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STRASSENBAHNMAGAZIN alt vs. STRASSENBAHMAGAZIN neu

geschrieben von: FTB

Datum: 18.01.21 10:41

Bis 1995 erschien das altbewährte und altbekannte STRASSENBAHNMAGAZIN vierteljährlich im Format 24 x 17 cm auf wesentlich dickerem Papier. Die meisten der enthaltenen Beiträge waren verkehrshistorischen Inhalts mit Schwerpunkt Straßenbahngeschichte. Natürlich vorrangig im deutschsprachigen Raum, aber auch andere Teile der Welt wurden nicht vergessen. Genau so wenig wie die Bahnen, die irgendwo zwischen Straßenbahn und Eisenbahn zu schubladisieren sind, wie z.B. die Stern & Hafferl-Bahnen in Österreich. Fast alle der Artikel hatten eine journalistische Qualität, wie sie heutzutage größtenteils nur noch in hochpreisigen Büchern zu finden ist. Ich denke da auch an solche Hefte wie z.B. das Sonderheft über die Straßenbahn im französischen Strasbourg.
Mit der Umstellung auf etwa A4-Format, monatliches Erscheinen (anfangs nur zweimonatlich), zunehmend auch bunt, ließ sich das Straßenbahnmagazin nicht mehr an Buchqualität messen.
Haben die alten Straßenbahnmagazine bis heute einen Ehrenplatz im Buchregal, werden die Straßenbahnmagazine von heute "nur" geschlachtet. Heißt, die interessierenden Seiten werden ausgetrennt, in (dünne) Prospekthüllen gesteckt und entsprechend abgeheftet. Hätte ich mit dem alten Straßenbahnmagazin nie gemacht.
Ich will damit keinesfalls die journalistische Arbeit des Straßenbahnmagazin-Teams und seiner Autoren schmälern. Da steckt in jedem der Artikel viel Recherche und auch die Kunst des Formulierens ist nicht zu unterschätzen. Auch halte ich das alte Format für Archivierung wesentlich besser geeignet.
Das ist alles aber nur meine eigene private Meinung, der auch gern widersprochen werden darf.

Zu meiner Zeit hießen Aktivisten Frida Hockauf und Adolf Hennecke 😉
Ich kenne das alte nicht, finde aber wie es klingt die neue besser. Zumindest passen so viel mehr Hefte davon in meinem Regal und es wirkt nicht so schwer und literarisch wie ein Buch, sondern es lässt sich immer wieder schnell in die Hand nehmen und auch mal leichter irgendwo mitnehmen, wenn man es jemanden zeigen möchte etc. Nachteil ist nur, dass der Deckblatt auch nicht gerade dick ist, dass dieser bei meinem Umgang versehentlich schnell verknickt wird. Das aber nur meine Meinung, ich freue mich auch auf andere Meinungen.

Straßenbahn-Begeisterter aus Krefeld! Favorit: Düwag M8C ;)
Meine eigene, ausführliche Website zum Nahverkehr in Krefeld: [strassenbahn-bus.de]
Meine Bahn und Busvideos: [www.youtube.com]
Meine DSO-Fotobeiträge:
[www.drehscheibe-online.de]




1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2021:01:18:10:46:38.

Re: STRASSENBAHNMAGAZIN alt vs. STRASSENBAHMAGAZIN neu

geschrieben von: spock5407

Datum: 18.01.21 12:16

Durchsuchbare PDF-Files wären nicht schlecht. Ich archiviere viel lieber digital (auf nem ZFS-Filer (der wird auch gebackuppt) ) als in Papier.
Per DMS könnte man dann sein Archiv wunderbar durchsuchen.

Das alte Magazin kenn ich nur, weil mal ein Exemplar als Gratisbeigabe bei Abo dabei war.
Mit dem aktuellen Magazin bin ich inhaltlich durchaus zufrieden.



