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Wird Geramond zum Monopolist? Gefährlich?

geschrieben von: Lionman

Datum: 25.01.21 15:54

Hallo zusammen,

so langsam aber sicher wird Geramond zum Monopolist. Ich halte das für nicht ganz ungefährlich. Wo bleibt dabei die "Meinungsfreiheit"?

Skeptische Grüße aus Hannover-Mittelfeld.

Löwenmann




1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2021:01:26:17:17:38.

Re: Wird Geramond zum Monopolist? Gefährlich?

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 25.01.21 16:34

Lionman schrieb:
Hallo zusammen,

so langsam aber sicher wird Geramond zum Monopolist. Ich halte das für nicht ganz ungefährlich. Wo bleibt dabei die "Meinungsfreihet"?

Skeptische Grüße aus Hannover-Mittelfeld.

Hallo,

beschwere dich am besten bei der Kartellbehörde. Vielleicht ist das was für die, sofern es wirklich so sein sollte.

Re: Wird Geramond zum Monopolist? Gefährlich?

geschrieben von: Sören Heise

Datum: 25.01.21 17:03

Moin.

Die Kartellbehörde hat die Übernahme genehmigt, hieß es damals auch bei DSO. Ich persönlich sehe eine gewisse Konzentration in München, aber noch lange kein Monopol. Das gibt es doch noch einige weitere Verlage am Markt, sowohl für Bücher als auch für Zeitschriften.

Viele Grüße
Sören

Re: Wird Geramond zum Monopolist? Gefährlich?

geschrieben von: FTB

Datum: 25.01.21 17:56

> so langsam aber sicher wird Geramond zum Monopolist. Ich halte das für nicht ganz ungefährlich. Wo bleibt dabei die "Meinungsfreihet"?

Nennt sich Monopolkapitalismus. Wurde schon von Karl Marx vor 150 Jahren in seinem Klassiker "Das Kapital" beschrieben.

Zu meiner Zeit hießen Aktivisten Frida Hockauf und Adolf Hennecke 😉

Re: Wird Geramond zum Monopolist? Gefährlich?

geschrieben von: wismarer

Datum: 25.01.21 18:47

Man betreibt halt Gewinnmaximierung.
Leider machen wir Eisenbahnfreunde das mit.
Wismarer

Re: Wird Geramond zum Monopolist? Gefährlich?

geschrieben von: Rübezahl

Datum: 25.01.21 19:17

Lionman schrieb:
Hallo zusammen,

so langsam aber sicher wird Geramond zum Monopolist. Ich halte das für nicht ganz ungefährlich. Wo bleibt dabei die "Meinungsfreihet"?

Skeptische Grüße aus Hannover-Mittelfeld.
Diese Situation haben wir doch schon lange bei den Tageszeitungen. In vielen Bundesländern ist doch schon die Meinungseinfalt eingezogen.

Gruß

Rübezahl

Re: Wird Geramond zum Monopolist? Gefährlich?

geschrieben von: miwe

Datum: 25.01.21 19:31

Rübezahl schrieb:
Diese Situation haben wir doch schon lange bei den Tageszeitungen. In vielen Bundesländern ist doch schon die Meinungseinfalt eingezogen.

Gruß

Rübezahl
So ist es! Wenn man sich mit diesem Thema näher befasst, stellt man fest, dass der Großteil der deutschen Tageszeitungen (und auch der meisten anderen Printmedien) letztendlich Medienkonzernen gehören, deren Anzahl man fast an den Fingern einer halben Hand abzählen kann. Meinungsvielfalt? Das war einmal!
Unschön, was in unserem Hobbybereich abläuft, aber die wirklichen Gefahren lauern da wohl bei anderen Themen .......

Gruß Michael



2-mal bearbeitet. Zuletzt am 2021:01:25:19:33:48.

Re: Wird Geramond zum Monopolist? Gefährlich?

geschrieben von: kaufhalle

Datum: 25.01.21 19:37

Rübezahl schrieb:
Lionman schrieb:
so langsam aber sicher wird Geramond zum Monopolist. Ich halte das für nicht ganz ungefährlich. Wo bleibt dabei die "Meinungsfreihet"?

