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Software, Medien aller Art und Literatur zum Themengebiet Eisenbahn
Moderatoren: Klaus Habermann - MWD
Seiten: 1 2 All Angemeldet: -
Guten Tag,

fast unbemerkt, da der Vrlag keine Info zu uns nach D sandte,
ein interessantes Kleinbahn-Buch, da diese Bahn auch unter
Straßenbahnfreunde Interessenten hat
(Streckenlänge 4,9 km; urspr. 6,1 km - 760 mm Spurweite, Oberleitung 550 V=):

Die Lokalbahn Payerbach-Hirschwang
und Eisenbahnen zwischen Semmering, Rax und Schneeberg

Nach mehrjährigen Recherchen in diversen Archiven konnte die Geschichte der LBPH neu geschrieben
und mit vielen bisher nicht veröffentlichen Bildern illustriert werden. Weitgehend unbekannt ist auch
die bedeutende Rolle dieses Gebiets in verkehrsgeschichtlicher Hinsicht, abgesehen von der epochalen
Semmeringbahn Carl von Ghegas: Georg Huebmers erster Tunnel 1820, viele Projekte für eine Eisenbahn
von Payerbach über Reichenau bis auf das Raxplateau ab 1880, die leider nicht bis zur Ausführung gediehen,
und schließlich die schmalspurige LBPH nach Hirschwang ab 1918, die als Höllentalbahn noch heute fährt.

Dieses umfangreiche Buch ist ein weiteres Werk vom Autor Dr. Werner Schiendl.

Die Lokalbahn Payerbach-Hirschwang
Edition Bahn im Film
Hardcover, 232 Seiten im Format A4
328 S/w- und Farbbilder, 55 Pläne

Preis in D: 52,00 €uro

Zum Inhalt:
ausgiebige Beschreibung der Region mit Semmeringstraße, Erschließungs des Höllentals und
Erbauung der Simmeringbahn, mit dabei die Rax-Seilbahn Hirschwang - Rax,
Witschaftsgeschichte der Region und frühere Lokalbvahnprojekte.
Begoinn der Materialbahn 1916-1918, zur Lokalbahn 1919-1927, Lokalbahn 1928-1963.
Von der Lokalbahn zur Museumsbahn 1976 - 1989, Höllentalbahn 1990 - 2019.
Anschließende Beschreibung der Lokalbahn-Fahrzeuge und Höllentalbahn, sowie der Waldbahn Naßwald.


Da dieser Titel kein reines Straßenbahnbuch ist, nur geringe Anzahl am Lager,
ansonsten auf auf Bestellung (werden auch gesammelt, da recht hohes Vorporto).

Bestellungen erbeten an:

Rofl Hafke, TS: TramShop
hafke.koeln@t-online.de
Von Braubach wurden zwei Dieselloks nach Payerbach überführt. Eine wurde dort abgeladen und in Hirschwang bei der LBPH in Betrieb genommen, die andere ging direkt weiter nach Weiz an die StLB. Die entsprechende Tabelle im Buch ist noch korrekt, aber im Text wurden die beiden Loks doch glatt vertauscht. Die HF 130 C sind einander aber auch so ähnlich, da kann man sie schon mal verwechseln.
Das Interesse an dieser Bahn muss schon sehr große sein, dass sich jemand so einen dicken Schmöker kauft (vor allem wenn man schon im Besitz von Literatur über diese Lokalbahn ist).

Re: Buch: Payerbach-Hirschwang

geschrieben von: bahamas

Datum: 10.11.20 00:17

4076 schrieb:
Das Interesse an dieser Bahn muss schon sehr große sein, dass sich jemand so einen dicken Schmöker kauft (vor allem wenn man schon im Besitz von Literatur über diese Lokalbahn ist).

Welche gescheite Literatur gab es denn über diese schöne Bahn bislang?



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2020:11:10:00:17:51.

Lokalbahn Payerbach - Hirschwang

geschrieben von: ludger K

Datum: 10.11.20 02:13

Gescheite Literatur gab es noch keine. Vor vielen Jahren mal ein geklammertes A5-Heft, in meinem ÖGLB-Buch wurde die LBPH etwas abgehandelt, das war's auch schon.