2-mal bearbeitet. Zuletzt am 2021:01:18:12:34:37.
der wesentliche Unterschied ist ein fehlendes "N" im Titel ;-)

Ich finde das neue SM erheblich interessanter. Die Historie der meisten Betriebe reizt mich nicht. Im "Alten SM" waren zumeist wenige ausführliche Abhandlungen, und wenn dann nur ein Artikel die Neugierde weckte, war dieser somit teuer zu erkaufen. Ohnehin finde ich die Preisgestaltung wenig attraktiv.

Re: STRASSENBAHNMAGAZIN alt vs. STRASSENBAHMAGAZIN neu

geschrieben von: FTB

Datum: 18.01.21 12:49

> der wesentliche Unterschied ist ein fehlendes "N" im Titel ;-)

Ja, ich möchte ein "N" kaufen ;-) *SCNR*

Zu meiner Zeit hießen Aktivisten Frida Hockauf und Adolf Hennecke 😉
FTB schrieb:
Haben die alten Straßenbahnmagazine bis heute einen Ehrenplatz im Buchregal, werden die Straßenbahnmagazine von heute "nur" geschlachtet. Heißt, die interessierenden Seiten werden ausgetrennt, in (dünne) Prospekthüllen gesteckt und entsprechend abgeheftet. Hätte ich mit dem alten Straßenbahnmagazin nie gemacht.
Ich will damit keinesfalls die journalistische Arbeit des Straßenbahnmagazin-Teams und seiner Autoren schmälern. Da steckt in jedem der Artikel viel Recherche und auch die Kunst des Formulierens ist nicht zu unterschätzen. Auch halte ich das alte Format für Archivierung wesentlich besser geeignet.
Das ist alles aber nur meine eigene private Meinung, der auch gern widersprochen werden darf.
Ich kenne ebenfalls nur das neue Format und hatte das Ende der 1990er auch mal im Abo. Es war mir aber bis auf die Fachartikel / Datenblätter der Fahrzeuge oder mehrteilige Reihen mit vielen bunten Bildern (z.B. Straßenbahnbetriebe in der Ukraine) zu oberflächlich. Daher bin ich recht bald auf das Blickpunkt Straßenbahn gewechselt. Dort finde ich alle zwei Monate alle aktuellen Infos aus den Betrieben in DACH sowie aus dem Ausland.
Natürlich ist man in Zeiten des Internets manchmal auch schneller/aktueller wenn man selbst das Netz nach Informationen durchpflügt, aber wer hat dafür schon permanent die Zeit? Außerdem lassen sich diese Hefte wunderbar als Archiv nutzen. Beim STRASSENBAHNMAGAZIN wusste man nie so genau, in welchem Heft nun der Artikel über die geplanten Streckenverlängerungen nach "West-Berlin" zu finden waren ;)

Re: STRASSENBAHNMAGAZIN alt vs. STRASSENBAHMAGAZIN neu

geschrieben von: Wagen2101

Datum: 18.01.21 14:18

Hallo!

Also ich hatte das SM 10 Jahre lang im Abo. Allerdings waren die meisten Artikel eher uninteressant, so dass ich wieder gekündigt habe und nur bei Bedarf ein Heft kaufe. Ich persönlich finde das SM recht "Westlastig" und der Osten Deutschlands bekommt hier weniger Aufmerksam geschenkt. Das ist in meinen Augen ein großer Nachteil. Ich möchte damit keine Ost-West-Diskussion lostreten, aber ich merke es ja selber, dass Fahrzeuge und Betriebe aus der ehemaligen DDR für mich interessanter sind. Da fehlt mir einfach die richte Mischung. Zudem sind mir zu viele Artikel aus dem Ausland.
Von dem Format her finde ich es gut. Auch die Papierqualität. Inhaltlich kenne ich nur das jetztige SM, daher kein Vergleich zu damals.

