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Software, Medien aller Art und Literatur zum Themengebiet Eisenbahn
Moderatoren: Klaus Habermann - MWD
Seiten: 1 2 All Angemeldet: -
Hallo,

da ich bislang noch keinen Hinweis auf dieses Buch gegegeben wurde, möchte ich Euch darauf hinweisen, dass beim Verlag VGB Bahn eine neue Reihe beginnt.

Reinhard Todt bei den Straßen- und Privatbahnen - Bahn- und Zietgeschichte
Band 1: Von Nordfriesland bis in die Lüneburger Heide


Unser User Ludger K, besser bekannt als Ludger Kenning, beschreibt in dieser neuen Reihe das bildmässige Schaffen vom bekannten Bahnfotografen Reinhard Todt.

Der Verlag beschreibt dies in der Vorankündigung so:

Reinhard Todt (1929–2014), mit Leib und Seele ein Freund der Straßen- und Privatbahnen, liebte es, per Bahn, Fahrrad oder zu Fuß in Ruhe und mit Muße die Bahnen und Betriebe zu erkunden, Stationen und Fahrzeuge zu dokumentieren, den Bildaufbau präzise zu planen sowie mit gleicher Sorgfalt auch die klassischeTypenfotografie zu pflegen. Beim Blick über die Pufferteller hinaus sah er das Charakteristische der Bahn, ihr Umfeld, ihre Architektur, ihre Menschen, eben ihren Alltag. Der Fundus, den er uns hinterlassen hat, stellt eine Verbeugung vor einem markanten Kapitel deutscher Schienenverkehrsgeschichte dar. Begleiten wir ihn jetzt durch den hohen Norden Deutschlands, beginnend auf der Insel Sylt, deren „Dünenexpress“ er ausgiebig im Bild festhielt. Es folgen Besuche bei Straßen- und Privatbahnen, die heutzutage längst nicht mehr existieren oder jedoch grundlegend modernisiert worden sind, dazu diverse Kurzbesuche bei heutzutage schon legendären Kleinbahnen kurz vor deren Ableben. Gleichfalls von den großen Straßenbahnnetzen der Hansestädte Bremen und Hamburg werden wir Schlaglichter sehen. Besonders ausgeprägt war seine Zuneigung zur Lüneburger Heide mit dem weiten Netz der Osthannoverschen Eisenbahnen. Ausgewählt, aufbereitet, kommentiert, dargeboten und durch weitere Fotos abgerundet wurden die faszinierenden, fotografisch hochwertigen Aufnahmen durch Ludger Kenning, einen passionierten Historiker auf dem Gebiet der Straßen-, Klein- und Privatbahnen. Begeben wir uns nun zurück in eine längst vergangene Epoche.

Folgende Parameter werden zum Buch veröffentlicht:

240 Seiten 22/29 cm gebunden123 Farb- und 351 SW-Fotos, 9 Skizzen

Erscheinungstermin soll laut Homepage von VGBahn Juni 2020 sein.

Preis 49,95 €

Das Buch kann auch bei mir vorbestellt werden.

Mit freundlichen Grüßen, schönes Wochenende und bleibt Gesund

Jens

Hallo jens,
hallo die Forenleser,

Ludger Kenning hat auf seiner Homepage schon mehr stehen (erschienen ....),
auch zum Band 2:

Reinhard Todt bei den Straßen- und Privatbahnen
Band 2: Von Ostfriesland nach Hannover

240 Seiten 22/29 cm gebunden, ca. 125 Farb- und 350 SW-Fotos
erschient im Sommer 2020 bei der VGB Verlagsgruppe Bahn
beziehbar auch über den Verlag Kenning
ISBN 978-3-8375-......... – Preis: 49,95 €

Leider aber keine Hinweise dazu, welcher Inhalt - welche Bahnen,
in Band 2 enthalten sein werden??

Ich führe diese Titel ebenfalls, da Straßen- und Kleinbahnen enthalten sind.
Ebenso ja auch das Hamburger Straßenbahn-Buch,
genaue Auslieferungstermine sind bisher leider von VGB nicht zu bekommen.

Gruß aus Köln
Rolf Hafke, TS: TramShop
hafke.koeln@t-online.de



Hallo Jens, hallo Herr Hafke – und hallo in die Runde,

zum Straßenbahnbuch (Hermann Hoyer): Die Druckfreigabe haben wir Ende April erteilt – also wenn jetzt nichts dazwischen kommt sollte es in der ersten Junihälfte vorliegen.

