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Heute vor 50 Jahren: Des Tages letzte Züge ...

geschrieben von: H.R.

Datum: 28.06.22 17:23

... im Gelstertal, so steht es im Notizheftchen vermerkt, kreuzen in Witzenhausen Süd - es ist 18:42 Uhr:

v50j-280672.jpg

Angekommen aus Walburg mit 795 465 als Pto 3517 (links), wird dieser gemeinsam mit dem eben aus Eichenberg eingefahrenen 795 319 (Pto 3518) abgelichtet. Beide Schom vom Bw Eschwege.

Wenige Augenblicke später wird die Station von beiden verlassen werden. Die Bahnhofs-Köf 323 046 hat schon eine ganze Weile Feierabend und wird hier nächtigen.

Nur ein Jahr später muss man auf dieser Verbindung mit dem Bahnbus vorliebnehmen.

Einen guten Abend
wünscht
H.


E.: Zugnummernkorrektur



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2022:06:29:12:34:36.

Re: Heute vor 50 Jahren: Des Tages letzte Züge ...

geschrieben von: Ralf Opalka

Datum: 28.06.22 18:01

Hallo H.,

danke für das schöne Foto.

Ich kann mich an den Details nicht satt sehen: gebogene Bahnsteigleuchten, Blumenkästen am Stellwerksanbau, Bahnhofsuhr mit interessanter Aufhängung, gepflegte Bahnsteige ohne grünen Wildwuchs usw.

Grüsse aus Leipzig

Ralf
Lieber H.,

danke Dir für das damals, zur Zeit seiner Entstehung, so selbstverständliche Foto.

Ich wünschte, ich hätte viel mehr solche "selbstverständlichen" Bilder gemacht. Ralf hat schon all das aufgezählt, was nun seit langem verschwunden ist. Wenn ich geahnt hätte, wie sehr sich die Eisenbahn verändern wird, dann hätte ich wohl anders gehandelt. Aber ich war damals zu sehr darauf fixiert, dass die Dampfloks verschwinden. Aber dass da noch viel mehr im Gehen war, begreift man halt erst später.

Schöne Grüße
Steffen
Nabend beisammen

Wirklich herrlich, wie aus einer untergegangenen Welt. Kreuzung 3517/3518 mit Eschweger VT95 Tag 5/6 .
Dankend der RWD

001 (2).jpg

Re: Heute vor 50 Jahren: Des Tages letzte Züge ...

geschrieben von: 012 055-0

Datum: 28.06.22 20:12

Moin H.,

das Schlimmste ist, dass ich damals zu Trampermonatsticket Zeiten um solche Strecken einen weiten Bogen gemacht habe.
Heute würde ich diese liebendgerne befahren, erst recht natürlich selber am Schaltpult des Vt 98...

Sehr schönes Bild zum drin Verweilen!

...es grüßt im 3/4 Takt
https://abload.de/img/012055-0fyug0.jpg
.
Fototaschenbilder bitte an diesen Beitrag anhängen:[www.drehscheibe-foren.de]


Re: Heute vor 50 Jahren: Des Tages letzte Züge ...

geschrieben von: Stefan Motz

Datum: 28.06.22 20:25

Helmut,
ich beneide Dich darum, daß Du diese Strecke noch in Betrieb erlebt hast. Danke, daß Du uns dieses Foto zeigst!
Viele Grüße
Stefan

https://abload.de/img/db-251902-4003812-titu8k49.jpg

Hallo zusammen,

danke für das schöne Bild der Schienenbuskreuzung um 18:42 Uhr in Witzenhausen Süd. Beide Züge sind absolut pünktlich !

Laut dem Ende April 1972 erschienenen Verzeichnis "Die Triebfahrzeuge der Deutschen Bundesbahn und ihrer Heimat-Betriebswerke - Stand Ende 1971", Hrsg: Gustav Röhr, beheimatete das Bw Eschwege damals folgende Schienenbusse und Beiwagen:

795 114, 228, 319, 463 bis 467, 469, 485, 486, 488 (= 12 Motorwagen)

995 077, 363 bis 367, 369, 385, 386, 388 (= nur 10 Beiwagen!).