LG aus Köln :-)
Moin,

Wagen2101 schrieb:
(...) Ich persönlich finde das SM recht "Westlastig" und der Osten Deutschlands bekommt hier weniger Aufmerksam geschenkt. (...)
da war aber z.B. ein toller historischer zweiteiliger Artikel über die Berliner Rekowagen, der selbst Fachleute noch beeindruckt hat. (Wer hier den Insiderwitz entdeckt, darf sich gerne melden ;-) )

Letztendlich, und das gilt allgemein, kommt es auch immer darauf an, was der Redaktion an Artikel angeboten wird. Wenn es mehr Artikel über "West"-Themen sind, sind auch mehr "West"-Themen im Heft.

Viele Grüße

Christoph

Meine Homepages im Retro-Look (seit 2004 bzw. 2002 unverändert)

Die Straßenbahnwagen des VEB Waggonbau Gotha

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Re: STRASSENBAHNMAGAZIN alt vs. STRASSENBAHMAGAZIN neu

geschrieben von: 4076

Datum: 18.01.21 18:23

FTB, die früheren kleinformatigen Ausgaben waren damals etwas Besonderes, weil es damals über viele Betriebe noch kaum Literatur gab. Betrachtet man die Artikel heute, ist der Informationswert mau (mit dem heutigen Wissen).
Die heutigen Hefte könnten sich mehr den Entwicklungen im Ausland widmen, die Beiträge über deutsche Betriebe (insbesondere geschichtliche) und über (ältere) Fahrzeugtypen haben meist keinen Neuigkeitswert, man bekommt oft den Eindruck es schon in früheren Ausgaben gelesen zu haben. Der Verherrlichung der Düwag- und Tatra-Wagen kann ich auch wenig abgewinnen. Ansonsten finde ich die heutigen Ausgaben lesenswert, der interessanteste Teil ist meist das Journal.
4076 schrieb:
FTB, die früheren kleinformatigen Ausgaben waren damals etwas Besonderes, weil es damals über viele Betriebe noch kaum Literatur gab. Betrachtet man die Artikel heute, ist der Informationswert mau (mit dem heutigen Wissen).

Das ist dann eine Frage des Maßstabs. Fair ist ein Vergleich mit heutigen Ansprüchen natürlich nicht, denn die heutige Bücherflut gibt es erst seit den 90er Jahren. Für damalige Ansprüche war das schon ganz ordentlich, eben echte Sekundärliteratur und nicht nur bunte Unterhaltung.

Berechtigt ist der Vergleich trotzdem, weil die Frage wäre, ob das alte Straßenbahnmagazin hätte weiterleben können. Wohl eher nicht. Die Geramondisierung war da nur ein Teil der Veränderung. Ein Konzept für Umfang und Auswahl aktueller Meldungen hatte man auch beim Franckh-Verlag nicht wirklich. Blickpunkt Straßenbahn gab es auch in den 80er Jahren schon, mit denen hatte man insofern eh nie mithalten können. Aber das ist auch nicht besser geworden, bis heute nicht. Und so ist das Straßenbahnmagazin eine Verwertung historischer Bilder, zu denen man ohne Termindruck ein bisschen was dazuschreibt, was eh schon in der Literatur steht. Bei den aktuellen Fotos folgt man der schon lange praktizierten Straßenbahnmagazinästhetik mit bei strahlender Sonne abfotografierten Präsentiertellern. Eigentlich alles ziemlich verzichtbar - und ich verzichte auch weitestgehend darauf.