Was den Umfang dieses Wälzers betrifft: Ich habe es schon oft erlebt, daß die Autoren viel Zeit in Archiven verbringen, viel Material herausschleppen, sich aber nicht die Mühe machen oder einfach nicht die Fähigkeit haben, daraus das Wesentliche herauszufiltern, die Fakten auf den Punkt zu bringen, einen roten Faden zu ziehen und die Materie lesefreundlich aufzubereiten. Immer wieder erlebe ich es (z.B. Waldviertel vom selben Autor+Verlag oder ein 1.000-Seiten-Allmanach über den Bau der Kirnitzschtalbahn), daß das Aktenmaterial blindlings 1:1 ins Buch gestopft wird, ohne sich Gedanken zu machen, ob der Leser das alles überhaupt wissen will bzw. verdauen kann bzw. im Kopf noch abspeichern kann. Beim Auswerten und Abgleichen des voluminösen Aktenmaterials fängt die Arbeit eines richtigen Autors überhaupt erst an. Abschreiben (lassen) kann jeder.

Re: Lokalbahn Payerbach - Hirschwang

geschrieben von: 970-222

Datum: 10.11.20 10:25

Hallo Ludger,

Du hast Deine Meinung, andere Menschen haben eine andere Meinung!

Werner Schiendl gratuliere ich zu diesem vorzüglichen Buch, in dem nicht nur bunte Bilder mit einigen knackigen Sätzen abgedruckt werden, sondern die Verkehrsprojekte einer ganzen Region von Niederösterreich nach meinem Geschmack vorbildlichst - und übrigens erstmals - aufgearbeitet sind. Ich finde es toll, dass es solche Bücher (noch) gibt - und wünsche ihm den erhofften Absatz, der logischerweise unter dem eines Buches im Format A5 aus der Reihe "Alles über ..." liegen wird. Denn es haben Werke im Niveau beider Bucharten ein Recht auf Veröffentlichungen.

Wem ein Buch mit einem gewissen Textanteil und einer gewissen Tiefe nicht passt, der kann sich ein Bilderbuch kaufen - der Markt für Bilderbücher ist groß! Diese Freiheit haben wir (noch) in Europa.

Mit vielen Grüßen

André



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2020:11:10:17:36:59.

Re: Lokalbahn Payerbach - Hirschwang

geschrieben von: Rolf Hafke

Datum: 10.11.20 13:08

Guten Tag,

habe ja ein Exemplar vorliegen.
Es geht ja nicht nur um die Lokalbahn Payerbach-Hirschwang

Der Zusatztitel heißt
und Eisenbahnen zwischen Semmering, Rax und Schneeberg

Daher stelle ich mal den Inhalt mit Seitenangaben ein:

Seite Kapitel
7 Die Region zwischen Semmering, Rax und Schneeberg
13 Die Orte und ihre Geschichte
28 Die Verkehrsgescichte der Region
mit Semmeringstraße, Erchließung Höllental und Erbauung Semmeringbahn
51 Wirtschaftsgeschichte
63 Entdeckung der Landschaft und Beginn der Sommerfrische
73 Frühe Lakalbahnprojekte Payerbach, Hirschwang, Rax und Kapellen
92 Beginn der Materialbahn 1916 - 1918
113 Von der Materialbahn zur zur Lokalbahn 1919 - 1927
137 Lokalbahn 1928 - 1963
160 Niedergang der Lokalbahn 1963 - 1982
172 Eine Fahrt mit der Lokalbahn
190 Von der Lokalbahn zur Museumsbahn 1976 - 1989
211 Höllentalbahn 1990 - 2019
224 Quellen etc.

Titel ist lagernd, bei Bedarf bitte bestellen
Rolf Hafke, TS:TramShop
hafke.koeln@t-online.de

Re: Lokalbahn Payerbach - Hirschwang

geschrieben von: ludger K

Datum: 11.11.20 01:37

Hallo André!