@ Herr Hafke: Danke für den per PN gesendeten Hinweis zur Baureihenbezeichnung … das konnten wir noch korrigieren (und alle anderen Baureihenbezeichnungen waren richtig) … :-)

Grüße aus Hamburg
Stefan Carstens
Hallo Jens,

erscheint diese Reihe bei der VGB oder bei Ludger selbst?

Grüße

-chriz

--
Rückfragen ersparst du dir oft viel, nennst du sofort dein Reiseziel.
Christoph Zimmermann schrieb:
Hallo Jens,

erscheint diese Reihe bei der VGB oder bei Ludger selbst?
Hallo Christoph,

laut Coverbild VGB, jedoch kann das Buch auch direkt über den Verlag Kenning bezogen werden.

Mit freundlichen Grüßen

Jens

Inhalt zu Band 2

geschrieben von: ludger K

Datum: 17.05.20 16:10

Hallo Rolf!

Weil ja nicht jeder wissen kann, welche Bahnen es zwischen Ostfriesland und Hannover gibt, bin ich Dir gern behilflich. Das Buch ist erst zur Hälfte fertig, daher nur ein halbes Inhaltsverzeichnis. Es wird mit der Roten Linie 11 enden. Und jetzt rate mal: Welche Bahnen gibt es sonst noch zwischen Osnabrück und Hannover (und etwas weiter nördlich)?

Viele Grüße
Ludger

2.jpg


Re: Inhalt zu Band 2

geschrieben von: Rolf Hafke

Datum: 17.05.20 16:32

Danke Dir vielmals Ludger,

ich bin bei Kleinbahnen kein Fachmann.

Ich weiß aber, dass auch Straßenbahnfreunde sich im allgemeinen auch für
Klein- und schmalspurige Industriebahnen interessieren ......
Sieht gut aus vom Inhalt!

Weiterhin viele interessante Bilder und informative Texte im Band 2.

Auf wie viele Bände ist die Reihe ausgelegt, nur diese beiden,
oder geht es über ganz Deutschland weiter???

Gruß aus Köln
R o l f

Re: Inhalt zu Band 2

geschrieben von: ludger K

Datum: 17.05.20 16:46

Hallo Rolf!

Die Reihe wird zumindest über ganz Deutschland gehen. Im 3. Band von Braunschweig bis OWL, und ob sich NRW in zwei Bänden abhandeln läßt, glaube ich kaum. Das Ruhrgebiet und umzu wird eher ein reiner Straßenbahnband. Übrigens enthalten die Bücher nicht ausschließlich Todt-Bilder, beim 1. Band etwa zu 50 %, beim 2. Band ist der Anteil etwas geringer, weil er manche Bahnen äußerst ausgiebig, andere dagegen nur ganz nebenbei oder überhaupt nicht dokumentiert hat. Solche Lücken runde ich mit Fotos von Leuten aus seinem Bekanntenkreis ab. Übrigens gibt es auch bei mir doppelseitige Fotos, aber immer so, daß der Falz nicht durch das Fahrzeug geht. Solche entsetzlichen Auswüchse wie im HH-Buch lehne ich strikt ab, dort geht immer wieder der Falz durch den Triebwagen, sogar eine Frau wurde auf bestialische Weise halbiert (etwa wie ein Hähnchen).

Viele Grüße
Ludger


Todt 1 gesamt hoch-29.jpg


jenswinnig schrieb:
laut Coverbild VGB,
Ah, ok, danke. Auf der Klartext-Webseite war kein Cover vorhanden.
Aber das von Ludger gezeigte Layout passt auch nicht zu den Bücher, die ich bislang aus seinem Hause habe.

Grüße

-chriz

--
Rückfragen ersparst du dir oft viel, nennst du sofort dein Reiseziel.
heute kamen die Bücher an, hat alles hervorragend geklappt, Ludger, danke Dir.

Ein Super-Buch, was da alles drinnen steht, einsame Klasse.
Die Aufnahmen, zwar sehr unterschiedlich von Portrait-Aufnahme bis zum
weiten Überblckc (teils auf Doppelseiten), stimmungsvolle Aufnahmen.

Wie im Vorwort vom Autor gesagt, teils sieht das Bild aus wie initiiert,
zumindest einen gewissen Moment abwartend !!!
Ich selbst kennen viele dieser Bahnen nicht, nur einige der Ortschaften,
die ich früher mal als "Südschwede" besucht habe - aber nur wenige ....