Re: STRASSENBAHNMAGAZIN alt vs. STRASSENBAHMAGAZIN neu

geschrieben von: THU

Datum: 18.01.21 22:06

Keine Ahnung, wie das alte war, da konnte ich noch nicht lesen und hatte wenig Interesse an Straßenbahnen ;-)

Das aktuelle lese ich seit ~2005 und finde am Format und dem Papier nichts schlechtes. Ist halt heutiger Standard. Leider habe ich den Eindruck, dass sich in letzter Zeit häufiger Fehler einschleichen. Keine inhaltlichen (das kann ich meistens eh nicht beurteilen), aber was Schreibfehler und Drucklayout angeht. Preislich kann man drüber streiten, es ist das einzige was ich regelmäßig lese, ob ich aber noch eine weitere Preissteigerung mitmachen werde, weiß ich noch nicht... ist halt ein typischer Nischenzeitschriftenpreis.

Aber momentan sind meine Käufe eh ausgesetzt. Seit April (?) nicht mehr im Bahnhofsbuchhandel gewesen, seitdem habe ich das Heft online bezogen. Nachdem der dank Corona eingeführte, versandkostenfreie Versand wieder abgeschafft wurde, habe ich alle zwei Monate zwei Hefte geordert, zwischenzeitlich wurde aber der Mindestbestellwert für Versandkostenfreiheit auf 20€ angehoben, sodass ich nun immer drei Hefte warten darf...

Re: STRASSENBAHNMAGAZIN alt vs. STRASSENBAHMAGAZIN neu

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 18.01.21 22:26

Hallo,

das alte SM aus dem Franckh-Verlag hatte die Größe des Lok-Magazins. Nachdem die beiden "sterbenden" Titel von GeraMond übernommen wurden, behielt das LM das kleine Tradtionsformat, um sich von den Mitbewerbern auch von der Größe her zu unterscheiden. Das SM hingegen ist "gewachsen", u.a. um eine größere Bildwiedergabe zu ermöglichen.

Beste Grüße

Martin
Hallo

THU schrieb:
Aber momentan sind meine Käufe eh ausgesetzt. Seit April (?) nicht mehr im Bahnhofsbuchhandel gewesen, seitdem habe ich das Heft online bezogen. Nachdem der dank Corona eingeführte, versandkostenfreie Versand wieder abgeschafft wurde, habe ich alle zwei Monate zwei Hefte geordert, zwischenzeitlich wurde aber der Mindestbestellwert für Versandkostenfreiheit auf 20€ angehoben, sodass ich nun immer drei Hefte warten darf...
Kleiner Tipp von mir: Nachdem meine bislang abonierten Hefte seit einem Umzug immer beim Einstecken in den Briefkasten geknickt wurden und ich das Abo deshalb gekündigt habe, habe ich beim Zeitungsladen an der Ecke gefragt, ob die mir das nicht besorgen können. Klar können sie. Es muss nicht der Bahnhofsbuchhandel sein, jeder Zeitungsladen kann es dir bestellen und es kommt pünktlich an, zum normalen Ladenpreis. Sie wollen sich dann nur darauf verlassen können, dass sie es auch loswerden.

Viele Grüße

Ulrich C.

Re: STRASSENBAHNMAGAZIN alt vs. STRASSENBAHMAGAZIN neu

geschrieben von: kaufhalle

Datum: 18.01.21 22:55

Ulrich(Berlin) schrieb:
Kleiner Tipp von mir: Nachdem meine bislang abonierten Hefte seit einem Umzug immer beim Einstecken in den Briefkasten geknickt wurden und ich das Abo deshalb gekündigt habe, habe ich beim Zeitungsladen an der Ecke gefragt, ob die mir das nicht besorgen können. Klar können sie. Es muss nicht der Bahnhofsbuchhandel sein, jeder Zeitungsladen kann es dir bestellen und es kommt pünktlich an, zum normalen Ladenpreis. Sie wollen sich dann nur darauf verlassen können, dass sie es auch loswerden.