Skeptische Grüße aus Hannover-Mittelfeld.
Diese Situation haben wir doch schon lange bei den Tageszeitungen. In vielen Bundesländern ist doch schon die Meinungseinfalt eingezogen.

Immer nur lokal. Überregional gibt es schon noch erheblichen Wettbewerb. Das sieht im GNB-Umfeld dann doch anders aus.

Sorgen würde ich mir aber für den Fall machen, dass GNB irgendwann zusammenkracht. Die Geschichte von GNB ist die Geschichte von Verlagsaufkäufen. Die machen ja nicht nur Eisenbahn, in anderen Bereichen haben sie genauso agiert. Ich will nun nicht den Vorwurf eines Schneeballsystems erheben, aber solch ausgeprägtes Wachstum durch Zukauf geht selten gut. Und was bleibt dann?

Re: Wird Geramond zum Monopolist? Gefährlich?

geschrieben von: 52 4*6

Datum: 25.01.21 20:54

Wir haben doch eine schöne Zeitgehabt mit der bisherigen Vielfalt. So ist das Leben, einige gehen, neue kommen. Sicher wird es dauern, bis ähnliche Verhältnisse auf diesem begrenzten Markt wieder herrschen werden. Ausgeschlossen ist es sicher nicht. Sofern die Qualität der verbliebenen Zeitschriften nicht leidet, habe ich kein Problem mit der Situation. Ich konnte mir sowieso nur eine begrenzte Anzahl der Publikationen leisten. Damit entfällt die "Qual der Wahl".
Was ich echt übel finde, sind die verlorenen Arbeitsplätze, die mit diesen Änderungen auf der Strecke bleiben.

Viele Grüße
Matthias

Re: Wird Geramond zum Monopolist? Gefährlich?

geschrieben von: Schwandorfer

Datum: 26.01.21 00:53

Zitat:
so langsam aber sicher wird Geramond zum Monopolist. Ich halte das für nicht ganz ungefährlich. Wo bleibt dabei die "Meinungsfreihet"?

Ich empfehle die Gründung eines eigenen Verlages mit dem ultimativen Eisenbahnmagazin.
Die VGB wird sicher nicht deshalb verkauft worden sein, weil sie die großen Gewinne abgeworfen hat - was heißt, selbst bei offensichtlich sehr beliebten Publikationen (so kommen mir die ganzen Kommentare hier jedenfalls vor) sind die Verkaufszahlen offenbar nicht hoch genug um auch betriebswirtschaftlich erfolgreich zu sein. Das klingt zwar ziemlich unromantisch, muß aber dennoch auch gesagt werden.
Wer Zeitschriften lesen möchte, die mit Idealismus erstellt werden, der sollte sich bei Drehscheibe, Bahn-Report, Lok-Report usw. umsehen - hier läuft vieles ehrenamtlich und damit deutlich kostengünstiger.
Jetzt kommt wahrscheinlich "ja, aber die genannten ehrenamtlichen Zeitschriften sind ja vollkommen anders aufgebaut": Ja. Aber was spricht dagegen, selbst zu versuchen, auf ehrenamtlicher Basis ein Heft wie die "Beliebten" aus dem VGB-Verlag aufzuziehen? Man wird dann sehen, ob dies möglich ist - immerhin müssen auch genug Autoren bzw. Bildautoren gefunden werden, die komplett ohne Honorar arbeiten.

Ich finde dieses Geranova-Rumgehacke hier momentan in jedem zweiten Beitrag jedenfalls ziemlich überzogen. Manchmal hat man den Eindruck, daß es den Schreibern lieber wäre, es würde gar keine Eisenbahnpublikationen mehr geben als welche von Geranova.

Und ja: Ich bin auch Abonnent einer ex-VGB-Zeitschrift. Bevor ich das Abo kündige oder hier lospoltere will ich aber zumindest sehen, was man letztlich daraus macht.

Viele Grüße

Tobias


http://www.vt610.de/banner/bahnbilder-nordbayern.jpg

Recht hast Du.

geschrieben von: Flipp1982

Datum: 26.01.21 09:06

Hallo Tobias,

ich sehe das genau wie Du. Vor etwa 2 Jahren hat mein Arbeitgeber mit dem Gedanken geliebäugelt, Eisenbahnpublikationen als Werbemedium zu nutzen.

