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Software, Medien aller Art und Literatur zum Themengebiet Eisenbahn
Moderatoren: Klaus Habermann - MWD
Guten Tag,

pünktlich am Dienstag, 2. November istz das
neue Werk erschienen

Die Gelenk-Straßenbahnen in Duisburg
von Winfird Roth und Wolfgang Nyga
(im Eigenverlag)
gebunden, 224 Seiten A4,
652 Abbildungen, die meisten in Farbe
plus 18 HO-Straßenbahnmodelle in Farbe,
insgesamt 74 colourierte Wagenkastenzeichnungen (mit Maßangaben),
25 Faksimile, 3 große Liniennetzpläne (von 1960, 1971 und 2020),
6 Grafiken, auch mehrere von neuen HF-Fahrzeugen etc.

Der Inhalt reicht vom legendären Harkort-GelTw bis zum neuen Flexity,
ebenso beinhaltet das Buch die hochflurigen Stadtbahnwagen,
sowohl aus Duisburg als auch von der Rheinbahn - bei B-Wagen
gibt es so manche Exkursion in andere Städte darüber hinaus.

Der Preis: 39,90 €uro.

Mein persönlicher Eindruck: 670 Abbildungen auf 224 Seiten ist schon happig,
neben durchschnittlich 3 Abbildungen auch die wunderschönen Wagenzeichnungen ....

Die Bildformarte variieren von ganzer Breite (20 cm) bis 1-spaltig (gut 9 cm),
ab 1964 dann Farbaufnahmen, wobei natürlich die damaligen Möglichkeiten und
die Technik berücksichtigt werden müssen.


Ich las irgendeine Zeitungsmeldung, wo gleich von einem Standardwerk gesprochen wird,
ich glaube ganz so weit ist es (leider) noch nicht, es ist aber eine vollständige Wiedergabe
des Themas und kann sicherlich ein Standardwerk noch werden!

Gruß aus Köln
Rolf Hafke, TS: TramShop
hafke.koeln@t-online.de



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2021:11:04:17:07:24.
Ich habe mein Exemplar heute erhalten und kann dem oben genannten zustimmen, wobei das Buch für mich als interessiertem Österreicher einem Standardwerk schon sehr nahe kommt, da es sehr umfassend ist und wirklich alles beschreibt, was mit den Gelenkwagen in Duisburg zu tun hat, bis zum Schicksal einzelner verkauften Mittelteile.

Danke an die Autoren für diese große Arbeit.

Re: Buch-Kurzbeschreibung: Die Gelenk-Straßenbahnwagen in Duisburg

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 11.11.21 16:09

Danke, Günther,

auf die "Negativ-Werbung" kann man gar nicht oft genug verweisen ;-) Ich glaube nicht, dass ohne so eine kontroverse Diskussion wie in dem verlinkten Thread 27 Antwortbeiträge und über 6000 Zugriffe möglich gewesen wären. Das ist doch mal eine Hausnummer!
[Edit:] Übrigens hatte sich David bereits an jener Debatte beteiligt und als Besteller "geoutet".
Gruß
Helmut



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2021:11:11:18:10:30.

Re: sehr positive Rezension: Die Gelenk-Straßenbahnwagen in Duisburg

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 13.11.21 12:02

Hallo Helmut,

im aktuellen SM ist das Buch sehr positiv rezensiert worden - und das von Ch. Lücker, der sich in Sachen "Duisburg" ja wirklich gut auskennt.

Grüße

Martin

Re: sehr positive Rezension: Die Gelenk-Straßenbahnwagen in Duisburg

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 13.11.21 13:55

Hallo Martin,

vielen Dank für den Hinweis! Mal schauen, ob das zu einem spürbaren Verkaufsschub führt (wobei die Autoren mit der bisherigen Entwicklung keineswegs unzufrieden sind).
Ich gehe mal davon aus, dass sich auch Herr Reuther bei Gelegenheit noch öffentlich äußern wird.