Die 400er Nummern bei den Motorwagen und die 300er Nummern bei den Beiwagen waren "Eschweger Urgesteine", die dort ab der Neuanlieferung vom Herstellerwerk beheimatet waren.

Der 795 114 - damals ältester Serien-795 - ging dem Bw Eschwege im Mai 1968 vom Bw Friedrichshafen zu; er wanderte Anfang Oktober 1973 ans Bw Saarbrücken ab.

795 228 kam (wohl zusammen mit dem 995 077) im Februar 1970 vom Bw Gießen und blieb bis zum 26.05.1974 beim Bw Eschwege, um dann (auch mit diesem Beiwagen) wieder zum Bw Gießen zurückzukehren.

795 319 gelangte Anfang Mai 1967 zum Bw Eschwege; auch er blieb bis zum 26.05.1974 und wurde dann nach Gießen umstationiert.


Ebenso danke ich wieder einmal "Oskar Schneidereit" alias "RWD" für das Einstellen des 10-tätigen 795er-Umlaufs des Bw Eschwege. Hier folgt jetzt noch meine "Rezension" dieses Laufplans:

Haupteinsatzstrecken der Eschweger 795/995er waren damals im Olympia-Sommer 1972 die Kanonenbahn Eschwege - Eschwege West - Waldkappel - Spangenberg - Malsfeld - Homberg (Efze) -Treysa, der Pendelverkehr Eschwege West - Eschwege und die Gelstertalbahn Eichenberg - Großalmerode - Walburg.

Interessanterweise gelangte der Einmotorer nicht auf direktem Wege nach Walburg, sondern wurden im Plantag 5 mit dem Nto 2766 Eschwege West ab 12:18 Uhr - Eichenberg an 12:42 Uhr (mit 90 km/h und noch 4 Unterwegshalten in Albungen, Bad Sooden-Allendorf, Oberrieden und Werleshausen) über die Nord-Süd-Strecke zur Gelstertalbahn zugeführt. Auch die Rückkehr nach Eschwege erfolgte via Nord-Süd-Strecke als Nto 2267 Eichenberg 08:26 Uhr - Eschwege West an 08:48 Uhr.

Auf der Gelstertalbahn selbst verkehrte der Nto 3510 Eichenberg ab 14:09 Uhr - Walburg 14:56 Uhr als Dreiteiler 795 + 995 + 795; und um 14:58 Uhr fuhr von dieser Garnitur ein Solo-795 noch als Nto 3510 die Spitze weiter aus bis Fürstenhagen (an 15:09 Uhr, zurück als Lto) .

Auch der Nto 3514 Eichenberg ab 16:56 Uhr verkehrte bis Großalmerode als Dreiteiler 795 + 995 + 795, ab Großalmerode ging es dann als 795 + 995 nach Walburg (an 17:49 Uhr).

Von Treysa aus wurde auch noch die Knüllwaldbahn bis Oberaula befahren - aber nicht mehr weiter bis Niederaula - Bad Hersfeld. Auf dieser Strecke verkehrte das Schülerzugpaar Nto 2269/2268 Treysa ab 13:05 Uhr - Oberaula 14:05/16 Uhr - Treysa an 15:10 Uhr als Vierteiler 795 + 995 + 995 + 795. Danach durfte eine Einheit 795 + 995 nochmal als Nto 2253/2253 nach Oberaula und zurück pendeln. Morgens in der Frühe pendelte außerdem ein Solo-795 als Nto 2251/2252 Treysa - Neukirchen und zurück.