Alternative: Für 22,90 Euro jährlich gibts ein Postfach. Da wird dann auch nichts mehr geknickt.
Ich habe bis auf einige wenige Hefte das Straßenbahnmagazin von Heft 1 bis heute. Die Ausgaben bis Heft 98 sind kompakter, aber auch das "neue" Format lässt sich gut archivieren. In den "alten" Heften standen viele informative Berichte zu der Geschichte der jeweiligen Betriebe, etliche stammen von Konrad Hierl, der leider einem Mordanschlag zum Opfer fiel. Zusammen mit Martin Papst war er ein Garant für gute Informationen. In meiner Jugend war man ein Exot, wenn man sich für Straßenbahnen interessierte, für Eisenbahnfreunde gab es zwar einige Literatur, aber für Straßenbahnen war das Angebot gleich null. 1970 kam dann die sogenannte Nullnummer auf den Markt, die offenbar genug Interesse weckte, um das Heft viermal im Jahr erscheinen zu lassen. Bei Geramond stellte man dann nach der Übernahme des Magazins vom Frankh-Verlag in Stuttgart auf ein größeres Format um und auch auf ein monatliches erscheinen. Die Qualität der Berichte ist dadurch etwas gesunken, weil es eben auch schwieriger ist, alle vier Wochen ein Heft mit Informationen zu füllen als alle drei Monate. Mit der Qualität meine ich aber nicht das geschriebene Wort, auch wenn mir nach über 50 Jahren viele der Informationen natürlich schon längst aus früheren Heften bekannt sind. Es ist eher so, dass mir manchmal zu viele Bilder den Eindruck erwecken, das sie nur als Platzfüller dienen. Früher war es eher umgekehrt, da hätte man sich durchaus noch das eine oder andere Bild eines bestimmten Wagentyps gewünscht. Aber das 10. Bild mit einem Combino oder einem Tatrawagen macht das Heft sicher nicht interessanter.

Ich habe seit Jahrzehnten ein Abo, auch für den Stadtverkehr vom EK-Verlag, mir genügen diese Publikationen zur Information, mit dem Blickpunkt Straßenbahn habe ich mich nie so richtig anfreunden können. Und es gibt hier ja auch das Straßenbahnforum mit oft guten Informationen, ich nenne da mal nur als Beispiel den Antonstädter oder auch Frederik Buchleitner, die hier immer wieder hervorragende Beiträge einbringen. Dafür sei einfach mal Danke gesagt.

Mit freundlichen Grüßen aus Augsburg

Walter König

Re: STRASSENBAHNMAGAZIN alt vs. STRASSENBAHMAGAZIN neu

geschrieben von: Ditmar

Datum: 19.01.21 00:47

Wagen2101 schrieb:
Hallo!

Also ich hatte das SM 10 Jahre lang im Abo. Allerdings waren die meisten Artikel eher uninteressant, so dass ich wieder gekündigt habe und nur bei Bedarf ein Heft kaufe. Ich persönlich finde das SM recht "Westlastig" und der Osten Deutschlands bekommt hier weniger Aufmerksam geschenkt. Das ist in meinen Augen ein großer Nachteil. Ich möchte damit keine Ost-West-Diskussion lostreten, aber ich merke es ja selber, dass Fahrzeuge und Betriebe aus der ehemaligen DDR für mich interessanter sind. Da fehlt mir einfach die richte Mischung. Zudem sind mir zu viele Artikel aus dem Ausland.
Von dem Format her finde ich es gut. Auch die Papierqualität. Inhaltlich kenne ich nur das jetztige SM, daher kein Vergleich zu damals.

LG aus Köln :-)
Daß das neue SM westlastig ist, hat zwei Gründe: Erstens gibt es mehr Betriebe im Westen und zweitens liegt das daran, daß es zu wenige Autoren im Osten gibt. Ich kenne das alte wie das neue SM. Im Abo habe ich das SM aber erst seit dem neuen. Mir persönlich gefällt die Aufmachung des neuen viel besser, zumal das alte nur in s/w war. Die journalistische Qualtät liegt natürlich an jedem Autor selbst. Ich persönlich bemühe mich sehr darum. Übrigens finde ich Artikel aus dem Ausland immer ganz interessant.