Viele Grüße aus HH
Helmut

Highlight

geschrieben von: Seku

Datum: 13.11.21 15:14

Ein Buchhändler aus Duisburg bezeichnet das Buch als " Highlight" auf einer Liste von neuen Bahnbüchern. Dem will ich nichts mehr hinzufügen.

Gruß

Günther
Moin in die Runde!

Seit einer knappen Woche bin auch ich Besitzer des dutsburger "Gelenk-Buches". Eine so umfangreiche Darstellung dieser Fahrzeugarten der DVG hat es bisher nicht gegeben. Sicherlich ist dieses Thema insbesondere im Zusammenhang mit der DVG gut aufgehoben, denn einen so bastelfreudigen Betrieb findet man auf deutschem Boden wohl kaum ein zweites Mal. Sehr informativ sind nicht nur die Schilderungen zu den einzelnen Fahrzeugen (egal ob Einzelgänger oder Serie), sondern auch die Fotos und die sehr gelungenen Zeichnungen. Die Verbleibe der Fahrzeuge, wohl ziemlich lückenlos aufgeführt, läßt den Fleiß erahnen, der hinter dieser Bucherstellung steckt. Lediglich, auch das will ich nicht verschweigen, die Schriftgröße könnte einen Ticken größer sein, zumindest meine Augen haben damit etwas Schwierigkeiten. Allerdings vermute ich, da die Schriftgröße ja durchaus Einfluß auf die Seitenzahl und damit auf die Herstellungskosten und Preisfestlegung Einfluß hat, dass von den Autoren diese Größe bewußt gewählt wurde.

Anbei ein ex Duisburger in Dessau:
db-dess005b-SchleifeDessSued21-05-1994.jpg


Fazit: Ein Buch, welches sogar für einen Nicht-Ruhrgebietler zum Mußbereich zählt.

In diesem Sinne mit Grüßen aus dem Norden
Helmut



Edith: Rächtschraipfäler behrichtikt

Mein Verzeichnis mit den bisher von mir erschienenen Beiträgen habe ich nach Ordnungskriterien sortiert hier eingestellt: [www.drehscheibe-online.de]

🇿🇦




2-mal bearbeitet. Zuletzt am 2021:11:13:17:22:30.

Rezension: Die Gelenk-Straßenbahnwagen in Duisburg

geschrieben von: Rolf Hafke

Datum: 13.11.21 17:57

Guten Tag,

hier nun die ausführliche Buchbesprechung,
mit Plus und - leider - auch Minus .....
(geschrieben vom Kollegen AR).


Gruß aus Köln
Rolf Hafke, TS: TramShop
hafke.koeln@t-inline.de


„Die Gelenk-Straßenbahnen in Duisburg “ von Wolfgang Nyga und Winfried Roth, Essen 2021, 224 Seiten im Format 21,5 x 28,5 cm, gebunden, Herausgeber: Eigenverlag Wolfgang Nyga, Preis: 39,90 €

Bei der Frage, welcher Straßenbahnbetrieb in der Bundesrepublik ab den 1960er Jahren über den abwechslungsreichsten Wagenpark verfügte, steht die Duisburger Verkehrsgesellschaft (DVG) sicherlich ganz vorne. Dazu trugen nicht nur die zahlreichen aus Zweiachsern zusammengebauten Gelenkwagen bei, sondern auch eine sehr innovative Hauptwerkstatt, welche immer wieder bauliche Veränderungen an Fahrzeugen vornahm, die selbst bei baugleichen Serien zu Unterschieden führten. Auch experimentierte der Betrieb gerne mit der farblichen Gestaltung seiner Fahrzeuge. Nicht zuletzt war Duisburg auch die Heimat der ersten für einen deutschen Betrieb gebauten Gelenkwagen im Jahre 1926.