Mit der Stilllegung der Gelstertalbahn im Personenverkehr zum Sommerfahrplan 1973 und der Strecke Waldkappel - Spangenberg - Malsfeld zum Sommerfahrplan 1974 verloren die Eschweger 795/995 ihre Einsatzstrecken; daher wurde der Bestand zum Sommerfahrplan 1974 aufgelöst.

Viele Grüße und bleibt gesund!
Michael

P.s.: Danke, dass die "BD-Kassel-Festwochen" hier ihre Fortsetzung finden!



4-mal bearbeitet. Zuletzt am 2022:06:29:14:37:31.
Hallo beisammen

Weil des gerade so schön paßt! Eine Reise mit 10 Kasselaner ETA 150 rund um den Hohen Meißner und das Gelstertal.
Viel Spaß beim studieren und träumen wünscht,

der RWD

001 (2).jpg

Rezension des Kasseläner ETA-Umlaufplans Sommer 1972

geschrieben von: erikelch

Datum: 29.06.22 11:46

Hallo zusammen,

danke auch wieder einmal an den HiFo-Freund RWD alias "Oskar Schneidereit" für den Laufplan der Kasseläner "Steckdosen-Intercities" im Olympiajahr 1972.

Nachdem die von Kassel ausgehenden Hauptbahnen alle elektrifiziert waren - zuletzt wurde 1971 auf der Strecke nach Warburg - Altenbeken der elektrische Zugbetrieb aufgenommen -, gab es für die Akkutriebwagen des Bw Kassel immer weniger zu tun.

Im Vergleich zu dem obengezeigten 795er-Umlauf des Bw Eschwege fällt auf, dass die Kasseläner ETA nur 222 Kilometer pro Laufplantag leisten, während es die Eschweger Einmotorer immerhin noch auf 246 Kilometer pro Laufplantag bringen.

Konsequenterweise endete dann beim Bw Kassel Ende September 1975 der Einsatz der 515/815.

Im Sommer 1972 konzentrierten sich die Einsätze auf drei bis vier Strecken: Kassel - Walburg - Eschwege, die Gelstertalbahnen Walburg - Großalmerode West bzw. Walburg - Großalmerode Ost - Eichenberg und die Strecke Kassel - Wolfhagen - Volkmarsen - Korbach. Den zum Betrieb erforderlichen Strom konnten die Triebwagen in Kassel und Eschwege an den Ladeanlagen nachtanken.

Auf der Gelstertalbahn versah ein Akkutriebwagen mit Eschweger Personal (wohl von der Einsatzstelle Walburg) den Pendelverkehr Walburg - Großalmerode West (Plantage 6 und 7); und im morgendlichen Berufsverkehr wurden die Nt 3502 (515 solo) sowie die Nt 3503/3506 als 515/815-Einheit zwischen Eichenberg - Großalmerode Ost und Walburg (Plantag 5) gefahren.

Nach Eichenberg kam der ETA für diese Leistung nächtens im Plantag 4/5 als Nt 2738 Kassel Hbf 23:40 Uhr - via Hann. Münden - Eichenberg an um 00:29 Uhr.

Im Plantag 4 pendelte auch morgens noch ein Solo-515 in Richtung "Zonengrenze" als Nt 2983/2984 Eschwege 06:12 Uhr - Frieda 06:25/06:29 Uhr - Eschwege 06:42 Uhr, um dort Schüler und Werktätige abzuholen.
Nachmittags summte im Plantag 2 eine Einheit 515 + 815 als Nt 2991 Eschwege ab 17:30 Uhr bis nach Wanfried (an 17:50 Uhr) und brachte die Werktätigen nach Hause; sie ließ sich am Schluß der Übergabe 16492 (Wanfried ab 18:02 Uhr) nach Eschwege zurückschleppen, Ankunft daselbst um 18:24 Uhr.

Ein Solo-Fahrzeug pendelte in den Plantagen 9 abends und 10 tagsüber in Kassel zwischen Hauptbahnhof und Wilhelmshöhe.