Es ist schön, daß Du Deinen anmaßenden Text entschärft hast. Von den Gründen, aus denen ich für kein Geld der Welt noch mit WS zusammenarbeiten würde, hast Du einerseits keine Ahnung, zum anderen gehören sie nicht in dieses Forum. Schon nach dem Waldviertelbuch war ich froh, daß ich damit nichts zu tun habe. Das LBPH-Buch, das ich mir als Österreichfan nicht entgehen ließ (den Kauf hab ich längst bereut), bestätigt meine Haltung einmal mehr. Die langatmige, schwer verdauliche Baugeschichte, die sachlichen Fehler (z.B. mit der HF 130 C) und die dürftige Bildauswahl, zum anderen verlegerseits die kaum wahrnehmbare (um nicht zu sagen: schlampige) Bildbearbeitung, das unbeholfene Layout (kein Vergleich zu Wolff 1+2) und die sehr dürftige Druckqualität lassen viele Wünsche offen. Natürlich steht es Dir frei, ihm zu dem Werk zu gratulieren und ihm mit Fleurop einen großen Blumenstrauß zu übersenden, aber sprich doch mal mit anderen Schmalspurfreunden (da gibt es vernichtende Urteile), dann dürfte der Strauß um einiges kleiner ausfallen.

Übrigens: Zwischen den beiden Extremen, nämlich einem Bilderbuch (gerade in Sachsen sind ja die Kellerhefte der Renner) sowie einem unmenschlichen und seelenlosen Buchstabenfriedhof, gibt es wahrlich lesenswerte, fundierte und vorzüglich bebilderte Fachbücher, die ihr Geld wirklich wert sind. Ich erinnere nur an die GMWE!

Ein paar LBPH-Fotos gibt es hier: [www.drehscheibe-online.de]

Viele Grüße
Ludger

Re: Lokalbahn Payerbach - Hirschwang

geschrieben von: Christoph Zimmermann

Datum: 11.11.20 11:55

ludger K schrieb:
seelenlosen Buchstabenfriedhof
Ist das die große oder die kleine Schwester der Bleiwüste?

SCNR

Grüße

-chriz

--
Rückfragen ersparst du dir oft viel, nennst du sofort dein Reiseziel.

Re: Lokalbahn Payerbach - Hirschwang

geschrieben von: ludger K

Datum: 12.11.20 19:18

Das ist schon die große Schwester!

Man stelle sich vor: Das Waldviertelbuch hat 224 Seiten, davon behandeln 100 Seiten die Vorgeschichte. Die Originaltexte wurden 1:1 reingeschmissen, man hat nie den Eindruck, daß sich der Autor damit irgendwie auseinandergesetzt oder sie zumindest mal gelesen hat. Für die letzten 35 Jahre war dann kein Platz mehr, die wurden einfach totgeschwiegen. Man könnte meinen, die Strecken würde es überhaupt nicht mehr geben. Die motivlich mittelmäßigen, sehr nachlässig (wenn überhaupt) bearbeiteten Fotos stammen großteils vom Autor selbst und werden beinahe erdrückt vom in dicker fetter Schrift genannten Doktortitel, offensichtlich das Wichtigste an den Bildtexten. Gewiß: Das Buch ist super gelaufen und längst vergriffen, aber an der Qualität lag es nicht, sondern nur daran, daß die Waldviertelbahnen höchst populär sind und es sonst nichts über sie gibt.

Re: akademischer Grad

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 18.11.20 19:23

Schau, Ludger, ein Doktorat oder ein Magister-Studium waren noch richtige Studien, und nicht der Misch-Masch mit den nichts mehr aussagenden Master oder Bachelor-Studien der Neuzeit. Von den Halbfertigen (gemeint sind die FH-Titel) will ich erst gar nicht reden!