Die Vielfalt entstand aber nicht ganz freiwillig, denn dem Betrieb fehlten nach dem Gewaltakt der Umspurung etlicher Strecken von Meterspur auf Normalspur die finanziellen Mittel einer umfassenden und kontinuierlichen Modernisierung des Wagenparks, die auch die traditionell finanzknappe Stadt Duisburg nicht immer vermochte in notwendigem Maße beizusteuern. Also suchte die DVG nach Wegen, kostengünstig ihren Fahrzeugpark den Bedürfnissen anzupassen und beschritt dabei auch unkonventionelle Wege. Eine Spezialität waren dabei die zahlreichen aus Zweiachsern umgebauten Fahrzeuge, die es in Duisburg in großer Stückzahl und Vielfalt gab.

Seit über 30 Jahren ist die einstige Vielfalt einem aus zwei Typen bestehenden Wagenpark für den Personenverkehr gewichen, die nun durch zwei Modelle neuer Bauart ersetzt werden. Die Erinnerung an das was mal war verblasst zunehmend und rief nach einer zusammenhängenden Darstellung. Diese wird nun für den Bereich der Gelenkwagen von zwei Verkehrsfreunden aus dem Ruhrgebiet im Eigenverlag vorgelegt, da kein Verlag für dieses Thema zu begeistern war.

Die Geschichte dieser Bauart in Duisburg ist lang und reicht über mittlerweile 95 Jahre vom Harkortwagen des Jahre 1926 bis zum Niederflurgelenkwagen und den bestellten Hochflur-Stadtbahnwagen heutiger Tage. Der Buchrücken ist in freundlichem gelb/orange gehalten und erinnert damit an die Farbgebung, welche die Duisburger Straßenbahnen ab 1973 nach und nach bekamen, ehe sie nach gerade einmal zehn Jahren zunächst bei den Neubauten und dann auch bei den Bestandfahrzeugen durch die vom Land NRW gern gesehene Lackierung in Landesfarben abgelöst wurde.

Das Inhaltsverzeichnis (in der Schriftgröße arg klein) zeigt eine gut gegliederte und übersichtliche Darstellung des Themas. Die Einleitung weist auf die besondere Geschichte der DVG mit mehreren Vorgängerbetrieben in unterschiedlichen Spurweiten hin und schildert die sich daraus ergebende Situation nach dem Zusammenschluss mit den sich daraus ergebenden Schwierigkeiten, die eingangs dieser Rezension genannt wurden. Die generellen Anmerkungen betreffen für alle Fahrzeugserien gültige Details wie Nummerierung, technische Ausstattung, Farbgebung, Umbauten für Einmannbetrieb und Außenwerbung. Dabei wird natürlich auch ein weitgehendes Alleinstellungsmerkmal der DVG-Gelenkwagen genannt, nämlich die Ausstattung von Einrichtungswagen mit Türen auch auf der linken Fahrzeugseite und einem Hilfsführerstand am Heck. Dass es mit Würzburg einen weiteren Betrieb gab, der seine Fahrzeuge derart ausstattete wird im Buch dann ebenfalls nicht vergessen zu erwähnen.

In vielen Veröffentlichungen zur Orientierung vermisste Übersichtskarten wurden nicht vergessen und zeigen drei Netzzustände zwischen 1960 und heute mit ergänzender Beschreibung der jeweils eingesetzten Linien. Nicht unwichtig ist für den großen Buchteil der Beschreibung der einzelnen Fahrzeugserien in chronologischer Reihenfolge ein Verzeichnis der verwendeten Abkürzungen. Bei der Frage, warum die DVG über einen im Vergleich zum tatsächlichen Bedarf immer sehr großen Wagenbestand hatte und so schnell auch nichts verschrottete, kommen die Betriebshöfe ins Spiel. Deren fünf Stück mit teilweise sehr viel Platz werden in einem eigenen Kapitel vorgestellt, übrig geblieben ist davon heute nur noch einer in Grunewald. Die Hauptwerkstätte ist diesem praktischerweise angegliedert.

