserung (u.a. Neubereifung der Tenderachsen).
Vielen Dank, Heinz, für das Betriebsfoto der 042 018 aus dem Jahr 1976. Man sieht hier und auf vielen anderen Bildern der damaligen Zeit sehr deutlich, dass das Bw Rheine in den späten Dampfjahren nicht gerade zu jenen Dienststellen gehörte, die ihre Loks äußerlich besonders gepflegt haben. Die Lok zeigt an mindestens acht Bauteilen Undichtigkeiten, die über längere Zeit massive Kalkspuren hinterlassen haben. Die letzte Reinigung der Maschine liegt offenbar weit zurück.
Im ersten von zwei Teilen meines heutigen Berichtes statten wir dem
Bw Ottbergen einen Besuch ab, und zwar am
Sonntag, dem 02.09.1973. Der Sonntag ist ein guter Tag, um viele Loks in einem Güterverkehrs-Bw anzutreffen, aber ein schlechter Tag, um die dort beheimateten Maschinen auch vor Zügen zu erleben.
Bild 1 Zur Einleitung ein kurzer Besuch des AW Göttingen, das wir an diesem 02.09.1973 in aller Herrgottsfrühe aufsuchten. Kürzlich habe ich schon Bilder der dort als Heizlok eingesetzten 001 227 gebracht, nun folgt noch eines, das diesen einzigartigen Mischling aus preußischer Länderbahnzeit, Deutscher Reichsbahn und Bundesbahn-Modernisierung zeigt. Der Tender stammte von der ebenfalls im AW anwesenden 57 2070, den DB-Neubaukessel bekam 01 227 im Jahr 1961 im AW Nied. Weitere Informationen zu dieser Lok sind hier erwähnt [
www.drehscheibe-online.de].
Bild 2 Vorvorgängerin von 001 227 in den Göttinger Heizdiensten war die zuletzt beim Bw Betzdorf stationierte 057 070 (ex 57 2070). Sie hatte – kaum aus Bestwig umbeheimatet – am 15.06.1970 in Betzdorf einen kleinen Unfall erlitten, der zu ihrer sofortigen Abstellung führte. Da sie noch gültige Fristen besaß, konnte sie einige Zeit später in Göttingen weiterverwendet werden.
Bild 3 Die Nachfolge von 057 070 trat im Jahr 1971 die am 08.05.1971 beim Bw Hof z-gestellte 001 164 an. Sie dürfte in Göttingen bis Jahresbeginn 1973 geheizt haben und dann von 001 227 abgelöst worden sein.
Bild 4 Ich hatte die 001 164 schon einmal angetroffen, und zwar am Sonntag, dem 14.02.1971 in ihrem Heimat-Bw Hof. Über diesen Tag habe ich hier vor einiger Zeit berichtet [
www.drehscheibe-online.de] und den folgenden Text zur 001 164 formuliert:
„Wir machten nun einen Rundgang durch den riesigen Rundschuppen der Schlepptenderloks. War das ein Erlebnis! Das Bauwerk beeindruckte nicht nur durch seine zahlreichen Stände, sondern auch durch seine Höhe. Unser Notizbuch nennt für den 14.02.1971 die folgende Belegung:
001 088, 111, 126, 164, 181, 200, 210, 211, 229, 230
044 667
052 890
064 031, 270, 355, 393, 453, 497
086 171, 263, 705
Zehn Loks der Baureihe 01, alle unter Dampf! Da braucht es keine Worte, um zu ermessen, in welch euphorischer Stimmung wir uns befanden. 001 164 (Henschel/1936), beim Bw Hof seit 20.02.1969 (aus Paderborn), hatte nur noch ein Vierteljahr Betriebszeit vor sich.“
Seit 1976 befindet sich 01 164 im Besitz von Norbert Heidrich. Sie steht als Dauerleihgabe im DDM, derzeit im Depot.
Bild 5 Nun fahren wir mit 216 146 (Bw Braunschweig) zu unserem eigentlichen Beitragsort Ottbergen hinüber. Netterweise nahm mich der Lokführer dieser Maschine vorne mit. Wir sehen den E 1740 (Göttingen 7.50 Uhr – Ottbergen 9.02 Uhr – Köln Hbf 12.41 Uhr) am Abgangsbahnhof, rechts ein nobler 1. Klasse-Schnellzugwagen der 1930er Jahre. Während der Führerstandsmitfahrt fielen mir mehrfach die Augen vor Müdigkeit zu, da die vorangegangene Nachtfahrt von München kaum Schlaf gebracht hatte. Das war mir gegenüber dem Lokführer ganz schön peinlich.
(Fortsetzung folgt in wenigen Minuten)