Re: STRASSENBAHNMAGAZIN alt vs. STRASSENBAHMAGAZIN neu

geschrieben von: kaufhalle

Datum: 19.01.21 09:19

Ditmar schrieb:
Daß das neue SM westlastig ist, hat zwei Gründe: Erstens gibt es mehr Betriebe im Westen und zweitens liegt das daran, daß es zu wenige Autoren im Osten gibt.

Die Straßenbahnbetriebe sind der Anzahl nach ungleich verteilt in Deutschland, aber man kann hier auch nach der generellen Quote gehen. Das Beitrittsgebiet macht nun mal nur etwa ein Fünftel Deutschlands aus. Das wird mitunter vergessen.
Ich fand das "alte" Straßenbahnmagazin damals extrem langweilig und mir hat oft der Kontext gefehlt, wenn z.B. irgendwie "Die Nummern der xxx-Triebwagen bei der Straßenbahn in yyy" veröffentlicht wurden.
Meist ohne jegliche begleitenden Angaben, wann diese Triebwagen beschafft wurden, wie sie sich bewährten, wann sie ausgemustert wurden, sondern einfach nur "die Nummern". Manchmal sogar noch ohne Bild.
Oder irgendwelche endlosen Fortsetzungsromane, die sich auf einen anderen Teil bezogen, der drei Ausgaben zuvor abgedruckt war (die ich natürlich nicht besaß, und somit wieder ohne Zusammenhang für mich) und der Folgeteil kam dann wieder vier Ausgaben später.
Und das Ganze (für mich) damals zu einem völlig übertriebenen Kaufpreis.

Das heutige Straßenbahn-Magazin ist das komplette Gegenteil. Viel Geschreibsel.
Wenn ich mir die Artikel ansehe, von denen ich mir anmaße, selbst eine Ahnung zu haben, so finde ich häufig verdrehte Fakten, falsche Nummern, Daten usw.
Verallgemeinere ich das nun auf Artikel, bei denen ich mich nicht auskenne, dann ist die Informationslage für mich wiederum sehr schwach.
Dazu gibt es viele große bunte Bilder, die man dann auch noch gerne über den Mittelfalz hinaus druckt und somit noch nicht einmal dekorativ ausgeschnitten und an die Wand gehängt werden können.
Offensichtlich sind die Bildtexte der größte Schwachpunkt des SM, hier hapert es mit der Qualität noch stärker als in den Artikeltexten.

Wenn ich als Neuling zum Hobby "Straßenbahn" komme, dann ist die aktuelle Variante des SM sicher der wesentlich bessere und interessantere Einstieg und als Informationsbasis einigermaßen geeignet.

Fazit:
Das alte war öd und langweilig und ich hab die wenigen Ausgaben, die ich hatte, bei einem Umzug gleich als erstes und ohne Abschiedsschmerz schnell dem Papiercontainer übergeben.
Das "neue" ist interessanter, aber ich gebe dafür kein Geld aus, sondern lese gelegentlich mal irgendwo mit, wenn mich ein Artikel interessiert. Die meisten Infos gibts auch im Web, wenn man weiß, wo man suchen muss.

Mit freundlichen Grüßen
Ralph Dißinger

"Wenn das 'gesunde Volksempfinden' an die Macht kommt, endet das oft im Weltkrieg.
Geist addiert sich nicht. Dummheit schon." Dieter Nuhr





1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2021:01:19:10:42:48.

Re: STRASSENBAHNMAGAZIN alt vs. STRASSENBAHNMAGAZIN neu

geschrieben von: FTB

Datum: 19.01.21 10:54

> Oder irgendwelche endlosen Fortsetzungsromane, die sich auf einen anderen Teil bezogen, der drei Ausgaben zuvor abgedruckt war (die ich natürlich nicht besaß, und somit wieder ohne Zusammenhang für mich) und der Folgeteil kam dann wieder vier Ausgaben später.