Ergänzt wird der Inhalt um mit der Darstellung der eigenen Gelenkwagen verbundene Themen wie die hinter den Gelenkwagen eingesetzten Beiwagen, Gelenkwagen anderer Betriebe in Duisburg sowie das Unfallgeschehen an Hand von Pressemeldungen. Wie es sich für eine derartige Darstellung gehört, gibt es auch eine komplette Statistik aller Fahrzeuge, die (außer dem nach einer etwas größeren Schrift) keine Wünsche offenlässt. Auch das Thema Modelle wurde nicht vergessen und ein ausführliches Verzeichnis der Quellen, Bilder und Zeichnungen beschließt das Buch, zu dessen Gelingen zahlreiche Personen und Organisationen beigetragen haben, wie aus den Danksagungen hervorgeht.
Die einzelnen Beschreibungen der Fahrzeugserien sind einheitlich gegliedert und behandeln diese von der Indienststellung bis zur Außerbetriebnahme. Bei Weitergaben an andere Betriebe wird auch der dortige Einsatz dokumentiert. Ein besonderes Highlight sind die eingestreuten maßstäblichen, farbigen Fahrzeugzeichnungen, die aber nur zum Teil mit Maßen versehen sind. Sie gibt es für den Lieferzustand und spätere Umbauten und auch für die einzelnen Farbvarianten. Ein „Kasten“ mit den technischen Daten steht am Anfang jeder Beschreibung, dort sind auch nachträgliche Veränderungen der Wagennummern genannt, während sich die Ursprungsnummer in der Kapitelüberschrift befindet. Dabei hat es im Laufe der Jahre zwei- drei- und vierstellige Nummern gegeben.

Was leider fast gänzlich fehlt ist eine Betrachtung der Innenräume der Wagen. Die Darstellung der Fahrzeuge findet nur äußerlich statt, weder bei den Zeichnungen noch bei der Bebilderung gibt es eine Dokumentation des Aussehens von Innen mit Raumaufteilung und Bestuhlung. Dies ist das einzige inhaltliche Manko dieser Veröffentlichung, wobei der Stellenwert einer Darstellung von Innen bei vielen Verkehrsfreunden nach der Erfahrung des Rezensenten aber nicht besonders hoch ist und daher das Fehlen kaum vermisst werden wird.

Die Qualität des Layouts eines privat herausgegebenen Buches wird trotz aller heutigen Möglichkeiten immer Unterschiede zu den von Verlagen zum Druck vorbereiteten Erzeugnissen aufweisen. Dies trifft auch für diese Veröffentlichung zu und äußerst sich z.B. darin, dass etliche Bilder viel zu dunkel herausgekommen sind. Ein grundsätzliches Problem, wenn mehrere von verschiedenen Vorlagen (Negativ, Dia, Farbabzug) gescannte Aufnahmen auf einer Seite erscheinen (was daher tunlich vermieden werden sollte). Ist der Autor auch der Layouter, so neigt er mehr dazu, hier seine persönlichen Vorstellungen zu verwirklichen. So sind etliche Bilder, bei denen es sich überwiegend um Farbaufnahmen handelt, nach Empfinden des Rezensenten zu klein abgebildet. Andererseits gibt es immer wieder weiße Stellen im Buch mit denen dann Platz verschenkt wird. Auch ist die Frage ob es wirklich 670 Bildern bedurfte um die einzelnen Fahrzeugserien ausreichend zu dokumentieren. Das gilt besonders für jene, die im Motiv Schwächen zeigen, wenn z.B. Fahrzeugteile abgeschnitten sind. Weniger und dafür größere Abbildungen hätte die Aussagekraft des Buches sicherlich nicht negativ beeinflusst. Das sind bezogen auf den Wert des Gesamtwerkes aber nur Kleinigkeiten, die man im Auge behalten sollte, wenn man sich noch einmal an so ein Projekt heranwagt.