Re: akademischer Grad

geschrieben von: ludger K

Datum: 18.11.20 20:51

Schau mal, lieber anonymer Unbekannter, der sich nicht traut, hier mit realem Namen aufzutreten: Mir ist es völlig egal, welchen Akademikergrad da jemand erlangt hat, ob er beim Studium aufgepaßt hat und ob selbiges etwas für seine Autorentätigkeit gebracht hat. Und wenn er es nötig hat, darf er seinen Titel auch gern mit stolz geschwellter Brust zur Schau stellen oder ihn in Bildtexten in fetter Schrift hervorkehren oder ihn gar dreimal unterstreichen. Ich halte mehr von Autoren, die nicht so sehr unter mangelndem Geltungsbedürfnis leiden, sondern sich gründlich mit einem Thema auseinandersetzen, Primärquellen mit offenem Auge durcharbeiten und jahrelang durch die Literatur geisternde Dinge hinterfragen. Vor solchen Autoren habe ich größte Hochachtung!

oG

Re: akademischer Grad

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 18.11.20 22:00

Das Anführen eines Akademischen Grades ist aber die Ehrerweisung gegenüber jener Person, die dafür auf der Uni redlich geackert hat.

Re: akademischer Grad

geschrieben von: ludger K

Datum: 18.11.20 22:14

Wenn er auf der Uni redlich geackert hat, um Eisenbahnbuchautor zu werden, dann wird ihm hier schon die angemessene Huldigung zuteil werden. Hat er aber eine andere Studienrichtung gewählt (z.B. Jura), dann muß er seine Krone sonstwo abholen, dann ist dies hier für ihn die falsche Bühne. Und selbst wenn er "Eisenbahnbuchautor" studiert haben sollte, dann ist es mit dem Studienabschluß nicht getan. Anstatt sich auf seinen Lorbeeren auszuruhen, muß er jedes Mal aufs Neue redlich ackern und uns beweisen, wie fleißig und gründlich er dabei vorgeht.

Re: akademischer Grad

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 18.11.20 22:55

Ich weiß nicht, auf was Du hier herum eierst. Es sollte gerade Dir als Verleger klar sein, daß man als Buchautor in diesem Segment sich nicht ernähren kann. Es gibt aber genügend Personen, die sich mit dem Hobby ergänzend zur eigentlichen Berufung sehr intensiv auseinandersetzen und ihr fachliches Wissen in Schriftform ummünzen, sprich darlegen.

Ich hätte zu meinem Magister auch das Doktorat machen können, nur bringt es mir nichts außer zwei Buchstaben mehr. Was mich mehr ärgerte, ist die Tatsache, daß unsere Studienvertretung damals einen Blödsinn verzapfte, somit entging mir die Chance, auf elegantem Wege ein zweites Studium durchzumachen.

Rezension

geschrieben von: Rolf Hafke

Datum: 21.11.20 15:47

siehe hier:


*** Eisenbahnen Österreich ***
„Die Lokalbahn Payerbach – Hirschwang und Eisenbahnen zwischen Semmering, Rax und Schneeberg, von Werner Schiendl, Wien 2020, 232 Seiten im Format 21,5 x 30,0 cm, gebunden, Herausgeber: Verlag Bahn im Film; Preis: 52,00 €

Die heute unter dem Namen Höllentalbahn bekannte Museumsbahn von Payerbach-Reichenau nach Hirschwang in Niederösterreich hat eine abwechslungsreiche und interessante Vergangenheit. Auch fällt sie als elektrische Lokalbahn in das Interessensgebiet der Freunde der Elektrotraktion im Bereich der Privatbahnen. Die erhalten nun endlich eine umfassende Veröffentlichung über die Bahn. Der Autor, langjähriger Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Eisenbahngeschichte, hat das Museumsbahnprojekt lange Jahre vorangetrieben und ist ein hervorragender Kenner der Region Semmering-Rax und ihrer Wirtschafts- und Bahngeschichte.

