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Moderatoren: Klaus Habermann - MWD
Guten Tag,

nicht nur, dass es erst unlängst von dem überregionalen VEF-Vereinzmagazin
"Die Schiene"
ein Sonderheft zum 317er "Nach Groß-Enzersdorf mit der Elektrischen"
gibt, einer speziellen Tramlinie in Wien,

jetzt folgt relativ schnell ein weiteres Sonderheft
"70 Jahre Amerikaner", über die Tram-Baureihe Z, von Prof. Marincig,
mit 48 Seiten A4, wohl mit schwarz/weiß- als auch Farbabbildungen
Preis: 12,00 €uro.

Bestellungen möglich für beide Hefte.

Rolf Hafke, TS: TramShop
hafke.koeln@t-online.de



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2021:01:23:12:35:24.
Herfte sind eingetroffen, daher direkt lieferbar.
Preis: 12,00 €uro

R H
und hier die Buchbesprechung:

Rolf Hafke, TS: TramShop
hafke.koeln@t-online.de


*** Nahverkehr Österreich ***
„70 Jahre Amerikaner“ von Prof. Harald Marincig, Wien 2020, 52 Seiten im Format 21,5 x 30,0 cm, geheftet, Herausgeber: Verband der Eisenbahnfreunde (VEF); Preis: 12,00 €uro

Wohl einer der spektakulärsten Fahrzeugtransfers bei Straßenbahnbetrieben in Europa war die Übernahme von 45 Triebwagen durch die Wiener Straßenbahn aus New York in den USA im Jahre 1949. In den USA wurden schon seit den 1930er Jahren reihenweise auch große Straßenbahnbetriebe durch U-Bahnen und Omnibusse ersetzt und deren zum Teil recht modernen Fahrzeuge wanderten, sofern sie nicht noch an Betriebe im Land, aber auch in Südamerika, Mexiko und Asien verkauft werden konnten, auf den Schrott. Dagegen suchten die vom Krieg schwer gezeichneten Unternehmen in weiten Teilen Europas händeringend nach Fahrzeugen als Ersatz für Kriegsverluste oder zur Aufstockung des Bestandes durch starke Verkehrszunahme. Allerdings hatte die technische Entwicklung „diesseits und jenseits des großen Teiches“ spätestens seit Anfang des 20. Jahrhunderts völlig unterschiedliche Wege genommen und Dinge, die in USA schon sehr früh Standard waren, wie automatische Türen, Fahrgastfluss und Fahrersitze, setzen sich in Europa nur sehr zögernd durch. Am ehesten gerieten noch die Betriebe Südeuropas hier unter Einflüsse aus Amerika. Insofern war es schon von dieser Seite her nicht unbedingt möglich, Straßenbahnwagen amerikanischen Standards auch in Europa einzusetzen.

Ausgerechnet die österreichische Hauptstadt Wien, deren großer Betrieb mit einer riesigen Anzahl von in besten Zeiten etwa 4000 Fahrzeugen umfasste, die aber 1945 einen sehr hohen Altersdurchschnitt hatten und vielfach in der technischen Entwicklung in der Monarchie stehengeblieben waren, wagte dieses Experiment im Jahre 1949. Das New Yorker „Third Avenue Railway System“ (TARS) wurde im August 1948 endgültig auf Busbetrieb umgestellt. Hier waren die letzten Fahrzeuge erst 1938/39 neu in Dienst gestellt worden. Mitglieder der amerikanischen Militärverwaltung im besetzten Wien machten die Verkehrsbetriebe auf die Verfügbarkeit der Wagen aufmerksam, die für etwas mehr als 5000 Dollar pro Stück zu haben waren. Obwohl an den Wagen so ziemlich alles anders war, als bei den in Wien eingesetzten Triebwagen, war eine nach New York gereiste Experten-Kommission der Verkehrsbetriebe der Meinung, dass man die Wagen „irgendwie“ anpassen und „irgendwo“ im großen Netz auch einsetzen könne. 42 Wagen konnten übernommen werden, für drei weitere beschädigte Fahrzeuge lieferte TARS als Ersatzteilspender Triebwagen einer älteren Serie mit. Per Schiff ging es von New York nach Rotterdam und von dort auf Eisenbahnwagen nach Wien, wo die Triebwagen in sechs Transporten im Juni und Juli ankamen und von der Öffentlichkeit gebührend bestaunt worden.