Festzuhalten bleibt, dass mit dieser Veröffentlichung ein interessantes Thema Fahrzeuggeschichte umfassend und gut strukturiert abgehandelt wird. Auch als Nachschlagewerk vermag es daher seine Aufgabe hervorragend zu erfüllen. Das Buch schließt eine Lücke und wird helfen, die Erinnerung an ein bemerkenswertes Stück Nahverkehrsgeschichte des Ruhrgebiets zu erhalten. Wer es noch selbst erlebt hat, der findet viele Erinnerungen, wer nicht, der erfährt hier vollständig, was er verpasst hat! (reu)

Re: Rezension: Die Gelenk-Straßenbahnwagen in Duisburg

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 14.11.21 11:55

Rolf Hafke schrieb:
Guten Tag,

hier nun die ausführliche Buchbesprechung,
mit Plus und - leider - auch Minus .....
(geschrieben vom Kollegen AR)
Na, das ist doch mal eine durch und durch konstruktive Kritik. Auch mit dem überschaubaren Minus-Anteil sollten die Autoren gut leben können. Der Hammer: Ich habe das Projekt ja eine ganze Weile aktiv begleitet, aber das (zu recht) bemängelte Fehlen jeglicher Innenaufnahmen ist mir tatsächlich nie aufgefallen. Das nennt man wohl Betriebsblindheit ;-)

Viele Grüße aus HH
Helmut U. (mit bestem Dank auch an meinen Namensvetter für seine Anmerkungen und das schöne Foto!)

Re: Rezension: Die Gelenk-Straßenbahnwagen in Duisburg

geschrieben von: ludger K

Datum: 14.11.21 18:12

Das ist echt schwach, dabei gibt es von allen Duisburger Gelenkwagentypen auch Innenansichten in Hülle und Fülle, dazu jeweils detaillierte Zeichnungen. Aber Du sprachst ja schon von einer gewissen Lustlosigkeit, bei solchen kurzsichtigen Autoren hätte wirklich jeder seriöse Verlag auf Granit gebissen. Stattdessen dröhnen sie den Leser mit irgendwelchen monotonen Standbildern zu, wo der Leser nie weiß, um welche Informationen er bei diesem Bild jetzt gegenüber dem vorherigen reicher geworden ist. Und das kommt dann dabei heraus...

Re: Rezension: Die Gelenk-Straßenbahnwagen in Duisburg

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 14.11.21 19:05

Ich kann mich nicht erinnern, jemals etwas von "einer gewissen Lustlosigkeit" geschrieben zu haben. Die macht sich bei mir tatsächlich erst jetzt breit.
By the way, vertrauliche Information nur für Dich: Auch von hannoverschen Straßenbahnwagen gibt es Innenaufnahmen in Hülle und Fülle. Dazu jeweils detaillierte Zeichnungen deutlich oberhalb von Strichmännchen-Niveau.

Re: Rezension: Die Gelenk-Straßenbahnwagen in Duisburg

geschrieben von: ludger K

Datum: 14.11.21 20:47

Helmut Ulrich schrieb:
Ich kann mich nicht erinnern, jemals etwas von "einer gewissen Lustlosigkeit" geschrieben zu haben.
Hallo Helmut!

Dann schau mal in Deinen Beitrag vom 14.10.2021 um 14:43 Uhr, vielleicht erinnerst Du Dich ja dann wieder.

Ich hatte in den letzten 40 Jahren immer wieder mit Autoren zu tun, die auf dieses und jenes keinen Bock haben. Der eine war so verliebt in seine Bilder, daß er keine Lust auf weitergehende Bildrecherche hatte. Der andere hatte keine Lust, daß seine lieb- und lustlose Bilderaneinanderreihung von einem richtigen Verlag in ein Layout umgewandelt wird, das diese Bezeichnung auch verdient (siehe hier). Der andere hatte keine Lust, seinen Text von einem Lektor auf Herz und Nieren prüfen zu lassen. Ein anderer hatte keine Lust, die Dias oder Negative herauszusuchen, und begnügte sich stattdessen mit minderwertigen Automatenabzügen (siehe hier). Wieder ein anderer hatte keine Lust, seine kostbare Zeit in Archiven zu verbringen. Oder er hatte keine Lust, die Gebrauchsanleitung seines "hochtechnisierten" Layoutprogramms durchzulesen, um herauszufinden, wie man die Trennungsfunktion aktiviert (das Ergebnis sehen wir in den meilenweiten Wortabständen des furchtbaren Mülheim-Buches). Oder er hatte keine Lust, sich mit sorgfältiger Bildbearbeitung zu befassen, und begnügte sich damit, die Bilder gerade auszurichten und wie ein tapferes Schneiderlein die Ränder abzuschneiden (das nennt er dann allen Ernstes noch "Bildbearbeitung"). Oder er hat keine Lust, sich nach Erscheinen mit der örtlichen Presse in Verbindung zu setzen. Oder oder oder ...