Der Untertitel deutet schon darauf hin, dass nicht nur die Lokalbahn beschrieben wird, sondern auch die anderen Bahnen der Region. Das macht durchaus Sinn, denn die Entwicklung der Höllentalbahn ist eng damit verknüpft. Da die Geschichte einer Bahn auch eng mit der wirtschaftlichen Entwicklung der bedienten Region verbunden ist, gibt es auch hierzu ein entsprechendes Kapitel, welches zusätzlich noch mit der touristischen Komponente verknüpft ist. Daraus ergibt sich die Entwicklung der Bahn: Payerbach-Reichenau wird Bahnstation an der Semmeringbahn, das dort beginnende Höllental wird wirtschaftlich erschlossen, eine Bahn muss für den Transport der Güter her (1918), die Raxalpe wird durch eine Kabinenseilbahn bedient (1927), eine Verlängerung zur Talstation und die Aufnahme des Personenverkehrs wird notwendig um die An- und Abreise zu vereinfachen. Die Kurve sinkt 1963 mit der Aufgabe des Personenverkehrs wieder, 1982 endet schließlich der Güterverkehr. Die Bahn wird aber museal erhalten, zum Teil auch mit Diesel- und Dampfloks befahren ehe es möglich wird, mit der Rückholung der an die Zillertalbahn verkauften Personenwagen und Rückbau eines Wagens in einen Triebwagen auch wieder den ursprünglichen Zustand nahezu wiederherzustellen. Gleichzeitig bleibt auch ein Teil des Güterwagenparks einschließlich zweier der urigen kleinen Elloks erhalten und ist einsatzbereit.

Das ist Stoff genug für das nun vorliegende Buch, welches reich bebildert die geschilderte Entwicklung nachzeichnet und dokumentiert. Zahlreiche Karten und Faksimiles anderer Dokumente ergänzen den klar strukturierten Text. Farbaufnahmen gibt es nicht nur aus neuerer Zeit, sondern zurück bis in die 1950er Jahre. Die Abbildungen haben eine ausreichende Größe und sind von guter Motivqualität. Auch Layout und Verarbeitung des Werkes sind gut gelungen. Ein umfangreiches Quellenverzeichnis zeigt eine solide Forschungsarbeit. Die Museumsaktivitäten, die auch von Problemen und Rückschlägen nicht verschont blieben, werden anschaulich dargestellt. Entstanden ist eine umfassende Chronik einer kleinen Bahn und ihrer Region in guter Qualität, auch welche die Freunde elektrischer Schmalspurbahnen in ihrem Bücherschrank nicht verzichten sollten. (reu)

Re: Rezension

geschrieben von: Sören Heise

Datum: 08.12.20 10:48

Moin,

was ich schade finde, ist das Fehlen eines ausführlichen Kapitels über die Fahrzeuge. Da gibt es nur Listen und den Verweis auf zwei ältere Broschüren mit Bestellmöglichkeit.

Gruß Sören

Das ist so eine Sache ...

geschrieben von: Peter

Datum: 08.12.20 11:33

Hallo!

KkStB schrieb:
Das Anführen eines Akademischen Grades ist aber die Ehrerweisung gegenüber jener Person, die dafür auf der Uni redlich geackert hat.
Mit Ehrerweisung oder Respekt ist es so eine Sache... wer sie einfordert, der hat sie bereits verloren.

Oder wie es ein Freund unserer Familie einma so treffend ausdrueckte: "Meinen Titel nutze ich hoechstens, wenn ich einen Tisch beim Italiener bestelle oder einen Arzttermin brauche - ansonsten bin ich der Uwe!" - und dieser Mann war ein geachteter Prof. Dr. ing., der seine Kollegen verachtete, die sich sogar von ihren festen Mitarbeitern stets mit "Herr Professesor Doktor xyz" statt mit "Herr xyz" oder einfach Vornamen (und sie) ansprechen liessen.

Ein Buchautor, der eine fachfremde Publikation schreibt, braucht seinen Titel dazu nicht - er ist nicht besser oder schlechter als jeder andere Autor, ob der nun Zimmermann oder Lokfuehrer ist. Seinen eigenen Titel auf jedem Foto anzufuehren ist reine Angabe, aber nicht der Sache dienlich.

Ein bekannter Lektor, leider inzweischen verstorben, schrieb mal, dass nicht jeder, der viel ueber ein Thema weiss, auch gut schreiben kann - egal, welchen Titel er traegt.