Beim N 2954 wurde von Walburg (ab 19:47 Uhr) bis Kassel Hbf (an 20:57 Uhr) eine 515/815-Einheit am Schluß mitgeschleppt. Freitags waren es sogar zwei 515/815-Garnituren, weil eine 515/815 Einheit damals schon von Eschwege (ab 19:02 Uhr) am Zugschluß geschleppt wurde.

Ansonsten verkehrten laut dem Umlaufplan als Mehrfachgarnituren:

Nt 4051 Kassel Hbf ab 12:45 - Wolfhagen an 13:33 Uhr als 515 + 815 + 515 + 815,
Nt 4067 Kassel Hbf ab 18:39 Uhr - Korbach an 20:31 Uhr als 515 + 815 + 515,
Nt 2930 Eschwege ab 04:30 Uhr - Walburg an 05:10 Uhr als 515 + 815 + 515 + 815,
Nt 2932 Walburg 06:04 Uhr - Kassel Hbf 07:42 Uhr als 515 + 815 + 515 + 815,
Nt 2963 Walburg ab 20:17 Uhr - Eschwege an 21:02 Uhr als 515 + 815 + 515
sowie freitags Nt 2966 Eschwege 21:45 Uhr - Kassel Hbf an 23:33 Uhr als 515 + 815 + 515.

Laut dem Ende April 1972 erschienenen Verzeichnis "Die Triebfahrzeuge der Deutschen Bundesbahn und ihrer Heimat-Betriebswerke - Stand Ende 1971", Hrsg: Gustav Röhr, beheimatete das Bw(w) Kassel damals folgende Akkturiebwaggen und dazugehörige Steuerwagen:

515 523, 524, 527, 528, 529, 530, 534, 535, 536, 537, 539, 540, 550 (= 13 Motorwagen) sowie

815 609, 613, 621, 625, 677, 686, 687, 690, 691, 698, 699, 700 (= 12 Steuerwagen).

Bereits im laufenden Sommerfahrplan 1972 mußte Kassel zwei Motorwagen und zwei Steuerwagen an das Bw Augsburg abgeben, und zwar (Laut [www.revisionsdaten.de]:

515 530 am 17.07.1972,
515 550 am 26.07.1972,
815 690 am 26.06.1972 und
815 691 am 18.07.1972.

Alle vier Fahrzeuge kehrten nicht mehr nach Kassel zurück.

Damit standen dann ab Ende Juli 1972 nur noch 11 Motorwagen und 10 Steuerwagen für den zehntägigen Umlaufplan zur Verfügung!


Viele Grüße und bleibt gesund!
Michael



4-mal bearbeitet. Zuletzt am 2022:06:29:22:15:54.

Bonfortionös! Hoch 10!!!

geschrieben von: H.R.

Datum: 29.06.22 12:29

Nicht genug, dass Herr Schneidereit hier den Umlauf aus genau dem richtigen Fahrplanabschnitt einreicht; nein: jetzt auch noch die entsprechende Ergänzung der Kasselaner ETAs ...

Bis gerade war ich der Meinung, die Eschweger Einmotorigen hätten zuletzt den Personenverkehr im Gelstertal allein abgewickelt, und nun das! Hätte ich's vor 50 Jahren besser gewusst, würde ich es sehr wahrscheinlich heute bildlich belegen können. Egal jetzt, allerbesten Dank auch von mir für diese neuerlichen Dokumente aus der BD Kassel, lieber Oskar!