Helmut, Du ahnst ja nicht, wievielen Null-Bock-Autoren ich schon begegnet bin. Ich habe größte Hochachtung vor Autoren, die von ganzem Herzen bei der Sache sind, keine erdenkliche Quelle auslassen, um das Thema erschöpfend zu bearbeiten, denen keine Minute zu schade ist, das Material mit größter Sorgfalt aufzubereiten, die mit Kritik umzugehen wissen und nicht wie ein HB-Männchen gleich an die Decke gehen, und für die das Büchermachen mehr ist als nur ein Jahrmarkt der Eitelkeiten.

Viele Grüße
Ludger

Re: Rezension: Die Gelenk-Straßenbahnwagen in Duisburg

geschrieben von: SES

Datum: 14.11.21 21:18

Dann gehören Uwe Köhler und Mario Schatz zu genau je einer oder mehrerer dieser genannten Gruppen von Autoren, die du selber Auflistest.

Die beiden Bücher von Uwe Köhler wie auch das von Mario Schatz, vermitteln den Eindruck, das der Text 1 zu 1 von den Autoren übernommen wurde, ohne das du ihn vorher gelesen hast.

Die in den Texten vorhandenen Fehler - die selbst ich und nicht nur ich erkenne - verbuchst du unter Satz-/ Druckfehler?


Egal zu welchem Zeitpunkt, die Bildunterschriften, insbesondere die der Quellenangabe, waren und sind bis heute unzureichend: "Sammlung Kenning" bei Nachweislichen Werkaufnahmen ist mehr als nur frech. Das ist unsauberes Arbeiten.

Layout: wer fuscht den immer wieder in die Arbeit der Autoren? Kenning Bilder werden völlig zeitlich unpassend oder ohne Textbezug irgendwo reingequetscht. Uwe Köhler meinte mal: "Kenning wollte unbedingt an der Stelle das Bild. An einer anderen Stelle hätte es besser gepaßt. Hat Ihn nicht interessiert." oder gar die Umlagerung deines Unternehmerischen Risiko auf den Autor selbst bzw. später auf den Verein, wo Uwe Mitglied ist und ich es war, umzulegen denken sich mal ebenso 20 Leute aus? Okay, Kollegtive Vernebelung.

Du beschreibst dich so schön treffend selbst.

Wer hat den da keine Lust?

SCHANDAUER ELEKTRISCHE STRASSENBAHN

1898-05-26 Behördliche Probefahrten.
1898-05-27 Eröffnungsfahrten und -feier.
1898-05-28 Aufnahme des Fahrplanmäßigen Betriebes.




2-mal bearbeitet. Zuletzt am 2021:11:14:21:59:53.

Du erwähnst dreimal den Namen "Kennig" - wer ist das? (o.w.T)

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 14.11.21 21:35

(Dieser Beitrag enthält keinen Text)
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2021:11:14:21:35:48.