Da gab es in den 30er Heften eine mehrteilige Reihe über die Straßenbahn im ostpreußischen Königsberg. Die habe ich fast verschlungen, denn wo sonst sollte man in den End-70ern Informationen über diese Straßenbahnen her bekommen?
Muss vielleicht dazu sagen, dass ich als erstes Heft die Nr. 34 als Beutestück vom Messeauftritt des Franckh-Verlages auf der Leipziger Buchmesse ergattert habe. Der Franckh-Verlag hatte in DDR-Zeiten einen Stand auf der Leipziger Buchmesse, wo immer Probehefte an jeden verteilt wurden. Nach meiner Erinnerung gab es immer Probehefte vom STRASSENBAHN-MAGAZIN, LOK-MAGAZIN und der Naturzeitung KOSMOS. War es anfangs der 80er noch ein Geheimtipp, war das Gedränge in den späten 80ern unzumutbar (weil jeder wollte ja ein Heft abbekommen). Dazu darf man vielleicht auch nicht vergessen, dass diese Hefte in der Szene eine Art "Ersatzwährung" waren.
Die Intention, die der Franckh-Verlag damit verknüpft hatte, ist jedenfalls voll aufgegangen. Zu DDR-Zeiten kannte jeder die beiden West-Hobbyzeitschriften LOK-MAGAZIN und natürlich (wie sollte es anders sein?) den Eisenbahn-Kurier.

Zu meiner Zeit hießen Aktivisten Frida Hockauf und Adolf Hennecke 😉

Re: STRASSENBAHNMAGAZIN alt vs. STRASSENBAHNMAGAZIN neu

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 19.01.21 14:01

kaufhalle schrieb:
Berechtigt ist der Vergleich trotzdem, weil die Frage wäre, ob das alte Straßenbahnmagazin hätte weiterleben können. Wohl eher nicht. Die Geramondisierung war da nur ein Teil der Veränderung. Ein Konzept für Umfang und Auswahl aktueller Meldungen hatte man auch beim Franckh-Verlag nicht wirklich. Blickpunkt Straßenbahn gab es auch in den 80er Jahren schon, mit denen hatte man insofern eh nie mithalten können. Aber das ist auch nicht besser geworden, bis heute nicht. Und so ist das Straßenbahnmagazin eine Verwertung historischer Bilder, zu denen man ohne Termindruck ein bisschen was dazuschreibt, was eh schon in der Literatur steht. Bei den aktuellen Fotos folgt man der schon lange praktizierten Straßenbahnmagazinästhetik mit bei strahlender Sonne abfotografierten Präsentiertellern. Eigentlich alles ziemlich verzichtbar - und ich verzichte auch weitestgehend darauf.
Volle Zustimmung! Das ist für mich der bisher beste und überzeugendste Beitrag in dieser Debatte. Was mir hier zu kurz kommt: Es findet offenichtlich keinerlei Lektorat mehr statt. Das soll nicht heißen, dass alle Texte schlecht seien, aber die paar wirklich grottigen kommen offenbar unredigiert ins Heft. Noch schlimmer (das hat ein anderer User in diesem Thread bereits angedeutet): Wann immer ein Thema behandelt wird, von dem ich zufällig recht viel verstehe, fallen mir wahre Unmengen von sachlichen Fehlern auf. Und warum sollte ich einen Artikel lesen, den ich selbst sehr viel besser hätte schreiben können? Diesen Effekt hätten Fachjournalisten früher mit einem simplen Blick ins eigene Archiv vermieden. Aber das ist wohl heute zu viel verlangt. Und das schreibe ich ohne Ironie, denn ein einziger "verantwortlicher Redakteur" für diverse Geramond-Publikationen kann diese Arbeit wirklich nicht leisten. Macht das eigentlich immer noch Martin Weltner?