Dadurch bekam ich als "Ach, Du kennst Dich doch mit Eisenbahn irgendwie aus" die Angebote der Verlage auf den Tisch in Verbindung mit den entsprechenden Zahlen über Reichweite, gedruckte und verkaufte Exemplare etc.. Ich war... erschrocken! Nur beim bloßen Überschlagen nach 5te-Klasse-Matheregeln hätte man aus wirtschaftlicher Sicht sofort eigentlich 50% der im Bahnhofsbuchhandel zu findenden Fachzeitschriften sofort einstampfen müssen.

Natürlich waren auflagenstarke wahrscheinlich gesunde Magazine dazwischen. Aber wenn ich mir anschaue, dass da bundesweit präsente mit großem Aufwand erstellte Zeitschriften zwischen waren, die effektiv 4000 Leser erreichten pro Monat. Wow.

Tendenziell sind 3 oder 4 gute Zeitschriften, die auch in ihre Artikel investieren können, wahrscheinlich besser als 4, 5 oder 6 mal so viele mit identischer Ausrichtung, die alle am Hungertuch nagen.

In diesem Sinne frohes Lesen,

Bastian. der für seinen letzten Zeitschriftenartikel bei den "Großen" immerhin etwa 20% seiner Reisekosten für den Artikel erstattet bekommen hat :-)

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Re: Wird Geramond zum Monopolist? Gefährlich?

geschrieben von: Andreas Knipping

Datum: 26.01.21 10:29

Nein, Karl Marx hat wesentliche Wirkungselemente des Konkurrenz-Kapitalismus beschrieben, in Teilbereichen noch heute relevant. Die Legende vom Monopolkapitalismus entstand zu Lenins Zeiten und hat über 70 Jahre einen realistischen Blick von kommunistischer Seite auf die westliche Ökonomie versperrt. Es war vor 50 oder 25 Jahren und ist heute einfach nicht so, dass BMW und Mercedes und VW und Renault und Toyota "ganz geheim" und "in Wirklichkeit" den selben Leuten gehören. Nein, die konkurrieren, was das Zeug hält! Vielleicht auch schon mal gehört: microsoft und apple sind nicht Abteilungen einer Firma!

Wir haben doch auf den Märkten sowohl der "großen" Eisenbahn als auch der Modellbahn ständig die besten Beispiele vor Augen, wie zwar große Anbieter hie und da wegen beginnender Schieflage mit Personal/Angebot/Nachfrage aufgeben oder in die Fusion flüchten – und zugleich neue kleine Spezialfirmen ihre kleinen aber feinen Märkte erobern. Konkurrenz! Nicht Monopol!

Nun zu den Medien: Es hat sich in Jahrzehnten bewährt, das logistische Geschäft mit Druck, Vertrieb, Anzeigen usw. von der redaktionellen Arbeit zu trennen. Die insoweit schon langjährige Erfahrung zeigt ganz einfach, dass Süddeutsche, FAZ, Spiegel, Zeit, Bild, Welt, Tagesspiegel nicht das schreiben, was irgendeine Unternehmerfamilie lesen will. Die Anteilseigner halten sich aus dem Tagesgeschäft nicht wegen ihrer großen moralischen Güte heraus, sondern weil sie wissen, dass der Erfolg ihrer Zeitung genau von der Freiheit des redaktionellen Profils abhängt.
Übrigens "Monopole" im Medienbereich: Die Programmauswahl am Fernseher widerlegt wohl den Verdacht, dass es da nur noch einen Anbieter gibt.

Und zum Abschluss – nicht zum ersten Mal! – wieder der Blick auf meine persönliche mediale Erfahrung. Ich habe in nun 50 Jahren für wirklich viele Verlage geschrieben. Ihr werdet doch bitte nicht im Ernst glauben, dass mir da jemals irgendjemand zu bedenken gegeben hätte, dass ich diese oder jene – oft durchaus scharfe! – Aussage zum einen oder anderen historischen Stichwort nicht bringen könne, weil sie irgendeinen Eigentümer (oder irgendeine Bundestagspartei oder die DB oder sonstwen) irritieren könnte. Ein guter Verlag vertraut darauf, dass ein guter Autor begründete Wertungen trifft. Wem diese Wertungen nicht passen, der darf gerne in seinem Leserbrief, in seinem Artikel, in seinem Buch, auf seiner Internetseite die gegenteilige Meinung bekunden. Meinungsfreiheit!