Re: Rezension: Die Gelenk-Straßenbahnwagen in Duisburg

geschrieben von: ludger K

Datum: 14.11.21 21:36

Ganz genau! Sowohl Uwe als auch Mario geben keine Ruhe, bis nicht auch die letzte Quelle gesichtet wurde, auch wenn es mit noch so viel Arbeit verbunden ist. Das sind eben Autoren mit Niveau und Herzblut, ohne jeden Funken von Lustlosigkeit, wogegen höchstens noch Bachblüten-Rescue-Tropfen helfen würden! Mario und Uwe sind weitaus versiertere Autoren als ein gewisser Tobias Walter, von dem bisher noch nirgends eine Publikation erschienen ist und der höchstens mal hier und da durch laute Töne auffällt.

Während ich schrieb, hast Du Deinen Kommentar, der zuvor nur aus einer Zeile bestand, ergänzt. Kennst Du die Geschichte mit dem Glashaus? Wer es fertig bringt, in einem dermaßen kurzen Text dermaßen viele Fehler unterzubringen, der sollte den Ball lieber ganz flach halten, anstatt andere bzgl. Rechtschreibung etc. zu kritisieren!



2-mal bearbeitet. Zuletzt am 2021:11:14:21:42:40.

Re: Du erwähnst dreimal den Namen "Kennig" - wer ist das?

geschrieben von: SES

Datum: 14.11.21 22:00

QJ 7002 schrieb:
n/t
Dürfte auch dir klar sein, wer gemeint ist.

SCHANDAUER ELEKTRISCHE STRASSENBAHN

1898-05-26 Behördliche Probefahrten.
1898-05-27 Eröffnungsfahrten und -feier.
1898-05-28 Aufnahme des Fahrplanmäßigen Betriebes.

Re: Rezension: Die Gelenk-Straßenbahnwagen in Duisburg

geschrieben von: SES

Datum: 14.11.21 22:14

ludger K schrieb:
Ganz genau! Sowohl Uwe als auch Mario geben keine Ruhe, bis nicht auch die letzte Quelle gesichtet wurde, auch wenn es mit noch so viel Arbeit verbunden ist. Das sind eben Autoren mit Niveau und Herzblut, ohne jeden Funken von Lustlosigkeit, wogegen höchstens noch Bachblüten-Rescue-Tropfen helfen würden! Mario und Uwe sind weitaus versiertere Autoren als ein gewisser Tobias Walter, von dem bisher noch nirgends eine Publikation erschienen ist und der höchstens mal hier und da durch laute Töne auffällt.

Während ich schrieb, hast Du Deinen Kommentar, der zuvor nur aus einer Zeile bestand, ergänzt. Kennst Du die Geschichte mit dem Glashaus? Wer es fertig bringt, in einem dermaßen kurzen Text dermaßen viele Fehler unterzubringen, der sollte den Ball lieber ganz flach halten, anstatt andere bzgl. Rechtschreibung etc. zu kritisieren!
Es ist immer wieder ein Erlebnis, dich als Verleger und auch als Privatperson zu erleben. An letzteres wirst du dich nicht mehr erinnern.

Interessant ist, wie Uwe sich über dich in unserem Beisein geäußert hat. Das Layout war mehrmalig Thema und auch deine mehrfachen Versuche dein Unternehmerisches Risiko auf Uwe oder uns als Verein - wir hatten mit dem Buch gar nichts zu tun - abzuwälzen war Wochenlag Gesprächsinhalt.

Verleger bedeutet nicht, das du selber automatisch als Autor schon aktiv warst. Darum geht es bei dir und mir auch gar nicht.

Es geht um dich als Vertragspartner, Verleger, Lektor, ect. und dem wie wir als Verein dich kennenlernen durften.

Und mein Gott, Rechtschreibfehler - steh ich zu.