Selbigen auch dir, Michael, für deren Transformation in äußerst gut lesbare Prosa. Die wird mir beim fälligen Studium noch sehr behilflich sein. Ein erster schneller Blick auf die Grafiken frischt zwar, was die verschiedenen Schienenbus-Konfigurationen betrifft, unmittelbar alte Erinnerungen auf, erzeugt aber auch neue Fragen - mal eben auf die Schnelle z.B. diese (ich bitte um Entschuldigung für den Fall, dass da die berühmten Tomaten auf den Augen ...):

In welchem Zug ging der Beiwagen aus 3510 nach Eichenberg zurück? Und wo blieb er im Anschluss an Fahrt 3514? Geht sein Einsatz eindeutig aus dem Umlaufplan hervor? Und ist es möglich, dass man während der hessischen Schulferien auf ihn verzichtete? Gab es überhaupt eine Leistung VT-VB zwischen Großalmerode Ost und Eichenberg?

Vielen Dank auch für deinen Eschweger Schom-Bestand; er deckt sich mit dem, den ich selbst notiert habe. Apropos: Der 795 228 fiel durch seine separat aufgesetzten oberen Spitzenleuchten auf - kann jemand sagen, ob es noch (einen) weitere(n) solche(n) unter den Aufgelisteten gab?

Wo ich schon derart ins Fragen gekommen bin: Wäre vielleicht jemand in der Lage, einen Scan der Kursbuchtabelle Eichenberg - Walburg für Sommer 1972 und / oder Winter 1972/73 einzustellen? Aber bitte nur, wenn der Aufwand überschaubar ist!


Fürs Interesse und alle weiteren Anmerkungen ebensolchen Dank! Für obiges 1972 noch ganz normale Alltagsbild hatte ich ganz einfach das Glück, an Gelster und Werra quasi mit Heimvorteil spielen zu können. Den ich dort jedoch nicht rechtzeitig genutzt habe für beispielsweise Hannoversch Münden - Göttingen über Dransfeld, Wanfried - Heldra, Waldkappel - Malsfeld und und und ... Wer kennt und hat sie nicht, die frühen Versäumnisse?

Für deren Ausgleich ist das HiFo heute ja eine schöne feste Größe, zum Glück!

H.

Re: Heute vor 50 Jahren: Des Tages letzte Züge ...

geschrieben von: Dampffrosch

Datum: 29.06.22 13:00

Hallo,

leider wurde die Fernmeldefreileitung schon durch Luftkabel ersetzt, sonst wäre das Bild nochmal so schön.

Gruß aus Pampanga

Horst

Re: Beiwagen 995 auf der Gelstertalbahn

geschrieben von: erikelch

Datum: 29.06.22 13:34

Hallo zusammen,

auch ich hätte keine Kasseläner ETA mehr im Jahr 1972 auf der Gelstertalbahn vermutet - aber der gezeigte Umlaufplan belegt ja das Gegenteil.

Da ich erst im Sommer 1969 das Licht der Welt erblickte, habe ich die Planeinsätze dort nicht mehr gesehen.

Ich habe mal versucht, aus dem 795er-Laufplan für den Sommer 1972 den Beiwagen-Einsatz (995) auf der Gelstertalbahn zu rekonstruieren:

Der 995 stand wohl bis zum Mittag in Walburg bereit und kam im Laufplantag 5 mit dem Nto 3509 Walburg ab 12:28 Uhr - Eichenberg an um 13:33 Uhr im Schülerverkehr zum Einsatz.
Bei diesem Zug mußte der Beiwagen in Großalmerode Ost (in der Zeit von 12:44 Uhr bis 13:00 Uhr) vom 795 umfahren werden.

Die Rückleistung ergibt sich im Plantag 4 mit dem Nto 3510 Eichenberg ab 14:09 Uhr - Walburg an 14:56 Uhr, der gemäß Umlaufplan als 795 + 995 +795 gebildet wurde. Hier mußte der Beiwagen nicht in Großalmerode Ost umfahren werden, weil sich an beiden Zugenden 795er Motorwagen befanden. In Walburg wurde die Einheit getrennt, der führende Motorwagen fuhr die Spitze aus bis Fürstenhagen und kehrte als Lto sogleich zurück nach Walburg.