Re: Wird Geramond zum Monopolist? Gefährlich?

geschrieben von: FTB

Datum: 26.01.21 11:20

> Nein, Karl Marx hat wesentliche Wirkungselemente des Konkurrenz-Kapitalismus beschrieben, in Teilbereichen noch heute relevant. Die Legende vom Monopolkapitalismus entstand zu Lenins Zeiten und hat über 70 Jahre einen realistischen Blick von kommunistischer Seite auf die westliche Ökonomie versperrt.

Doppelnein! Karl Marx hat bereist in Band 1 die Zentralisierungsprozesse des Kapitals beschrieben. Lenin hat die Analyse der Wirkmechanismen noch mal verfeinert. Die Grundlagen der Lehre vom Monopolkapitalismus ist auch heute noch unverändert gültig.

> Nein, Karl Marx hat wesentliche Wirkungselemente des Konkurrenz-Kapitalismus beschrieben, in Teilbereichen noch heute relevant. Die Legende vom Monopolkapitalismus entstand zu Lenins Zeiten und hat über 70 Jahre einen realistischen Blick von kommunistischer Seite auf die westliche Ökonomie versperrt.

Genau andersrum wird ein Schuh draus. Karl Marx hat die Wirkmechanismen des Kapitalismus schonungslos offen gelegt. Dass das den damals (und heute wieder) Herrschenden nicht gefiel, war klar.

> Es war vor 50 oder 25 Jahren und ist heute einfach nicht so, dass BMW und Mercedes und VW und Renault und Toyota "ganz geheim" und "in Wirklichkeit" den selben Leuten gehören. Nein, die konkurrieren, was das Zeug hält! Vielleicht auch schon mal gehört: microsoft und apple sind nicht Abteilungen einer Firma!

Da sind wir uns wieder einig: Irgendwelche Verschwörungsmythen verstellen den Blick. Sei es in Bezug auf Corona oder das Wirtschaftssystem.

> Wir haben doch auf den Märkten sowohl der "großen" Eisenbahn als auch der Modellbahn ständig die besten Beispiele vor Augen, wie zwar große Anbieter hie und da wegen beginnender Schieflage mit Personal/Angebot/Nachfrage aufgeben oder in die Fusion flüchten – und zugleich neue kleine Spezialfirmen ihre kleinen aber feinen Märkte erobern. Konkurrenz! Nicht Monopol!

Das ist eben die Sache. Die Natur und Kapital scheut Konkurrenz, braucht sie aber als Reibungsfläche, damit wieder Neues entstehen kann.

> Und zum Abschluss – nicht zum ersten Mal! – wieder der Blick auf meine persönliche mediale Erfahrung. Ich habe in nun 50 Jahren für wirklich viele Verlage geschrieben. Ihr werdet doch bitte nicht im Ernst glauben, dass mir da jemals irgendjemand zu bedenken gegeben hätte, dass ich diese oder jene – oft durchaus scharfe! – Aussage zum einen oder anderen historischen Stichwort nicht bringen könne, weil sie irgendeinen Eigentümer (oder irgendeine Bundestagspartei oder die DB oder sonstwen) irritieren könnte. Ein guter Verlag vertraut darauf, dass ein guter Autor begründete Wertungen trifft. Wem diese Wertungen nicht passen, der darf gerne in seinem Leserbrief, in seinem Artikel, in seinem Buch, auf seiner Internetseite die gegenteilige Meinung bekunden. Meinungsfreiheit!

Doch. Das habe ich in beiden Gesellschaftssystem erlebt. In der DDR fand das meist so statt, dass niemand außerhalb davon erfuhr. In der heutigen Zeit, wird die Auseinandersetzung (meist) offen geführt. Wobei die Chancen einen Konflikt zu gewinnen mit dem finanziellen Hintergrund immer besser sind. Rechtliche und finanzielle Konsequenzen fürchtend, wird aber die Auseinandersetzung gescheut. Was aber eigentlich dann doch die Gesellschaft wieder befriedet. Aber viel Frust und Arbeit für Psychotherapeuten bringt. Na gut, Du hast Deine Meinung. Ich meine. Mit meinen 56 Jahren, dem Leben in zwei Gesellschaftssystemen (wo ich schon zwangsläufig immer vergleiche) wird sich an meiner linken Weltsicht bestimmt auch nichts mehr ändern.