SCHANDAUER ELEKTRISCHE STRASSENBAHN

1898-05-26 Behördliche Probefahrten.
1898-05-27 Eröffnungsfahrten und -feier.
1898-05-28 Aufnahme des Fahrplanmäßigen Betriebes.
(Dieser Beitrag enthält keinen Text)
Mein Verzeichnis mit den bisher von mir erschienenen Beiträgen habe ich nach Ordnungskriterien sortiert hier eingestellt: [www.drehscheibe-online.de]

🇿🇦

1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2021:11:15:06:26:24.
Hallo zusammen,

als ich am letzten Mittwoch nach einem Kurzurlaub nachhause kam, lag ein Paket mit dem Buch „Die Gelenk-Straßenbahnen in Duisburg“ unter der Fußmatte. Erster Eindruck: Gute Druck- und Bindequalität. Dann habe ich es auf die Schnelle durchgeblättert. Zweiter Eindruck: Ein Standardwerk über Gelenkstraßenbahnen in Duisburg.

Ich bin zwar kein Straßenbahnspezialist, aber was hier zusammengetragen wurde, ist schon beachtlich, sowohl vom Umfang als auch vom Inhalt her Es steckt bestimmt sehr viel Mühe und Arbeit darin. Der Umfang und die Illustration des Werkes muss vom Leser erst einmal „bewältigt“ werden. Denn, und nun kommt mein Kritikpunkt, Layout und Bildwiedergabe machen das Lesen nicht gerade einfach. Ich möchte nicht oberflächlich urteilen wie so viele andere, sondern führe meine Sichtweise nachfolgend auf (das haben die Autoren dieses Werkes auch verdient).

Typografie:
Die Schriftgröße ist ziemlich klein gewählt. Mag dies beim Fließtext gerade noch akzeptabel sein, ist die Schrift des Inhaltsverzeichnisses extrem klein geraten.
Außerdem unterscheidet sich die Schriftart der Bildtexte nur wenig von der des Fließtextes.

Layout (das größte Manko des Buches):
Eine Randbreite von 12 mm (außen) und 10 mm (innen) ist schlicht zu wenig. 15-20 mm (außen) und 12-15 mm (innen) lockern das Layout auf.
Die Spaltenanzahl variiert von einer Spalte bis zwei Spalten. Dies muss auf jeden Fall einheitlich sein und bei einspaltigen Texten über die gesamte Buchseite verliere ich die Lust am Lesen.
Bildtexte gehören im Regelfall unter oder Neben das Foto, mit einem Abstand von ein bis zwei Millimetern. Der Abstand zu anderen Fotos oder Texten sollte mindestens sechs Millimeter betragen.

Fotos:
Hier gilt, weniger ist mehr. Ich hätte einige (gute) Fotos in größerem Format gebracht und dafür die Gesamtzahl verringert. Auch die Anordnung der Fotos im Layout erscheint willkürlich, ohne Beachtung von Spalten, Abständen und Rändern. Natürlich sind auch randanstoßende Fotos erlaubt, für die die Abstands-/Randregel nicht gilt, aber diese sollten die Ausnahme sein.
Sich überlappende Fotos sollten nur dann angewendet werden, wenn dies aus Layoutgründen erforderlich ist, also nicht, wenn es sich nur um wenige Millimeter handelt. In den meisten dieser Fälle wäre ein Beschnitt der Fotos möglich gewesen und man hätte auf das Überlappen verzichten können. Wenn es dann doch gemacht wird, sollte das vorne liegende Fotos mit einem weißen Rand versehen werden (wie auf dem Titel), damit die Bilder nicht ineinanderlaufen.
Die Bildqualität der meisten Aufnahmen ist eigentlich nicht schlecht. Einigen Fotos mangelt es allerdings an Kontrast, einige sind zu dunkel und die Farbwiedergabe ist großenteils uneinheitlich. Die Art der Vorlage spielt bei letzterem nur eine untergeordnete Rolle, es muss dann eben mehr Aufwand bei der Bildbearbeitung betrieben werden.

Zeichnungen:
Die Zeichnungen der Straßenbahntypen sind für mich das Highlight des Buches und stechen durch ihre Qualität besonders hervor.

Fazit:

Ein schönes Buch, das durch ein besseres Layout, größeren (aber weniger) und besser bearbeiteten Fotos aus der Masse der Straßenbahnliteratur herausgeragt hätte.

Soweit meine Meinung

Gruß, Rainer