Dort nahm er wieder den Beiwagen auf in brummte als Nto 3513 Walburg ab 15:47 Uhr - Eichenberg an 16:43 Uhr erneut durchs Gelstertal mit Umfahren des Beiwagens in Großalmerode Ost in der Zeit von 16:02 bis 16:09 Uhr.

In Eichenberg setzte sich auf den Schluß des Nto 3513 ein weiterer 795 und brachte nach der Bremsprobe die Garnitur als Nto 3514 (795 + 995 + 795) Eichenberg ab 16:56 Uhr nach Großalmerode Ost (an 17:30 Uhr). Nach dem Abhängen des bis hierher führenden 795 in Großalmerode Ost setzte der nun führende 795 mit dem 995 die Fahrt als Nto 3514 bis Walburg fort, Ankunft dort um 17:49 Uhr.

Damit hatte der 995er Beiwagen wohl sein Tagwerk verrichtet und wurde in Walburg zur Nachtruhe abgestellt.

Am nächsten Werktag (außer Samstag) gab es dann die gleiche Prozedur wieder...


Ach ja, noch was zur "Mopedlampe" als drittem Spitzenlicht: Ich kenne damit aus eigener Anschauung nur noch den Museumsschienenbus 795 240 des Verkehrsmuseums Nürnberg und den 795 256 der Vulkan-Eifel-Bahn VEB. Die sind ja von der Ordnungsnummer nicht weit vom Eschweger 795 228 entfernt. Als weiteren Kandidaten würde ich mal den im Jahr 1952 gebauten 795 114 vermuten, weil die späteren VT 95-Serien wohl schon ohne Oberlichtfenster über den Führerständen und stattdessen mit fest eingebautem dritten Spitzenlicht geliefert wurden.

Viele Grüße und bleibt gesund!
Michael



6-mal bearbeitet. Zuletzt am 2022:06:29:22:09:39.

Re: Beiwagen 995 auf der Gelstertalbahn

geschrieben von: Oskar Schneidereit

Datum: 29.06.22 13:51

Hallo beisammen

Für die Freunde des nordhessischen Nebenbahnbetriebs tut der RWD fast alles.
Kursbuch So 1972,l Strecke 259
Es grüßt der RWD, der sich freut, wenn das alte Papiergerümpel noch was nützt.

002 (3).jpg

Re: Beiwagen 995 auf der Gelstertalbahn

geschrieben von: H.R.

Datum: 29.06.22 14:04

Tja, Michael,

da wirst du völlig recht haben: Die 56 Minuten Fahrzeit des 3513 (gegenüber 47 beim 3511) sprechen klar für Mitnahme des Beiwagens und dessen Umlaufen in G. O.

Für diese Auskunft schon mal sehr vielen Dank! Ich bin bereits dabei, ein paar weiteren festgehaltenen Zugfahrten ihre Nummern zuzuordnen ...

H.

Kursbuch 1972

geschrieben von: 141R

Datum: 29.06.22 14:07

Hallo zusammen,

vielen Dank für die interessanten Informationen, die hier zusammenkommen. Da ich erst seit kurzer Zeit einen Bezug zu dieser Region habe, wundere ich mich immer mehr welch vielfältigen Eisenbahnbetrieb es dort vor noch nicht allzulanger Zeit gab.

Die angesprochenen Beiträge der "BD Kassel-Festwochen" suche ich noch, bin im Hifo leider nur noch sproadisch präsent.


Ich habe nun die Strecken um den Großen Meißner aus dem Kursbuch vom Sommer 1972 gescannt um etwas Dank zurückzugeben.

S72 KBS 259.jpg

S72 KBS 522 523.jpg

S72 KBS 525.jpg


Scans vom W 72/73 kommen noch.


Viele Grüße aus der Pfalz,
Matthias

Die Freude des RWD ...

geschrieben von: H.R.

Datum: 29.06.22 14:21

... wird hier vollumfänglich, also zur Gänze, geteilt!

