geschrieben von: Rolf Hafke
Datum: 15.04.20 18:34
Hallo Martin,
gut, dann ist es kein Standardwerk, weil:
1. eine ausführliche Beschreibung der Änderungen an den Betriebsanlagen (z.B. Rückbau der Gleisanlagen und Hochbauten, Einführung Lichtsignale...) fehlt
2. die restlichen Bw in der Eifel (Euskirchen, Gerolstein, Kreuzberg, Wittlich und die Lokbahnhöfe, Ehrang und Trier kann man weglassen) fehlen und die Begründung für die Auswahl von Mayen und Jünkerath ist mir etwas dünn geraten
3. das Projekt einer zweiten Strecke zwischen Bitburg und Irrel, das noch in den 1930er Jahren bei der DRG in der Planung war (siehe Karte der RBD Saarbrücken), fehlt
4. die Bilder sind für meinen Geschmack sehr unsystematisch verteilt
5. gerade die Betriebsabwicklung ist überhaupt nicht ausführlich beschrieben (Umlaufpläne?, Zugbildungspläne?, Bildfahrpläne?)
6. jede Menge grammatikalischer Fehler und Doppelungen von Text
Und das ist noch nicht alles, weil ich den Band 2 noch nicht ganz gelesen habe. Auch auf die Abbildungen müßte ich noch gesondert eingehen.
Ich bin in der Gegend groß geworden, auch wenn ich die meisten Strecken schon nicht mehr mit Personenverkehr erlebt habe, war da mehr los. Es ist bisher und wahrscheinlich für alle Zeiten das einzige Gesamtwerk über die Bahn in diesem Teil Deutschlands, aber für ein Standardwerk reicht die Qualität definitiv nicht. Meine Erwartungen sind jedenfalls enttäuscht worden. Ich hatte mir deutlich mehr erhofft.
Weil es eben das einzige Exemplar seiner Art ist, muß man es im Regal stehen haben, aber überzeugend ist es nicht.
Beste Grüße
Wolfgang
Das war mir beim ersten Durchblättern auch aufgefallen, aber im Vorwort oder Vorbemerkungen steht, daß es zum Thema Wuppertal ein extra Buch geben soll, da das Thema so umfangreich sei.Die Bände über das Bergische Land werden wohl auch eine Enttäuschung sein. Zumindest der 1. Band ist es aus meiner Sicht. Viele Nebenbahnen innerhalb Wuppertals werden noch nicht einmal mit einer Silbe erwähnt, wie zum Beispiel der Cronenberger Samba. Auch die Nordbahn habe ich jetzt beim ersten Durchblättern im Buchladen nicht finden können. Dagegen ist die Elberfelder Straßenbahn und die Solinger Straßenbahn, sowie die grenzüberschreitende Straßenbahn nach Cronenberg, sowie die Straßenbahn in Remscheid ein Thema. Also Lücken gibt es leider viele, sodass man sich doch eher drei oder vier Bände wünschen würde um Milde gestimmt zu werden. Auf die Bildauswahl habe ich so jetzt nicht geachtet beim Blättern ob dort viele moderne Fahrzeuge gezeigt werden oder nicht.
geschrieben von: WHA
Datum: 22.06.20 09:37
nur weil ein Buch mehr als 100 Seiten hat oder gar mehrbändig ist, wird es damit weder automatisch zum Standardwerk noch hat es automatisch "das Zeug zu einer Doktorarbeit"! Dies trifft leider insbesondere für die "Eisenbahnchronik Eifel" zu. Man sollte mit diesem Zuschreibungen etwas vorsichtiger umgehen.eute die beiden nachträglichen Buchbesprechungen von Februar und März.
...
*** Eisenbahnen Deutschland ***
„Eisenbahnchronik Eifel – Band 2: Die östlichen Eifelbahnen, Moselstrecke und Privatbahnen“, von Klaus Kemp, Freiburg (Brsg.) 2019, 224 Seiten im Format 20,5 x 29,5 cm, gebunden, Herausgeber: EK-Verlag; Preis: 39,90 €
Auch Band 2 der Chronik der Eisenbahnstrecken in der Eifel liegt nun vor. Er enthält in der bereits für Band 1 genannten Aufmachung mit Bildern und Streckenkarten die Beschreibungen der übrigen Strecken in der Eifel. Das beginnt mit der Eifelquerbahn (Andernach - Gerolstein) und ihren Ergänzungsstrecken (Wengerohr - Daun, Koblenz - Mayen und Polch - Münstermaifeld) und setzt sich dann mit den Ahrtalbahnen fort. Es folgt die Verbindung Erdorf - Bitburg - Igel und dann in einem großen Kapitel die Moselbahn am Südrand der Eifel. Mit den Stichbahnen in der Nordeifel (Kall - Hellenthal, Euskirchen - Bad Münstereifel und Düren - Heimbach) sind die Staatsbahnstrecken dann abgehandelt. Das nächste Kapitel enthält die Privatbahnen, die allesamt schmalspurig waren. Vervollständigt wird die Chronik durch die Beschreibung der nicht ausgeführten oder fertiggestellten Projekte, ein Blick auf Bahn- und Postbusse, eine verkehrspolitische Bewertung und eine Auflistung von Unfällen. Zum Abschluss finden sich eine Erklärung der zahlreichen Fußnoten, das Literaturverzeichnis, Anmerkungen zu Band 1 und ein Verzeichnis der Abkürzungen. Ein kleiner Bildteil mit Farbaufnahmen beschließt das Werk endgültig, welches sicher auch das Zeug zu einer Doktorarbeit gehabt hätte und sicher in der Eisenbahnliteratur als Standardwerk gelten kann. Die Angaben zu Layout und Qualität entsprechen denen zum ersten Band, sie noch einmal hervorzuheben hieße „Eulen nach Athen tragen“! Für Interessenten an der Bahngeschichte der Region ein absolutes „Muss“ für den Bücherschrank. (reu)
also ich kenne die Eifel-Bände bisher nicht, aber wenn solche Dinge fehlen wie von Wolfgang beschrieben, alsoFür mich ist ein Standardwerk ein Buch über ein bestimmtes Thema,
das umfänglich und vorbildlich alles das beschreibt, was ich an Informationen wünsche ....
Dann bedarf es keines weiteren Buches dazu, das ich in die Hand nehmen muss!
dieser "Definition" würde ich auch folgen. Nur trifft sie auf diese beiden Bände nicht zu! Und genau deswegen ist es eben kein Standardwerk für mich. Für jemanden der weniger Informationen wünscht, reicht es vielleicht (zum Standardwerk)....
Für mich ist ein Standardwerk ein Buch über ein bestimmtes Thema,
das umfänglich und vorbildlich alles das beschreibt, was ich an Informationen wünsche ....
Dann bedarf es keines weiteren Buches dazu, das ich in die Hand nehmen muss!
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