Hallo zusammen,
danke auch wieder einmal an den HiFo-Freund RWD alias "Oskar Schneidereit" für den Laufplan der Kasseläner "Steckdosen-Intercities" im Olympiajahr 1972.
Nachdem die von Kassel ausgehenden Hauptbahnen alle elektrifiziert waren - zuletzt wurde 1971 auf der Strecke nach Warburg - Altenbeken der elektrische Zugbetrieb aufgenommen -, gab es für die Akkutriebwagen des Bw Kassel immer weniger zu tun.
Im Vergleich zu dem obengezeigten 795er-Umlauf des Bw Eschwege fällt auf, dass die Kasseläner ETA nur 222 Kilometer pro Laufplantag leisten, während es die Eschweger Einmotorer immerhin noch auf 246 Kilometer pro Laufplantag bringen.
Konsequenterweise endete dann beim Bw Kassel Ende September 1975 der Einsatz der 515/815.
Im Sommer 1972 konzentrierten sich die Einsätze auf drei bis vier Strecken: Kassel - Walburg - Eschwege, die Gelstertalbahnen Walburg - Großalmerode West bzw. Walburg - Großalmerode Ost - Eichenberg und die Strecke Kassel - Wolfhagen - Volkmarsen - Korbach. Den zum Betrieb erforderlichen Strom konnten die Triebwagen in Kassel und Eschwege an den Ladeanlagen nachtanken.
Auf der Gelstertalbahn versah ein Akkutriebwagen mit Eschweger Personal (wohl von der Einsatzstelle Walburg) den Pendelverkehr Walburg - Großalmerode West (Plantage 6 und 7); und im morgendlichen Berufsverkehr wurden die Nt 3502 (515 solo) sowie die Nt 3503/3506 als 515/815-Einheit zwischen Eichenberg - Großalmerode Ost und Walburg (Plantag 5) gefahren.
Nach Eichenberg kam der ETA für diese Leistung nächtens im Plantag 4/5 als Nt 2738 Kassel Hbf 23:40 Uhr - via Hann. Münden - Eichenberg an um 00:29 Uhr.
Im Plantag 4 pendelte auch morgens noch ein Solo-515 in Richtung "Zonengrenze" als Nt 2983/2984 Eschwege 06:12 Uhr - Frieda 06:25/06:29 Uhr - Eschwege 06:42 Uhr, um dort Schüler und Werktätige abzuholen.
Nachmittags summte im Plantag 2 eine Einheit 515 + 815 als Nt 2991 Eschwege ab 17:30 Uhr bis nach Wanfried (an 17:50 Uhr) und brachte die Werktätigen nach Hause; sie ließ sich am Schluß der Übergabe 16492 (Wanfried ab 18:02 Uhr) nach Eschwege zurückschleppen, Ankunft daselbst um 18:24 Uhr.
Ein Solo-Fahrzeug pendelte in den Plantagen 9 abends und 10 tagsüber in Kassel zwischen Hauptbahnhof und Wilhelmshöhe.
Beim N 2954 wurde von Walburg (ab 19:47 Uhr) bis Kassel Hbf (an 20:57 Uhr) eine 515/815-Einheit am Schluß mitgeschleppt. Freitags waren es sogar zwei 515/815-Garnituren, weil eine 515/815 Einheit damals schon von Eschwege (ab 19:02 Uhr) am Zugschluß geschleppt wurde.
Ansonsten verkehrten laut dem Umlaufplan als Mehrfachgarnituren:
Nt 4051 Kassel Hbf ab 12:45 - Wolfhagen an 13:33 Uhr als 515 + 815 + 515 + 815,
Nt 4067 Kassel Hbf ab 18:39 Uhr - Korbach an 20:31 Uhr als 515 + 815 + 515,
Nt 2930 Eschwege ab 04:30 Uhr - Walburg an 05:10 Uhr als 515 + 815 + 515 + 815,
Nt 2932 Walburg 06:04 Uhr - Kassel Hbf 07:42 Uhr als 515 + 815 + 515 + 815,
Nt 2963 Walburg ab 20:17 Uhr - Eschwege an 21:02 Uhr als 515 + 815 + 515
sowie freitags Nt 2966 Eschwege 21:45 Uhr - Kassel Hbf an 23:33 Uhr als 515 + 815 + 515.
Laut dem Ende April 1972 erschienenen Verzeichnis "Die Triebfahrzeuge der Deutschen Bundesbahn und ihrer Heimat-Betriebswerke - Stand Ende 1971", Hrsg: Gustav Röhr, beheimatete das Bw(w) Kassel damals folgende Akkturiebwaggen und dazugehörige Steuerwagen:
515 523, 524, 527, 528, 529, 530, 534, 535, 536, 537, 539, 540, 550 (= 13 Motorwagen) sowie
815 609, 613, 621, 625, 677, 686, 687, 690, 691, 698, 699, 700 (= 12 Steuerwagen).
Bereits im laufenden Sommerfahrplan 1972 mußte Kassel zwei Motorwagen und zwei Steuerwagen an das Bw Augsburg abgeben, und zwar (Laut [
www.revisionsdaten.de]:
515 530 am 17.07.1972,
515 550 am 26.07.1972,
815 690 am 26.06.1972 und
815 691 am 18.07.1972.
Alle vier Fahrzeuge kehrten nicht mehr nach Kassel zurück.
Damit standen dann ab Ende Juli 1972 nur noch 11 Motorwagen und 10 Steuerwagen für den zehntägigen Umlaufplan zur Verfügung!
Viele Grüße und bleibt gesund!
Michael
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