Sehr gelungen, eine Buchrezension folgt in Kürze.
Warte jetzt auf die Hamburg-Bücher seitens der Verlagsauslieferung vom
Klartext-Verlag - die damit nur Kapital binden, wenn sie erst am 8. Juni liefern!!

Rolf Hafke, TS: TramShop
hafke.koeln@t-online.de
Hallo,
auch bei mir ist das Buch inzwischen angekommen (auch hier ein Dank an Ludger) und ich kann die Worte meines Vorredners nur unterstreichen. Man möchte förmlich in die Szenen eintauchen. Was aus meiner (subjektiven) Sicht einmal besonders zu erwähnen ist, dass hier nicht nur Fahrzeuge und Bahnanlagen porträtiert, sondern auch „Alltagsszenen“ gezeigt werden. Alles stimmungsvoll und sehr lebendig. Die zahlreichen Fotos über die OHE sind für mich persönlich ein besonderes Highlight. Und dann noch ein Wort zu Niedermarschacht: Meine Zweifel (an anderer Stelle hier bei DSO geäußert), nehme ich zurück.
Ein wirklich schönes Werk macht Appetit auf Band2
Gruß Fred

Rezension - Buchbesprechung hierzu

geschrieben von: Rolf Hafke

Datum: 14.06.20 16:41

*** Privat- und Strassenbahnen Deutschland historisch ***
„Reinhard Todt bei den Straßen- und Privatbahnen, Band 1: Von Nordfriesland bis in die Lüneburger Heide“ von Ludger Kenning, Fürstenfeldbruck 2020, 240 Seiten im Format 22,0 x 29,5 cm, gebunden, Herausgeber: VGB – Verlagsgruppe Bahn/Klartext-Verlag; Preis: 49,95 €



Hinweis: der Rezensent ist nach diesem "Amoklauf" vom Autor nicht mehr bereit, weitere Bücher von ihm zu rezensieren.
Daher entferne ich diese Besprechung.

RH / 15. Juni 2020 - 16.15 Uhr



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2020:06:15:16:16:55.

Re: Rezension - Buchbesprechung hierzu

geschrieben von: ludger K

Datum: 14.06.20 21:38

Rolf Hafke schrieb:
Beim Layout der mittig zwischen zwei Fotos angeordneten Bildunterschriften wäre es sinnvoll gewesen, die Texte für oben und unten überall durch einen Absatz zu trennen. Auch der teilweise zentrierte Zeilenabschluss wirkt unruhig, ein bündiger Blocksatz hätte nach Ansicht des Rezensenten besser ausgesehen.
Das ist falsch! Ohne Ausnahme endet jeder Bildtext mit einem Absatz! Und die Frage, ob Block-, Zentriert- oder Flattersatz ist immer Geschmackssache. Ich erinnere nur an so manches Straßenbahnbuch mit Flattersatz und ohne Einschub am Absatzanfang, und damals hast Du nicht gemeckert, Axel. Warum diesmal?


Rolf Hafke schrieb:
Gibt es etwas am Inhalt des Buches zu kritisieren? Man sagt ja „nichts ist so gut, als dass man es nicht noch besser machen könnte“. So vermisst der Rezensent eine Übersichtskarte über die Lage der Bahnen. Hier hätte der Abdruck von Teilen einer alten Kursbuch- oder Direktionskarte entweder als Ganzes im Vorspann oder in Teilen vor einzelnen Regionen ihren Zweck erfüllt. Nicht alle Leser werden die Bahnen und ihre Lage und die Anschlüsse zu Staatsbahnstrecken kennen, besonders dann, wenn sie schon sehr lange nicht mehr existieren. Die bei einigen Straßenbahnbetrieben abgedruckten Pläne schaffen da die Klarheit beim Verstehen der Bildbeschreibungen, die sich bei den Privatbahnen ohne hinzuziehen von Karten und Kursbuchfahrplänen nicht immer einstellt.
Das wäre keineswegs eine Verbesserung, eher eine Verschlimmbesserung: Je mehr Zeichnungen oder Kursbuchauszüge, desto dicker und teurer wird das Buch oder desto kleiner werden die Bilder. Wer Fotos im Miniaturformat sowie Streckenkarten (dazu mit zahllosen Informationen) liebt, dem empfehle ich den "Wolff". Ich werde auf keinen Fall bei Adam & Eva, der Erfindung der Dampfmaschine oder bei Nürnberg - Fürth anfangen, sondern setze gewisse Dinge voraus und erkläre dem Leser nicht jedesmal, was die DEG, DGEG oder DEBG ist oder wo Süderbrarup, Soltau oder Hoya liegen. Wer geografisch nicht so bewandert ist, der findet im Internet oder Atlas ganz schnell die Antworten. Falsch ist auch, daß die Straßenbahnnetzpläne angeblich hilfreich seien, um die Bildtexte zu verstehen. Denn aus den Plänen geht keineswegs hervor, wo das Norder- oder das Holstentor steht. Auf den Kokolores mit den Streckenkarten will ich jedenfalls nicht weiter eingehen. Ich erinnere nur an die Besprechungen meiner Bücher "Obusse in Deutschland", auch damals wurde das Fehlen von Übersichtskarten bemängelt, damit der Leser auch weiß, wo sich die jeweiligen Städte befinden. Da sollte ich doch allen Ernstes (das ist jetzt kein Aprilscherz) jenen Leuten unter die Arme greifen, die noch nicht einmal wissen, wo Hamburg, Berlin, Hannover, Wuppertal oder Köln liegen. Sorry, aber ein gewisses geografisches Grundwissen sollte der Leser schon mitbringen.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2020:06:14:23:49:46.