Zu meiner Zeit hießen Aktivisten Frida Hockauf und Adolf Hennecke 😉

Re: Wird Geramond zum Monopolist? Gefährlich?

geschrieben von: Bjoern Detlefsen

Datum: 26.01.21 11:54

Rübezahl schrieb:
Zitat:
Diese Situation haben wir doch schon lange bei den Tageszeitungen. In vielen Bundesländern ist doch schon die Meinungseinfalt eingezogen.

das war noch nie anders, mal abgesehen davon, das es quasi nirgendwo "Landeszeitungen" gibt. Aber bei den sog. Lokalzeitungen gab es nur in den seltensten Fällen und auch eher in Großstädten Konkurrenzsituationen und damit Vielfalt. Bei überregionalen Zeitungen gibt es damals wie heute ein relativ breites Angebot. Zudem sind Zeitungen auch nur ein Medium über das man sich informieren kann. Wer sich heute "gleichgeschaltet" fühlt, sollte mal die Augen aufmachen, um die Medienvielfalt in Deutschland beneiden uns viele Menschen in Europa. Was in Polen oder Ungarn abgeht, kann man ja gut verfolgen.

Grüße, Björn

Re: Wird Geramond zum Monopolist? Gefährlich?

geschrieben von: duesselmartin

Datum: 26.01.21 13:39

es ist auch ein ein schrumpfender Markt.
Einerseits scheint die Anzahl der Eisenbahnfans rückläufig zu sein (wie erstellt man hier eine Statistik?), zumindest gehen die Verkäufe zurück, andereseits informiert der Fan sich digital.
Ein Beispiel ist DSO.

Martin

Auflagenstärke und altmodische Extras

geschrieben von: 3-Löwen-Takt

Datum: 26.01.21 14:13

Die Verkäufe gehen doch bei Printmedien überall zurück, sei es bei Tageszeitungen oder beim "Micky Maus Magazin". Selbst Fernsehzeitschriften haben nicht mehr diese hohen Auflagen wie vor 20 Jahren.
Ob die Zahl der Kundschaft rückläufig ist? Möglich, glaube ich aber auch nicht. Vielmehr wird es so sein, dass man sich heute alternativ informiert und nicht mehr so auf die gedruckte Presse angewiesen ist wie früher. Ein weiteres Problem sind die "Extras", die so mancher Zeitschrift beiliegen: Mich spricht keine DVD mehr an, weil ich gar keinen DVD-Player mehr im Hause habe. Solange das nicht als USB-Stick oder digitaler Download beigelegt wird, bleibt das Magazin links liegen. Denn für ein Extra, das mir nichts bringt, bezahle ich auch nicht.

Daniel

Re: Wird Geramond zum Monopolist? Gefährlich?

geschrieben von: Wolfram D.

Datum: 27.01.21 08:15

Schwandorfer schrieb:
Zitat:
so langsam aber sicher wird Geramond zum Monopolist. Ich halte das für nicht ganz ungefährlich. Wo bleibt dabei die "Meinungsfreihet"?

Ich empfehle die Gründung eines eigenen Verlages mit dem ultimativen Eisenbahnmagazin.
Die VGB wird sicher nicht deshalb verkauft worden sein, weil sie die großen Gewinne abgeworfen hat...
Keine Ahnung, welche großen Gewinne erwartet wurden.
Ich kann nur von den den Unternehmen sprechen, in denen ich tätig war/bin.
Vor 15 Jahren wurde bei einer Jahresrendite von nur 3% gemault, dass die Eigentümer dann ihr Geld gleich zur Postbank bringen können, da es dort mehr Zinsen abwirft.
Heute werden die Verträge auf eine Marge von 20% angelegt, in der Regel bleibt dann ein zweistelliger Wert übrig.
Gemault wird ebenso, nur den Spruch von der Bank bringt heutzutage keiner mehr.