Was die alten Fotos betrifft, sehe ich das ganz genau so!

Nochmals einen besten Dank für den Scan der 259, Oskar, und dann noch derart prompt! Der ermöglicht es mir jetzt, die Minuten-Angaben aus den Umläufen noch einmal zu überprüfen: Die alten Augen haben mitunter ein paar Probleme beim Entziffern jener Miniziffern ...

Und als kleine Gegenleistung soll und wird es noch eine weitere Pto-Abbildung geben - heute oder morgen.

Herzlichen Gruß (auch nach Nordhessen?)
H.

Doppelt hält besser ...

geschrieben von: H.R.

Datum: 29.06.22 14:31

Wo ich gerade Vollbeschäftigung bei den Danksagungen habe, sollst du keinesfalls vergessen werden, Matthias:

sehr vielen solchen auch dir für die Scans sowohl von der Gelstertalbahn als auch für die weiteren Strecken um ESW - und für den angekündigten vom folgenden Winter gleich im Voraus mit! Von der 259 wird das der Allerletzte überhaupt sein. Ich bin gespannt, ob sich da dann noch fahrplantechnisch etwas geändert haben werden wird ... (Futur III, glaube ich)

Besten Gruß
H.

Rund um den Großen Meißner im Winter 1972/73

geschrieben von: 141R

Datum: 29.06.22 15:44

Hallo nochmal,

gemäß dem Leitsatz meines frühreren Chefs "wenn nicht jetzt, wann dann?" hab ich die Scans gleich gemacht; die Kursbücher sind schon alt genug und werden nur brüchiger...

W72-73 KBS 259.jpg

W72-73 KBS 522 523.jpg

W72-73 KBS 522 524.jpg

W72-73 KBS 525.jpg


ESW war damals ein lebendiger Eisenbahn-Knoten; s ist nicht viel übrig davon.

Nach Wanfried (KBS 524) fuhr nun nur noch 1 Tw (515er?), sonst nur Bahnbusse, immerhin.


Nun wünsche ich angenehme Lektüre.

Viele Grüße,
Matthias



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2022:06:29:17:20:33.

... und im Sommer 73

geschrieben von: 141R

Datum: 29.06.22 16:10

H.R. schrieb:
..und für den angekündigten vom folgenden Winter gleich im Voraus mit! Von der 259 wird das der Allerletzte überhaupt sein. Ich bin gespannt, ob sich da dann noch fahrplantechnisch etwas geändert haben werden wird ...

Hallo,

im Sommer-73-Kursbuch ist die KBS 259 weiterhin drin:

S73 KBS 259.jpg

Geändert hatte sich schon Einiges: die Straßenbusse fahren schon anders als die Schienenbusse...


Rund um ESW jedoch blieb es beim Alten.

S73 KBS 522 523.jpg

S73 KBS 522 524.jpg

S73 KBS 525.jpg

Gibt es von den Eschweger Strecken Bilder aus der Zeit?

Mich wundert, dass auf der KBS 524 die wenigen Züge nach Wanfried in Eschwege begannen und nicht aus ESW West durchgebunden waren, oder zumindest Anschluß aus ESW West hatten. Gibt es dafür einen sinnvollen Grund?


Ich bin auf den weiteren Verlauf der BD-Kassel-Festwochen gespannt :-)


Viele Grüße aus der Pfalz,
Matthias

"Für Michael und die Freunde vom Knüll"!

geschrieben von: Oskar Schneidereit

Datum: 29.06.22 19:35

Nabend beisammen

Zu Michaels Kommentar Knüllwaldbahn VT95 . Du hast schon recht von Mo-Fr . Aber Sa und vor allem Sonntag fanden die
Knatterkisten dort noch durchgängig Beschäftigung.
Gruß RWD, der es eben manchmal ganz genau wissen will.
003 (2).jpg
004 (2).jpg
Seiten: 1 2 All Angemeldet: -