Re: Rezension - Buchbesprechung hierzu

geschrieben von: Sören Heise

Datum: 15.06.20 08:35

Moin.

Nicht dass ich beim ersten Durchblättern eine vermisst hätte (das kommt, wenn überhaupt, erst bei Bänden zu Süddeutschland), aber im Vor- und/oder im Nachsatz wäre doch Platz für eine Übersichtskarte? Da wäre sie auch leichter zu finden als der Netzplan im Hoyer-Buch.

Viele Grüße
Sören
PP = Persönliches Pech! Wäre vielleicht doch besser gewesen.


Und am besten noch fortlaufend ohne Seiten, damit der Leser nicht auch noch umblättern muss. Eine Handbewegung, die heute komplett aus der Mode gekommen ist, weil man ja nur noch über die Seite wischt. Der Mehraufwand fürs blättern ist nun wirklich nicht mehr zumutbar. *Ironiemodus aus*

Aber dann ist es auch kein Buch mehr...


Lieber Ludger, lass Dich von diesen Ignoranten nicht aus dr Bahn werfen. Wer Deine Bücher kennt und schätzt, der weiß, dass er dort Qualität bekommt. Und wer bei zeitgenössischen Bildern über abgeschnittene Stromabnehmer lamentiert, dem ist wirklich nicht mehr zu helfen.


Kopf hoch und weiter so

Rolf Köstner

Man hat nicht richtig gelebt, wenn man nie in einem ICE gesessen hat, der in Hamm geteilt worden ist.


Ich bin ein Boomer!

Reinhard Todt, Band 1

geschrieben von: Sören Heise

Datum: 18.06.20 15:03

Guten Tag,

nachdem ich das Buch nun gelesen habe, einige Anmerkungen.

-> Dass die Bilder im Buch nicht nur von Reinhard Todt sind, geht zwar nicht aus dem Titel, aber zumindest aus dem Text auf dem Rücktitel hervor. Die Aufnahmen stammen neben Todt von weiteren bekannten (z. B. Werner Rabe oder Dieter Junker) und auch mir unbekannteren Fotografen, weitere vom Buchautor selbst oder von leider anonymen Fotografen aus seiner Sammlung. Zusammengenommen zeigen sie Szenen aus dem Alltag und manchen Sonderfahrten mit Aufnahmen zwischen der zweiten Hälfte der 1950er Jahre bis etwa 1980. Einzelne Abbildungen sind älter, wenige jünger.
Über Qualität und Bearbeitung kann ich eigentlich nur beim großen Bild auf S. 152/153 meckern, da ist in meinen Augen die doppelseitige Wiedergabe nicht gerechtfertigt. Ferner empfinde ich das Farbbild vom Abschied von der Celler Straßenbahn auf S. 166 von der Wiedergabe her als seltsam. Das mag am Original gelegen haben. Da es vom Betrieb nicht allzu viele Farbaufnahmen geben dürfte, halte ich den Abdruck in dieer Größe für vertretbar.
Einzelne Bahnen, die Reinhard Todt nicht bereist hat, sind trotzdem im Buch mit dabei. Etwas verwundert bin ich, dass zwei Industriebahnen in Hamburg und die Fa. Röchling in Bremen mit jeweils einer Doppelseite gewürdigt sind, das jeweils ohne Aufnahmen von Todt. Oder waren die alle drei entsprechend konzessioniert (die beiden Bahnen in Hamburg sind wohl im entsprechenden Wolff-Band drin)? Die Wolff-Werkbahn ist hingegen mit Aufnahmen auch von Todt vertreten.
Als absolut unpassend empfinde ich die Aufnahmen auf Seite 84. Das sind Vorkriegsbilder zweier Fahrzeuge der Uetersener Eisenbahn. Sie sind nicht datiert, stammen aber vermutlich aus der Kaiserzeit. Das ist über zehn Jahre vor Reinhard Todts Geburt. Auch ein Gemälde von Peter König passt auch nicht unbedingt ins Buch, so schön es auch anzusehen ist.
Alles in allem sind die Aufnahmen eine bunte und gelungene Mischung aus Strecken- und aus Bahnhofsbildern, aus Fahrzeugportraits und auch mal aus Aufnahmen ohne Zug oder vom Drumherum.