Gruß
Wolfram

Re: Wird Geramond zum Monopolist? Gefährlich?

geschrieben von: Bjoern Detlefsen

Datum: 27.01.21 10:14

Marge und Rendite sind sehr unpräzise Begriffe. Redest du von Eigenkapitalrendite oder Umsatzrendite?

Re: Wird Geramond zum Monopolist? Gefährlich?

geschrieben von: Andreas Knipping

Datum: 27.01.21 11:14

Gerade wenn man aus "linker Weltsicht" den Kapitalismus bändigen, bekämpfen oder gar abschaffen will, muss man den "Feind" kennen und darf sich nicht mit jenen plakativen und vielfach moralisierenden Formeln zufrieden geben, mit denen z.B. die SED jahrzehntelang seinen alsbaldigen zwingenden Untergang angekündigt hat. Übrigens sprach Karl Marx vom Kapital (!) und definierte dieses selbstverständlich als die (teuren und wertvollen) Produktionsmittel, an denen der Arbeiter den Rohstoff zur Ware macht und damit den berühmten Mehrwert erzeugt. Ein Verleger von Eisenbahnzeitschriften ist jedoch – genau so wie die Chefs von Facebook, Apple, Google, Amazon oder von tausend Privatsendern – nicht der stinkreiche Typ, der die Fabrik geerbt hat. Insofern sprechen wir in der heutigen Dienstleistungsgesellschaft weithin von einem Kapitalismus ohne Kapital. Die Revolution, mit der die geknechteten Redakteure von GeraMond die Schreibtische oder die Fahrer von Hermes die Lieferwagen erobern,
dürfte wenig bringen.
So gerät denn Kapitalismus-Kritik heute meist zu einem allgemeinen Wehklagen über Gewinnsucht, Ungerechtigkeit, Armut, Reichtum, Konsum, Werbung usw. usw. So weit war die Diskussion schon mal. Vor Karl Marx. Vor 1848.
Für die ganz allgemeine Verbesserung gesellschaftlicher Zustände engagiere ich mich seit 1969 in der Politik, und zwar ohne einen Funken Verdienst und ohne einen Gedanken an eine Karriere. Ich bilde mir aber nicht ein, damit einen heute wie auch immer konfigurierten Kapitalismus abzuschaffen.
Es ist nun schon Jahrzehnte her, dass ich mich im studentischen Umfeld zwischen gänzlich wirkungsloser revolutionärer Rhetorik und ach so braver Reformpolitik zu entscheiden hatte. Ich habe meine Entscheidung nicht bereut – und gerne die ganz wortgewaltigen Marxisten-Leninisten belächelt, die ein paar Jahre nach unseren Biertischdebatten in einer indischen Sekte oder bei der endlich gefundenen Freundin oder im gut bezahlten Job gelandet waren – und die Politik für den Rest ihres Lebens vergessen hatten.
Das alles geht weit über die hier angesprochenen Verlagsfusionen hinaus; und es liegt mir fern, hier einen Vorredner kränken zu wollen. Aber außer über Blasrohre, Stromabnehmer, Stellwerke und Ablaufberge mache ich mir eben auch über sowas ständig Gedanken.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2021:01:27:16:39:00.

Re: Wird Geramond zum Monopolist? Gefährlich?

geschrieben von: dorpmüller

Datum: 27.01.21 11:23

duesselmartin schrieb:
es ist auch ein ein schrumpfender Markt.
Einerseits scheint die Anzahl der Eisenbahnfans rückläufig zu sein (wie erstellt man hier eine Statistik?), zumindest gehen die Verkäufe zurück, andereseits informiert der Fan sich digital.
Ein Beispiel ist DSO.

Martin

Das mit "schrumpfend" wage ich zu bezweifeln. Offenbar ist es zwar so, dass die Auflagen der einzelnen Publikationen sinken, aber wenn man mal die Anzahl der Bücher, Sonderhefte, etc. der letzten Jahre mit 20 Jahren vorher vergleicht, habe ich Zweifel, dass da insgesamt so viel weniger umgesetzt wird. Auch die Zahl der Fotografen, die an der Strecke stehen, nimmt meinen Beobachtungen zufolge in den letzten Jahren stetig zu.

FD
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