Zum Abschluss gebe ich gerne zu, dass ich hier aus der Vergangenheit quatsche, denn ich habe mein Abo (nach fast 20 Jahren Dauerbezug) 2017 gekündigt und seitdem keine Ausgabe mehr in den Fingern gehabt. Dass mir infolgedessen auch hin und wieder einige gute Beiträge durch die Lappen gehen - geschenkt. Ich vermisse nichts.

Re: STRASSENBAHNMAGAZIN alt vs. STRASSENBAHNMAGAZIN neu

geschrieben von: 4076

Datum: 19.01.21 17:47

Lokleitung schrieb:
Wenn ich mir die Artikel ansehe, von denen ich mir anmaße, selbst eine Ahnung zu haben, so finde ich häufig verdrehte Fakten, falsche Nummern, Daten usw.
Verallgemeinere ich das nun auf Artikel, bei denen ich mich nicht auskenne, dann ist die Informationslage für mich wiederum sehr schwach.
Dazu gibt es viele große bunte Bilder, die man dann auch noch gerne über den Mittelfalz hinaus druckt und somit noch nicht einmal dekorativ ausgeschnitten und an die Wand gehängt werden können.
Ja es kommt manchmal vor, dass man einen Fehler findet ("niemand ist perfekt"). Ich erinnere mich zB an einen Artikel über die Straßenbahn-Renaissance in Frankreich, da war die Fahrzeugliste nicht am aktuellen Stand bzw. lückenhaft. Das Layout finde ich auch manchmal schmerzhaft, wenn ein gutes Bild sozusagen vom Layout zerstört wird (der/die Layouter dürfte wenig Fingerspitzengefühl für das Motiv haben).

LOK MAGAZIN nicht besser (o.w.T)

geschrieben von: Jo

Datum: 20.01.21 16:00

(Dieser Beitrag enthält keinen Text)

Re: LOK MAGAZIN nicht besser

geschrieben von: 245 002

Datum: 20.01.21 17:09

Hallo,
das kann ich nicht sagen. Ich denke z.B. an den ausgezeichneten Beitrag über Ost-Berliner Triebwagen-Bw in Karlshorst. Nicht weniger interessant der Artikel über die Porsche-102 für den MNE oder über die D-Kuppler Rangierloks badischer Bauart.
Gruß
245 002

Re: LOK MAGAZIN nicht besser - warum nicht?

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 20.01.21 18:51

Was gefällt Dir am LM nicht? Einfach eine Headline reinklatschen und dann keinen Text ist wenig konstruktiv und hilft niemandem.

Re: LOK MAGAZIN nicht besser - warum nicht?

geschrieben von: FTB

Datum: 21.01.21 11:50

Nein, finde ich gar nicht. Auch wenn die meisten der Beiträge im Heft eher mundgerecht lang (oder groß?) sind, kaufe ich mir als eher Stadtverkehrsfreund gelegentlich (im Schnitt zweimal im Jahr) ein LOKMAGAZIN. Es gibt ja dann auch gewisse Schnittmengen zwischen Eisenbahn und Stadtverkehr. Wenn etwas über Wechselstrom-Inselbetriebe (wie z.B. Rübelandbahn) drin steht, kann ich sowieso nicht widerstehen :-)
Das LM hat auch eine Dicke, die die Hefte auch (gerade so) im Bücherregal sichtlich macht. Kann man von vielen anderen Periodika nicht sagen (und das müssen noch nicht mal Zeitschriften sein ;-).
Als Phaenotyp ist das LOKMAGAZIN für mich bis heute ideal. Ähnliches würde ich (ich meine mich) mir auch im Stadtverkehrsbereich wünschen. Wie es eben das alte STRASSENBAHNMAGAZIN mal war.

Zu meiner Zeit hießen Aktivisten Frida Hockauf und Adolf Hennecke 😉