Guten Tag,

hier jetzt einige Rezensionen, die sch vor Weihnachten "aufgestaut" hatten.

Wie immer, nicht an jeder Ecke erhältlich, ggf. in Bahnhofsbuchahndlungen,
das NL-Buch TRAMS 2022 speziell im Versand bei

TS: TramShop, Rolf Hafke
hafke.koeln@t-online.de


*** Nahverkehr international ***
„Trams 2022“ von B.A. Schenk und M.R. van den Toorn, Alkmaar 2021, 288 Seiten im Format 14,5 x 21,0 cm, broschiert, Herausgeber: Uitgeverij de Alk; Preis: 23,50 €
(2021 272 Seiten)

Eine der Konstanten bei den Neuerscheinungen zum Jahresende ist zuverlässig das seit Ende der 1970er Jahre erscheinende Jahrbuch aus den Niederlanden. Im kleineren Format und erheblich dicker als das deutsche Gegenstück, hat es im Vergleich zum Vorjahr noch einmal um 16 Seiten zugelegt. Es beschränkt sich in seiner Berichterstattung ausschließlich auf Europa. Unterteilt nach Ländern oder Ländergruppen werden die Veränderungen bei den einzelnen Betrieben beschrieben, ergänzt durch zahlreiche aussagekräftige Bilder. Das seit Jahrzehnten bestehende Netzwerk von Korrespondenten und die langjährigen Autoren sorgen für entsprechende Kontinuität. Zusätzlich zur aktuellen Berichterstattung gibt es jedes Jahr ein Schwerpunktthema. Dieses Mal ist es den Gelenkwagen der Düsseldorfer Waggonfabrik und ihren Lizenzbauten gewidmet, aus Anlass der Indienststellung der ersten Sechsachser bei der Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahn und in Düsseldorf vor 65 Jahren im Februar 1956. Auf 36 Seiten werden alle gebauten Varianten in Word und Bild vorgestellt. Auch auf die Einsätze von Gebrauchtwagen wird eingegangen. Besonders die guten Farbdias von Hans Oerlemans gefallen dabei, die vom Autor Bas Schenk bewahrt werden.

Wer sich vor der Beschäftigung mit der niederländischen Sprache nicht scheut, der findet hier erneut eine zuverlässige Chronik aller Veränderungen des abgelaufenen Jahres, auch wenn die Bände die Jahreszahl des Folgejahres im Titel tragen. (reu)



„Strassenbahn Jahrbuch 2022 – SM-Spezial 37 – von Frederik Buchleitner, Florian Dürr und Max Voigtmann, München 2021, 116 Seiten im Format 20,5 x 28,0 cm, broschiert, Herausgeber: GeraMond-Verlag; Preis: 19,90 €

Die Erscheinungstermine des aktuellen Jahrbuchs als Sonderheft des Straßenbahn-Magazins und seinem niederländischen Pendant „trams“ nähern sich immer mehr an. In der heutigen Magazinform existiert es immerhin seit 2008 und berichtet über Ereignisse im Nahverkehr des abgelaufenen Jahres. Vorteilhaft für die schnelle Suche nach Ereignissen ist auch der seit etlichen Ausgaben gleiche Aufbau des Inhalts. Wie schon mehrfach festgestellt konkurrenzieren sich beide Publikationen nicht und ergänzen sich in gewisser Weise sogar, wobei die Bewältigung der Informationsfülle der deutschen Veröffentlichung vor allem durch die verstärkte Verwendung von Tabellen übersichtlicher wirkt.

Der Schwerpunkt der Chronik liegt auf den Ereignissen bei deutschen Betrieben, wobei es zu jedem Betrieb auch einen Infokasten mit den wichtigsten Betriebsdaten gibt. Recht ausführlich ist auch die Berichterstattung zu Österreich und der Schweiz, auch hier Betriebsinfos. Bei den Betrieben des übrigen Europas, aufgeteilt nach den vier Himmelsrichtungen und dem „Rest der Welt“ werden einzelne wichtige Ereignisse herausgegriffen. Der Report greift einzelne Ereignisse für Deutschland heraus und betrachtet sie eingehender. Am alles beherrschenden Thema „Corona-Pandemie“ kommt natürlich auch dieses Jahrbuch wieder nicht vorbei, wobei die Berichterstattung sich hauptsächlich auf ein Kapitel im Report beschränkt. Dieser der Chronik folgende Berichtblock behandelt Einzelaspekte bieten viele interessante Informationen und fassen einzelne Bereiche übersichtlich zusammen.

Der Report ist auch bildlastiger als die Chronik. So gibt es eine Übersicht, wo in Deutschland noch Fahrzeuge der Bauart Tatra fahren. Auch der Bericht über die Straßenbahn-Museen fehlt dieses Mal nicht. Weitere Themen sind neu bestellte Fahrzeuge, mit einer Tabelle der bestellten Fahrzeuge und deren geplanten Liefertermine. Die Übersicht hat unverkennbar die vom Rezensenten mitentwickelte Übersicht zum Vorbild, die schon seit Jahren in der Zeitschrift Blickpunkt Straßenbahn erscheint. Ein Einseiter listet die aktuell laufenden Straßenbahnplanungen in bislang schienenfreien Orten auf.

Eingerahmt wird die Chronik durch Bildübersichten unter der Überschrift „Blickpunkte“ Die beiden Bildkapitel zeigen Straßenbahnen im Lauf der Jahreszeiten und das Zusammenspiel von Nostalgie und Moderne in Europa.

Die gewählte Form der Darstellung und die Durchsetzung mit guten Farbfotos ist bereits von den vorherigen Ausgaben bekannt und sie hat sich auch bewährt. Insgesamt ist mit diesem Jahrbuch auch dieses Mal wieder eine Veröffentlichung mit hohem Informationswert entstanden, welches als Nachschlagewerk auch in späteren Jahren gute Dienste leisten wird. Eines ist schon nach dem ersten Durchblättern klar: Langweilig wird die Beschäftigung mit dem Thema Straßenbahn nicht, dafür aber häufig interessanter und abwechslungsreicher als noch vor einigen Jahren! (reu)