Wie schwierig es war, die für Wiener Verhältnisse „exotischen“ Wagen an die eigenen Verhältnisse anzupassen, offenbarte sich erst in Wien und es kostete reichlich Zeit, bis ein erster Einsatz im Fahrgastverkehr ab März 1950 (woraus sich das runde Jubiläum im Jahr 2020 ergibt) einzusetzen. Der langjährige Leiter des Wiener Tramwaymuseums hat die Vorgeschichte, Übernahmen, Umbau und den Einsatz der in Wien als Type Z geführten Wagen in dieser Broschüre ausführlich und anschaulich beschrieben. Wegen der Breite der Fahrzeuge war ihrem Einsatz Grenzen gesetzt, so dass sie lange Jahre nur auf den über die Donau Richtung Floridsdorf führenden Strecken eingesetzt werden konnten, die wegen ihrer Vorgeschichte als Dampfstraßenbahn über ein passendes Lichtraumprofil verfügten. Dennoch waren die „Amerikaner“ sowohl für die Fahrgäste als auch das Personal Zeit ihres Einsatzes gewöhnungsbedürftig. Sie konnten nur einzeln fahren, was wegen des dadurch im Vergleich zum klassischen Dreiwagenzug geringeren Platzangebotes ein dichteres Intervall notwendig machte. Mit automatisch bedienten Türen und zusätzlicher Klapptrittstufe gab es kein Auf- und Abspringen während der Fahrt oder Mitfahrt auf dem Trittbrett bei starker Besetzung. Es bestand Fahrgastfluss und der Schaffner hatte am Heckeinstieg seinen festen Sitzplan. Die gepolsterten Sitzbänke besaßen nach Fahrtrichtung umklappbare Rückenlehnen. Pedalschaltung und Druckluftbremse waren beim Fahrpersonal nicht jedermanns Sache und es kam durch die ungewohnte Bedienungsweise auch immer wieder zu Unfällen.

Wegen fehlender Schienenbremsen, die sich in die Drehgestelle auch nicht nachträglich einbauen ließen, durften die „Amerikaner“ nach Inkrafttreten entsprechender Bestimmungen nur noch 25 km/h schnell fahren und die eigentlich modernsten Wiener Straßenbahnwagen befanden sich damit auf einer Stufe mit den ältesten Triebwagen aus den Anfängen des Jahrhunderts. So begannen die Ausmusterungen schon relativ früh 1963 und in den letzten Jahren ihres Einsatzes, der nur bis 1969 währte, waren sie nur noch auf einer recht unbedeutenden Linie am linken Donauufer im Einsatz. Sieben Stück blieben museal erhalten, davon gelangten drei Stück in Museen der USA zurück, einer kam nach Großbritannien, drei Stück befinden sich in Österreich.
Diese Fahrzeuggeschichte wird in der Broschüre gut strukturiert dargestellt und mit zahlreichen Bildern in schwarz-weiß und Farbe dokumentiert. Zusätzlich sind auch einige Dokumente und Schaltbilder der Technik abgebildet, was aber fehlt ist eine der für Wiener Fahrzeuge typische Übersichtszeichnung in Seiten- und Stirnansicht sowie Grundriss. Auch eine Wagenparkstatistik fehlt nicht. Eine schöne und informative Dokumentation über die wohl interessanteste Fahrzeugtype im Wagenpark der Wiener Straßenbahn, welche die vorhandene Literatur bestens ergänzt. (reu)

Auch noch erhältlich das küurz zuvor erschienene Sonderheft
Nach Groß-Enzersdorf mit der Elektrischen (317er), VEF Wien, 48 Seiten A4, s/w-Fotos, Preis: 12,00 €uro
Guten Tag,

leider ist beim herausgebenden Verein das Sonderheft vergriffen.

Ich versuche mit dem Verein über einen Nachdruck zu verhandeln,
bräuchte aber eine gewisse Anzahl von Bestellungen.
Preis wird weiterhin 12 € sein, am Monatsende wurde der Nachdruck vorgesehen.

Bei Interesse bitte melden, danke.

Rolf Hafke, TS: TramShop
hafke.koeln@t-online.de



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2021:01:29:17:38:30.
Hallo,

wir [www.region-im-modell.de] haben von beiden Sonderheften des VEF noch einige auf Lager.

Mit freundlichen Grüßen und schönes Wochenende

Jens