Dass ein fremder Mensch einem Akademiker ggue. Respekt vor dessen Leistung zeigen kann, indem er diesen mit seinem akad. Titel anredet, steht dem nicht entgegen - nur sollte der Akademiker diesen Titel nicht wie eine Monstranz vor sich hertragen. Ich z. B. schalte in solch einem Fall auf stur und verweigere mich der Anrede. ;-)

EDIT: Eine dermassene Titel-Verliebheit wie in Oesterreich gibt es hier in Deutschland nicht. Bei Aufenthalten in Wien (Besuch von Freunden) hatte ich den Eindruck, dass diese zu den Nachwehen der k. u. k. Monarchie (vgl. [bar.wikipedia.org] ) zaehlt - "Wenn wir sonst schon alles verloren haben, so lasst uns denn wenigstens unsere Titel..." /EDIT

Gruss

Peter

+++ Ich will gar nicht, dass mich jeder mag - im Gegenteil: Die Sympathie oder Zuneigung gewisser Menschen waere mir hochgradig peinlich.
+++ Friends help you move. True friends help you move bodies.
+++ Rechtschreibfehler sind beabsichtigt: Es gibt immer Menschen, die nach Fehlern suchen - und ich versuche, allen Lesern etwas zu bieten.
Gegen einen kleinen Obolus biete ich sogar Patenschaften fuer meine Schreibfehler an. Und bald ist Weihnachten ...




1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2020:12:08:11:44:24.

Re: Das ist so eine Sache ...

geschrieben von: Christoph Zimmermann

Datum: 08.12.20 11:55

Peter schrieb:
EDIT: Eine dermassene Titel-Verliebheit wie in Oesterreich gibt es hier in Deutschland nicht. Bei Aufenthalten in Wien (Besuch von Freunden) hatte ich den Eindruck, dass diese zu den Nachwehen der k. u. k. Monarchie (vgl. [bar.wikipedia.org] ) zaehlt - "Wenn wir sonst schon alles verloren haben, so lasst uns denn wenigstens unsere Titel..." /EDIT
Kommt mir durchaus aus so vor. Allerdings den Adel haben sie im Namensrecht konsequenter abgeschafft, als wir in Deutschland das taten. Und dann doch ihren verhinderten Kaiser mit allen Ehren in der Kapuzinergruft beigesetzt. Aber das ist hier der falsche Ort dafür.

Grüße von einem mit akademischen Grad, der aber zu seiner derzeitigen Tätigkeit überhaupt keinen Bezug hat. Hilfreich ist es natürlich trotzdem, wissenschaftliches Arbeiten erlernt zu haben. Auch für einen Autor in einem "fremden Fachgebiet".

-chriz

MIt Sicherheit

geschrieben von: Peter

Datum: 08.12.20 12:20

Hallo!

Christoph Zimmermann schrieb:
Grüße von einem mit akademischen Grad, der aber zu seiner derzeitigen Tätigkeit überhaupt keinen Bezug hat. Hilfreich ist es natürlich trotzdem, wissenschaftliches Arbeiten erlernt zu haben. Auch für einen Autor in einem "fremden Fachgebiet".
Wissenschaftliches Arbeiten gelernt zu haben ist mit Sicherheit nicht verkehrt!
Nur traegst Du Deinen Titel eben auch nicht (wie ein gewisser Magister...) vor Dir her. ;-)

Und Du weisst aus Deiner Ausbildung dann auch, dass nicht jeder Gelehrte, der zugegebenermassen viel weiss, dieses Wissen auch automatisch gut vermitteln kann - manche erklaeren bzw. schreiben eben sehr "kopflastig" und verquast, andere erklaeren bzw. schreiben sehr lebensnah und leicht verstaendlich.
Da kann dann u. U. der WiMi besser Wissen vermitteln als der grosse Prof. himself. Sicher nicht der Regelfall, kommt aber durchaus vor.

Besten Gruss

Peter

+++ Ich will gar nicht, dass mich jeder mag - im Gegenteil: Die Sympathie oder Zuneigung gewisser Menschen waere mir hochgradig peinlich.
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+++ Rechtschreibfehler sind beabsichtigt: Es gibt immer Menschen, die nach Fehlern suchen - und ich versuche, allen Lesern etwas zu bieten.
Gegen einen kleinen Obolus biete ich sogar Patenschaften fuer meine Schreibfehler an. Und bald ist Weihnachten ...
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