-> Jemand hatte das Layout kritisiert und hier v. a. die zentriert gesetzten Bildunterschriften, die es schwierig machen würden, den Text dem jeweiligen Bild zuzuordnen. Ich sehe das nicht so. Als unangenehmer empfinde ich die quasi als Fließtext stehenden Bildtexte im ebenfalls kürzlich herausgekommenen Buch „Hermann Hoyer - Hamburg und seine Straßenbahn”, zumal dort die Zuordnung von Text und Bild nicht in jedem Fall klar ist.

-> Die kurzen Texte zu den einzelnen Bahnen/Strecken/Betrieben vermitteln das Wichtigste. Unschön ist, dass manchmal die Überschrift nahtlos in den Text übergeht. Etwas unlogisch im Gesamtbild des Buches erscheint mir die genaue Vorstellung zweier Triebwagen der Bremervörde-Osterholzer Eisenbahn. Diese Texte gehen doch stark über die Beschreibungen anderer Fahrzeuge im Buch hinaus. Anstatt eines Vorwortes steht eine Kurzbiographie von Reinhard Todt.
Im Text zur Kiel-Schönberger Eisenbahn ist von der Einstellung des Reiseverkehrs am 31. Mai 1975 die Rede, gleich anschließend von einem noch bis Januar 1981 verkehrenden „Alibi-Zugpaar”. Somit ist das genannte Einstellungsdatum falsch, denn ein Alibizugpaar ist auch Reiseverkehr.
Ungewohnt ist für mich die mehrmalige Verwendung einer Hauptsatzreihenfolge in Nebensätzen mit „jedoch” wie z. B. auf S. 216 zur Strecke nach Niedermarschacht: „[...], jedoch aufgrund der dünnen Besiedlung kränkelte der Personenverkehr zeitlebens.” Es mag sein, dass dieser Satzbau von den Grammatikregeln gedeckt ist, für mich gehört das Verb gleich hinter „jedoch”.
Eine Kleinigkeit: Das Buch „Rosas Zeiten” über die Rendsburger Kreisbahn ist laut Text „vor Ort” erschienen, laut Literaturverzeichnis allerdings in Horb, was [d-nb.info] bestätigt. Das kommt davon, wenn man das Literaturverzeichnis liest...

Anstatt ein Fazit zu ziehen, sei gesagt, dass ich mich auf die weiteren Bücher dieser Reihe freue. Die Reihe gibt wunderschöne Einblicke in eine vergangene Zeit, die ich nicht miterlebt habe. Ich hoffe, dass der Besitzerwechsel der Verlagsgruppe Bahn dem Erscheinen und der hohen Qualität, wie sie im Hause Kenning üblich ist, nicht im Wege stehen wird.

Viele Grüße
Sören

Re: Reinhard Todt, Band 1

geschrieben von: ludger K

Datum: 04.07.20 01:14

Hallo Sören!

Besten Dank für die sehr sachliche Rezension. Du weißt eben, wovon Du sprichst. Warum so manches Todt-freie Kapitel oder auch manches ältere oder jüngere Bild im Buch enthalten ist, ist Ansichtssache. Für einige Leser zählen die Wandsbek-, Ottensen- und Röchling-Seiten oder besonders das alte Uetersen- und das farbige Celle-Bild zu den Höhepunkten, andere Leser stören sich an solchen alten Sachen mit längst abgelaufenem Verfallsdatum. Ich kann es nicht allen recht machen. Letztlich ging es mir eben darum, die Szene der Straßen- und Privatbahnen, wie sie sich zu Reinhards Zeit präsentierte, ausgewogen darzustellen. Manche Bilder wären in meinem Archiv bis zum Sanktnimmerleinstag versauert. Hier bot sich die wohl einmalige Gelegenheit, sie in einem Buch zu verewigen. Das überaus wertvolle Foto des Uetersener Dampf-Tw ist ein uralter originaler Plattenabzug in A4-Größe, man sieht sogar die Silberablagerungen. Hätte ich es in meinem Archiv weiter verstauben lassen sollen?

Bzgl. Rendsburg: Ich habe keine Ahnung, was der Horber Verlag mit dem Buch zu schaffen hatte. Ich kenne nicht den Autor Andreas Kerber (er wohnt in Oster- oder Westerrönnfeld), habe aber mal eine gute Bekannte von ihm kennengelernt. Sie schilderte mir ausführlich, daß AK das volle verlegerische Risiko tragen und sich deshalb hoch verschulden mußte (der Ladenpreis betrug urspr. um die 100 DM), daß er deswegen viele schlaflose Nächte durchlebte und den gesamten Vertrieb allein bewerkstelligte. Letztlich paßte es finanziell, aber es war eine lange Zitterpartie. Vor diesem Hintergrund bleibe ich bei meiner Behauptung, daß das Buch vor Ort erschienen sei. Das sehr dicke Buch ist nicht das, was wir uns heute unter einer Kleinbahnchronik vorstellen. Es fehlt z.B. ein Fahrzeugkapitel, diesbezüglich sind die Artikel von Christian Kanzow in der DME sehr viel aussagekräftiger. Aber das Buch ist mit so viel Herzblut und Charme entstanden, wie ich es sonst nur selten erlebt habe, und deshalb habe ich es mit den Jahren immer mal wieder gerne hervorgeholt. Von zahlreichen trocken heruntergeschriebenen Streckenchroniken kann ich das wahrlich nicht behaupten.

Der 2. Todt-Band ist fertig und könnte in Druck gehen, aber unter der neuen Flagge überlegt man noch, ob sie das Buch überhaupt herausbringen. Der Todt-Anteil wird darin nur noch 50 % ausmachen, denn etlichen Bahnen hat er sich nur beiläufig oder gar nicht gewidmet. Z.B. hat er auf Borkum nur ein Bahnsteigbild und zwei Güterwagentypenfotos gemacht, das reicht aber noch nicht für ein Borkum-Kapitel. Unter den Fremdfotos gibt es jedoch zahlreiche Raritäten und Überraschungen, die gewiß Deinen Gefallen finden werden.

Viele Grüße
Ludger

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Todt 2 gesamt hoch-12.jpg

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Todt 2 gesamt hoch-83.jpg

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Re: Reinhard Todt, Band 1

geschrieben von: Sören Heise

Datum: 05.07.20 18:34

Guten Tag Ludger,

danke für Deine Antwort. Irgendjemand meckert immer. So schön und qualitativ hochwertig die beiden alten Aufnahmen der Uetersener Eisenbahn auch sein mögen, sie passen meiner Meinung nach thematisch einfach nicht in das Buch. Hätte ich aufgrund dieser und der wenigen anderen Aufnahmen, die älter sind, oder wegen der drei Bahnen, die meiner Meinung nach nicht so ganz zum Thema passen, das gesamte Buch verreißen sollen? Das wäre sicher machbar gewesen, aber das würde dem Buch nicht gerecht. Und ich schweife auch mal ab.

„Rosas Zeiten” kenne ich nicht. Daher weiß ich nicht, wie der Verlag ins Spiel kommt. Der wird allerdings nicht ohne Grund als Verlag aufgeführt sein. Es ist ja völlig normal, dass (Eisenbahn-)Bücher nicht in der Region erscheinen, von der sie handeln, selbst wenn der Autor dort ansässig ist.

Wenn ich mir das Inhaltsverzeichnis zum Band 2 anschaue, dann sehe ich zum einen, dass das Buch doch nicht mit der „Roten 11” endet. Als Du das in [www.drehscheibe-online.de] schriebst, war das Buch ja noch nicht fertig. Zum anderen passen auch in diesem Band einige wenige Kapitel nicht ganz zum Thema. Du wirst Deine Gründe gehabt haben, sie hineinzunehmen. Ich bin mir sicher, dass ich nicht alleine bin in der Hoffnung, dass Du die Todt-Reihe zu Ende führen kannst. Ich jedenfalls freue mich schon auf die weiteren Bände.

Viele Grüße
Sören
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